Mehrsprachigkeit und das Politische

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Dieser Band vermittelt Kenntnisse zu aktuellen Entwicklungen in der deutschsprachigen und baltischen exophonen Literatur. Der besondere Schwerpunkt liegt auf der Wechselbeziehung zwischen Mehrsprachigkeit und dem Politischen. Der politische Aspekt bleibt dabei nicht auf das politische Engagement der Autoren oder die erzählten politischen Hintergründe beschränkt, sondern das Politische des Literarischen selbst wird in dem Sinne miteinbezogen, dass der politische Raum durch kulturelle Phänomene geformt wird, durch die Erzeugung von Weltansichten.
Mit Yoko Tawada, José FA Oliver, Christian Kracht, Peter Waterhouse, Barbi Markovic, Margeris Zarinš und Gohar Markosjans sind nur einige der Autorinnen und Autoren genannt, deren Texte im Band untersucht werden.

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BaronsBarons, Krišjānis’ Umgang mit der auch sprachlichen Mannigfaltigkeit seines Gegenstands, die sich auf all diesen Ebenen entfaltet, zeichnet sich dadurch aus, dass er Lösungen findet, die auf mehreren Ebenen zugleich Komplexität reduzieren – und vermutlich hat seine Arbeit gerade deshalb eine so enorme Wirkung entfaltet. Die wichtigste dieser Lösungen liegt in der Anordnung der DainasDainas, welche die anschließende Folkloristik im Großen und Ganzen bis heute beibehalten hat und mit der meines Wissens noch heute jedes lettischeLettland/Latvialettisch Schulkind spätestens in der fünften Klasse bekannt gemacht wird. Diese Anordnung folgt im Wesentlichen dem Lebensrhythmus des VolksVolk. So schreibt Barons: „Jo dabiſkaki dſeeſmu eedaliſchana peeſleenàs tautas dſihwei, jo weeglaki un pareiſaki kahrtotajam weikſees dſeeſmas ſawâs nodaļâs eeweetot“ („Je natürlicher sich die Einteilung der LiederLied an das Leben des VolksVolk anschmiegt, desto einfacher und richtiger wird es dem Herausgeber gelingen, die LiederLied ihren Abteilungen zuzuordnen“; Barons 1894: xii).7 Um aber dem Leben des VolksVolk nahezukommen, genügt es nicht, nach dem Inhalt der LiederLied zu gehen, vielmehr muss man wissen, „wann und wo sie eigentlich zu singen sind“ („kad un kur tas pateeſi dſeedamas “; Barons 1894: xii), und der Herausgeber „nedrihkſt rihkotees weeglprahtigi, pats dſeeſmu pilnigi neſapratis, tikai ahriſchki turotees pee kautkahda wahrda, kas tanî minets“ („darf nicht so leichtsinnig verfahren, dass er, ohne völlig zu verstehen, sich nur äußerlich an irgendein Wort hält, das darin [im LiedLied] vorkommt“; Barons 1894: xii). Barons wendet sich aber nicht nur gegen eine Anordnung nach den in den DainasDainas behandelten Themen (z.B. also in LiederLied über die ‚Elemente‘, über Flora, Fauna und das Menschenleben), sondern auch gegen eine Anordnung nach Herkunftsort. Das Argument, auf diese Weise könne die dialektaleDialekt/Mundart VarianzVarianz des LettischenLettland/LatviaLettisch/Latvian vor Augen geführt werden, lässt er nicht gelten:

Ari dſeeſmu uſrakſtitaji dialektus, ja maſ, tad wiſai pawirſchi, nepilnigi un nekonſekwenti eewehrojuſchi. Wiņu leelaka daļa pat no wideem, kur walda it noteikta ſawada islokſne, uſrakſtijuſchi dſeeſmas muhſu rakſtu walodâ ar retàm iſlokſchņu peedewàm, ta ka ſcho pehdeju dehļ ween nebuhtu pareiſi, wispahrejâ krahjumâ dſeeſmas pehz weetàm ſchķirt. Tos retos, dialektu ſiņâ nopeetnos, plaſchakos manuſkriptu krahjumus, kas muhſu rokas nahkuſchi, doſim pehz eeſpehjas krahjuma beigàs ſawruhp un pilnigakâ ortografijâ. Beidſot, dſeeſmu ſadaliſchana pehz weetam ſarauſta nepareiſi paſchas dſeeſmu grupas, un ſchķir lihdſigas dſeeſmas tahlu weenu no otras, beſ kahdeem panahkumeem preekſch paſchas leetas. (BaronsBarons, Krišjānis 1894: xiv)

Allerdings haben die Schreiber die DialekteDialekt/Mundart, wenn überhaupt, dann nur ganz oberflächlich, unvollkommen und inkonsequent berücksichtigt. Die meisten von ihnen, selbst diejenigen aus Gegenden, in denen eine besonders ungewöhnliche Aussprache üblich ist, haben die LiederLied in unserer SchriftspracheSchriftSchriftsprache aufgezeichnet, mit einigen wenigen Beigaben in der originalen Aussprache, und schon deshalb wäre es nicht richtig, die LiederLied nach Orten anzuordnen. Die wenigen mit Blick auf den DialektDialekt/Mundart ernstzunehmenden, umfassenderen Handschriftensammlungen, die in unsere Hände gekommen sind, werden wir nach Möglichkeit am Ende der Sammlung für sich und in verbesserter OrthographieOrthographie zu lesen geben. Schließlich würde die Anordnung nach Orten zusammengehörige LiederLied auseinanderreißen und ähnliche LiederLied weit voneinander entfernen, ohne dass in der Sache etwas gewonnen wäre.

Was aber ist diese ‚Sache‘, in der etwas zu gewinnen ist? Das Beispiel, das BaronsBarons, Krišjānis im Anschluss an diese Stelle gibt, ist ausgesprochen erhellend. Barons erläutert, dass von den vielen unterschiedlichen Typen von Hochzeitsliedern, die jeweils in konkreten Situationen eine konkrete Funktion haben, die nach dem bisher Gesagten nur der ethnographischEthnographieethnographisch bewanderte Herausgeber einschätzen kann, von den meisten Orten jeweils nur wenige überliefert sind. Ein Gesamtbild der lettischen Lettland/Latvialettisch Hochzeitsliedtradition kann so nicht entstehen – und genau dieses Gesamtbild ist aber die Sache selbst.8 Unterstellt wird also nicht nur die rhythmische Gleichförmigkeit des Volkslebens in den Lebensläufen und im Jahresverlauf, sondern auch, dass das Volksleben diesem einen RhythmusRhythmus/rhythm im gesamten lettischsprachigen Territorium folgt und damit so etwas wie das lettischeLettland/Latvialettisch VolkVolk überhaupt erst erzeugt.

Mit der gesamtlettischen ethnographischenEthnographieethnographisch Synthese wird, so ist der soeben zitierten Passage zu entnehmen, zugleich das Problem der sprachlichen Vielfalt der Quellen gelöst, wie auch dasjenige der VariantenVariante: Dialektale Differenzen können weitgehend beseitigt werden, weil sie zwar Ausdruck einer auch BaronsBarons, Krišjānis wichtigen lokalen PartikularitätPartikularität/particularité sind, aber sich eben doch auf den Lebensrhythmus eines einheitlichen VolksVolk zurückbeziehen. VariantenVariante werden zwar gesammelt und Barons gibt auch an, sie hätten allesamt in die gedruckte Sammlung Eingang gefunden; tatsächlich aber genügt ein exemplarischer Abgleich mit dem dainu skapis , dem ‚Volksliederschrank‘, der die handschriftlichen Vorlagen für den Druck der DainasDainas enthält, um zu zeigen, dass das nicht stimmt.9 Vor dem Hintergrund dieses Homogenisierungsprogramms kann Barons noch die UnzeitgemäßheitZeitgemäßheitUnzeitgemäßheit vieler DainasDainas zum Ausdruck einer tieferen Volkseinheit umdeuten:

Preekſch jaunakeem dſihiwes apſtahkļeem laba daļa no wiņàm rahdijàs nowezejuſchàs. Bet iſlobot muhſu tautas dſeeſmu ihſto weſeligo kodolu, mums atklahjàs wiņâs zilweka gara labakee idealee zenteeni, zilweka ſirds un dwehſeles daiļakàs, tikumigakàs, dſiļakàs juhtas, kas nekad nenowezejàs, lai ari wiſs zits ahriſchks ſawa laika peederums pahrgroſàs. (BaronsBarons, Krišjānis 1894: xviii)

Vor dem Hintergrund der neueren Lebensumstände erscheint ein Teil von ihnen [der LiederLied] veraltet. Aber wenn wir aus unseren VolksliedernVolkVolkslied den lebendigen Kern herausschälen, dann finden wir in ihnen die besten idealen Bestrebungen und die schönsten, verlässlichsten und tiefsten Gefühle der Seele, die nie veralten, selbst wenn sich alles Äußere, seiner Zeit Zugehörige verändert.

Die SynchronisierungSynchronieSynchronisierung des gesamtlettischen Volkslebens, die BaronsBarons, Krišjānis unternimmt, stellt also zugleich eine Verbindung her zu einer mythischen, in Zyklen organisierten Zeit, die sich über die lineare Zeit des Geschichtsverlaufs hinweg erhält. Diese mythische Zeit macht Barons unter anderem dadurch zugänglich, dass er die Effekte von Sprachentwicklung (hier: die DialekteDialekt/Mundart) ausblendet bzw. harmonisiert. Das Ergebnis dieser Harmonisierung ist dann aber als Sprache vertraut und fremdFremdheitfremd zugleich: „Pawirſchi laſitas, tautas dſeeſmas ir uſ mums runà it kà ſweſchadu walodu; bet tiklihdſ mehs dſiļaki, nopeetnaki wiņâs eeſkatamees, tiklihdſ mehs tuwaki ar wiņâm eedraudſejamees, tàs ja zeeſchaki muhs peewelk“ („Oberflächlich gelesen sprechen die VolksliederVolkVolkslied auch zu uns wie eine Art fremdartige Sprache; aber sobald wir sie tiefer, ernsthafter ansehen, sobald wie uns näher mit ihnen anfreunden, dann ziehen sie uns umso stärker an“; Barons 1894: xix).

Dieser von BaronsBarons, Krišjānis unterstellte doppelte Effekt der von ihm im Druck synchron präsentierten VolksliedersammlungVolkVolkslied entspricht ziemlich genau der ambivalenten Haltung, die das Unternehmen gegenüber der Moderne einnimmt: Einerseits bequemt sich die nicht zuletzt sprachliche Homogenisierung der Sammlung den Bedürfnissen einer auf EinsprachigkeitEinsprachigkeit getrimmten Zeit an. Sie ist Teil eines modernen Programms von Nationenbildung – man erinnere sich nur an die mittlerweile kanonische Beschreibung von Nationalisierungsprozessen als Ergebnis medialer SynchronisierungSynchronieSynchronisierung bei Benedict AndersonAnderson, Benedict (1983). Andererseits stilisiert sich die Sammlung als der modernen Zeitordnung und ihrem Bedürfnis nach SynchronisierungSynchronieSynchronisierung gegenüber inkompatibel und eigen – sie ist eine der Moderne fremdeFremdheitfremd Sprache. Und das darin liegende Beharren auf Eigenheit wiederum ist auf das Hier und Jetzt des ausgehenden 19. Jahrhunderts bezogen, auf eine Situation der postkolonialenKolonialismuspostkolonial EmanzipationEmanzipation. Es ist insofern konsequent, dass Barons seine Sammlung mit einer Abteilung einleitet, die sich der Logik der Anpassung an die zyklischen Lebensprozesses des VolksVolk eigentlich entzieht. Am Anfang stehen in den Latwju Dainas Dainas die LiederLied über die LiederLied und das Singen – eine Art aus den Quellen geschöpfte Einführung in die fremdgewordene eigene Tradition, die im Folgenen entfaltet wird.10

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