Mehrsprachigkeit und das Politische

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Dieser Band vermittelt Kenntnisse zu aktuellen Entwicklungen in der deutschsprachigen und baltischen exophonen Literatur. Der besondere Schwerpunkt liegt auf der Wechselbeziehung zwischen Mehrsprachigkeit und dem Politischen. Der politische Aspekt bleibt dabei nicht auf das politische Engagement der Autoren oder die erzählten politischen Hintergründe beschränkt, sondern das Politische des Literarischen selbst wird in dem Sinne miteinbezogen, dass der politische Raum durch kulturelle Phänomene geformt wird, durch die Erzeugung von Weltansichten.
Mit Yoko Tawada, José FA Oliver, Christian Kracht, Peter Waterhouse, Barbi Markovic, Margeris Zarinš und Gohar Markosjans sind nur einige der Autorinnen und Autoren genannt, deren Texte im Band untersucht werden.

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HerderHerder, Johann Gottfried hat den Zeitpunkt der Publikation seiner VolksliedersammlungVolkVolkslied lange herausgezögert – aus unterschiedlichen Gründen, aber unter anderem auch deshalb, weil er daran zweifelte, die Zeit sei bereit für sie. Und offenkundig dienen die Anordnung und der Rahmen, die Herder seiner Sammlung gibt, auch zur Einhegung jener potenzierten Gefahr der Fehlwirkung, der sich, wie eingangs ausgeführt, jede literarisch-politischePolitik/politicspolitisch/political Intervention aussetzt. Vor diesem Hintergrund ließe sich fragen, inwiefern die Gesetzestreue, der sich die Herder’sche Muttersprachensemantik verschreibt und die auch im Einsprachigkeitsprinzip der VolksliedersammlungVolkVolkslied zum Ausdruck kommt, vielleicht weniger aus Überzeugung denn aus Wirkungskalkül gesucht wird. Herder ist womöglich weniger der ‚Erfinder‘ der modernen Muttersprachlichkeitssemantik,5 als dass er die literarische OriginalitätsästhetikOriginalitätOriginalitätsästhetik schlicht besonders geschickt an sprachpolitischeSprachpolitiksprachpolitisch Tatsachen angepasst hat. Immerhin lassen sich auch jenseits der Muttersprachensemantik starke evolutionäre Kräfte benennen, welche die moderne EinsprachigkeitEinsprachigkeit begünstigt haben – der durch den BuchdruckBuchdruck ausgelöste StandardisierungsdruckStandardStandardisierung ist eine davon. Wie dem auch sei, klar ist, dass für Herder eine Literatur, die zeitgemäßZeitgemäßheitzeitgemäß sein und auf GegenwartGegenwart wirken will, an der Diversifizierung der sprachlichen Mittel arbeiten muss. Vielleicht ist die programmatische EinsprachigkeitEinsprachigkeit der Literatur, wie Herder sie ins Auge fasst, nur ein politischerPolitik/politicspolitisch/political Trick, der es ermöglicht, überhaupt SprachvielfaltSprachvielfalt zur Entfaltung kommen zu lassen.

4 Literatur II: Dseesminas und DainasDainas (Alunāns Alunāns, Juris und Barons Barons, Krišjānis)

Ein im weitesten Sinne literarisches Projekt aus dem baltischenBaltikumBaltisch Raum, das gerne mit HerdersHerder, Johann Gottfried VolksliedersammlungVolkVolkslied in Verbindung gebracht wird, ist die Sammlung sowie vor allem Redaktion und Ordnung einer sehr großen Zahl lettischerLettland/Latvialettisch VolksliederVolkVolkslied oder DainasDainas (wie der litauischeLitauenlitauisch Begriff für VolksliederVolkVolkslied lautet) durch Krišjānis BaronsBarons, Krišjānis.1 Die Verbindung ist naheliegend, geht doch Herders Interesse am VolksliedVolkVolkslied unter anderem auf seinen Kontakt mit lettischenLettland/Latvialettisch VolksliedernVolkVolkslied in seiner Rigenser Zeit zurück. Und auch wenn Barons in seiner Einleitung zum ersten Band der Latwju Dainas Dainas von 1894 (die restlichen fünf Bände erschienen bis 1915) Herder mit keinem Wort erwähnt, so ist doch seine Sammeltätigkeit ebenso wie die einer Vielzahl von Vorläufern und Mitarbeitern durch Herder inspiriert.2 Allerdings gilt für Barons Latwju Dainas , was eben für Herders VolksliedersammlungVolkVolkslied nicht gesagt werden kann: Sie sind, ebenso wie die zwischenzeitlich im deutschsprachigenDeutschlanddeutschsprachig Raum auf den Weg gebrachten Projekte (z.B. Des Knaben Wunderhorn ), Teil einer (anti-kolonialen!) nationalen Nationnational KulturpolitikPolitik/politicsKulturpolitik.3 Dabei arbeitet sich auch Barons’ Projekt, wie ich zeigen möchte, an der Problematik einer zeitgemäßenZeitgemäßheitzeitgemäß Präsentation des in den DainasDainas vorliegenden Kulturerbes ab. Barons politischesPolitik/politicspolitisch/political Engagement zwingt ihn sehr unmittelbar zur Auseinandersetzung mit Fragen von Sprachentwicklung und SprachvielfaltSprachvielfalt, die er in einem ausgesprochen modernen Sinne angeht.

Bevor ich zu BaronsBarons, Krišjānis komme, sei mit einem Seitenblick aber noch ein Unternehmen zumindest gestreift, das eine andere Linie des HerderHerder, Johann Gottfried’schen Engagements aufgreift, nämlich Juris AlunānsAlunāns, Juris’ Sammlung übersetzter Dseesmiņas , LiedchenLied, die 1856 in Tartu erschienen ist. Alunāns, der als Schöpfer einer Vielzahl von Neologismen im LettischenLettland/LatviaLettisch/Latvian gilt, widmete sich mit dieser Sammlung der modernen europäischenEuropaeuropäisch (tatsächlich vor allem der deutschsprachigenDeutschlanddeutschsprachig) Lyrik, und zwar mit dem Ziel einer Modernisierung des LettischenLettland/LatviaLettisch/Latvian. Alunāns geht es vordergründig um eine Säuberung der lettischenLettland/Latvialettisch Sprache von Fremdeinflüssen, und das Nachwort zu seiner Sammlung enthält umfassende Vorschläge dazu, wie anderssprachigeanderssprachig Eigennamen besser als bisher ins LettischeLettland/LatviaLettisch/Latvian und die ihm eigentümliche Wortbildung eingefügt werden könnten (Alunāns 1856: 62–70). (Sehr viele dieser Vorschläge haben sich tatsächlich durchgesetzt.) Die Säuberung impliziert aber nicht nur eine Systematisierung des Regelwerks der lettischenLettland/Latvialettisch Sprache, sondern auch ihrer Fortbildung in Auseinandersetzung mit anderen Sprachen. LettischLettland/LatviaLettisch/Latvian soll eine eigenständige Sprache nach dem Modell des DeutschenDeutschlandDeutsch und anderer europäischerEuropaeuropäisch NationalsprachenNationNationalsprache werden – es geht Alunāns, so gesehen, um die Selbstermächtigung eines kolonialisierten IdiomsIdiom, er sucht den Anschluss an die (sprachliche) Moderne EuropasEuropa. Diesem Ziel dienen die ÜbersetzungenÜbersetzung/translation, die einen ähnlichen Modernisierungsschub initiieren wollen wie Herders Volkslieder VolkVolkslied. Alunāns möchte eine gewisse formale Bandbreite zur Schau stellen und legt Wert darauf, den Übersetzungscharakter der Texte, selbst wenn die Originale größtenteils beigegeben sind, zu verschleiern. Die ÜbersetzungenÜbersetzung/translation sollen sich wie Originale lesen, und so setzt denn die Sammlung ein mit einer ÜbersetzungÜbersetzung/translation von Heines Loreley-Gedicht, das im LettischenLettland/LatviaLettisch/Latvian mit „Laura“ überschrieben ist und an der Daugava spielt, nicht am Rhein (Alunāns 1856: 6–7).

Zurück zu BaronsBarons, Krišjānis. Natürlich ist es ganz unmöglich, ein derartig umfassendes Projekt wie die Latwju Dainas Dainas hier und jetzt angemessen zu würdigen.4 Ich beschränke mich auf eine Lektüre der Einleitung von 1894, in der Barons ausführlich über die Entstehung der Sammlung und über die Schwierigkeiten Auskunft erteilt, die es vor der Publikation zu überwinden gab. Von Interesse sind dabei weniger die Ausführungen zur Sammeltätigkeit selbst. Hervorgehoben werden muss lediglich, dass sich Barons der Unvollständigkeit und des kontingenten Zuschnitts seiner Sammlung genau bewusst ist: Das lettischsprachige Territorium ist weder gleichmäßig noch vollständig repräsentiert. Wichtiger ist die Frage, wie Barons mit der enormen Mannigfaltigkeit des gesammelten Materials umgeht und wie er seine Entscheidungen begründet.5

Die Mannigfaltigkeit des gesammelten Materials ergibt sich zum ersten aus einer enormen Vielfalt von VariantenVariante; sehr viele der erfassten DainasDainas sind von unterschiedlichen Quellen in unterschiedlicher Form übermittelt. Zum zweiten konstatiert BaronsBarons, Krišjānis eine gewisse formale Vielfalt; neben trochäischen oder dayktylischen Vierzeilern finden sich viele andere Formen. Zum dritten gibt es eine große Bandbreite an Stoffen und Themen. Barons betont, es mache keinen Sinn, die einzelnen DainasDainas in längere narrative Zusammenhänge zu binden. Zwar lägen durchaus Überlieferungen vor, die offenbar auf den Vortrag einer Vielzahl thematisch zusammenhängender DainasDainas zurückgehen; Barons zufolge sind solche Vorträge aber allein mnemotechnisch motiviert, d.h., sie gehen auf Memorierübungen zurück. Die Zersplitterung der DainasDainas in Tausende von Vierzeilern erzeugt nun aber eine besonders markante Unübersichtlichkeit. Zum vierten zeigen die Einsendungen eine dialektaleDialekt/Mundart Vielfalt, die durch die im 19. Jahrhundert noch stark schwankende (in Barons’ Worten: „truhziga“; Barons 1894: xiv) OrthographieOrthographie des LettischenLettland/LatviaLettisch/Latvian weiter verstärkt wird (so dass im Einzelnen nicht unbedingt klar ist, ob eine Abweichung von zu Barons’ Zeit sich etablierenden StandardsStandard auf dialektalenDialekt/Mundart Einfluss zurückgeht oder auf orthographische Unkenntnis).6

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