Der SCM Verlag ist eine Gesellschaft der Stiftung Christliche Medien, einer gemeinnützigen Stiftung, die sich für die Förderung und Verbreitung christlicher Bücher, Zeitschriften, Filme und Musik einsetzt.
ISBN 978-3-7751-7386-5 (E-Book)
ISBN 978-3-7751-5781-0 (lieferbare Buchausgabe)
Datenkonvertierung E-Book:
CPI books GmbH
© der deutschen Ausgabe 2017
SCM-Verlag GmbH & Co. KG · Max-Eyth-Straße 41 · 71088 Holzgerlingen
Internet: www.scm-haenssler.de· E-Mail: info@scm-haenssler.de
Originally published in English under the title: The Awakening of HK Derryberry
© 2016 Jim Bradford
Published by arrangement with Thomas Nelson, a division of HarperCollins
Christian Publishing, Inc.
Cover art used by permission of Thomas Nelson Publishers
All rights reserved. This work published under license.
Die Bibelverse sind, wenn nicht anders angegeben, folgender Ausgabe entnommen:
Neues Leben. Die Bibel, © der deutschen Ausgabe 2002 und 2006
SCM-Verlag GmbH & Co. KG, Witten.
Übersetzung: Anja Schäfer
Umschlaggestaltung: Sophia Wald
Titelbild: © Thomas Nelson
Bilder im Innenteil: S. 1 rechts unten und S. 8 links unten © Michelle Morrow, restliche Bilder © Jim Bradford
Satz: typoscript GmbH, Walddorfhäslach
Über den Autor [ Zum Inhaltsverzeichnis ]
Vorwort – Ein trauriges Dasein [ Zum Inhaltsverzeichnis ]
1 Eine Tasse Kaffee für 25 Cent [ Zum Inhaltsverzeichnis ]
2 Der kleine Taschendieb [ Zum Inhaltsverzeichnis ]
3 Und täglich grüßt das Murmeltier [ Zum Inhaltsverzeichnis ]
4 »Ich werde Sie mein Leben lang nie mehr vergessen« [ Zum Inhaltsverzeichnis ]
5 Die wundervolle Pearl und ihr Stammbaum [ Zum Inhaltsverzeichnis ]
6 Feierabend [ Zum Inhaltsverzeichnis ]
7 Eine lebensrettende Entscheidung [ Zum Inhaltsverzeichnis ]
8 Das Wunderbaby [ Zum Inhaltsverzeichnis ]
9 Sonntagskind [ Zum Inhaltsverzeichnis ]
10 Die Wirklichkeit kehrt ein [ Zum Inhaltsverzeichnis ]
11 Mit meinen Augen sehen
12 Herausforderungen in der Schule
13 Brendas Überraschung
14 Kein Baum, kein Licht, kein Weihnachtsmann
15 »Mit Daten kenne ich mich einfach aus«
16 »Bleibst du noch hier, bis ich gebetet habe?«
17 »Keine Sorge, Mr Bradford ist ein guter Fahrer«
18 Bluegrass und Freunde
19 Die Titelstory
20 »Sie wissen ja, ich bin berühmt«
21 Der weltbeste blinde Pilot
22 Stolz, Rotarier zu sein
23 Göttliches Eingreifen
24 William kehrt zurück
25 Am Steuer und auf dem Pferderücken
26 Football-Rivalitäten
27 Das Spielertrikot
28 Große Träume
29 Der 16. Geburtstag
30 Auftritt vor großem Publikum
31 Die Flut
32 Die Erinnerungsgabe
33 König des Abschlussballs
34 »Ich glaube, sie hätte mich geliebt«
Nachwort – Zu neuem Leben erwacht
Danksagung
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Dieses Buch erzählt die inspirierende Geschichte von Jim Bradford, der bereitwillig aus seinem komfortablen Leben trat, um die Welt von HK Derryberry zu teilen, einen kleinen Jungen mit mehrfachen Behinderungen und einer düsteren Zukunft. Es ist die Chronik ihrer Freundschaft und der Entdeckung von HKs herausragendem Gedächtnis.
Wirf dein Herz über den Zaun
und der Rest folgt von selbst.
Norman Vincent Peale
»Ich führe Blinde einen neuen Weg,
einen Weg, den sie nicht kannten, lasse ich sie gehen.
Ich werde die Dunkelheit vor ihnen hell machen
und den holprigen Weg vor ihnen ebnen.
Diese Dinge werde ich ausführen und nicht davon ablassen.«
Jesaja 42,16
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VORWORT – EIN TRAURIGES DASEIN
Der kleine neunjährige Junge saß dort, wo er jedes Wochenende saß: am immer selben Fenstertisch eines Fast-Food-Restaurants. Er hockte zusammengekauert da, sein Ohr an ein altes, kaputtes Radio gepresst, das mit drei Streifen silbernem Klebeband zusammengehalten wurde und einen von zwei Sendern spielte: entweder Sportnachrichten oder Predigten von Pfingstpastoren. Wie das Schlappohr eines alten Hundes ragte oben aus dem Gerät eine krumme Antenne heraus.
Pearl Derryberry, die Oma des Jungen, musste ihrer Teilzeitstelle bei Mrs Winner’s Chicken & Biscuits nachgehen, erst recht seitdem ihre Stelle im Gaswerk nach 31 Jahren einer Kürzung zum Opfer gefallen war. Die bescheidene Abfindung samt Sozialleistungen reichte gerade eben für sie und ihren Enkel, den sie alleine aufzog. HK war blind, litt an Zerebralparese, umgangssprachlich auch Kinderlähmung genannt, und konnte daher seine Gliedmaßen auf der rechten Seite nicht bewegen. Unter der Woche besuchte er die Blindenschule, aber ohne eine bezahlbare Betreuungsmöglichkeit am Wochenende blieb Pearl keine andere Wahl, als ihn mit in die Imbissstube zu nehmen.
In den Pausen ihrer Neun-Stunden-Schichten sah Pearl regelmäßig nach ihm und zwischendurch aßen sie meist zusammen, während Stammkunden und Fremde vorüberliefen und die beiden kaum eines Blickes würdigten. Der kleine blinde Junge, der da über seinem Radio hockte, blieb für die Welt unsichtbar und nur wenige nahmen Notiz von ihm. So sah sein Leben seit dem Unfall aus.
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1
EINE TASSE KAFFEE FÜR 25 CENT
Ich heiße Jim Bradford. Ich bin als mittleres von drei Kindern mitten auf dem Land im Norden Alabamas aufgewachsen. Niemals in meinen wildesten Träumen hätte ich mir ausgemalt, wie viel Segen ich in den 90er-Jahren erleben würde. Meine Frau Brenda und ich waren seit 35 Jahren verheiratet und stolze Eltern von zwei wunderbaren, gesunden Töchtern, Bridget und Julie. Ich war dankbar für meine – auch in finanzieller Hinsicht – erfolgreiche Vertriebskarriere in der Textilindustrie. Als dann die Mädchen zu unabhängigen jungen Frauen geworden waren und das Nest verließen, freuten Brenda und ich uns darauf, zu reisen und all das anzugehen, was wir nun seit Jahren aufgeschoben hatten. Rückblickend kann man sagen, dass wir unsere Idealvorstellung von einem erfolgreichen Leben erreicht hatten. Wir konnten uns beinahe alle materiellen Wünsche erfüllen und dachten ernsthaft über den Ruhestand nach.
Wegen einer Versetzung innerhalb der Firma waren wir 1975 aus Montgomery in Alabama nach Williamson County im Bundesstaat Tennessee gezogen. Williamson County taucht regelmäßig unter den wohlhabendsten Landkreisen der USA auf und gehört zu den am schnellsten wachsenden Vorortregionen. Vor allem im Norden, wo der Landkreis an den Großraum Nashville grenzt, sind große Pferde- und Rinderfarmen inzwischen bewachten Luxussiedlungen für Pendler, mehrstöckigen Bürogebäuden und ausladenden Einkaufszentren gewichen.
Unser Bungalow im Farmhaus-Stil mit Rotklinkerfassade und vier Schlafzimmern liegt in Brentwood, einem netten Pendlerstädtchen, 17 Kilometer von der Innenstadt Nashvilles entfernt. Dieses schattige, viertausend Quadratmeter große Grundstück gehörte vorher über mehrere Generationen zur Rinderfarm einer Familie, deren Geschichte bis zum Bürgerkrieg im 19. Jahrhundert zurückreichte. Als wir dorthin zogen, stand weit oben auf meiner wöchentlichen Prioritätenliste, meinen restaurierten Oldtimer, einen Chevrolet Bel Air, Baujahr 1955, in Schuss zu halten – zusammen mit der Pflege des Gartens und unseres makellosen Rasens. Der Eigentümerverband kürte zwischen Mai und September jede Woche einen Garten zum schönsten der Region und mindestens einmal pro Sommer fand das Siegerschild seinen Weg auf unseren Rasen.
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