Spätestens seit das Konzept der Klimakatastrophe die Zone andauernden Zweifels verlassen hat ist jedem Menschen klar, dass sich etwas Grundsätzliches ändern muss, wenn nicht nur die älteren Generationen überleben sollen, sondern auch die unzähligen Generationen, die nach uns kommen könnten. Und ebenso ist klar, dass von einer Politik, die von Machtstreben, Grabenkämpfen, Lobbyismus, Aussitzen und Desinteresse geprägt ist und die von veränderungsunwilligen und perspektivelosen Bürgern gestützt wird, nichts Hilfreiches erwartet werden kann.
Dieses Buch ist für jene Menschen geschrieben, die sich damit nicht zufrieden geben, sondern anfangen, darüber nachzudenken, wie sich diese verfahrene Situation langfristig ändern lässt. Es geht hier nicht um Verweigerungshaltung und Aussteigermentalität, sondern darum, in ein dynamisches, zukunftsorientiertes Leben einzusteigen. Es wendet sich an die Abenteurer, die erkannt haben, dass die Rettung nicht nur in biologischer Landwirtschaft oder der Sonnenenergie zu finden ist, sondern darüber hinausgehend ein neues Gemeinschaftsleben und einen Wandel, ein neues Bewusstsein in ALLEN Bereichen des Lebens erfordert.
Es beschreibt, wie dieser Einstieg in ein neues Leben aussehen könnte und gibt Einblick in die Dinge, die beachtet werden sollten, wenn man sich auf dieses Abenteuer einlassen möchte. Dabei ist es aber keine minuziöse Bauanleitung, keine exklusive Bibel, sondern betont die Eigenverantwortung aller am Aufbau eines Öko-Habitats Beteiligten. Es ist eher ein Handbuch für angehende Bürger der ersten Inseln des Lichts.
Öko-Habitate –
Eine Zukunft für die Zukunft
Mirapuri-Verlag
2009
ISBN (epub) 978-3-86710-068-7
ISBN (kindle) 978-3-86710-032-8
ISBN (pdf) 978-3-86710-069-4
ISBN (Buch) 978-3-86710-055-7
Copyright Mirapuri-Verlag, Gauting
Gesamtherstellung: Miraprint Offsetdruck, Gauting
Illustrationen: Anand Buchwald
Kapitel 25: Grafiken und Bilder: Mira Alfassa, Michel Montecrossa,
Sven Atkins, Aurofree Höhn, Fred Holt
Kapitel 26: Grafik: MiraSolaris
Kapitel 28: Lyrics: Michel Montecrossa
Danziger Str. 1, D-82131 Gauting
Tel. 0049-89-8508751
Fax 0049-89-8509178
eMail: Mirapuri-Verlag@Mirapuri-Enterprises.com
www.Mirapuri-Shop.de
01. Öko-Habitate (Grundlagen) Kapitel 1 Grundlagen
02. Bewusstsein (Grundlagen) Kapitel 2 Grundlagen
03. Gemeinschaft (Grundlagen) Kapitel 3 Grundlagen
04. Zukunftsträume (Grundlagen) Kapitel 4 Grundlagen
05. Update 1 (Bauformen) Kapitel 5 Bauformen
06. Siedlungsplanung (Planung)
07. Update 2 (Bauformen)
08. Verkehr (Planung)
09. Pyramiden (Bauformen)
10. Arbeitsphilosophie (Grundlagen)
11. Erdhäuser (Bauformen)
12. Gartenbau und Landwirtschaft (Planung)
13. Schwalbennester (Bauformen)
14. Besitzfragen (Grundlagen)
15. Energiemanagement (Planung)
16. Kelchtürme (Bauformen)
17. Umweltschutz (Planung)
18. Die Schildkröte (Bauformen)
19. Gemeinschaftsdynamik (Planung)
20. Sonnenfalle (Bauformen)
21. Bauprinzipien (Planung)
22. Fragen (Planung)
23. Schwimmende Inseln (Bauformen)
24. Eine globale Kultur (Grundlagen)
25. Mirapuri – Stadt des Friedens und des Zukunftsmenschen (Praxis)
26. MiraSolaris (Planung)
27. Update 3 – Projekt Künstleralpe (Planung)
28. Eines Tages ... (Erzählung)
Verlagshinweis
Kapitel 1
Grundlagen
Die Ökologie beschäftigt sich mit den Wechselwirkungen und dem Gleichgewicht biologischer Systeme, auch in Bezug auf nicht-biologische Faktoren, vereint also Fragen der Biologie zum Beispiel mit Umwelt- und Klima-Wissenschaften und letztlich auch mit der Zukunftsforschung. Kleine biologische Systeme sind etwa Bienenstöcke oder Teichbiotope; große biologische Systeme sind Steppenlandschaften, Atolle, Dschungel, Wüsten, Kontinentalbewaldung, Flusssysteme... Auch Populationen von Pflanzen und Tieren stellen interagierende biologische Systeme dar. Wenn sich die Lebensprozesse all dieser überlappenden Systeme in Einklang befinden, ist die Ökologie in Ordnung, ist das größte biologische System, die Erde, gesund.
Nimmt der Einfluss eines dieser Systeme überhand, gerät das Gesamtsystem lokal oder global aus dem Gleichgewicht. Je nach der Art und Intensität der Abweichung dauert es entsprechend lange, bis das alte Gleichgewicht wiederhergestellt ist oder ein neues gefunden wird; je größer die beeinträchtigten Systeme sind, desto länger dauert das Einpendeln auf ein neues Gleichgewicht. Das kann ohne weiteres Jahrtausende dauern und im Fall von globalen Störungen wie Eiszeiten oder Hitzeperioden oder Ausbrüchen von Megavulkanen noch wesentlich länger und durchaus zum Aussterben ganzer Arten führen. Und da immer irgendetwas passiert, ist die Natur eigentlich permanent mit dem Nachregeln beschäftigt.
Das jüngste Ereignis, das zu heftigen Störungen im Gleichgewicht der Natur geführt hat, ist das Auftauchen der Spezies Mensch. Eine neue Spezies ist an sich nichts Schlimmes. Normalerweise taucht sie auf, erobert sich eine ökologische Nische und lebt dann so friedlich vor sich hin, wie es ihr den Umständen entsprechend halt möglich ist. Mit dem Menschen dagegen lief dieser Vorgang nicht so glatt ab. Er brachte ein neues Element ins Spiel, das es bis dahin noch nicht gab, und dem keine der anderen Spezies auf Dauer etwas entgegensetzen konnte und das durchaus dazu führen kann, dass diese noch sehr junge Spezies auch sehr bald wieder das Spielfeld von Mutter Natur verlassen muss: ein reflektierendes Egobewusstsein.
Ohne diese Fähigkeit, bewusst zu denken und sich als Individuum wahrzunehmen, hätte der Mensch die irdische Bühne wahrscheinlich in kürzester Zeit wieder verlassen, denn eigentlich mangelt es ihm an allen körperlichen Attributen erfolgreicher Spezies: Er kann keine Flut von Kindern in die Welt setzen, die in kürzester Zeit flügge werden, er ist nicht schnell, nicht stark, hört, sieht und riecht schlecht... So gesehen scheint er es einem Wunder zu verdanken, dass es ihn noch gibt, und zwar besagtem reflektierenden Egobewusstsein.
Im Gegensatz zu allen anderen Wesen auf dieser Erde ist der Mensch sich seiner selbst als von anderen abgetrenntes und verschiedenes Individuum ausgesprochen bewusst. Er kann die instinktgeprägten Pfade verlassen und neue Wege gehen. Er kann jenseits Pawlowscher Reflexe lernen und diese Lernprozesse auch noch forcieren. Er kann gelernte Dinge in unendlich viel größerem Maße an seine Mitmenschen weitergeben und von ihnen lernen als jede andere Spezies. Er kann Problemstellungen formulieren und systematisch nach Lösungen dafür suchen. Er hat ein Konzept der Zukunft, das über das Anlegen von Vorräten für das nächste Jahr hinausreicht. Er hat die Möglichkeit größere, komplexere Zusammenhänge zu erkennen. All diese Fähigkeiten haben ihn, trotz aller körperlichen Mängel, zu einem Erfolgsmodell gemacht. Und wenn er sich ihrer konsequent bedienen würde, würde er das auch bleiben.
Читать дальше