Helmut Reinalter - Verbot, Verfolgung und Neubeginn

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"Verbot – Verfolgung – Neubeginn" schließt an den bereits erschienenen Band des Autors zur Geschichte der österreichischen Freimaurerei im 18. Jahrhundert mit dem Titel «Aufklärung, Humanität und Toleranz» an und legt nun mit dem neuen Buch die Gesamtgeschichte der österreichischen Freimaurerei von den Anfängen bis in das 20. Jahrhundert vor. Der Autor spannt den Bogen von der Zeit der Restauration und des Vormärz über die Grenzlogenzeit, den Ersten Weltkrieg, die Zwischenkriegszeit, den Zweiten Weltkrieg, das Exil bis zum Neubeginn nach 1945 und schließt mit einem Ausblick auf die Ziele, Werte und Zukunftsaufgaben der Freimaurerei.

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Kaiser Franz II. wandte sich am 02. Jänner 1795 mit einem Hofdekret gegen Staatsverbrecher. Das Patent nahm in aller Schärfe zu staatsgefährdenden Verbrechen Stellung. Wer die persönliche Sicherheit des Staatsoberhauptes verletzt, etwas zur gewaltsamen Umgestaltung der Staatsverfassung oder zur Vermehrung einer Gefahr von außen unternimmt, wurde in diesem sogenannten „Kriminalpatent“ als Hochverräter bezeichnet. 93 Die Übertäter sollten durch den Strang hingerichtet werden, während jedem, der einen Hochverräter denunziert, Straflosigkeit und Geheimhaltung der Anzeige zugesichert wurde.

3. Polizei und Spitzelwesen

Wurde das geheime Polizeisystem schon unter Kaiser Joseph II. eingeführt, so begann nach 1815 die Polizei im Staat eine immer größere Rolle zu spielen. Als eine der Hauptaufgaben kam ihr die Verhinderung der Ausbreitung liberaler und demokratischer Ideen zu. Eine wesentliche Voraussetzung dafür waren die Verschärfung der Zensur und ein weitverzweigtes Spitzelwesen. So ist es verständlich, dass es in diesem politischen und geistigen Klima für die Freimaurerei kaum Möglichkeiten einer Reaktivierung nach dem Kriminalpatent gab. Es ist aber anzunehmen, dass die Brüder auch während der Restauration im Geheimen weiter in Verbindung blieben. Vielleicht gab es auch noch einzelne geheime Logen, wie ein Hinweis in den Tagebüchern Friedrichs von Kübecks belegt. Er berichtete darin 1809, dass er kontaktiert und aufgefordert wurde, Mitglied der Freimaurerei zu werden. 94

______________

88Vgl. dazu auswahlweise H. Reinalter, Aufgeklärter Absolutismus und Revolution. Zur Geschichte des Jakobinertums und der frühdemokratischen Bestrebungen in der Habsburgermonarchie, Wien 1980; ders., Die Jakobiner in der Habsburgermonarchie, in: Revolutionäre Bewegungen in Österreich, hg. von E. Zöllner, Wien 1981, S. 93 ff.; ders., Österreich und die Französische Revolution, Wien 1988.

89Vgl. dazu H. Reinalter, Die Französische Revolution und Mitteleuropa. Erscheinungsformen und Wirkungen des Jakobinismus. Seine Gesellschaftstheorien und politischen Vorstellungen, Frankfurt / M. 1988, S. 104 ff.; ders., Aufgeklärter Absolutismus und Revolution.

90H. Reinalter, Aufgeklärter Absolutismus und Revolution; H. Reinalter, Revolutionstheorien deutscher und österreichischer Jakobiner im Vergleich, in: Weimarer Beiträge 12 (1983), S. 2052 ff.; F. Schuh, Franz Hebenstreit, Jakobiner und Kommunist, in: Studien zu Jakobinismus und Sozialismus, hg. von H. Pelger, Berlin-Bonn-Bad Godesberg 1974, S. 103 ff.

91Vgl. dazu A. Körner, Andreas Riedel. Ein politisches Schicksal im Zeitalter der Französischen Revolution, Köln 1969; H. Reinalter, Aufgeklärter Absolutismus und Revolution, S. 417 ff.

92Vgl. dazu H. Reinalter, Freimaurerei, Politik und Gesellschaft. Die Wirkungsgeschichte des diskreten Bundes, Wien 2018, S. 125 ff.

93Das Kriminalpatent ist abgedruckt bei H. Reinalter, Aufklärung, Absolutismus, Reaktion. Die Geschichte Tirols in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts, Wien 1974, S. 326 f. (Anhang XIX).

94Vgl. dazu H. Obrecht, Der Kampf um die staatliche Anerkennung der Freimaurerei in Österreich und die katholische Öffentlichkeit, ungedruckte Diss., Wien 1950, S. 32.

III. Die Zeit der Restauration und des Vormärz

Vorübergehend wurden im Rahmen der napoleonischen Feldzüge auch einige Militärlogen errichtet, die aber nur kurze Zeit Bestand hatten. Napoleon selbst war zwar höchstwahrscheinlich kein Freimaurer, obwohl seine Zugehörigkeit zum Bund öfter behauptet wurde. Was jedoch als sicher gilt, ist, dass der Kaiser der Franzosen in der Freimaurerei einen geistigen und ethischen Machtfaktor sah. Zudem gehörten seine Brüder dem Bund an, die an der Spitze freimaurerischer Körperschaften standen. 95 Militär- und Feldlogen hatten sich schon vor der Zeit Napoleons gebildet, dann aber stärker während seiner Herrschaft in den gegründeten Republiken, die zur Ausbreitung der Bruderkette beigetragen haben. In diesen Feldlogen wurden rituelle Arbeiten durchgeführt und Reden über Vaterlandsliebe und Patriotismus gehalten, obwohl die Freimaurer stark kosmopolitisch orientiert waren. Diese Haltung stand nicht unbedingt in einem Gegensatz zu Heimatliebe und Patriotismus. Im Juni 1809 hielt z.B. der Gouverneur Napoleons in Kärnten, Divisionsgeneral Jean-Baptiste Rusca, in Klagenfurt eine Tafelloge ab, zu der auch österreichische Freimaurer, sofern sie bekannt waren, eine Einladung erhielten. Diese Logenarbeit bot Anlass zu einer Flut von Berichten, die von Polizeispitzeln abgefasst wurden. Im Jahre 1814 erließ Papst Pius VII. nach dem Sturz Napoleons erneut gegen den Freimaurerbund und die nationale Freiheitsbewegung der Carbonari wegen Staatsgefährdung eine Bulle. Die Freimaurerei wurde darin mit einem gefährlichen politischen Geheimbund gleichgesetzt. 96

1. Der Geheimbund der Carbonari

Über die Bespitzelung und Überwachung von Mitgliedern der Freimaurerei gaben mehrere Schreiben des damaligen Polizeiministers Graf Josef Sedlnitzky Aufschluss. Darin wurde betont, dass der Entwicklung des geheimen Sektenwesens Einhalt geboten und die Verbindungen zum Ausland aufgedeckt werden sollten. Gemeint war hier u.a. auch der Geheimbund der Carbonari, der auf das Gebiet der Habsburgermonarchie übergegriffen hatte. 97 Der Geheimbund verbreitete sich sehr schnell unter den Kleinbürgern und Handwerkern der Haupt- und Provinzstädte Italiens. Zu dieser raschen Verbreitung trug sicher das einfache Ritual bei, das auf dem christlichen Glauben und der Verehrung des hl. Theobald, des Schutzheiligen der Kohlenhändler, aufbaute. Da die Polizei weitere Logenarbeiten befürchtete, sandte Sedlnitzky an den Gouverneur für Steiermark und Kärnten am 06. September 1821 folgendes Schreiben: „Durch die revolutionären Ereignisse, von denen wir in der neuesten Zeit Zeugen gewesen sind, und deren Ursprung, Vorbereitung und Entwicklung dem geheimen Sektenwesen … doch größtenteils zugeschrieben werden muß, haben sich S.e. Majestät Anlaß gefunden, mir allergnädigst zu befehlen, daß Alles aufgeboten, und mit dem angestrengtesten Eifer dahin gebracht werden soll, um genaue Kenntnis von allen im Auslande bestehenden, öffentlich oder connivendo geduldeten, sowohl älteren, als auch erst in der neuesten Zeit entstandenen, oder sich in Zukunft bildenden geheimen Gesellschaften von ihren Statuten und Umtrieben zu erlagen und in ihre Geheimnisse einzudringen …“. 98 Auch dieses Schreiben wurde in einem engen Zusammenhang mit dem Geheimbund der Carbonari verfasst. In einem Aktenvermerk wurde darauf besonders hingewiesen: Die Polizeihofstelle empfiehlt, auf Jahrmärkte große Aufmerksamkeit zu verwenden, weil verschiedene Symbole an Erinnerungsstücken Hinweise auf die Carbonari-Bewegung enthalten. Innerhalb der Carboneria gab es zwar auch Freimaurer, doch kann dieser politische Geheimbund mit der Freimaurerei nicht gleichgesetzt werden. Selbst in der päpstlichen Bulle „Ecclesiam“ vom September 1821 wurde die „Carboneria“ nur als Ableger oder Nachahmung der Freimaurerei bezeichnet. Die Carboneria war ein Geheimbund, der am Beginn seiner Tätigkeit noch stark der Ideologie der Aufklärung verpflichtet war, dann aber nach dem Sturz Napoleons politischer wurde und besonders in der italienischen Nationalbewegung, im Risorgimento, eine wichtige Rolle spielte. Sie bestand aus verstreuten Einzelgruppen, die sich dann 1809 zu einer ersten Hauptloge („Vendita“) in Capua zusammenschlossen. Sie breitete sich sehr rasch über ganz Italien aus. Ihre Zielsetzung war freimaurerähnlich, philanthropisch, politisch konstitutionell und republikanisch orientiert. 99

Abwehrmaßnahmen wurden auch gegen das „Junge Italien“ und „Junge Deutschland“ ergriffen. Hatte noch 1821 der Kaiser vor dem Geheimbund der Carbonari gewarnt, so betraf diese Warnung auch die geheime Gesellschaft „Junges Italien“, die als staatsgefährlich eingestuft wurde. Im entsprechenden Circulare des k.k. illyrischen Guberniums zu Laibach wird besonders die Tendenz dieser Vereinigung hervorgehoben, die bestehenden Regierungen zu stürzen und die bürgerliche Ordnung zu zerstören. 100 Die Polizei befürchtete, dass der Geheimbund der Carbonari vor allem von Norditalien aus auf die Habsburgermonarchie übergreifen könnte. So hatte Polizeiminister Sedlnitzky der Gefahr eines Übergreifens der Carbonari vorgebeugt, indem er alle Länderchefs die Anweisung erteilte, strengste Wachsamkeit auf Reisende aus Italien und aus der Schweiz zu üben. Ein genaues Verzeichnis aller Personen, die dieser Vereinigung angehörten, bot ihm Gelegenheit, diesen den Eintritt in die Monarchie zu verweigern. Trotzdem konnte, wie das Beispiel Tirol zeigt, nicht verhindert werden, dass Ideen der Carbonari-Bewegung nach Österreich gelangten und besonders bei Handwerkergesellen Resonanz fanden.

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