Hans Leip - Aber die Liebe

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Auf der Atlantiküberfahrt an Bord eines Containerschiffes berichtet ein Passagier aus seinem Leben. Es handelt sich bei ihm um den Exportkaufmann Bojer Toppendrall, der in Hamburg als Schnitzer von Galionsfiguren begonnen hatte. Er erzählt von seiner Kindheit, seinen Eltern, seiner Schwester, von der Werkstatt nahe dem alten Hamburger Hafen, von Gesellen und Galionsfiguren, von ersten Freunden und erster Liebschaft, von der Begegnung mit bekannten norddeutschen Künstlern wie Alfred Lichtwark und dem jungen Ernst Barlach. Und von seiner nie endenden Liebe zu Rischa Möller. Und mit seinen Beobachtungen und Weisheiten verzaubert Herr Toppendrall alias Hans Leip wieder einmal seine Leser.-

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Und Theater? Hier gab es immer bedeutende Ansätze. Den Gaukler läßt man sich nach Büroschluß selbst hier gelegentlich gefallen. Sie sagen Lessing, und ich verhülle mein Haupt. Sie sagen Klopstock, und ich gebe zu, er verzehrte hier eine dänische Rente und eine aus Süddeutschland, sonst wäre er nicht an die Achtzig gelangt. Sie sagen Hebbel, und er ging wie Brahms davon. Und Sie kannten sogar Alexander Zinn? Und fragen, ob er wirklich ein Dichter gewesen sei und Senatsdirektor und Pressechef nur als Gnadenbrotnehmer? Er war ein umgänglicher Herr und ein Schriftsteller von Rang wie mancher andere auch. Was wiegt das schon, Mister Bit?

Klopstock und Lessing

hatten Großes mit Hamburg im Sinn,

aber Gold wird hier gern zu Messing

und Silber zu Zinn.

Wollen doch gleich anerkennen: Was Repräsentation ist, das läßt man sich hier nicht entgehen, das ist wie andernorts, nur deutlicher, wie die zwei, drei aufgestauten Alsterbecken, die doch einen enorm teuren Baugrund aus purem Luxus zu Wasser werden lassen. Aber wo sollen die jungen Leute sonst segeln lernen; auf der Elbe ist es mit Flut und Ebbe nicht immer so bequem und nett vor der Tür. Und irgendwas Besonderes wollen die Fremden ja bestaunen, da man Sehenswürdigkeiten, die man in Bremen etwa oder in Lübeck hegt, alte Stadttore und Klostergebäude und so was, in Hamburg schon vor dem großen Brand umgelegt hat oder auch nachher noch. Eure Bomber brauchten in dieser Hinsicht nicht viel nachzuroden.

Die wir mit der großen Schiffahrt zu tun hatten, wo alles rauh, sachlich, grob und unaufhaltsam ist, wir liebten die stillen Alstergewässer wie eine Unwahrscheinlichkeit, die zu hübsch ist, als daß man sich laut zu ihr bekennen dürfte. Es war etwas Insgeheimes, das eigentlich hier nicht zu sein hatte, das womöglich zerrann, wenn man es als Besitz anzusprechen sich getraute.

Längs Gurlittstraße, Alstertwiete und um die Ecke Koppel und die Straße neben der Reihe Linden an der Alster hin, wie war das bedrängend fröhlich in meiner Kindheit. Der gute Butterduft aus den Kellerküchen der Villen war noch von keinem Autodunst überstunken, und die hervortönenden Schmachtlieder der Kökschen und Dienstmädchen wurden durch etwas Hufgetrappel nur herausfordernder. Heute vernimmt man dort keinen Gesang mehr – und nicht nur wegen des Verkehrslärms nicht. Doch damals wie heute gehört zum guten Ton der guten Familie, die ich damals höchstens durch die Hintertür erspähte, sich als musikliebend auszuweisen, wozu ein Dauerplatz bei den behördlichen Konzert- und Opernaufführungen beliebt war. Wenn auch der Gatte von Börse, Büro und Handesgeschäft abends müde war und vor sich hin dämmerte und mehr an die überseeischen Märkte als an die Darbietungen der Bühne dachte, auch das lästige Umziehen nicht so liebte, wie zum Abend bei euch üblich, Mister Bit, damals noch, und seinen Frack oder Smoking jahrelang trug, falls die Statur nicht zu sehr schwoll, so war es den Damen ein Sonderlabsal, das Hauswesen zu vergessen und in festlichem Kreise zu sehen und gesehen zu werden. Und jedesmal möglichst in anderer staunenswerter, wenn auch, wie hier üblich, trotzdem dezenter Aufmachung.

Wenn wir in unserer ständigen Loge sitzen,

sagte Madame Smit,

lassen wir unsere Brillanten glitzen.

Das verdeckt erstens unsere Bildungsritzen,

und zweitens glitzen wir ein büschen mit.

Je klüger, desto verhaltener. Aber das vergißt sich leicht. Lassen Sie mich dessenungeachtet nicht verhehlen, daß Weltruhm ungemeine Summen verschlingt. Um das Niveau über Null zu halten, bewilligt der Senat der Oper wie dem Philharmonischen Orchester jeden gewünschten Auftrieb, natürlich nicht betreffs heimischer Kräfte. Der Dirigent des Ballettmanagers Diaghilew, Ernest Ansermet, leitete hier Debussys Pelléas und Mélisande und dirigierte ein Jahr darauf, er wurde gerade achtzig, die Philharmoniker. Auch den greisen Polen Strawinskij erlebte ich am Pult der Staatsoper, aber seine Kompositionen erschreckten mich teils, teils verschlief ich sie. Es war ein biblischer Stoff, soviel ich mich entsinne.

Ich schäme mich meiner Bildungsritzen keineswegs, so hab’ ich doch Platz, sie mit eigenem Hanf auszufüllen, ohne Rücksicht, ob jemand außer mir sich daran gütlich tut. Was der Österreicher Alban Berg sich an Georg Büchners Woyzeck erklettert oder an Frank Wedekinds Lulu, gefällt mir besser. Das ist handfeste Auslegung und glanzvolle Erleuchtung, das ist beste musikalische Illustration, zu einem Text von Rang und Format, dem Gemüt wie dem Hirn noch faßbar und genehm.

Begehren Sie mehr? Sind wir nicht alt genug, äußern zu dürfen: Krach, elektronischer Geräuschsalat und bemühte Verrenkung entzücken uns nicht? Möge sich die Jugend daran austoben! Wir sind mit unserem altbackenen Geschmack zufrieden. Und glauben denn doch, nicht ganz ohne Maßstab zu sein für das, was gut ist und sein wird immerdar.

Lassen Sie mich meiner Mutter gedenken. Sie besaß keine Brillanten, aber ihre Herzensbildung war lückenlos. Nur ein einziges Mal ist sie im Theater gewesen, zu einem Weihnachtsmärchen im Deutschen Schauspielhaus mit mir und meiner großen Schwester, die es bezahlte, da sie schon etwas verdiente, nämlich als Aufwaschmädchen bei Dabelsteins, Südseeimport. Senator wurde er erst später. Es war die Zeit, als mein Vater einen Unfall gehabt beim Anbringen der reparierten Lady Pontomac an jenem Vollschiff, das gerade umgetauft worden war in Oleandra. Das schien dieser üppigen Figur zu widerstreben, sie löste sich unversehens vom Bug und hätte meinen Vater fast erschlagen. Er war damals schon selbständig, und keine Kasse zahlte ihm etwas und keine Versicherung; man warf ihm eigenes Verschulden vor, ohne Ahnung, welche Fähigkeiten solche Galionen in sich tragen. Man war in der sozialen Fürsorge damals noch nicht soweit wie heute. Und – alas – wäre er angestellt gewesen, und sei es als ungelernter Arbeiter, wäre ihm wohl geholfen worden.

Es ging uns also recht dreckig. Darum war das Weihnachtsmärchen auch nur ein schwacher Trost und dennoch ein kleiner Lichtblick. Bei den eingestreuten Liedern weinte meine Mutter, ich weinte mit, obwohl ich schon zwölf war. Meine Schwester weinte nicht. Sie war so hart gesotten wie mein Vater, war schon konfirmiert und hatte dem Pastor beim vorgeschriebenen Unterricht eines Tages erklärt, sie glaube an das alles nicht. Sie glaube, die Menschen sollten auch ohne all das anständig sein.

Wie sie darauf komme? hatte der Herr Pastor da gefragt.

Mein Vater hat das gesagt, und dem glaube ich! Das war ihre Antwort gewesen. Und der Seelenhirte hatte dann weniger erbost als verächtlich geäußert: Dein Vater ist wohl Sozialdemokrat.

Na ja, das war damals noch als sehr gefährlich erachtet. Aber mein Vater war in gar keiner Partei. Er war nur erfahren und gescheit. Und er hinderte meine Mutter nicht, auf ihre eigene Art fromm zu bleiben und Gefallen zu finden an rührenden Kirchenliedern. Und sie hinwieder suchte ihn nicht zu bekehren. Darum kamen die beiden gut miteinander aus. Und ich mit beiden.

Denn mir war früh klar, man kann das eine wie das andere, kann Glauben und Nichtglauben gut miteinander vereinigen und je nach Bedarf verwenden. Im Täglichen, im Gang der Arbeit und des Geschäftes, da soll man nüchtern und gegenwärtig die Dinge an sich und sich selber einsetzen und damit rechnen. Wird es schwierig, soll man auch nicht gleich nach höherer Polizei rufen, sondern das Seine nach Möglichkeit tun. Aber wenn es verzweifelt wird, da ist eine Hinwendung zur Unerforschlichkeit keine Schwäche, da gibt es sicherlich geheime Kräfte, die dem Flehenden sich nicht verschließen, sofern er nichts Unbescheidenes verlangt und sich seiner Einfalt bewußt bleibt und auch schleunigst sich selber aufrafft und anstrengt, solange es nur eben möglich ist. Dafür denn braucht man keinen Geistlichen, darin muß ich meinem Vater beipflichten und auch meiner Schwester, das macht man mit sich allein ab. Gottes Wort kann als Trost, doch nie als Sprungbrett dienen.

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