Hermann Schmidt - Linksaußen

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Torhüter und linke Stürmer haben, gemäß einer uralten Fußballerweisheit, eine Macke. Hermann Schmidt würdigt in seinem neuen Buch das Phänomen des Linksaußen, indem er mehr als 60 herausragende Vertreter dieser Zunft porträtiert. Das fängt bei Hans Schäfer an und führt über 'Ente' Lippens und viele andere bis zu Cristiano Ronaldo, Lukas Podolski und Franck Ribéry. Eingestreut finden sich Analysen des taktischen Wandels im Fußball und seiner Auswirkungen auf die Position des Linksaußen. Schmidt arbeitet in den gut zu lesenden Geschichten über große Fußballerpersönlichkeiten heraus, was den klassischen Linksaußen ausmacht: Frechheit, Individualität, Eigensinn, Können, Kreativität, Spontaneität, Genialität. In einer abschließenden Betrachtung der Veränderungen von Spielsystemen, Taktik und Positionsspiel kommt er zu dem Schluss: 'Der klassische Linksaußen ist tot. Der Linksaußen ist lebendiger denn je!'

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Mancherlei Geschichten, die sich bei genauerem Hinhören als nicht haltbar entpuppen, ranken sich um die Persönlichkeit des Hans Schäfer. „Er sei schwierig, heißt es beim Deutschen Fußball-Bund“, so berichtet Hartmut Scherzer in der „Mitteldeutschen Zeitung”. Alle Einladungen des DFB sage er ab. Das Erzählen und Reminiszenzen an die Wiederauferstehung des deutschen Selbstbewusstseins nach dem grandiosen Sieg im Jahr 1954 in Bern überlasse er lieber anderen Spielern der damaligen Mannschaft.

Hans Schäfer lebt nach wie vor in Köln. Er ist seit sechs Jahrzehnten mit seiner Frau Isis verheiratet. Das glückliche Ehepaar hat zwei Töchter, Steffi und Regine. Für die, die ihn kennen, ist Hans Schäfer ein „echter kölscher Jung“, authentisch und ehrlich. Er war ein einzigartig begabter Spieler, technisch überragend. Typisch für ihn waren Scherenschlagrückzieher, knallharte Torschüsse, effektvolle Flanken und hoher Körpereinsatz – mit dem er, um nur ein Beispiel zu nennen, bei der WM 1958 in Schweden in der Vorrunde sogar ein umstrittenes Tor gegen die Tschechoslowakei in einer Strafraumsituation durch Tackling erzielte. Die Feierlichkeiten im Jahr 2004 um das „Wunder von Bern“, 50 Jahre nach dem legendären Sieg gegen die Ungarn, hat er gemieden. Am wohlsten fühlt sich Hans Schäfer in seiner Heimatstadt und dort in Müngersdorf im Kreise seiner Freunde und Vertrauten.

Nur einmal noch hat der großartige Spieler des 1. FC Köln sein Schweigen gebrochen. Moritz Müller-Wirth und Christof Siemes von der Wochenzeitung „Die Zeit” führten mit dem legendären Nationalspieler im Juli 2004 ein Interview. Er gab den Journalisten zu Protokoll: „Der Erfolg von 1954 hat mit einem Wunder gar nichts zu tun. Das ist für mich kein Wunder. Es war einfach eine großartige Leistung einer großartigen Mannschaft, die dabei auch viel Glück gehabt hat. Ich distanziere mich übrigens auch von dem Begriff Helden. Ich weiß nicht, was unser Sieg mit Heldentum zu tun hat. Helden sind für mich Jungs, die an die Front gehen, kämpfen und sich eventuell auch noch erschießen lassen müssen, um das Vaterland zu retten. Aber es ist doch kein Heldentum, wenn ich ein Spiel gewinne, und sei es eine Weltmeisterschaft […] Ich verkaufe mich nicht. Ich habe es nicht nötig. Und wenn die anderen das machen, ist es für mich traurig. Soll ich in meinem Alter noch für 3 Mark fuffzich durch die Welt tingeln? Das mache ich nicht. Das ist mir zu billig […]”

Auf die Frage der Journalisten, ob er vom DFB auch menschlich enttäuscht sei, antwortet Hans Schäfer: „Ja sehr. Vor vier Jahren bin ich mit meiner Frau zum 80. Geburtstag von Fritz Walter gefahren. Bei den Feierlichkeiten hat sich dann kein Mensch um uns gekümmert, da hat man meine Frau, mich und noch ein paar andere, zum Beispiel Alfred Pfaff oder die Frau von Jupp Posipal, einfach links liegen gelassen […] ob die 54er da waren, war denen total egal. Nur mit Fritz’ Bruder Ottmar und mit Horst Eckel haben sie sich dann zu einer Feier aufgemacht, zu der die anderen nicht mitkommen konnten. Das ist wohl unglaublich. Ich habe dem Fritz noch gratuliert und bin dann sofort nach Hause gefahren, war bei der offiziellen Feier am nächsten Tag nicht dabei. Da war der DFB natürlich sauer, hat sich dann aber offiziell entschuldigt. Aber von anderen, von Horst Eckel, von Ottmar oder vom Fritz – nicht ein Ton.” 4

Hans Schäfer 2007 bei einem Heimspiel seines 1 FC Köln auf der Tribüne In - фото 14

Hans Schäfer 2007 bei einem Heimspiel „seines” 1. FC Köln auf der Tribüne.

In der „Zeit” erzählt Hans Schäfer schließlich noch, dass er auch Angebote aus Italien hatte, unter anderem vom AC Bologna, aber in Deutschland sah er das geringere Risiko für sich. Er berichtet, wie seine Frau seinerzeit in die Schweiz kam, und dass Herberger erlaubt habe, mit den Frauen spazieren zu gehen. Abends und nachts habe er sich mit Lichtsignalen mit seiner Frau, die in einem anderen Hotel wohnte, verständigt. Für 320 Mark brutto habe er damals gespielt. Und schließlich gesteht er noch ein, dass dem 2:2 im Endspiel gegen die Ungarn ein Foul von ihm vorausgegangen sei, er habe den Ellenbogen herausgenommen, das sei eigentlich ein Foul gewesen.

Das in „Die Zeit” erschienene Gespräch ist allein deshalb ein Stück Fußball- und Zeitgeschichte, weil es den Interviewern gelingt, den als sehr zurückhaltend bekannten Ausnahmefußballer der fünfziger und sechziger Jahre so zu befragen, dass dessen Antworten einen lebendigen und authentischen Einblick in die Lebenswelt und die Karriere eines der letzten noch lebenden Spieler der Berner Weltmeisterschaft self geben. Hans Schäfer überzeugt in diesem Gespräch durch Direktheit und Aufrichtigkeit. Er rückt den Mythos des grandiosen Sieges über die ungarische Wunderelf gerade und macht deutlich, wie bescheiden die Anfänge des bezahlten Fußballs nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland waren. Die für den Fußballinteressierten wesentlichen Passagen des Interviews sind nicht einmal so sehr die, in denen Schäfer Kritik am DFB und dessen Organisationsgebaren bei Festivitäten übt. Die wichtigsten Abschnitte sind solche, in denen er die Bedeutung des Fußballs jener Jahre für die Gesellschaft, für die Zuschauer und für die Spieler selbst in einfachen und überzeugenden Worten schildert. Frank und frei bekennt er, dass der Fußball ihm viele Türen geöffnet hat. Zugleich wird die Lebensphilosophie eines damaligen Spitzensportlers deutlich, der die Prioritäten – anders als heutzutage viele im bezahlten Fußball – bei Werten wie Heimat, Familie und langfristiger Berufsperspektive setzt. Kurz und prägnant macht Schäfer klar, dass Sepp Herberger ein Mann war, der sowohl klare Vorstellungen von Fußball als auch Regeln für eine vernünftige Lebensführung seiner Spieler hatte.

Was der in seiner Zeit „beste Linksaußen der Welt” mit heutigen erfolgreichen Spielern und Weltstars teilt, das war sein unbedingter Wille zum Erfolg und zum Sieg. Im Interview mit den Journalisten von der „Zeit” bekennt er, dass er so „ziemlich alles für den Fußball getan hätte”.

17 Jahre lang hat Hans Schäfer für den 1. FC Köln seine Knochen zu Markte getragen, zweimal, 1962 und 1964, wurde er mit seinen Geißböcken als Kapitän Deutscher Meister. Hans Schäfer hat im Jahr 2012 seinen 85. Geburtstag gefeiert. Er hat zu diesem Anlass gesagt, dass er keinen Bock habe, gefeiert zu werden. Seinen Ehrentag hat er im Kreise seiner Verwandtschaft verbracht. Immer dann, wenn sich „Hänschen” Schäfer einmal zu seiner Karriere als bester Linksaußen der Welt äußert, vergisst er nicht, seine Frau zu erwähnen. Sie, die Tochter des damaligen Schiedsrichterobmanns Wolf Degenhard, habe als Frau eines Fußballers auf manches verzichten müssen, da er ständig für seinen Sport unterwegs gewesen sei. Dafür sei er ihr dankbar.

Joggen und Tennisspielen kann er nicht mehr. Mehrmals in der Woche setzt er sich aufs Rad, er spielt Schach und besucht die Heimspiele seiner Geißböcke. Seinen voraussichtlichen Renteneintritt gibt er scherzhaft mit „90 Jahren” an, und auszuschließen ist das nicht, denn er hilft einem Freund noch immer gelegentlich in dessen Werbeagentur. Den Journalisten der „Sport-Bild” sagte er einmal, dass er sich wie 60 oder 65 fühle, denn er habe „weder gesoffen noch geschlemmt und trotzdem alles mitgenommen – aber in Maßen”. Anlässlich seines 80. Geburtstages äußerte er den Wunsch: „Ich will 105 Jahre alt werden und dann in meiner Stammkneipe mit einem Glas Kölsch in der Hand an der Theke sterben.”

Der Junge aus Zollstock, der erzählt, dass er als Einziger in seiner Straße einen Fußball besaß und dass er, wenn ihm etwas nicht passte, einfach seinen Ball nahm und ging, war schon immer ein ganz eigener, besonderer Typ. Ein Linksaußen eben. Der Mann, der durch seine Flanke auf Helmut Rahn den Triumph von Bern ermöglichte, hat Fußballgeschichte geschrieben. Und dennoch kennen viele junge Menschen den Namen des wahrscheinlich besten Linksaußens aller Zeiten heute nicht mehr.

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