Brigitte Holzinger - Anleitung zum Träumen

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Jeder Mensch träumt Nacht für Nacht. Meist wissen wir nach dem Aufwachen von gar nichts, allenfalls bleibt eine besondere Stimmung zurück oder einzelne flüchtige Bilder. Doch unsere Träume sind kostbar: sie bereichern unser Tag-Leben, wenn wir sie ernst nehmen und uns um sie bemühen. Oft weiß unser Unbewusstes besser als unser bewusstes Denken, was uns gut tut oder was uns fehlt.
Die Wiener Schlaf- und Traumforscherin Brigitte Holzinger nimmt den Leser mit in die Welt der Träume. Sie zeigt,
– wie wir uns besser an Träume erinnern
– wie wir unsere Träume befragen können
– wie wir unsere Träume in den Alltag holen
– wie uns Träume als Wegweiser dienen
– wie wir mit Albträumen umgehen
– wie wir das Klarträumen erlernen können.
Anregende Beispiele erläutern die Traum-Arbeit, die unsere Kreativität und Intuition stärken kann. Wissenswertes über den Umgang mit Träumen in früheren und in fremden Kulturen und Informationen aus der Schlaf- und Traumforschung runden das kreative Traumbuch ab.as kreative Traumbuch ab.

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Anleitung zum Träumen

von

Brigitte Holzinger

Anleitung zum Träumen

von Brigitte Holzinger

ISBN ebook: 978-3-9679943-0-8

zweite Auflage, überarbeitete Fassung

Kunstwerk Titelbild: Marianne Steinberg

Umschlag: Marin Abrashev

Konzept: Brigitte Holzinger

Original Erstausgabe

ISBN: 978-3-608-86008-5

erschien bei Verlag: Klett-Cotta

ISBN der Printausgabe: 978-3-9501952-4-8

Neue Kapitel enthalten Elemente der

Schlafcoaching(Holzinger-Klösch)® Methode

Copyright © 2019 Brigitte Holzinger

Inhalt

Vorwort

Gesunder Schlaf für bessere Träume – Bessere Träume für gesünderen Schlaf

Schlafcoaching (Holzinger – Klösch)®

Grundlagen des Schlafes

Schlafedukation und dessen Wurzeln in der Kognitiven Verhaltenstherapie

Entspannungsmethoden wie Hypnose und Meditationstechniken

Traumspuren, Oder: Wie wir unseren Träumen näher kommen

Teil 1: Einige Grundregeln

Wie erinnert man sich am besten?

Übung: Träume erinnern und erspüren

Teil 2: Der zweite Schritt – Traumarbeit re-dreamed

Was träumen in anderen Kulturen bedeutet

Worauf wir zurückgreifen, wenn wir uns mit Träumen befassen

Träume deuten:

Sigmund Freud (1856 – 1939) und Carl Gustav Jung (1875 – 1961)

Sigmund Freud

Carl Gustav Jung

»Neuronenfeuer« – Was wir über unser träumendes Gehirn wissen

Im Gespräch mit Allan Hobson

Der Schlafzyklus

Die Physiologie des REM-Schlafs unter besonderer Berücksichtigung des Träumens

Traumarbeit in der Gestalttherapie

Übung: Träume fühlen

Wie sich der Körper in unseren Träumen ausdrückt

Übung: Auf die »Körpersprache« eines Traumes achten:

Luzides Träumen Innere Weitung oder die Eroberung der Traumumgebung

Übung: Das nächste Mal, wenn ich träume, weiß ich, dass ich träume…

Wie man Albträume bändigen und bewältigen kann

Luzides Träumen – eine Technik zur Bewältigung von Albträumen

Übung: Albträume zähmen

Übung: Aus Träumen schöpfen

Epilog

Literatur *

Vorwort

Dieses Buch soll in erster Linie Freude machen – den Lesern beim Lesen (hoffentlich), vor allem aber beim Träumen. Ich muss zugeben, dass ich beim Recherchieren und beim Schreiben dieses Buches selber über weite Strecken große Freude empfunden habe. Meine Interviewpartner haben maßgeblich dazu beigetragen: Sie waren eine große Inspiration!

Dafür danke ich allen von Herzen: den Wissenschaftlern, den Kreativen und den Träumern!

Alle Träume, die ich in diesem Buch schildere, sind mir wirklich im Lauf der Jahre erzählt worden. Alle Träumer haben mir ihr Einverständnis gegeben, dass ich sie in diesem Buch veröffentlichen darf. Manche hatten sogar den Eindruck, dass sie es der Welt schuldig sind, ihr Wissen und ihre Erfahrungen über das Träumen anderen zugänglich zu machen. Aber um persönliche Grenzen und die Integrität der Person zu wahren, sind die TräumerInnen anonymisiert worden und kommen entweder ohne oder mit falschem Namen vor. Die WissenschaftlerInnen und KünstlerInnen, die Kreativen, sind allerdings mit richtigem Namen, korrekter Funktion und weitestgehend wörtlich zitiert.

Danken möchte ich noch einigen Leuten: allen voran meiner Freundin, Marguerite Kurz, die mich über viele Jahre hinweg inspiriert und unterstützt hat; allen KollegInnen aus der Schlafmedizin und der Traumforschung, ohne deren Arbeit wir nicht wüssten, was wir heute über Schlaf und Traum wissen, besonderer Dank gebührt Gerhard Klösch, der seit vielen Jahren das Institut für Bewusstseins- und Traumforschung mit mir leitet und ohne dessen Genauigkeit und Liebe zum Thema unsere Arbeiten nie möglich gewesen wären; ein großes Danke auch an alle KollegInnen aus der psychotherapeutischen Szene und ein großes Danke an alle Freunde, mit denen im Gespräch Ideen geflossen sind, an Larissa und besonders an meinen geduldigen Freund Andy Hill, der mir zum Schluss noch einige Formulierungen eingegeben hat. Diese Gelegenheit möchte ich außerdem nützen, dem Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank zu danken, der unsere Arbeit mit den Finanzen der Forschungsförderung überhaupt erst möglich gemacht hat. Danke auch an das Klett-Cotta-Team.

Dieses Buch richtet sich an Leserinnen und Leser, die mit ihren Träumen umgehen wollen, sich Tipps holen und sich inspirieren lassen wollen. Die einzelnen Kapitel geben meine höchstpersönlichen Zugänge wieder.

Ich versuche in diesem Buch, meinen Zugang zum Träumen und was uns Träume schenken können darzustellen, und erhebe damit nicht den Anspruch, allumfassend allem, was so existiert zum Thema Traum, gerecht werden zu wollen oder zu können.

Manchmal ufere ich vielleicht ein wenig aus, aber richtig in esoterische Untiefen einzutauchen, vermeide ich, denn mir persönlich geben der psychologisch-psychotherapeutische und der naturwissenschaftliche Boden mehr Halt.

Nichts stellt Kontakt eher her und mit kaum etwas anderem wird man auch offener, offener für Einflüsse von außen wie mit einer Traumerzählung und einem Gespräch. Es schafft Kontakt, oder, wie der Psychotherapeut oder die Psychotherapeutin sagen würde, »Rapport« und zwar direkt, tief und schnell! Einander Träume mitzuteilen verbindet! Es ist kaum vorstellbar, dass man einander Träume mitteilt, in Ruhe und mit Respekt und Achtung, und dass man sich danach aggressiv und zerstörerisch begegnen könnte. Man öffnet sich, teilt seine verwundbare, fragile, kindliche, oft lustige und humorvolle Seite mit.

Meine Thesen gründen in der Gestalttheorie, so habe ich ja auch einen meiner größten Mentoren kennengelernt, Paul Tholey. Er hat aus der Gestalttheorie heraus das Klarträumen entwickelt. Die Gestalttheorie ist eine Erkenntnistheorie, die sich mit der Gestaltpsychologie entwickelt hat. Die Gestaltpsychologie ist jedem jedenfalls über Bilder bekannt: die sogenannten Kippbilder oder Vexierbilder, die alte und die junge Frau zum Beispiel. Gestaltpsychologie und Gestalttheorie gehen davon aus, dass es eine Wirklichkeit gibt, die uns letztlich verborgen bleiben muss, an die wir uns aber annähern, einerseits über Wahrnehmen, über das Phänomen und damit das Phänomenale, und andererseits über das Erfassen der Dinge über Mathematik und Physik, die der Naturwissenschaft also. Beide Zugänge werden als gleichwertig gepflegt!

Das beschreibe ich deshalb so genau, weil mir diese Art zu denken, gerade wenn es um Traumforschung geht, sehr geholfen hat. Von dieser Warte aus gibt es keinen Graben zwischen naturwissenschaftlichen Zugängen und psychodynamischen Erklärungen und Denkarten, denn sie können plötzlich gleichberechtigt koexistieren und haben beide Wertvolles beizutragen. Traditionell ist es für Psychiatrie und Psychotherapie eine große Schwierigkeit, die Kluft zwischen den naturwissenschaftlichen Erklärungen und den psychotherapeutisch-psychodynamischen Zugängen zu überbrücken. Diese Kluft hat Hass und Neid, gegenseitiges Ignorieren und tiefe Grabenkämpfe verursacht und u. a. auch dazu geführt, dass in der Traumforschung die meisten Repräsentanten entweder ins Feld der Naturwissenschaften oder ins Feld der Psychodynamik, des Erlebens, gehören. So werden sie jedenfalls wahrgenommen.

So wird etwa Allan Hobson, ein weiterer wichtiger Mentor von mir, der mich auf allen Ebenen der Traumarbeit unglaublich inspiriert, wenn nicht geprägt hat – ein ganz großes Danke an Allan Hobson –, als Reduktionist, Freud-Kritiker und strikter Naturwissenschaftler rezipiert. Er hat sich zum Teil auch selber so platziert. Die wenigsten wissen aber, dass er selber klarträumt und ein Interesse am Klarträumen – wissenschaftlich und persönlich – hat und dass er selber als Psychotherapeut gearbeitet hat, dass er jetzt in seinen späteren Lebensjahren sein Anwesen in ein Traummuseum umgewandelt hat und dort die erste Wanderausstellung zum Thema Schlaf, aber vor allem REM-Schlaf und damit dem Träumen, allen, die sie sehen wollen, zur Verfügung stellt. Diese Wanderausstellung hat er vor etwa dreißig Jahren mit seinem Team kreiert.

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