Thomas Flanagan - Pächter der Zeit

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In dem historischen Roman «Der Pächter der Zeit» berichtet Thomas Flanagan über den lange aufgestauten Freiheitsdrang der Iren, der sich 1867 mit dem schicksalhaften Fenier-Aufstand entlädt. Die vier Freunde MacMahon, Tully, Delaney und Nolan, getrieben von unterschiedlichen Motiven und Sehnsüchten, schließen sich der Revolte an. Gekämpft wird gegen das britische Empire, dem Irland unterstellt ist. Doch schon bald lassen Treulosigkeit und fehlende Koordination den Aufstand zusammenbrechen. Das Leben der vier Freunde nimmt eine schicksalhafte Wendung. – Mithilfe von verschiedenen Perspektiven beleuchtet der Autor die damaligen Lebensumstände und bringt dem Leser auf spielerische Weise die Komplexität der irischen Geschichte näher. Ein fundierter und spannender Roman über ein dramatisches Kapitel der irischen Geschichte, sowie über eine tragische Liebe und die Enthüllung eins bedächtig gehüteten Geheimnisses.Thomas Flanagan studierte an der University of Notre Dame sowie an der Duke University, wo er schliesslich sein Master und später PhD Studium abschloss. Unterdessen lehrt er als Professor an verschiedenen amerikanischen Universitäten, hauptsächlich Literatur und Geschichte Irlands und lebt in Long Island, New York. Sein erster Roman «Ein Traum von Freiheit» erschien in hohen Auflagen und begeisterte Publikum und Kritiker in gleicher Weise. -

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Aber ich bezweifle, daß diese lebhafte Erinnerung wirklich zutrifft, denn wie hätte ich in der Dämmerung und unter seiner breiten Hutkrempe seine Augen so deutlich sehen können? In Wirklichkeit konnte ich ihn erst, als ich ihn ins vordere Zimmer geführt und er seinen Hut abgenommen hatte, um Mary zu begrüßen, klar sehen. Und Mary konnte sich später an nichts Dramatisches an ihm erinnern, sie sah einen großen, schlaksigen jungen Burschen in Kleidern von amerikanischem Schnitt, mit braunen, eckigen Stiefeln, von der Reise mitgenommen und dringend einer Waschgelegenheit und einer Mahlzeit bedürftig. Da haben wir den Unterschied zwischen Mary und mir, und wir sollten uns auf Marys klaren Kopf verlassen.

Und Mary war es, die ihn in die Spülküche führte und ihn mit Wasser, Seife und Handtuch versorgte, während sie sich in der Küche an die Vorbereitungen zum Tee machte. Sie war immer noch damit beschäftigt, als er wieder ins Wohnzimmer kam, und ich hatte inzwischen Flasche und Gläser hervorgeholt, damit er den Reisestaub herunterspülen könnte.

»Bist du aus Cork zu uns gekommen, Ned?« fragte ich ihn.

»Aus Dublin«, antwortete er und schüttelte den Kopf. »Zuerst London, dann Manchester, dann das Boot von Liverpool nach Dublin. Aber ich habe die letzten zwei Nächte in Cork City verbracht«

»Eine schöne Stadt«, sagte ich, »die weite Lee und die Kathedrale und der viele Verkehr auf dem Fluß.« Aber was war Cork schon für jemanden, der in New York gelebt hatte und weit in den Vereinigten Staaten herumgekommen war? Er hatte den größten Teil seines Lebens in New York verbracht, aber in seiner Sprache war nur ein haarfeiner Nachklang von einem Yankee-Akzent, er sprach mit derselben Melodie und demselben Rhythmus wie ich.

»Wir haben dich erwartet«, sagte ich, »und du bist herzlichst willkommen. In deinem eigenen Zuhause könntest du nicht mehr willkommen sein.«

»Das ist mein Zuhause«, erwiderte er. »Kilpeder ist mein Zuhause.« An der Tür hatte er zu mir gesagt: »Ich bin aus Amerika zurück.« Als ob er vor einem Jahr nach drüben gegangen wäre, um sein Glück zu machen, und nun zurückkäme. Aber vielleicht stimmte das auch, überlegte ich mir, wenn er drei Jahre in der Nordstaatenarmee gewesen war, wie es hieß, während sein Vater in New York gestorben war.

»Wir wissen, daß dein armer Vater uns verlassen hat«, sagte ich. »Es tut mir so leid für dich. Mein eigener Onkel, und ich kann mich kaum an ihn erinnern. Ich war so klein wie du, als ihr beide Segel gesetzt habt. Aber meine Mutter hat natürlich oft von ihm erzählt, und viele andere auch.«

»Ja«, sagte er.

»In der Nation war ein wunderschöner Artikel über ihn und die Beerdigung. Ich habe ihn aufbewahrt. Eine Prozession in New York, mit O’Mahoney und Doheny und den anderen, und drei Flaggen, der Trikolore, der US-Flagge und dem Sonnenaufgang. Einer der Unerschütterlichen von 48, so hat O’Mahoney ihn am Grab genannt, jedenfalls hat er etwas in der Art gesagt, einer der Treuen und der Wahren.«

»Das weiß ich«, erwiderte Ned. »Es stand auch in den irischen Zeitungen von New York, und sie sind mir alle zugeschickt worden.«

»Natürlich«, sagte ich, obwohl ich momentan verwirrt war. »Du warst ja im Krieg.«

»Stimmt«, sagte er. »Ich war im Krieg.«

»Das war aber sehr hart von ihnen«, meinte ich. »Daß sie dir keinen Urlaub gegeben haben. O’Mahoney war doch auch in ihrer Armee, oder nicht?«

»Als Colonel«, erklärte Ned. »Als Kommandant eines Regimentes. Er bewachte gefangene Rebellen am Hudson, eine Zugstunde von New York entfernt. Ich war weit weg, in Tennessee.«

Tennessee. Das war eins dieser Wörter, die unsere Vorstellung von Amerika formen. Shenandoah, Susquehanna, indianische Wörter mit dem Geschmack von Kiefernwäldern, Bergbächen, Prairien, die sich endlos zu riesigen, orange leuchtenden Sonnen hinzogen. Und in den letzten paar Jahren war diese Vorstellung geschwärzt vom Kanonenrauch, von Stichen in den Londoner Zeitschriften, die in Flüssen kämpfende Kavallerie zeigten, mit tödlichen, weit ausholenden Säbeln, Brustwehren und schwere Batterien von Artillerie zogen sich zum Horizont hin, Infanterie rückte über verwundete Erde vor, vorbei an Bäumen mit toten Zweigen. Banner und Bajonette und der reiche, würzige Duft indianischer Namen.

»Als wir nach New York zurückkamen«, sagte er, »nach Kriegsende, bin ich als erstes zu seinem Grab gegangen. In einer der Zeitungen hatte gestanden, es gäbe eine Subskription für einen Grabstein, aber es gab nur den mit Gras bewachsenen Erdhügel und eine Karte, die an einem Metallstab befestigt war, und auf der Jahr und Geburtsjahr und Geburtsort standen. Auf dem Erdhügel lag ein Kranz, schwarzgefärbtes Weinlaub mit einem grünen Band.«

»Nun ja«, sagte ich und reichte ihm sein Whiskeyglas. »Seine Freunde haben ihre Dollars wohl für einen anderen Zweck gegeben, wenn du weißt, was ich meine. Er wäre damit einverstanden gewesen.«

»Das wäre er allerdings«, erwiderte Ned und lächelte zum erstenmal, und ich sah ihn so, wie er war – kein Fremder in schwarzem Mantel vor dem Abendhimmel, sondern ein junger Mann, nicht älter als ich selber, verlegen in einem ihm fremden Land, auch wenn er es als seine Heimat bezeichnete. Er prostete mir zu.

»Vor ein paar Jahren war in der Nation ein Lied von ihm«, sagte ich. »Das habe ich auch aufbewahrt. ›Our new Ireland beyond the waves‹, hat er es genannt. Kilpeder ist immer stolz auf Thomas Justin Nolan gewesen. Ein Getreuer von 48, wie der Mann gesagt hat.«

»Sie haben ihm eine Arbeit beim Wasserwerk von New York besorgt«, erzählte Ned. »Er mußte Rechnungen überprüfen, danach bekam er eine bessere, bei der Gesellschaft, die die Flußfähre nach Jersey betreibt. Er hat elf Dollar die Woche verdient, und wir hatten ein Zimmer bei den Kais.«

Ich schwöre bei Gott, ich war nie auf die Idee gekommen, daß er wie jeder andere seinen Lebensunterhalt hatte verdienen müssen. In meiner Vorstellung hatte ich ihn immer als Redner auf einer mit grünem und orangem Fahnentuch dekorierten Tribüne gesehen, oder an einem Schreibtisch, an dem er »Our new Ireland beyond the waves« verfaßte.

Ned schien meine Gedanken gelesen zu haben. Er lächelte immer noch. »Das war nicht sein wahres Leben«, sagte er. »Sein wahres Leben begann um sechs, wenn er sich mit seinen Freunden in ihrer Stammkneipe treffen konnte, und in den letzten beiden Jahren vor dem Krieg war ich alt genug, um mitzugehen. Und es gab dauernd Komitees und Veranstaltungen und so etwas. Für ihn stand immer ein Stuhl auf der Tribüne, aber er wurde nur selten gebeten zu sprechen. Ich weiß noch, wie er einmal, als ich noch klein war, Thomas Francis Meagher vorgestellt hat, und Meagher beschrieb, wie er und die anderen aus der Strafkolonie in Van Diemens Land entkommen waren.«

Thomas Francis Meagher, das war nun wirklich ein Name, der Wunder wirkte, und sofort vergaß ich Neds armen Vater. Meagher vom Schwert, so wurde er in der Nation immer genannt, und sie brachten Stiche von ihm, ein gutaussehender Mann mit Uniform und Schnurrbart.

»Und John Mitchel«, sagte ich. »Ob dein Vater wohl John Mitchel gekannt hat?«

»In den letzten Jahren nicht mehr«, antwortete Ned. »Mitchel hat für die Südstaaten gekämpft.« Er zuckte die Schultern.

Er leerte sein Glas, als ob es mit Wasser gefüllt wäre, und ebensowenig Wirkung zeigte sich bei ihm, und ich schenkte ihm abermals ein. Beim Reden schweiften seine Augen durch das Zimmer, und ich überlegte mir, daß er zwar nach Hause gekommen sein mochte, daß er sich aber trotzdem in einem fremden Land befand. Er musterte die schweren Vorhänge, die vorgezogen waren, um den Abend auszuschließen, den Bücherschrank, das glühende Torffeuer, die braune Matte vor dem Kamin, den rot-blau gemusterten Teppich, die Drucke und Stiche an den Wänden und eines der beiden Ölgemälde, mit denen wir prunken konnten, der Zusammenfluß des oberen und des unteren Sees in Killarney, blaues Wasser, umrahmt von Eiche und Myrte, im Hintergrund die schöne Brücke mit den drei Bögen, Ich glaube jetzt, daß einem Fremden von Übersee das, was uns als am meisten vertraut und tröstlich erscheint, besonders fremd vorkommen muß, unsere Art, uns in unseren kleinen Zimmern gegen den Winter zu schützen, mit rotem Feuer und vorgezogenen Vorhängen und dicht zusammengeschobenen Sesseln.

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