Pavel Kohout - Die Einfälle der heiligen Klara

Здесь есть возможность читать онлайн «Pavel Kohout - Die Einfälle der heiligen Klara» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Einfälle der heiligen Klara: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Einfälle der heiligen Klara»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Kann die fünfzehnjährige Klara hellsehen? Kann sie vielleicht sogar die Lottozahlen voraussagen? Eine ganze Kleinstadt gerät vorübergehend in Aufruhr. Schritt für Schritt entwickelt sich eine ebenso vergnügliche wie turbulente Geschichte von ganz und gar normalen Leuten, die unverhofft mit ganz und gar abnormalen Ereignissen konfrontiert werden. Pavel Kohout erzählt diese Geschichte mit leichter Hand, aber doch auf eindringliche Weise, unterhaltsam, aber doch mit Hintersinn.-

Die Einfälle der heiligen Klara — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Einfälle der heiligen Klara», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

– Was du willst oder nicht willst, meine liebe Zimová, ist uns herzlich egal. Du wirst uns erklären müssen, wie du dir die Beispiele verschafft hast. Denn –

und er fuhr sein schwerstes Geschütz auf

– der Genosse Brunát hatte sie im Lehrbuch angekreuzt, und das hatte er bis gestern früh in seinem Tisch im Lehrerzimmer!

Der Mathematiklehrer klingelte unheilverkündend mit dem Schlüsselbund vor ihrem Gesicht, obwohl er selbst nicht wußte, was er damit erreichen wollte.

– Hier sind die Schlüssel!

– Was du also getan hast,

der Direktor erhob sich abermals und nahm die Hilfe des Präsidenten in Anspruch,

– ist nicht nur Betrug, sondern es läuft auf Einbruch hinaus!

Beide Pädagogen waren überzeugt, jetzt müsse sie aber endlich losheulen und mit der Wahrheit herausrücken. Sie indes heulte mitnichten los und sagte, quasi entschuldigend, als wollte sie ihnen die Freude nicht verderben:

– Aber ich hab nirgendwo eingebrochen.

– Nein??

ereiferte sich Brunát und rasselte mit den Schlüsseln.

– Bitte, nein.

Der Direktor hatte von sämtlichen Weibern die Nase voll, angefangen bei der Zimová, bis zu seiner Gattin.

– Zimová! Ich kenne dich seit acht Jahren, aber ich hätte nie geglaubt, daß du so lügen kannst!

– Bitte, ich lüge nicht.

Der Direktor brüllte los.

– Hast du ihnen die Beispiele nun gegeben oder nicht??

– Bitte, ja.

– Könntest du uns also erklären, wie du an sie herangekommen bist?

– Bitte, ja.

– Dann erklär’s uns!!

– Bitte, mir ist das eingefallen.

– Was ist dir eingefallen?

– Mir ist eingefallen, welche Beispiele wir aufbekommen.

Soviel Frechheit verschlug ihnen den Atem. Der Direktor meinte bissig:

– Also, das wäre mir nie eingefallen. Aber dafür fällt mir etwas anderes ein. Habt ihr zu Hause Telefon?

III

Stadt S. versus Fluß S. – Ein Fluß, töpfchenweise aufgefüllt. – Die Schlüssel zur Stadt mitsamt dem Tor gefällig? – Revolutionärer Mönch und imperialistischer Teufel. – S/S. – Eine Katze als Bote. – Zwei Paar Kuhaugen. – Unser Mädel hat eine Eins bekommen? Da muß etwas faul sein. – Dieser Schoß ist jungfräulich. – Sollte dir wieder etwas einfallen, dann sag’s ruhig weiter! – Die Polizei weint nicht, darf aber staunen.

Die Stadt S. liegt am Fluß S. Seit uralten Zeiten ereiferten sich die Bürger der Stadt und die Anwohner des Flusses über die Streitfrage, ob der Fluß nach der Stadt benannt war oder umgekehrt. Es erinnerte an die mittelalterliche Polemik, was zuerst da war: die Henne oder das Ei.

Die Bürger der Stadt behaupteten, es sei der wegen seiner unerschrockenen Krieger, geschickten Glasbläser und aufgeklärten Geistlichkeit berühmte Ort S. gewesen, der dem unbedeutenden, unschiffbaren und daher namenlosen Wasserlauf seinen Sinn und folglich auch seine Benennung verliehen hatte; erst danach und lediglich dadurch sei das Rinnsal zur Kenntnis genommen, in Landkarten verzeichnet, mit Gehöften und Ferienhäusern gesäumt, befischt und schließlich reguliert worden, nach Ansicht der Bürger der Stadt völlig überflüssigerweise, da jeder Anwohner des Flusses verpflichtet gewesen sei, täglich ein Töpfchen Wasser hineinzuschütten, damit er überhaupt floß.

Die Anwohner des Flusses behaupteten, es sei der wegen seiner kühnen Flößer, fleißigen Fischer und aufgeklärten Geistlichkeit berühmte Fluß S. gewesen, der dem bedeutungslosen, weltabgeschiedenen und daher völlig unbekannten Nest seine Daseinsberechtigung und folglich auch seinen Namen verliehen hatte; erst danach und nur deswegen sei es entdeckt, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, bewohnt, in den Territorialplan aufgenommen und mit Wällen umgeben worden, laut Meinung der Anwohner des Flusses ganz entbehrlicherweise, denn kaum wurde das neuerliche Eindringen fremder Heere in Böhmen kundgetan, hätten sich die Bürger der Stadt in den Feldern postiert und den Eroberern mitsamt den Schlüsseln vor lauter Eifer auch das ausgehängte Stadttor überreicht.

Als aufgeklärte Geistlichkeit galt sowohl der einen als auch der anderen Seite der Mönch Clarinus, welcher der Sage nach den Teufel aus einer Höhle am (!) Ufer vertrieben und im (!) Fluß ertränkt hatte, so daß beide Seiten zu Recht Anspruch auf ihn erhoben. In der Zeit knapp vor Klára Zimovás Geburt wurde die Erwähnung der Geistlichkeit vorübergehend unterlassen, und zwar im Zusammenhang mit der revolutionären Umwandlung der Gesellschaft. Der Kreisausschuß erstellte später für die Schulen der Stadt und des Flußgebietes einen einheitlichen Text, in welchem statt des Mönchs die fortschrittliche Intelligenz gefeiert und statt des Teufels der Imperialismus verurteilt wurde. Da Großmütter und Mütter den Kindern die Legende jedoch weiterhin im Originalwortlaut erzählten, wurde gleichzeitig der völkischen Tradition und dem Prestige des Regimes Achtung gezollt.

Es soll nicht unerwähnt bleiben, daß sich in der Stadt und im Flußgebiet ortsüblicherweise die Abkürzung S. an der S., weiterverkürzt zu S. a. d. S. und schließlich zu S/S, eingebürgert hatte. Eine ganze Reihe von Briefen und Ansichtskarten S/S-Gebürtiger, die als Touristen, Sportler, Geheimdienstler oder Emigranten nach einer der zahlreichen Okkupationen die Welt durchstreiften, war – mit dieser Anschrift versehen, wiewohl versehentlich ohne Angabe des Landes nach Hause gesandt – in den Archiven der britischen Admiralität geendet, denn dort bezeichnet man mit der Abkürzung S/S jedwedes steam ship, also Dampfschiff.

Als das Telefon klingelte, hatte Mutter Zimová alle Hände voll zu tun. Auf dem Tisch ruhte umgekehrt ein Stuhl, an jedem seiner Beine war der Zipfel einer Serviette befestigt, und unter der Serviette stand ein Topf; Mutter Zimová passierte die ersten Himbeeren dieses Jahres und filterte den Saft durch die Serviette. Ihre Hände waren bis zu den Ellbogen so rot, als steckten sie in Handschuhen.

Sie blickte sich nach der Großmutter um. Oma Zimová saß in ihrem Sessel, auf der einen Seite weiße Wolle, auf der anderen Seite braune Wolle. Die braune Wolle verstrickte sie. Den grauen Kopf schräg gehalten, betrachtete sie den dunklen Fernsehschirm und lächelte. Mutter Zimová erriet, daß sie an den Opa dachte. Oma Zimová dachte ausschließlich an den Opa. Seit er voriges Jahr gestorben war, wiederholte sie sich im Geiste ihr ganzes mit ihm verbrachtes Leben, Minute um Minute. Eben tanzte sie Mazurka auf dem Slawenball.

Mutter Zimová bereitete es ziemliche Mühe, den Hörer so zu ergreifen, daß sie ihn möglichst wenig verschmierte. Dann fragte sie altväterlich:

– Hallo? Wer dort?

– Hier Direktor Plavec,

krächzte es aus dem Hörer,

– ich hätte gern mit Herrn Zima gesprochen.

– Ich passiere gerade Himbeeren,

antwortete Frau Zimová.

Den Direktor verblüffte diese Antwort. Es dauerte einen Augenblick, bis er, leicht aus dem Konzept gebracht, abermals anhub.

– Aber ich hätte gern den Genossen Zima ...

– Der ist in der Werkstatt. Aber Sie können vorbeikommen, er macht’s Ihnen gleich.

In dem Moment erinnerte sich der Direktor glücklicherweise, daß Zima eine kleine Autoreparaturwerkstatt leitete. Er kannte sich wieder aus.

– Hier Plavec, der Schuldirektor. Es wäre nötig, daß er sofort in die Schule kommt, es geht um Ihre Klára. Richten Sie’s ihm aus?

Mutter Zimová sagte entschuldigend:

– Aber wo ich gerade die Himbeeren passiere ...

Sie fragte nicht einmal, worum es ging. Plavec kam zu Bewußtsein, daß er in all den Jahren weder sie noch ihren Gatten in der Schule gesehen hatte. Zugegeben, das Mädel hatte gute Noten, und auch ihr Betragen hatte bis heute nichts zu wünschen übriggelassen, aber trotzdem: Eltern sollten sich nach ihren Kindern erkundigen kommen, schon aus Achtung vor den Pädagogen. Gereizt sprach er weiter.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Einfälle der heiligen Klara»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Einfälle der heiligen Klara» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Einfälle der heiligen Klara»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Einfälle der heiligen Klara» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x