Bernhard Köster - Die schöne Anna von Hake auf Scheventorf
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Bernhard Köster
Die schöne Anna von Hake auf Scheventorf
Saga
Zur Person:
Schwarz wie sein bodenlanger Talar war auch die Tinte, mit der er seine Predigten und Bücher schrieb, und drum fiel es nicht weiter auf, wenn er eine in die Schreibfeder geratene Fussel mit einem Ratsch über die breite Seite seines Gewandes entfernte. Die unbeirrbare Versenkung in sein Werk am Altar, auf der Kanzel und an seinem Stehpult bekam der zu spüren, der da nicht mittat; er kriegte eins über die Finger, hörte es laut und deutlich oder hatte es schwarz auf weiß.
Aufrecht war seine Haltung, sogar auf dem Fahrrad unterwegs in seiner Gemeinde, im Beichtstuhl und selbst am Eßtisch, wenn Maruschka, die humorvolle polnische Haushälterin, für das leibliche Wohl treu sorgte mit ihrer Kunst der Küche, die gerühmt ward und weite Kreise zog, hin und wieder sogar den Bischof aus dem fernen Osnabrück an die gastliche Tafel des Pastorats nach Glandorf. Aber auch Bettler und Zigeuner taten sich dort gütlich. So erfuhr Pastor Bernhard Köster, weil nur geistlicher Rat und deshalb der Zigeunersprache nicht kundig, an der Quelle eines Zigeunermundes, was das heißt: er ist gekocht, nicht Krebse oder der Hahn im Suppentopf, sondern einer in der Geschichte der Schönen Anna, doch lesen Sie es selbst!
Aber mit dem Duft von solchermaßen Gutgekochtem begnügte er sich nicht, nein, auch den Duft der großen weiten Welt lernte dieser abenteuerliche Mann im schwarzen Rock schon kennen um neunzehnhundertzehn, indem er betteln ging. Durch ganz Europa, von Hof zu Hof, von Banken zu Kardinalspalästen und so fort. Warum? Nun, um Spenden für das Krankenhaus in Lübeck, doch das führt jetzt weit, wie seine Reisen damals auch, zu weit hier. Drum lesen Sie es und vieles mehr in dem guten Buch von Dr. Riese über die „Glandorfer Gestalten“.
Vielleicht ahnen Sie dann, was meine Großmutter – Gott hab sie selig – schon vor vielen Jahren meinte mit den Worten: Wenn der Onkel nicht ein guter Pastor geworden wäre, hätten wir heute einen großen Gauner in der Familie.
Waren die Zigarern, die guten, einmal am Ende, so packte er in seine weiten und tiefen Gesäßtaschen einige Stücke Speck, fuhr nach Osnabrück der Zigarren wegen, schlug sich dort im Laden hinten drauf und sagte nur ein einziges Wort: Fettigkeiten. Und er bekam in der Kriegszeit Zigarren, sagte dann auch dem Bischof guten Tag, erhielt auch dort ab und an eine Zigarre, blätterte in alten Archiven seiner Heimatgeschichtsforschung wegen und kam zufrieden zurück nach Glandorf.
Ganz ernst soll er den Brautunterricht genommen haben, sagte mir erst kürzlich ein ehemaliger Kandidat, und da riet er trotz der damaligen Tabus und trotz gewisser zölibatär bedingter Gewissenskonflikte durchaus zur Freude und zur Einhaltung der Regel nach Luther.
Als der große Krieg begann, hub er ein sofortiges Beten um ein baldiges Ende an, daheim im stillen Kämmerlein und auch mit seiner Gemeinde, und lauschte gläubig und hoffnungsvoll, wie er ja war, den täglichen englischen Botschaften auf gute Kunde von Radio London. So laut zuweilen, daß es ins Dorf schallte. Saßen wir doch beim Abendmahl auf der Gartenterrasse und stand das Radio am anderen Ende des Hauses in Straßennähe beim offenen Fenster, eilte er erst hinüber beim Dröhnen des englischen Big Ben. Aber es ist ihm nichts passiert.
Das erflehte Ende hat er nicht erlebt; denn am 23. Juni 1944 raffte diesen Mann des starken Willens und des guten Geistes voller Liebe eine schwere Krankheit im Alter von 75 Jahren dahin.
Als der Bischof am Sterbelager zum Segen seine Hände erhob, raunzte der Sterbende die Dabeistehenden an: „Knien!“ Und sie gingen alle in die Knie. Entschlafen ist er gegen vier Uhr nachmittags, in Frieden. –
Es ist in seinem Sinn, wenn wir nach 33 Jahren heute Dr. Riese danken für den Anstoß und die Hilfe zur Neuauflage des Werks, Frau Isolde Köhler sagen, wie einfühlsam und gelungen ihre Zeichnungen sind, und den Verleger und die Buchdrucker loben für Wagemut und Kunst.
Stuttgart, den 6. Februar 1977
Dr. Hermann Schomaker
Zum Buch:
Bernhard Köster schrieb in seiner Glandorfer Zeit 14 Erzählungen und Romane. Das Buch von der schönen Anna von Hake auf Scheventorf führt uns in die finstere Zeit des 16. Jahrhunderts. Wiedertäufertum, Glaubenskämpfe, Religionskriege, Hexenwahn mit Folterungen und Verbrennungen, Feuersbrünste und Seuchen kennzeichnen diese Epoche. Auf den vielen kleinen Rittersitzen und Burgmannshöfen des Osnabrücker Landes herrschte gefährliches Leben und Treiben. Die einen hielten zum Fürstbischof, die anderen zur Stadt Osnabrück. Rauflustige schlossen sich bekannten Räuberbanden an, zum Beispiel Cord Grodhus und dem berüchtigten Seißenbernd. Nur wenige kämpften für sich allein um Geld und Rittergut. Der Verfall des Lehnswesens und des Rittertums kündigte sich an. Miguel de Cervantes karikierte mit seinem Roman „Don Quijote“, dem Ritter von der traurigen Gestalt, das nicht mehr edle Rittertum und ließ die böse Zukunft erahnen.
Es kann nicht verwundern, daß in jenen Kriegszeiten, in denen die Männer auszogen, um zu rauben, zu plündern, zu brandschatzen und zu morden, Sitte und Anstand in Städten und Dörfern, Gehöften und Burgen in Verfall gerieten. Wurden Fälle von Untreue oder Fehltritten ritterlicher Frauen oder Mädchen ruchbar, so waren Strafen oder Rache entsprechend mittelalterlich und grausam. Ein Verhältnis mit einem nicht ebenbürtigen Mann wurde nicht selten durch die Familie mit dem Tode bestraft. Auf manchen Burgen und Rittersitzen wurden „gefallene“ Frauen oder Mädchen vom Leben zum Tode gebracht. Daß hier noch Zusammenhänge mit germanischen Rechtsgepflogenheiten bestehen, glaube ich nicht. Eher dürften Tötungen von Frauen durch die eigene Familie ihre Ursache in überbewerteter Ritterehre und verletztem Männerstolz haben.
Anna von Hake ist eine geschichtliche Persönlichkeit und hat im 16. Jahrhundert auf Scheventorf gelebt. 1858 fand man in einem zugemauerten Kellergewölbe Reste von morschen Knochen und Holz. Seither heißt dieses Gewölbe „Annekenloch“. Bei meinem letzten Besuch auf Scheventorf diente es als Runkelkeller. Ob Anna von Hake von ihrem Vater, Bruder oder Schwager zum Tode gebracht wurde, darüber geben Urkunden keine Auskunft. Es stand darum Bernhard Köster durchaus frei, sich für seinen Roman seine eigene Version auszusuchen.
Die Wasserburg Scheventorf liegt an der B 51, etwa einen Kilometer südlich der Iburg, am Fuße des Teutoburger Waldes. Ihre Gräften reichten dereinst an die Allee, die von Iburg nach Glandorf führte. In dem großen Mühlenteich westlich der Burg lag auf einer nur über einen schmalen Pfad zu erreichenden Insel ein Hausgarten. Das noch stehende Herrenhaus stammt aus dem Jahre 1552 und ist zugleich das älteste Fachwerkgebäude des Osnabrücker Landes. Einen besonders malerischen, mittelalterlichen Eindruck erweckt der auf drei steinernen Säulen ruhende Fachwerkbau (Taubenhaus) in der Ecke am Gefangenenturm, dessen Füllbretter im Obergeschoß die Jahreszahl 1578 aufweisen. Aus jener Zeit dürften auch noch das eingemauerte Wappen des Bistums Osnabrück, der große, steinerne Löwe auf der Hofmauer am Eingang zur Burg sowie im Innern das reichverzierte Treppengeländer sowie Türen, Wandschränke und die dicken Eichenpfosten und die eichenen Unterzüge stammen. Die Burg Scheventorf war ein Burgmannssitz der Iburg. Urkundlich war sie seit 1252 im Besitz der Familie Scevincdorpe. Das Geschlecht derer von Hake ist urkundlich seit 1225 im Osnabrücker Lande nachweisbar, kommt im 14. Jahrhundert als alteingesessene Iburger Burgmannsfamilie in den Besitz der Burg Scheventorf und machte sich im Osnabrücker Land rümlich und unrühmlich bemerkbar, bis es 1633 im Mannesstamm erlosch. Agnes Josina von Hake heiratete den schwedischen Oberstleutnant Bernhard Jakob von Henderson. Für einige Jahre fiel die Burg Scheventorf sodann an den Osnabrücker Hofmarschall Christoph von Hammerstein, der sie dem Bischof von Osnabrück gegen das Tafelgut Gesmold überließ. Seit 1664 verblieb das Wasserschloß im Besitz der Osnabrücker Fürstbischöfe. 1803 wurde Scheventorf durch Säkularisation Staatsdomäne und ist seither verpachtet.
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