Helmut Reinalter - Verbot, Verfolgung und Neubeginn

Здесь есть возможность читать онлайн «Helmut Reinalter - Verbot, Verfolgung und Neubeginn» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Verbot, Verfolgung und Neubeginn: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Verbot, Verfolgung und Neubeginn»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

"Verbot – Verfolgung – Neubeginn" schließt an den bereits erschienenen Band des Autors zur Geschichte der österreichischen Freimaurerei im 18. Jahrhundert mit dem Titel «Aufklärung, Humanität und Toleranz» an und legt nun mit dem neuen Buch die Gesamtgeschichte der österreichischen Freimaurerei von den Anfängen bis in das 20. Jahrhundert vor. Der Autor spannt den Bogen von der Zeit der Restauration und des Vormärz über die Grenzlogenzeit, den Ersten Weltkrieg, die Zwischenkriegszeit, den Zweiten Weltkrieg, das Exil bis zum Neubeginn nach 1945 und schließt mit einem Ausblick auf die Ziele, Werte und Zukunftsaufgaben der Freimaurerei.

Verbot, Verfolgung und Neubeginn — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Verbot, Verfolgung und Neubeginn», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Nach Berichten der Polizeihofstelle in Wien gab es offenbar eine eigene Kommission der „Carboneria“ für Tirol. In einem der Berichte heißt es u.a., dass nach einer Anzeige des Kreishauptmanns von Trient in Bozen einige Schriftstücke aufrührerischen Inhalts gefunden wurden, die von den Führern der Carbonari in Tirol verfasst worden seien. 101 Darin heißt es:

„Werte Tyroler!

Auf! Auf! Rächet die Tyranney des Kaiseres, schüttelt das eiserne Joch, welches eure Belohnung für die treue Anhänglichkeit an das Erzhaus war, ab. Der 20.te dieses um ½ 8 Abends am Virgelberg wird auf das Signal zur Rebellion, indem zu gleicher Zeit ganz Süd Tyrol, das venetianisch – lombardische König Reich etc. ihre Freyheit zu erkämpfen, aufstehen werden. Auf also zu den Waffen, wir empfehlen Euch Schonung. Auf! Die Commission der Carbonari in Tyrol“. 102

Graf Stoten berichtete im März 1821 über einen Hinweis des Kreishauptmanns in Bozen zu einem aufrührerischen Anschlag, der angeblich vom Landgerichts- Kanzellisten Joseph Jacob verübt worden sei:

„Hochgeborner Graf!

Am Tage nach Ablauf meiner gehorsamsten Anzeige vom 25ten d. Mt. Zahl 49/gP erhielt ich auch vom Kreishauptmann in Botzen den Bericht über den daselbst affigirten aufrührerischen Anschlag, und am heutigen Tage das Resultat der diesfalls zu Entdeckung des Thäters getroffenen Verfügungen. Der größte Verdacht dieser That fällt nach dem Berichte des genannten Kreishauptmannes auf den Landgericht Kanzellisten zu Carneid Joseph Jacob, der dem Kreishauptmann selbst das erste Exemplar dieses Aufrufes als auf seinen Gang zur Kirche aufgefunden überbrachte, und am 23ten d. Mt. den Aufsatz, oder eine Abschrift hievon in der Kanzlei verlor, welche sogleich dem Kreishauptmann überbracht wurde, und wenn gleich mit deutschen Lettern geschriben, doch viele Schrift – Aehnlichkeit mit den ausgestreuten Exemplaren hat. Auf übereinstimmende Ansichten des k.k. Collegialgerichts Botzen wurde auch die Criminal Prozedur gegen gedachten Jacob beschlossen, und derselbe dem Criminalgerichte übergeben. Indem ich Euer Excellenz hievon in Kenntniß zu setzen nicht ermangle, füge ich zugleich die beruhigende Versicherung bei, daß nirgends – als in Botzen, derlei Aufruhr angeschlagen wurden, und behalte mir bevor, Euer Excellenz das Resultat der diesfälligen Untersuchung nachträglich vorzulegen.

Ich geharre mit ganz vorzüglicher Verehrung

Eurer Excellenz

Gehorsamster Diener

Graf Stoten

Innsbruck am 28.ten März 1821

An Seine des Herrn Präsidenten der k.k. Polizey-Hofstelle Grafen v. Sedlnitzky Excellenz.“ 103

In einem weiteren Schreiben an den Polizeiminister heißt es, dass gegen Jacob keine Gründe zu einer Kriminaluntersuchung bestehen. In der Voruntersuchung stieß man allerdings auf mehrere aufrührerische Schriften, die auf die angebliche „Kommission der Carbonari für Tyrol“ hinweisen:

„Lieber Graf Sedlnitzky! Das Tyroler Appellationsgericht hat dem obersten Gerichtshofe am 7ten Julius 1821 die Voruntersuchungsakten wider den Kanzellisten des Landgerichtes Karneid, Jakob, wegen Hochverraths, eingesendet, und der oberste Gerichtshof hat sowohl, wie das Trienter Kollegialgericht, und das Tyroler Appel. Gericht einstimmig gefunden, daß gegen denselben keine gesetzlichen Inzichten zu einer Kriminaluntersuchung bestehen. Da sich nun diese Voruntersuchung aus mehreren gefundenen aufrührerischen Affichen mit der Unterschrift: ‚Die Kommission der Carbonari für Tyrol‘ entspann, und der Verfertiger oder Verbreiter dieser aufrührerischen Zettel noch nicht entdeckt zu seyn scheint; so werden Sie Mir umständliche Anzeige erstatten, ob – und was hierwegen im Polizeiwege vorgekehrt worden sey, und welches Resultat sich hieraus ergeben habe?

Baden den 18ten September 1821.

Auf allerhöchsten Befehl Seiner Majestät.

EH Ludwig.“ 104

Diese wenigen Beispiele verdeutlichen, dass der Geheimbund der Carbonari bei den Polizeiuntersuchungen in der Habsburgermonarchie nach 1815 eine gewisse Rolle spielte.

Unter diesen schwierigen politischen Bedingungen waren die Freimaurer gezwungen, auf verschiedene Möglichkeiten von Deckorganisationen zurückzugreifen, wie z.B. auf die „Wildensteiner Ritterschaft auf blauer Erde“ 105 , die auf Schloss Seebenstein ansässig war und der auch Erzherzog Johann angehörte. Die Farbe „blau“ weist hier auf die Johannisfreimaurerei hin. 106 Im Jahre 1823 wurde sie von Staatskanzler Metternich wegen ihres liberalen Charakters aufgelöst. Die Ritterschaft wurde von Anton David Steiger, Edler von Amstein gegründet. Er pachtete 1788 die Burg Seebenstein und begann sie zu renovieren. Er pflegte eine enge Freundschaft mit Ignaz von Born, der bereits zu diesem Zeitpunkt Mitglied der Wiener Loge „Zur wahren Eintracht“ und deren Stuhlmeister war. Born förderte Steiger und empfahl ihn Kaiser Joseph II. 107 Metternich war ein Anhänger von Verschwörungstheorien, sodass Polizeibeamte den Auftrag erhielten, sich in Logen des benachbarten Deutschland aufnehmen zu lassen, um die österreichischen Mitglieder der Freimaurerei enttarnen zu können. Unter Kaiser Franz II. wurde sogar der Amtseid eingeführt, wonach kein Staatsbeamter einer geheimen Gesellschaft angehören dürfe. Die Polizei kontrollierte auch Broschüren, Bücher und Schriften mit freimaurerischem Inhalt. Polizeiminister Josef Graf von Sedlnitzky übergab ihm zugespielte Broschüren dem Zensor, der in einem Bericht die Freimaurerei als „Durchbruch eines kranken Gehirns“ bezeichnete. Bei dieser schrankenlosen Herrschaft der Geheimpolizei, die im Vormärz ihre Fortsetzung fand, musste sich jede Geheimorganisation, auch die Freimaurerei, im Untergrund organisieren, wobei nun vor allem die politischen Geheimbünde stärker in Erscheinung traten, während die Freimaurerei diese reaktionären Aktivitäten eher aus der Distanz betrachtete. 108

2. Die politische Entwicklung in der Habsburgermonarchie nach 1815 und Metternich

Die Eigenart und Bedeutung der Restauration und des Vormärz in der Habsburgermonarchie manifestierten sich am deutlichsten in der zum Teil widersprüchlichen Tendenz zur progressiven Entwicklung und restaurativen Beharrung und im Spannungsfeld zwischen Staat und Gesellschaft. Diese Entwicklung war in der Habsburgermonarchie vor allem geprägt durch die gesellschaftliche Umwälzung von der feudalen zur bürgerlich-kapitalistischen Ordnung. Dazu verhinderte noch ein stark ausgeprägtes Überwachungssystem die ideologisch-politische Diversion. Die neue Generation von liberal Denkenden und Freiheitskämpfern erlebte eine bittere Enttäuschung, da die alten Herrschaftsstrukturen in der Restauration erhalten blieben und teilweise sogar gefestigt wurden. Diese Enttäuschten schlossen sich ab 1815 in Geheimzirkeln zusammen, um Wege und Möglichkeiten zu finden, ihren Staat zu erneuern. Hier waren besonders die Universitäten, aber auch Geheimgesellschaften Zentren des liberalen bis demokratischen Radikalismus, die deshalb auch von Staatskanzler Klemens Wenzel Lothar Graf von Metternich einer strengen Kontrolle unterzogen wurden. Metternich störte vor allem der Freiheitsgedanke, der von den Burschenschaften und den Geheimgesellschaften ausging. Kaiser Franz I. scheint sich allerdings erst seit dem Wartburgfest mit diesem Problem näher beschäftigt zu haben, da er den Polizeikommissar Sicard nach Jena und Eisenach sandte, um dort Informationen über das Wirken der deutschen Burschenschaft einzuholen. 109

Besonders schwer traf Metternich die französische Julirevolution von 1830, die auf Europa großen Einfluss ausübte. Metternich bezeichnete sie als Durchbruch eines Dammes in Europa. In der Tat setzte nach 1830 auch in Österreich eine breitere soziale Protestbewegung ein, die auch fast alle deutschen Teilstaaten erfasste. Metternich, der sehr klare Vorstellungen über den Kampf gegen die Revolution und Geheimgesellschaften entwickelt hat, formulierte seine „Verschwörungstheorie“ und negative Einstellung zu den Ereignissen vorwiegend in Briefen und Berichten. 110 Revolutionäre Ideen und Freiheitsgedanken der Freimaurerei waren für ihn stets hohle, nicht realisierbare Versprechen. „Alle Revolutionen sind Lügen“ und zu ihnen „gehört das Verheißen der wohlfeilen Regierung“. Revolutionen werden in seiner Auffassung durch gezielte Agitation verbreitet. 111 Die Revolution – für ihn war die allgemeine Situation nach dem Wiener Kongress eine revolutionäre – verglich er mit einer schleichenden Krankheit, die das Volk vergifte und stets zu heftigen Fieberausbrüchen führe. 112 Durch die Juli-Revolution in Frankreich verstärkte sich seine Ablehnung gegen revolutionäre und demokratische Bewegungen, in dem er betonte, dass der Thron des Bürgerkönigs auf dem republikanischen Prinzip aufgebaut sei. 113 Im Brief vom 21. Mai 1833 an seinen Freund Wilhelm L. E. Fürst von Sayn-Wittgenstein schrieb er über die Revolution:

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Verbot, Verfolgung und Neubeginn»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Verbot, Verfolgung und Neubeginn» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Verbot, Verfolgung und Neubeginn»

Обсуждение, отзывы о книге «Verbot, Verfolgung und Neubeginn» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x