Rudolf Stratz - Gib mir die Hand

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Nicolai Sandbauer, der Juniorchef des schon seit 100 Jahren in Odessa ansässigen Getreideexportgeschäfts, ist ein auffallend schöner, schlanker, mittelgroßer Mann mit spitzgeschnittenem blonden Vollbart und leichtgewelltem Schnurrbartenden. Am Bahnhof in Odessa erwartet er seine zauberhafte Frau Lisa, die sich für acht Monate in Wien aufgehalten hat. Trotzdem ist der Empfang förmlich und unterkühlt, was nicht an Lisa liegt, denn sie liebt ihren Mann aufrichtig. Vielmehr ist es sein Hang, sich mit wechselnden Frauen zu vergnügen, der Lisa verzweifeln lässt. Jetzt kommt noch hinzu, dass der drohende Getreideexportstop Russlands die Geschäfte bedroht. Vielleicht gelingt es der neuen rechten Hand im Geschäft, Roloff, für einen Silberstreif am Himmel zu sorgen.-

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Das dritte Fenster ging auf ihren Garten hinaus. Wie eine kleine Oase, frischbewässert und mit staubfrei abgeduschten Bäumen, lag er würzig grün zwischen der trostlosen Dürre der Parks zur Rechten und zur Linken. Eben besserte man das bunte Teppichbeet aus, dessen eine Ecke der Diener beim Hereintragen der Koffer beschädigt. Ein paar stämmige Kerle knieten da unter Aufsicht des deutschen Gärtners und steckten mit ihren plumpen Fingern behutsam die winzigen Pflänzchen in die Erde, ein unscheinbares Bild, in dem sich doch der hochfahrende Reichtum des Hauses Sandbauer offenbarte. Und Lisa Sandbauer schaute ihnen zu und dachte: Warum habe ich das alles und es macht mir doch keine Freude? . . . Und warum bin ich selbst da, ohne dass jemand Freude an mir hat? . . .

Es war Zeit, ihren Mann aufzusuchen. Sie traf ihn unten in seinem Rauchzimmer, ein Bündel Depeschen und kaufmännische Briefe vor sich, die er, die Papyros im Munde, mit seinem gewohnten lässigen Gesichtsausdruck, aber doch nervös durchblätterte. Er war etwas erregt und verhehlte das auch gar nicht.

„Das kann jetzt wieder eine angenehme Begegnung zwischen Papa und mir geben!“ sagte er, auf die Uhr sehend und sich erhebend. „Nimm es nicht übel, wenn es gerade heute, am Tage deiner Ankunft, zu einem Krach kommt. Das Geschäft bringt es so mit sich.“

„Könnt ihr euch denn immer noch nicht im Geschäft vertragen?“

„Weniger als je.“

„Aber warum denn nicht?“

Nicolai ging ungeduldig, mit unruhigen Schritten, in seinem prunkvoll in kaukasischem Geschmack eingerichteten Zimmer auf und ab. „Sehr einfach: Er ist alt und ich bin jung. Er ist vorsichtig — obwohl er als junger Mensch ein tollkühner Spekulant gewesen sein soll — ich bin . . . je nun, meine Gegner nennen es leichtsinnig — aber jedenfalls: der Erfolg gibt mir recht. Er sieht, weil er krank ist, alles schwarz in schwarz, ich denke, weil ich gesund bin: Es wird schon nicht so schlimm werden! Er glaubt steif und fest an das drohende Getreideausfuhrverbot und will keine Ankäufe wagen, ich glaube absolut nicht daran und meine, jetzt gerade muss man auf Kosten der Ängstlichen ein grosses Geschäft riskieren . . .

„Eines von beiden muss geschehen!“ fuhr er fort. „Entweder was Papa will oder was ich will. Nun kann er ja schon seit Monaten nicht mehr in das Kontor und unter die Leute. Im Kontor ist alles von ihm zu stummem Gehorsam gegen ihn oder mich erzogen. Der einzige, der sich einmal ein Wort erlaubt, ist Sruhl Freidkind, der Buchhalter. Aber erstens versteht der nichts vom Weizen und zweitens will er ja weg. Er träumt ja nur davon, alles Weltliche hinter sich zu lassen und da irgendwo in seinem galizischen Heimatnest zwischen Przemysl und Tarnopol Talmudgelehrter zu werden. Mit einem Wort: ich hätte freie Bahn und könnte disponieren wie ich wollte, wenn — ja wenn eben Herr Roloff nicht wäre!“

Da klang wieder der Name, den Lisa heute morgen im Eisenbahnwagen zuerst gehört. Sie schaute ihren Gatten erwartungsvoll an. Aber der schwieg. Er wollte erst noch einmal gefragt werden, ehe er seinem Herzen Luft machte, und so tat sie ihm den Gefallen: „Du wolltest mir doch erzählen, wer dieser Herr Roloff ist.“

„Ja — wenn ich es nur selbst wüsste!“ setzte Nicolai. „Oder wenn es sonst jemand wüsste!“ setzte er hinzu, über ihr Erstaunen die Achseln zuckend. „Aber frage doch, wen du willst, in Odessa. Du bekommst keine Antwort.“

Lisa fiel das eigene, zurückhaltende Lächeln ein, mit dem auch Karl Görwihl in der Eisenbahn über Roloff, mit dem er doch befreundet sein wollte, mehr geschwiegen als geredet hatte. „Aber man kennt doch seinen Namen und wo er her ist,“ sagte sie.

„Er nennt sich Roba Roloff. Wahrscheinlich weil ihm das gerade so gefällt. Wie er vielleicht noch vor einem Jahr geheissen hat, kann man nicht erraten!“

„Aber er hat doch seinen Pass!“

„Einen Pass kann man sich leicht in Russland verschaffen, wenn man es geschickt anfängt.“

„Aber man sieht ihn doch! Man spricht täglich mit ihm!“

„Man sieht ihn und es ist nichts Auffälliges an ihm. Man spricht mit ihm und er antwortet in fliessendem Russisch und in Deutsch mit baltischem Anklang — was meiner Überzeugung nach seine Muttersprache ist —, auch in Französisch oder Englisch. Er ist offenbar ein gebildeter Mann — hat viel gesehen und erlebt. Das wirst du auch an seinem Benehmen merken!“

„Ja — aber von wo ist er denn zu euch gekommen? Daraus liesse sich doch ermitteln . . .“

Nicolai lachte und schaute, die Papyros im Munde, die Hände in den Hosentaschen, tiefsinnig hinaus in den Garten. „Das ist ja gerade das Unerhörte. Ich kenne nur einen Platz auf der Welt, der — ich möchte sagen, das Nichts ist . . . in dem man untertaucht und alles abstreift, was man bisher war . . . wo Leute aus aller Welt zusammenkommen und alle Spuren sich verwischen . . . erinnerst du dich, wie wir vorhin über den Platz fuhren . . . diese Hunderte von Barfüsslern und Schwarzarbeitern aus dem Hafen, die in die Stadt heraufgeschlichen waren, um den Juden die Branntweinfässer einzuschlagen . . .?“

„Nun ja . . . und?“

„Aus dieser Horde,“ sagte Nicolai kaltblütig, jedes Wort wägend, „aus den Schwarzarbeitern im Getreidehafen . . . aus diesem . . . diesem Hexenkessel geradezu, in dem alle nur denkbaren verkommenen und vertierten und verkrachten Existenzen zusammenfliessen — du kennst das nicht so wie wir, die mit diesem Menschenmaterial umgehen müssen — es ist wirklich eine Hölle im kleinen . . . gesetzlos . . . verwildert . . . ohne Ordnung . . . ohne Hoffnung . . . kurz, aus dieser Umgebung hat sich Papa Herrn Roba Roloff herausgeholt und zu einer Art von Vertrauensmann und Berater, beinahe in seiner Krankheit schon zum Stellvertreter, gemacht, der mir nun überall, wo er nur kann, entgegenarbeitet . . .“

Lisa schloss unwillkürlich die Augen und schauerte ein wenig. Sie sah diese zerlumpten, kohlengeschwärzten, lautlos überall wie scheue Tiere herumstrolchenden Gestalten vor sich. Wie ist denn das nur möglich?“ frug sie halblaut. „Ein solcher Mensch . . .“

„Ich will ihm nicht Unrecht tun!“ sagte Nicolai . . . „Ein richtiger abgerissener Barfüssler, wie du dir das nun wohl vorstellst, war er nicht. Er trug Schaftstiefel und eine Lammfellmütze und leidliche Kleider und wusch sich, nur eben statt in einer Waschschüssel direkt im Meer. Sie hatten ein Artêl, eine Arbeitsgenossenschaft . . . er, ein paar Juden, ein Haufen Tataren, ein tscherkessischer Edelmann, einige russische Bauern, ein verkommener polnischer Student . . . so trugen sie gemeinsam Getreidesäcke aufs Schiff . . .“

„Und da sah ihn Papa?“

„Papa hatte sich im Hafen Abends verspätet — vor sieben Monaten — wenige Tage, nachdem du ins Ausland gefahren warst . . . und fand keine Droschke und ging zu Fuss zurück. Da, an einer einsamen Stelle, überfallen ihn ein paar Kerle — wollen ihm Uhr und Geld wegreissen — ihn womöglich niederschlagen und im Schnee liegen lassen. Er schreit um Hilfe und ein Mann, der da unbemerkt gestanden und sich das gefrorene Meer im Mondschein angesehen hat, springt dazwischen und boxt kunstgerecht mit seiner Faust den Strolchen derart rechts und links an die Ohren, dass sie übereinander fliegen und machen, dass sie fortkommen. Das war Roba Roloff. Papa dankt natürlich seinem Retter und fragt, was er für ihn tun könne, und der sagt: ,Geben Sie mir kein Geld! Geben Sie mir eine kleine Anstellung. Ich verlade seit Wochen bei Ihnen Getreide! Und ich verstehe etwas von Getreide!‘ Und das ist wahr. Seine Weizenkenntnis ist gross! Nicht nur wie bei einem Kaufmann, sondern auch wie bei einem geschulten Landwirt — und es ist auch Instinkt da — oder natürliche Begabung! Seit ihn Papa, zuerst in einem ganz untergeordneten Posten, in das Geschäft genommen, hat er ein ganz anderes Leben in unsere Aufkäufer in der Provinz gebracht. Sie fürchten ihn wie den Teufel . . . die Juden . . . die Gutsbesitzer . . . die Konkurrenz . . . alle! Er wäre höchst brauchbar, wenn er sich nicht eben ganz als Papas gefügiges Werkzeug betrachtete, das alles das ausführt, was er selbst wegen seines Leidens nicht mehr kann, und so mir Licht und Luft nimmt. Also so liegen die Dinge zwischen uns, Lisinka, und nun weisst du, was es für eine Bewandtnis mit der Persönlichkeit hat, die sich Robert Roloff nennt.“

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