Lasse Holm - Der Römer

Здесь есть возможность читать онлайн «Lasse Holm - Der Römer» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Der Römer: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der Römer»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Drusus bekam blutige Durchfälle. Die rotbraune Masse lief wie Ameisenstraßen an den vergoldeten Füßen des kostbaren Arbeitstischs hinunter. Seine Pupillen weiteten sich, sodass die Augen Geheimgängen ähnelten, die ins Reich der Toten führten. Spucke klebte an seinen Lippen. Er krümmte sich krampfartig und seine Arme mussten festgehalten werden, damit sie nicht wie Spatzenflügel durch die Luft flatterten. Seine Wunde roch nun nach Kot. Immer wieder spannte sich sein Körper vom Nacken bis zu den Fersen wie ein Bogen an auf der Tischplatte. Er schrie, schrie und schrie, bis seine Stimme nichts anderes mehr war als ein heiseres Winseln. Drusus´ Leiden dauerte sechs Stunden an. Als der Morgen graute, hatte er schließlich das Bewusstsein verloren. Kurz danach blieb sein Herz stehen. Ich schloss seine Augen und trocknete den Schweiß von seiner Stirn. Marius legte eine Münze unter seine Zunge und hielt schweigend den Unterkiefer mit zwei Fingern fest. Ich band ihn nach oben, sodass der Rigor mortis den Mund des Volkstribuns für immer verschließen konnte.
AUTORENPORTRÄT Lasse Holm wurde 1968 in Aarhus geboren. Der gelernte Grafikdesigner hatte seinen Durchbruch als Schriftsteller 2014 mit dem Roman «Der Römer». Sein vielbeachteter zweiter Roman «Der Grieche» erhielt ebenfalls starke Kritiken.
REZENSION «Kriminalgeschichten über die klassische Antike sind weltweit ein großes und anerkanntes Genre, auch wenn es große Qualitätsunterschiede gibt; Lasse Holm schreibt sich auf unglaubliche und wunderbare Weise unter die Besten. Der Roman ist so spannend, dass man ihn fast in einem Atemzug liest.» – Anne Knudsen, Weekendavisen

Der Römer — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der Römer», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

In der Wohnung unter mir war meine Nachbarin dabei, ihren Sohn die Hausaufgaben abzufragen, die er in der Schule des Lykiers Sarpedon weiter unten in der Straße aufbekommen hatte.

Ich hörte ihrem vertrauten Morgenritual zu, während ich langsam zur Ruhe kam.

»Also, Tiro, wer waren die Gründer Roms?«

Das Schweigen des Jungen ließ die Mutter schnauben.

»Denk nach. Unsere Stadt heißt Rom und ihre Gründer heißen …?« »Romulus«, erinnerte sich der Junge. »Und Remus. Sie waren Zwillinge. Sie wurden als Kinder von einer Wölfin gesäugt. Dann gründeten sie Rom, auf dem Palatinhügel.«

»Bravo, Tiro. Komm, zieh deine Tunika an.«

»Doch dann begannen sie, darum zu streiten, wer König werden sollte. Dann brachte Romulus seinen Bruder mit einem Schwert um.«

»Richtig. Möchtest du eingelegte Eier oder Brei zum Frühstück?«

Tiro entschied sich für eingelegte Eier. Sie waren seine Leibspeise. Der Geruch von Garum, einer kräftigen, vergorenen Fischsauce, die für alle möglichen Gerichte verwendet wurde, stieg zu mir nach oben.

»Darf ich auch zwei nehmen, Mutter?«

»Ach, was soll’s. Beeil dich aber, wir müssen jetzt gehen.«

Ihre Stimmen verschwanden die Treppe hinunter und vermischten sich mit Geräuschen der Straße. Erschöpft fiel ich in den Schlaf.

In meinen Träumen tauchte das gequälte Gesicht von Drusus auf. Immer wieder versuchte ich, ihn zu retten, obgleich ich schon längst eingesehen hatte, dass es nutzlos war. Jedes Mal entglitt sein Leben meinen Händen.

Ich wachte gegen Mittag auf, als ein großer Schatten auf mich fiel. Es war ein Mann mit kurzen Haaren, einem tonnenförmigen Oberkörper und einem verbissenen Gesichtsausdruck. Er hielt mir ein Messer an die Kehle.

V

Es ist nun Zeit, dir zu erklären, weshalb ich die Erzählung über den Mord an Marcus Livius Drusus niederschreibe, und wie es mir mithilfe einer Beharrlichkeit, die ich selbst weder verstehen noch erklären kann, gelang, das Verbrechen aufzuklären.

Du sollst wissen, dass ich nicht den Wunsch hege, meine Schilderungen könnten eines Tages bei Gelagen vorgelesen oder von Schriftstellern zitiert werden. Ich weiß, dass dieses Manuskript weder jemals von Schreibsklaven vervielfältigt noch haufenweise verkauft werden wird. Vielleicht wirst du es noch nicht einmal lesen.

Ich habe mit deiner Mutter besprochen, dass es am besten wäre, die Wahrheit vor dir zu verbergen. Obschon viele der Personen, die in diese Affäre verwickelt waren, schon lange tot sind, erfreuen sich andere immer noch bester Gesundheit, und sie würden sich vermutlich nicht so geschildert sehen wollen, wie ich es im Dienste der Wahrheit getan habe. Einige könnten neue Verbrechen aushecken, um die Erwähnung des Mordes und der daraus folgenden Geschehnisse zu verhindern.

Ich wünschte, wir säßen am Herdfeuer und könnten vertraut miteinander reden, während deine Mutter verdünnten Wein und Honigwasser in unsere Becher schüttet; dass ich selbst auf deine Fragen antworten könnte, anstatt durch das Medium der Schriftrolle zu dir zu sprechen.

Aber ich werde niemals dein helles Lachen hören oder dich in die Mysterien von Hippokrates einweihen können, so wie es damals mein Vater tat. Dieser warmherzige, gutmütige Mann war für mich meine Familie, mein Lehrmeister, mein Beschützer und mein Vorbild. So wie er werde ich niemals meinen Sohn heranwachsen sehen. Ich werde mich im Alter nie auf deine Schultern stützen können. Ich werde niemals meine Enkelkinder kennenlernen. Alles, was ich tun kann, ist, meine Erzählung aufzuschreiben und darauf zu hoffen, dass du deine eigenen, gescheiten Schlussfolgerungen daraus ziehen wirst.

Zu meinen Lebzeiten habe ich mehr Geld verdient, als ich zu träumen wagte. Es ist zerronnen wie Wasser zwischen meinen Fingern. Ich habe die mächtigsten Männer der Welt kennengelernt, habe aber auch gelernt, dass sie nur kostbare Stoffe und vornehmes Benehmen von den niedersten Sklaven unterscheiden. Ich habe der Welt den Rücken zugewandt, so wie sie sich von mir abgewandt hat. Ich bin die Menschen leid, ihre endlosen Intrigen und ihren eitlen Kampf, das Unbedeutende über das Wichtige und Gute zu erheben. Ich bin die launischen Götter leid, die in ihrer allwissenden Gleichgültigkeit unser Leben wie Würfel in den Staub werfen, oder die mit uns spielen wie Kinder mit ihren Terrakottasoldaten. Für mich gibt es keine andere Wahrheit mehr als jene Worte, die ich auf dieses Pergament schreibe.

Ich möchte dich nicht durch meine Klagen vom Lesen abhalten. Ich habe viel zu erzählen und mir bleibt nur noch wenig Zeit. Ich liebe dich, so wie ich noch nie einen Menschen geliebt habe, und ich hoffe inständig, dass dir dein Leben mehr Glück bringen möge, als es mir gebracht hat.

Du bist mein einziger Sohn. Du bist alles, was ich hinterlasse. In deinen Adern fließt mein Blut. Das ist das Einzige, was mich freut.

Dieses Wissen ist mein Schatz.

VI

Der Hüne trat einen Schritt zurück, taxierte mich aber mit seinen dicht beieinander liegenden Augen. Hinter ihm kam eine junge Frau zum Vorschein. Ihr blauschwarzes Haar war zu einem Dutt zusammengebunden, wie es unverheiratete Frauen zu tun pflegen. Kurze Strähnen fielen ihr in die Stirn, seitlich trug sie das Haar offen und in kunstvollen Locken. Die Haut ihres ovalen Gesichts war wie aus reinem Marmor.

Sie betrachtete mich mit hocherhobener Nase und mit einer Miene, die derart demonstrativ erhaben war, dass es an Komik grenzte. Ich schätzte ihr Alter auf 16 oder 17 Jahre. Ihre dunkelgrünen Augen, die in der Mitte der Iris ins Gelbliche wechselten, sodass die Pupillen von einem goldenen Ring umgeben zu sein schienen, ließen sie älter wirken.

»Mutilus ist mein Leibwächter.« Ihre Aussprache war affektiert, ein sicheres Zeichen ihrer adligen Herkunft. »Er ist nervös, nach all dem, was heute Nacht geschehen ist. Ich bitte dich, sein Benehmen zu entschuldigen.«

Ich entgegnete, dass ein schlafender Mann eine geringe Bedrohung für einen sechs Fuß großen Gladiator sei. Die Seide ihrer roten Stola knisterte, als sie sich nach vorne beugte.

»Woher weißt du, dass Mutilus ein Gladiator gewesen ist?«

»Die Narbe unter seinem Kinn. Ihm selbst wurde ein Messer an die Kehle gehalten, doch sein Leben wurde verschont. Gewiss, weil er sich tapfer geschlagen hat.« Der Hüne strahlte eine provozierende Selbstgefälligkeit aus. »Außerdem riecht er nach Knoblauch. Die Gladiatorenschulen benutzen das als muskelaufbauendes Mittel.«

Ich hoffte, sie würde weiterfragen. Und sie enttäuschte mich nicht.

»Was kannst du mir über mich sagen?«

»Dein Name ist Servilia Caepionis. Du bist die Tochter des Senators Caepio und warst Marcus Livius Drusus’ Nichte. Du wohnst im Haus des Volkstribuns und warst zugegen, als er ermordet wurde.«

Ihr Gesichtsausdruck schien nicht länger der einer vornehmen Patrizierin zu sein, sondern der eines jungen, unsicheren Mädchens. Mir gefiel diese Verwandlung.

Sie ließ sich auf einen Schemel sinken und sperrte die Augen auf, als hätte ich ein Zauberkunststück vollbracht.

»Woher weißt du das alles?«

Wie einen halben Tag zuvor bei Petronius, ließ das Erstaunen sie alle Förmlichkeiten vergessen.

»Simple Logik, basierend auf Beobachtungen«, erklärte ich. »Man kann es mit dem Diagnostizieren eines Patienten vergleichen. Jede noch so kleine Auskunft, wie stark ein Schmerz ist, seit wann ein Symptom besteht, stellt einen kleinen Punkt in einem gesamten Krankheitsbild dar. Wenn man genügend Informationen hat, kann man die Punkte miteinander verbinden.«

In meinem Hinterkopf hallte die Stimme meines Vaters wider, wie er ruhig das Geheimnis der Diagnosestellung erklärte, bis sich diese Grundlage aller ärztlichen Heilkunst in meinem Bewusstsein festgesetzt hatte. Es war seine Theorie – und sie wurde nur selten widerlegt –, dass man diese Methode auf alle Lebensbereiche anwenden kann. Derjenige, der es versteht, seine Umwelt zu beobachten und zu analysieren, besitzt ein unschätzbares Wissen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Der Römer»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der Römer» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Der Römer»

Обсуждение, отзывы о книге «Der Römer» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x