Richard Günder | Katja Nowacki
Praxis und Methoden der Heimerziehung
Entwicklungen, Veränderungen und Perspektiven der stationären Erziehungshilfe
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über dnb.d-nb.deabrufbar.
6. überarbeitete und ergänzte Auflage 2020
Alle Rechte vorbehalten
© 2020, Lambertus-Verlag, Freiburg im Breisgau
www.lambertus.de
Umschlaggestaltung: Nathalie Kupfermann, Bollschweil
Umschlagbild: Fabienne Sophie Brasch, Wolfegg
Druck: Elanders GmbH, Waiblingen
ISBN: 978-3-7841-3295-2
ebook ISBN: 978-3-7841-3296-9
Vorwort zur sechsten Auflage Vorwort zur sechsten Auflage Zeit für Veränderungen Die erste Auflage dieses Buches erschien im Jahr 2000 beim Lambertus-Verlag. Jede weitere Auflage berücksichtigte die aktuellen Veränderungen im Praxisfeld der Heimerziehung. Die statistischen Daten waren jeweils anzupassen und neu zu interpretieren, die neuen Ergebnisse der eigenen Forschung flossen in die Neuauflagen ein. Nach 20 Jahren und insgesamt fünf überarbeiteten Auflagen stehen nun größere Veränderungen an: Schon vor meiner Pensionierung als Professor für Erziehungswissenschaft musste überlegt werden, wie die weitere Überarbeitung und Aktualisierung dieses so gut angenommenen Lehrbuches bewerkstelligt werden könnte. Ich konnte eine jüngere Kollegin meines Fachbereichs (Angewandte Sozialwissenschaften/FH Dortmund) dafür gewinnen, diese und auch die zukünftigen Neuauflagen zu gestalten. Frau Dr. Katja Nowacki ist Professorin für Psychologie und mit der Thematik stationäre Erziehungshilfen auch aus ihrer Praxis als Dipl. Sozialpädagogin bestens vertraut. Sie unterhält zahlreiche entsprechende Praxiskontakte und forscht zu unterschiedlichen Fragestellungen dieses Arbeitsfeldes. Insofern bin ich sicher, dass das Buch „Praxis und Methoden der Heimerziehung“ sehr von der Professionalität der neuen Co-Autorin profitieren und so auch zukünftig den aktuellen Stand der Forschung widerspiegeln wird. Für die Leser*innen und insbesondere für die Ausbildung dürfte diese Veränderung von großem Nutzen sein. Hagen, im Frühjahr 2020 Prof. Dr. Richard Günder
Einleitung
1Entwicklungen und Veränderungen der Heimerziehung
Das Negativimage der Heimerziehung
Die Entwicklung der Heimerziehung in ihrem historischen Kontext
Heimerziehung in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR; 1949 – 1990)
Der Runde Tisch Heimerziehung
Reformen und ihre Auswirkungen
Quantitative Entwicklung der Heimerziehung seit 1991
Quantitative Veränderungen/Träger der Einrichtungen
Resümee
Indikationen für Heimerziehung und sonstige betreute Wohnformen
Aus welchen Familien kommen Heimkinder?
Wie war die Situation in der Herkunftsfamilie?
Wo hatten sich die jungen Menschen vor der stationären Hilfegewährung aufgehalten?
Wer hat den Heimaufenthalt angeregt?
Die Problemlagen der Kinder und Jugendlichen
Die besondere Situation unbegleiteter minderjähriger geflüchteter Kinder und Jugendliche (UMF) in der stationären Erziehungshilfe
Hilfen für junge Volljährige und „Care Leaver“
2Heimerziehung im Kontext des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG)
Die generelle Zielsetzung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG)
Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung
Erziehungshilfen im KJHG
Heimerziehung im Kinder- und Jugendhilfegesetz
Einbezug seelisch Behinderter
Sozialdatenschutz
Betroffenenbeteiligung bei der Hilfeauswahl
Partizipation von Kindern und Jugendlichen im gesamten Hilfeprozess
Hilfeplanung
Finanzierung
3Das differenzierte Leistungsangebot der stationären Erziehungshilfe
Heimerziehung hat sich verändert
Außenwohngruppen und Wohngruppen
Betreutes Wohnen
Erziehungsstellen
Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung
Flexible Erziehungshilfen
4Heimerziehung aus der Sicht der Betroffenen
Die Einflussgröße von Standardsituationen auf die persönliche Entwicklung
Wie haben Betroffene ihre Heimerziehung erlebt?
5Folgerungen für die pädagogischen Mitarbeiter*innen
Woran kann sich Heimerziehung orientieren?
Rollenveränderungen und Identifikation der Heimerzieher*innen
Rollenveränderungen und Qualitätsanforderungen
6Folgerungen für pädagogische Beziehungsaspekte
Beziehungsaspekte bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen: Zwischen Selbstverwirklichung und Orientierungslosigkeit
Bindungsaspekte bei jüngeren Kindern in der Heimerziehung
Pädagogische Aspekte und Konzepte der Heimaufnahme
Die Heimaufnahme aus der Sicht der Mitarbeiter*innen
Die Heimaufnahme aus der Sicht der Gruppe
Pädagogische Methoden der Heimaufnahme
Die Gefahr der Festschreibung von Negativsymptomen
Das pädagogische Prinzip des Neubeginns und die Annahme des „guten Grundes“
Aufnahmerituale
Das Recht auf Schwierigkeiten
Resümee
Umgang mit Regeln und Strafen in der Heimerziehung
Umgang mit Regeln und Strafen unter Berücksichtigung motiv- und lerntheoretischer Perspektiven
Resümee
Räumliche Merkmale in ihrer Auswirkung auf pädagogische Prozesse
Die Frage der Angemessenheit
Räumliche Rahmenbedingungen und Ausstattungsmerkmale
Milieutherapeutische Heimerziehung
Folgerungen für die Heimerziehung
Bewertung
Resümee
7Ausbildungsprobleme und Grundhaltungen der Fachkräfte in der stationären Heimerziehung
Professionelles Handeln in der stationären Erziehungshilfe
Studie zu professionellem Handeln in der stationären Erziehungshilfe
Untersuchungsdesign
Praktika während der Ausbildung
Praxisnähe der Ausbildung
Fortbildungen
Supervision
Motivation und Zufriedenheit mit der beruflichen Situation
Ausrichtung/methodischer Schwerpunkt in den Einrichtungen
Literatur zur pädagogischen Ausrichtung bzw. zum methodischen Schwerpunkt
Resümee
Fachkräfte in der stationären Erziehungshilfe brauchen (pädagogische) Grundhaltungen
Pädagogische Grundvoraussetzungen
Nicht das Symptom, sondern die Person steht im Mittelpunkt
Übertragung auf den Heimbereich
8Methodisches Vorgehen in der Heimerziehung
Ausgangslage
Methoden in der Heimerziehung
Welche Methoden werden in der Heimerziehung praktiziert?
Ergebnisse einer Umfrage
Zur Methodik der Studie
Ergebnisse der Studie
Resümee
Die Umsetzung methodischer Vorgehensweisen
Zuständigkeiten abstimmen
Erziehungsziele und -aufgaben transparent machen
Den Alltag analysieren – das Chaos ordnen
Individuelle Pädagogik und Alltag miteinander verbinden
Die Gruppe einbeziehen
Konsequenz in der pädagogischen Realisierung
Bewusste Kontrollen einplanen
Methoden für den Umgang mit Gewalt und Aggressionen in der stationären Erziehungshilfe
Methodische Interventionen bei Gewalt und Aggressionen
Verhaltenstherapeutische Verfahren
Verbindung mit Entspannungsverfahren
Coolnesstraining
Weitere Maßnahmen im Umgang mit aggressivem Verhalten
Читать дальше