Hans Leip - Aber die Liebe

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Auf der Atlantiküberfahrt an Bord eines Containerschiffes berichtet ein Passagier aus seinem Leben. Es handelt sich bei ihm um den Exportkaufmann Bojer Toppendrall, der in Hamburg als Schnitzer von Galionsfiguren begonnen hatte. Er erzählt von seiner Kindheit, seinen Eltern, seiner Schwester, von der Werkstatt nahe dem alten Hamburger Hafen, von Gesellen und Galionsfiguren, von ersten Freunden und erster Liebschaft, von der Begegnung mit bekannten norddeutschen Künstlern wie Alfred Lichtwark und dem jungen Ernst Barlach. Und von seiner nie endenden Liebe zu Rischa Möller. Und mit seinen Beobachtungen und Weisheiten verzaubert Herr Toppendrall alias Hans Leip wieder einmal seine Leser.-

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Und ich gab mir desto mehr Mühe, meine Sache reizvoll abzuliefern, blieb aber immer im Gesitteten bis auf jenen umfangreichen Aufbau für ein Bordell in Antwerpen. Ich konnte es nicht ablehnen, es wurde blendend bezahlt und machte mir naturgemäß auch Vergnügen, eine Art Bacchanal paradiesischer Gestalten, bevor der Sündenfall die Modesalons begründete, alle an die vierzig Zentimeter hoch. Es war jedoch wie zur Strafe die letzte große Summe, die mir das Handwerk einbrachte.

Die Karussels alten Stils hatten sich überlebt. Selbst Kinder zogen sachlich nüchterne Auto- oder Flugzeugattrappen aller noch so ansprechend gestalteten Naturromantik vor. Die großen Achterbahnen insbesondere bedurften keines Schmucks. Der größere Kitzel abenteuerlicher Kurven und Geschwindigkeit genügte. Man war seiner Augen überdrüssig geworden. Und seines Vergnügens an stillen Reizen. Man suchte das immer Aufregendere, das Tempo, den raschen Schwindel, den kreisenden Wirbel, das sausende Tanzrad. Selbst die sogenannten amerikanischen Schiffsschaukeln, die sich bis über den Halbkreis hinaus zu schleudern wußten, verloren an Kundschaft, da es kaum noch jemanden gab, der sich vor oder nach der Bekanntschaft mit orkanbedrängten Segelschiffsrahen seiner Seefestigkeit versichern wollte und es nötig hatte.

Hier nun, auf diesem sicheren Metallbau unseres Containerfrachters, scheint mir bei diesem Wetter die Erinnerung an die bunten dürftigen Blechkähne vormaliger Jahrmarktsherrlichkeit nicht zufällig, Mister Bit. Und die Geräusche vor den dicken Bordfenstern wecken in mir das Gebrüll, das ich in meine stummen Bestien mit hineinschnitzte.

Woher ich überhaupt die Beziehung dazu hatte? Ich sah in meiner Kindheit aus dem vierten Stock eines Mietshauses, wo wir vorübergehend wohnten – tief unten eine verlotterte Ansammlung von Gebüsch, und darin versteckten sich einige Käfige, die angeblich Hagenbeck gehörten und zur Unterbringung von allerlei Exoten dienten, die von seiner Tierhandlung in St. Pauli nicht alsbald abgesetzt werden konnten.

Dieses geheimnisvolle Gartenstück hatte es mir angetan und beschäftigte meine Träume. Gärten, in Großstädten eingeklemmt, gemahnen wohl mehr als alle menschlichen Schandtaten an das verlorene Paradies, das allerdings nie verloren war, sondern immer nur erfunden und selten gefunden wurde.

Ihr John Milton, Mister Bit, dem wir immerhin den ersten Anstoß zur Pressefreiheit verdanken, erblindete, ehe er’s zu schauen vermeinte. Ich nun gelangte niemals in jenes aus der Vogelperspektive betrachtete Eden meiner Kindheit. Hingegen drang mit dem Wind oft ein scharfer Geruch bis in unsere Zimmer.

Es sind Hyänen, sagte mein Vater und krauste die Nase.

Mich bedrängte es nicht, sondern malte mir Tropenwälder und Gedschungel auf die blaßgeblümten Tapeten der Schlafkammer, und was ich in einem Bilderbuch an Löwen und fremdem Getier gesehn, ging darin aus und ein.

Auf Safari? War ich nie, Mister Bit, aber der Zoo und ab 1907 Hagenbecks Park in Stellingen, das war mein Studiengefilde, hab’ aber nie gezeichnet, um nicht der vereinfachenden und gesteigerten Schnitzform, die sich aus Vorstellung und Handarbeit zusammenknüppelt, Hemmungen zu bieten.

So ist’s mit der inneren Figur, sie ist da, sie muß nur äußerlich Gestalt erringen. Das Wie war mir vordem niemals klar, es ergab sich mit dem Schaffen. Und gewiß will ich mich mit meinen Gebrauchserzeugnissen, dem Karussellbestiarium und den Drehorgelengeln und späterem Terrakotta und den grausigen Kriegserinnerungen nicht den rechten Künstlern an die Seite wagen. Das war nur vorübergehend mein Ehrgeiz. Aber der Vorgang zwischen Idee und Ausführung ist überall ähnlich.

Der nordischen Sehnsucht nach südlichen Breiten bin ich später ohne Hast gefolgt und bin immer gern wieder heimgekehrt in unsere gemäßigten Verhältnisse aller Sparten vom Klima bis zur Postbeförderung. Und die Gärten von Rio oder Portofino, von Weltevreden oder Auckland oder die botanische Anlage oberhalb Algier wird bei Ihnen, Mister Bit, von Kew Gardens ersetzt oder so und bei mir durch mein bescheidenes Rosarium oder selbst durch das Gedenken an die Geranienstöcke auf dem Fensterbrett, die mal unser ganzer Hausgarten waren. Sie ergaben in ihren Ablegern billige Geschenke, wenn meine Mutter, was selten vorkam, zu Kaffee und Kuchen bei einer alten Krankenpflegerin eingeladen war, die früher bei uns gewohnt, weil wir die Zimmermiete nötig gebrauchten.

Wer fragt, was Blumen denken,

die Menschen einander schenken?

Das Rot jener Geranienblüten finde ich wieder in den Knospen der Super Star, und in deren Himbeerduft meine ich den staubig erdigen der Vergangenheit mitzuriechen. Und fand es auch im Katastrophenschutt anno 43 (davon später, Mister Bit!). Meine Schwester lächelte über die wohlfeilen Angebinde, und sie fügte eine Schachtel Konfekt hinzu; sie konnte es sich wegen Dabelsteins leisten und sollte mit und erklärte mit gepreßtem Atem, bei Tante Maria gebe es immer nur eine einzige Schnecke aus Hefeteig mit Zuckerguß, und die läge da in sechs Teile zerschnitten, für jeden zwei armselige Happen, darum das Konfekt.

Meine Mutter schnürte ihr die Wespentaille, daher der gepreßte Atem. Und das Korsett war grüner Damast, so nannte sie es, und mit Fischbeinstäben. Und ihre weiße Leinenhose reichte bis unters Knie und hatte um jedes Bein eine Spitzenkrause, und darunter waren wollene schwarze Strümpfe.

Es müßten seidene sein, seufzte sie; sie hieß Ella und wollte lieber Elfriede heißen. Und ihre hohen Schnürstiefel hatten weiße Senkel, und ihr Sonntagskleid hatte schinkengroße Puffärmel, es war rot wie die Geranien, doch mit schwarzen Punkten und reichte bis auf den Boden.

Ich bewunderte alles stillschweigend, auch die langen schwarzen Handschuhe. Und Ella nahm ein aufgerolltes Meterband aus dem Nähkasten, und dann maß sie ihre dünnste Stelle über den Hüften und rief beglückt: Ich bin so schlank wie die Guilbert. Denn die Pariser Chansonette war damals ein Idol wie später mal Marlene Dietrich oder die Bardot oder so.

Wer ist denn das? fragte ich. Nichts für dich, Bojer, kicherte sie: Sie kann sechzigtausend unanständige französische Lieder und kriegt dafür pro Abend tausend Frank.

Viertes Kapitel

Wie kommen Sie grad darauf, Mister Bit? Keine Galione? Nein, dieses Boot hat keine Galione, keinen magischen Voranreiter, keine malerische Bugzier. Die Galionsfiguren verschwanden, als Holz zu Eisen wurde. Sie wurden allemal geschnitzt. Sie zu gießen war man kaum gewillt. So starben die bunten Götter der See.

Ich aber, Mister Bit, ich wuchs noch mit ihnen auf, mit den Najaden und Neptunen, den Abbildern von Admiralen, Heroen und Olympiern. Mein Vater war Schiffszimmermann. Die Schiffszimmerer aller guten Künste waren bis fast in die Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts fähig und gewohnt, unterschiedlichste Werkstücke, Kielschwein, Spanten, Stringer und Stevenholz nach »Mul un Snut«, also rein nach Augenmaß, zuzuhauen, oft ohne Rißzeichnung, und so ein ganzes hölzernes Schiff. Meister und Gesellen solchen Ranges erwiesen sich durchweg auch geschickt, gewünschte Dekorationen zu fertigen, die Ornamentik an Rauten, Medaillons, Heckvoluten und Ruderknäufen.

So nebenbei nutzte die Werft auch das Talent meines Vaters, Poppen to snieden, Puppen zu schnitzen und sich auf große Maße zu versuchen und also nach Bestellung oder Schiffsnamen den Schutzgeist zu fertigen, der sich in hölzerner Gestalt verbirgt. Das wurde als Tara mit in Kauf genommen, das wurde nach Feierabend nebenbei erledigt und mit etwas Brot und Wurst belohnt und mit ’ner Buddel Braunbier. Es war meines Vaters Lust und Spaß, bis er sich selbständig machte. Und da wuchs ich hinein und half ihm nach Kräften und stieg auf vom Spänesammeln bis zur Handhabung von Knüppel, Gutsche, Flacheisen, Beißer, Kröpfel und Geißfuß.

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