Clara Viebig - Eine Handvoll Erde

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"Eine Handvoll Erde" gehört zu den besten Berlin-Romanen des frühen 20. Jahrhunderts. Mit psychologischem Feingefühl schildert die spätnaturalistische Erfolgsautorin das Schicksal der Arbeiterfamilie Reschke, die eine kleine Ackerparzelle pachtet und sich damit den Traum vom eigenen Stückchen Grund und Boden erfüllt. Dem Familienglück scheint Bahn gebrochen: Tochter Frida kann sich von der mühseligen Schneiderei erholen, Sohn Max und Vater Reschke werde vom Wirtshaus abgelenkt. Aber es kommt alles ganz anders als erwartet …AutorenporträtClara Viebig (1860–1952) war eine deutsche Erzählerin, Dramatikerin und Feuilletonistin, die insbesondere der literarischen Strömung des Naturalismus zugerechnet wird. Aufgewachsen an der Mosel in Trier, verbrachte sie die meiste Zeit ihres Lebens in Berlin. Sie gehört zu den erfolgreichsten deutschen Schriftstellerinnen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und ihre Werke zählten damals in den bürgerlichen Haushalten zur Standardbibliothek. Bekannt wurde die Autorin vor allem durch den Roman «Das Weiberdorf», der 1900 erschien. Die Stärke Viebigs liegt unter anderem in der äußerst komplexen, oft symbolhaft wirkenden Darstellung der spröden Landschaft und ihrer Bewohner. Ihre Werke wurden insbesondere ins Französische, Spanische, Englische, Italienische, Niederländische, Norwegische, Schwedische, Finnische, Tschechische, Ukrainische, Slowenische und ins Russische übersetzt, einige auch in Blindenschrift übertragen. Clara Viebig, die mit einem jüdischen Verleger verheiratet war und nach 1935 im nationalsozialistischen Deutschland nicht mehr publizieren durfte, geriet nach dem Krieg für lange Zeit in Vergessenheit und wird nun endlich wiederentdeckt.-

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Clara Viebig

Eine Handvoll Erde

Saga

1.

Reschkes saßen in ihrer Küche. Sie hatten eben gegessen, Mittag und Abendbrot gleich zusammen, denn er kam erst gegen Sieben aus der Kartonagenfabrik, und sie wartete mit ihrer Mahlzeit auf ihn. Nun hatte er das letzte Stückchen Hammelfleisch aus der Gemüsebrühe herausgefischt und legte die Gabel hin, während sie sich noch den Rest der Tunke, der in der Schüssel zurückgeblieben war, in ihren Löffel goß. Das bißchen Fleisch ließ sie ihm immer, denn wenn es auch nicht mehr so knapp zuging wie in früheren Jahren, als die Kinder noch klein waren, es war doch alles sehr teuer.

Der Mann lehnte sich in seinen Stuhl zurück, streckte die Beine lang unter den Küchentisch und gähnte: »Ich wer’ nachher mal rüber gehn, ’ne Partie spielen.«

»Spielste Billard?« fragte sie und sah ihn forschend an.

»Weiß nich!« Er zuckte die Achseln. »Kommt drauf an, wer grade da is.« Er steckte die Hände in die Hosentaschen und kippte mit seinem Stuhl hin und her. »Hier unsre Küche kenn ich nu in- und auswendig und drin die Stube auch – man sehnt sich doch mal nach ’m bißchen was andrem. Abwechslung muß der Mensch haben, sonst geht er ein.« Er seufzte auf.

»Biste denn krank?« fragte sie fast ängstlich. Man sah es ihrem Blick an, daß sie ihn noch lieb hatte, daß sie in ihm immer noch den sah, dem sie in ihrer Jugend willig das hingegeben hatte, was ihr einziges Besitztum war.

»Krank? Bewahre! So ’ne Knochen wie du wer’ ich freilich nie kriegen« – er zog sie mit einer etwas spöttischen Miene zu sich heran – »was, Alte?! Dafür bist du aber auch vom Land und ich aus der Stadt.«

Sie hielt geduldig still, ließ ihn ihre starken Arme befühlen und ihn auf ihren breiten Rücken klopfen. Sie war größer als er und sah auf seine schmächtige Gestalt herab. Gutmütig lachend gab sie zu: »Ja ja, Knochen hab ich – Gott sei dank!« Sie sah auf ihre verarbeiteten Hände, und ihr Gesicht wurde nachdenklich: was hätte sie denn wohl anfangen sollen ohne die Knochen?! Denen hatte es nichts ausgemacht, wenn die Last auch einmal schwer war; sehr schwer.

»Na, warum denn so ernsthaft? Du machst ja ’n Gesicht auf einmal – na ich danke! Bist wohl beleidigt?«

Sie sah ihn freundlich an. »O nee, so dumm bin ich nich. Aber weißte, Arthur, ’s wär’ mer doch lieber, wenn de nich drüben nach ’s Kaffee Amor tätst gehn. Da gibste immer viel aus, du verlierst bei die Karten. Un denn haste morgen Kopfweh. Bleib doch hier – um Neune kommt ja ooch Fridchen!«

»Wenn schon!« Die Lockung mit der Tochter verfing nicht bei ihm, er lachte kurz auf. Die Frida war ja gewiß ein braves Mädel, aber genau so wie die Mutter. Und drüben die freundliche Bedienung von jungen, »schicken« Damen war amüsanter. Aber er traute sich nicht recht, jetzt zu gehen, wenn Mine so ein Gesicht machte.

Verdrossen saß er am Küchentisch und beobachtete seine Nägel.

Die Frau fing an, das Geschirr abzuwaschen, verstohlen blickte sie dabei nach ihrem Mann. Er saß gelangweilt da, ach ja, sie wußte es ja selber, sie war nicht sehr unterhaltend, dazu hatte sie zu viele Sorgen gehabt in ihrem Leben. Und sie hatte auch die Bildung nicht, die er verlangen konnte; denn er war mal drei Jahre aufs Gymnasium gegangen. Die Schwiegermutter hatte noch auf dem Totenbett gejammert: warum ihr Arthur bloß nicht ein studierter Herr Doktor geworden war?!

Mine Reschke machte ein ernstes Gesicht, sie sah ein, für Arthur war es wirklich nichts, hier immer nur bei ihr in der Küche zu sitzen. Aber war’s denn drüben was für ihn? Abspenstig machen würde ihn ihr wohl keine – die Zeiten waren vorbei – aber sie wollte es nicht, nein, sie mochte es durchaus nicht, daß ihr Mann, ihr Arthur, Fridchens Vater, da drüben saß. Sie zog die Stirn nachdenkend in Falten. Wenn sie nur etwas Besseres wüßte für ihn! Wo man auch zum Vergnügen hingehen konnte, es kostete alles sündhaftes Geld, das Café drüben war am Ende doch noch das Billigste; und er hatte es so nah gegenüber. Und rechts so eines, und links so eines, und ein Haus weiter eines, und zwei Häuser weiter auch. Überall Restaurants: Haus bei Haus, die ganze Straße. Im ersten Stock Hotel, im zweiten Stock Pension, im dritten Stock Privatlogis, im vierten möbliertes Zimmer mit Separateingang; und unten in jedem Parterre das Restaurant mit freundlicher Damenbedienung.

Mine ließ mutlos die Hände herunterhängen. »Wären wer bloß nich hergezogen!« Sie wußte nicht, daß sie es laut herausstieß mit einem Seufzer.

»Ja, schön is anders!« Er empfand besonders die schlechte Luft. Da war es doch im Westen, als sie noch Portiers waren, besser gewesen. Jetzt mochte freilich auch alles zugebaut sein. Mutter und Vater Reschke und der kleine Willi und dann das Lieschen, die sie dagelassen hatten auf dem Schöneberger Kirchhof, würden sich auch wundern, wenn sie heraussehen könnten aus ihren Gräbern. Berlin war eben eine große Stadt, wurde alle Tage noch größer.

Mine nickte: »Ach ja!« Nun waren sie schon viel herumgekommen in den zwanzig Jahren, von der Göbenstraße nach der Neuen Winterfeldstraße in Schöneberg, von da nach dem Kreuzberg, dann Blücherplatz, von da wieder in eine funkelnagelneue Straße nach Wilmersdorf; und da hatte es ein Ende genommen mit dem Portiersein. Arthur wollte nicht länger das Haus mehr reinmachen: nur ein Weibsbild könnte sich so etwas gefallen lassen. Und Mine mußte doch auf Waschstellen gehen.

So hatte denn die große Wanderung angefangen. Immer dahin, wo man gerade Verdienst fand. Für Arthur durfte es nur leichte Beschäftigung sein, und die traf sich selten. Sie waren gezogen fast rund um Berlin. Vom Westen in die Gegend am Urban, vom Urban nach der Frankfurter Allee, von da bis nach Moabit in die Togostraße, und dann wieder tief hinein ins Herz von Berlin. Mine konnte von einer Hofwohnung fünf Treppen hoch in der Mulackstraße erzählen und von ein paar verwanzten Stübchen am Arconaplatz. Aber am wenigsten gern wohnte sie doch jetzt hier. Wenn der Tag hell war, sah die Straße gar nicht so unangenehm aus: hohe Häuser wie überall, Grünkramkeller und Schlächter und Kaufmannsläden. Die Häuser zwar altmodisch und verwohnt, an mancher Fassade sogar der Putz abgeblättert, innen hölzerne Treppen, winklige Gänge, viele Türen und Türchen, Höfe drei, vier hintereinander; aber morgens gingen fleißige Männer zur täglichen Arbeit heraus und Kinder zur Schule, und Frauen, die Markttasche am Arm, holten ein. Doch wenn es dämmerte, der Abend sank –?!

Die Mutter sah unruhig nach der Uhr: noch kam Fridchen nicht!

Der Mann hatte das Fenster aufgemacht, aber man sah gegen eine graugelbe, verstaubte, rissige Hinterwand. Und daß Luft ins geöffnete Fenster kam, merkte man auch nicht. Die war genau so verbraucht, von allerlei Gerüchen dick, wie die Luft der Küche. Arthur hatte den Arm ums Fensterkreuz geschlungen, den Oberkörper vorgeneigt und blickte da hinaus, wo man den Himmel vermuten konnte.

»Du, ich glaube, ich seh ’nen Stern!«

»Ach nee!« Mine sagte es traurig. »Wo soll wohl hier ’n Stern herkommen!«

»Na, erlaube mal!« Arthur ärgerte sich: Wenn sie nur was auf Berlin sagen konnte. »Als ob hier nich ebenso gut Sterne am Himmel stehen könnten wie draußen auf ’m Feld.«

»Ja, aber mer sieht se nich! Mach’s Fenster zu, Arthur, es stinkt rauf.«

Er schlug das Fenster zu: Nicht mal Luft konnte man schöpfen. Pfui Teufel! »Mir hätten doch lieber nach vorne raus ziehn sollen, da hätten sie wenigstens nichts rausgießen können. Heut is ’s ganz toll. Oder merk ich’s heut nur so?«

»’s wird Regen geben. Nötig tät der schon lange sein. Sonst wird’s nischte mit die Frühkartoffeln.«

»Was gehn mich Frühkartoffeln an!« Ungeduldig ging es hin und her. »Ich bin kein Bauer – wo heut nur die Zeitung bleibt! – aber besser hat’s so einer doch. Wenn er Stunk riecht, riecht er wenigstens seinen eigenen!«

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