Lasse Holm
Kriminalroman
Aus dem Dänischen von
André Wilkening
Saga
Der Römer
Aus dem Dänischen von André Wilkening
Originaltitel: Romeren © 2014 Lasse Holm
Cover: Lasse Holm
Alle Rechte der Ebookausgabe: © 2016 SAGA Egmont, an imprint of Lindhardt og Ringhof A/S Copenhagen
All rights reserved
ISBN: 9788711461587
1. Ebook-Auflage, 2016
Format: EPUB 3.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nach Absprache mit Lindhardt und Ringhof und Autors nicht gestattet.
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Römische Familien – insbesondere die Adligen – konnten, wenn sie einem Jungen einen Namen geben wollten, nur zwischen ein paar Vornamen (Pränomen) wählen. Jede Familie hatte ihre Favoriten, jedoch waren Marcus, Quintus und Lucius äußerst beliebt. Obendrein wurde der erstgeborene Sohn traditionell nach seinem Vater benannt, der wiederum den Namen seines Vaters erhalten hatte usw.
Was Frauen anbelangte, waren die Möglichkeiten sogar noch eingeschränkter. Eine Tochter bekam – unabhängig von der Anzahl der Schwestern – die weibliche Form des Familiennamens (Nomen). Demnach hießen alle Töchter der Juliusfamilie Julia. Einen richtigen Nachnamen erhielt sie erst, wenn sie vermählt wurde. Bis dahin trug sie den Beinamen (Cognomen) des Vaters.
Die weitaus meisten Personen in diesem Buch sind historisch bezeugt. Namensgleichheiten ließen sich daher nicht völlig vermeiden. Das unten stehende Personenverzeichnis soll dabei helfen, Missverständnisse zu vermeiden. Die Namen sind alphabetisch aufgelistet, und es sind diejenigen Namen groß geschrieben, unter denen sie im Buch auftauchen. Personen mit nur einem Namen sind Sklaven, Ausländer oder gehören zu den Plebejern, dem niedrigsten Stand in der römischen Gesellschaft.
Aelia. Wäscherin. Alleinerziehende Mutter von Tiro.
Aemilia Lepida. (Geborene Cornelia) Römische Adlige ohne Talent für Heuchelei und weibliche Demut. Mutter von sowohl Drusus als auch Mamercus. Außerdem Großmutter von Servilia, Quintus, Porcia und Cato. Witwe von Aemilius Lepidus.
Brutus, Marcus Junius. Römischer Adliger und Senator. Nachkomme der Gründer der Republik.
Cato, Marcus Porcius. Widerspenstiger und altkluger Junge. Drusus’ Neffe und Servilias Halbbruder.
Cicero, Marcus Tullius. Sohn eines reichen Landbesitzers. Schreiber im Stab von Sulla. Möchte gern Advokat und Orator werden.
Cinna, Lucius Cornelius. Konsul im Jahr 87 v. Chr.
Claudia Aemilia. Als Zwölfjährige mit Mamercus vermählt, als ihre Eltern starben. Tochter von Appius Claudius.
Claudianus, Marcus Livius Drusus. Claudias Bruder. Von Drusus adoptiert. Eigentlich der Sohn von Appius Claudius.
Cornelia Graccha. Besorgte Mutter von Tiberius und Gaius Gracchus.
Cornelia Sulla. Unbekümmerte und angeblich sehr anmutige Tochter von Sulla.
Crassus Orator, Lucius Licinius. Skrupelloser römischer Senator. Freund von Scaurus.
Crixius. Ehemaliger Gladiator und Volumnias Handlanger.
Caecilia Metella. Junge und ausgesprochen attraktive Adlige. Mit Scaurus vermählt.
Caepio, Quintus Servilius. Römischer Adliger. War mit der Schwester von Drusus vermählt. Sohn von Quintus Servilius.
Demetrios. Medicus und Chirurg. Sohn und Lehrling des griechischen Leibarztes von Cornelia Graccha.
Decumius, Lucius. Legat (Offizier) im Stab von General Marius.
Diomache. Demetrios’ Kusine aus Massilia. Mit Mikon vermählt.
Domitius, Gaius. Römischer Senator mit Sinn für Kunst.
Drusus, Marcus Livius. Römischer Senator mit einer Mission und zahllosen Feinden. Sohn von Aemilia und Halbbruder von Mamercus.
Fabius, Quintus. Vorsitzender des Strafgerichts.
Julia Maria. Mit Marius verheiratet. Schwägerin von Sulla, dessen verstorbene Ehefrau ebenfalls Julia hieß.
Lucullus, Lucius Licinius. Zenturio (Unteroffizier) im Heer von Sulla.
Lupus, Publius Rutilius. Römischer Konsul und Heerführer im Jahre 90 v. Chr. Folterexperte, der sich dieses Wissen selbst aneignete.
Lydia. Haushälterin im Haus von Senator Domitius.
Mamercus, Aemilius Lepidus Livianus. Sechzehn Jahre jüngerer Halbbruder von Drusus. Sohn von Aemilia und ihrem zweiten Mann Aemilius.
Marcus Stercorius. Freigelassener Sklave und Koch bei Drusus.
Marius, Gaius. General und Kriegsheld.
Marius Junior, Gaius. Sohn des alten Generals.
Messala, Marcus Valerius. Legat im Heer von Lupus.
Metrobios. Sehr erfolgreicher griechischer Schauspieler.
Mucia Licinia. Ehefrau von Crassus Orator.
Mutilus, Gaius Papius. Ehemaliger Gladiator und jetziger Leibwächter.
Petronius. Pförtner im Haus von Drusus.
Philippus, Lucius Marcius. Konsul im Jahre 91 v. Chr.
Philomela. Verstorbene Schwester von Demetrios’ Vater.
Quintus Servilius. Konsul und Heerführer im Jahre 104 v. Chr. Verlor ein Heer von 80.000 Mann in der Schlacht von Arausio und wurde ins Exil geschickt. Vater von Caepio. Servilias Großvater.
Rachel. Sklavin im Haus von Senator Domitius.
Sarpedon. Lehrer und Erzieher aus Lykien.
Scaurus, Marcus Aemilius. Vorsitzender des Senats.
Sempronia Scipia. Verbitterte Tochter von Cornelia Graccha. Schwester von Tiberius und Gaius Gracchus.
Servilia Caepionis. Selbständig denkende Nichte von Drusus. Caepios Tochter. Enkelin von Quintus Servilius.
Silo, Quintus Poppaedius. Anführer der Marser.
Sulla, Lucius Cornelius. Trunksüchtiger Sohn eines armen Patriziers.
Tiro. Schüchterner, aber intelligenter Sohn von Aelia.
Valerius Flaccus, Lucius. Älterer Senator, an dessen Ehre nicht gezweifelt werden kann.
Varius, Quintus. Spanier und Handlanger von Philippus.
Volumnia, Claudia. Ehemalige Prostituierte, jetzige Bordellbesitzerin. Freigelassene Sklavin aus dem Haus von Appius Claudius.
Für Katharina
Erstes Buch
»Marcus Livius Drusus ist ermordet worden, aber er ist nicht tot.«
Das war das Erste, was Petronius zu mir sagte.
Mit der einfachen, grauen Tunika eines Pförtners bekleidet stand er auf der obersten Stufe der Leiter, die mitten in die viereckige Dachluke hineinragte.
»Wer ist Marcus Livius Drusus?«, fragte ich.
»Kennst du nicht meinen Dominus?«
Seine hervorstehenden Augen weiteten sich vor aufrichtiger Überraschung. Dann sah er ein, dass die Frage als Unverschämtheit aufgefasst werden könnte.
»Vergib mir. Ich habe kein Recht, den Herrn auszufragen.« Er lächelte unterwürfig. »Ich suche nach dem griechischen Wundarzt Demetrios, der unter den Armen von Subura wegen seines Könnens berühmt ist und dessen Güte man vom Aventin bis zum Esquilin preist.«
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