Tor Bomann-Larsen - Der Leibarzt des Zaren

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Die Erschießung Nikolaus II. und seiner Familie war einer der brutalsten politischen Morde des 20. Jahrhunderts und bedeutete das Ende der 300-jährigen Romanow-Herrschaft in Russland. Nach seiner furiosen Amundsen-Biografie legt Tor Bomann-Larsen jetzt einen präzise recherchierten Roman über die letzten Tage der Zarenfamilie vor. Detailgetreu und stilistisch brillant schreibt Norwegens Bestsellerautor das verschollene Tagebuch des Doktor Botkin fort und erzählt in seinem fiktiven Tagebuch das Schicksal der Zarenfamilie.-

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Jetzt diene ich nur dem Zaren. So tief bin ich gesunken. Ich bin nicht mehr würdig, außerhalb des Gefängnisses tätig zu sein, ich bin ein vom Leben abgeschnittener Arzt, so wie der Zar bei seiner Abdankung zu einem Herrscher wurde, der von seinen Untertanen abgeschnitten ist.

Die äußerste Pflicht des Arztes besteht darin, sich selbst am Leben zu erhalten. Aus diesem Grund werde ich auch damit fortfahren, mich durch die Nächte hindurchzuschreiben. Die Tage gehören der Geschichte, sie werden die Städte Tobolsk und Jekaterinburg einmal zu Namen machen, an die sich die Menschheit erinnern wird, wie an Elba oder St. Helena.

Die Nächte gehören mir.

Von Zeit zu Zeit schneit es.

Weiß wie der Bart meines Vaters, weiß wie sein Gesicht an dem Sonntag, an dem er mit frisch gewaschenen Händen vom Winterpalais zurückkehrte, aber mit dunklen Flecken überall auf dem abgetragenen Anzug. Prof. Dr. Sergej Petrowitsch Botkin hatte soeben den Tod eines Zaren verkündet. Als er endlich zu Hause war, ließ er sich in den nächsten Stuhl fallen und schnappte nach Luft.

Es war ein klarer früher Sonntagnachmittag, als im Abstand weniger Minuten zwei starke Explosionen zu hören waren. Kurz darauf wurde der Leibarzt des Zaren in den Palast gerufen. Ein roter Läufer aus Blut wies den Weg über die Marmortreppe ins Obergeschoss, bis zum Arbeitszimmer des Monarchen. Hier herrschte die Panik, wie so oft, bevor der Arzt am Ort der Katastrophe angekommen ist.

Der uniformierte Oberkörper Seiner Majestät lag neben dem Schreibtisch auf einem Diwan. Die unteren Körperteile ließen sich nicht mehr identifizieren. Wo soll ein Arzt ansetzen, wenn der halbe Mensch schon die Form anatomischer Makulatur angenommen hat? Soll er die Blutungen stillen, Sauerstoff zuführen? Zusammen mit drei Kollegen und einer Sauerstoffflasche kämpfte mein Vater, nur unterbrochen vom Eindringen des Metropoliten mit der letzten Ölung, verzweifelt darum, die Regentschaft Seiner Majestät Alexanders II. zu verlängern. Sie verlängerten sie um fünfundvierzig Minuten.

Das siebte Attentat tötete ihn. Die Equipage des Zaren war nicht nur geschlossen, sie war gepanzert; wie eine rollende Eisenzelle, umkränzt von sechs Kosaken zu Pferde, gefolgt von den Schlitten der Gendarmen, wurde sie von zwei Pferden gezogen, die auf dem Weg zum Winterpalais am Katharinakanal entlang dahintrabten.

Da wurde ein Schneeball geworfen.

Zur Verblüffung des Gefolges detonierte der Ball in dem Moment, als er auf der Anhöhe vor dem Wagen des Zaren einschlug. Die Explosion traf Menschen und Tiere, aber nicht Seine Majestät. Schockiert, aber unverletzt öffnet der Zar die Tür, trotzt den Warnungen des Kutschers und steigt in dem Moment, als sich der Rauch verzieht, von seiner gepanzerten Equipage herab. Er will sich um seine verwundeten Untertanen kümmern, um einige Kosaken und einen Bäckergesellen, der gerade vorbeigekommen war.

In dem Augenblick wird noch ein Schneeball geworfen.

Irgendwo im Menschengewimmel um das Sterbebett des Großvaters herum stand der 13 Jahre alte Prinz Nikolaj in seiner blauen Matrosenjacke, unbeweglich, doch bis ins Mark seiner Seele erschüttert. In dem Augenblick, in dem mein Vater den Pulsschlag am Handgelenk des Zaren nicht mehr spürte, wurde Nikolaj Alexandrowitsch zu Russlands Zarewitsch erhoben.

Der neue Zar, der Hüne Alexander Alexandrowitsch, und die gesamte kaiserliche Familie fielen auf die Knie. Gleichzeitig stürzte eine junge Frau in einem blutüberströmten Negligé zu Boden. Erst in diesem Augenblick, als sie im Blut ihres Mannes lag, wurde die dem Autokraten ehelich angetraute Geliebte als rechtmäßige Ehefrau ihres Mannes anerkannt.

Drei Tage später hätte der Ministerrat unter Leitung Alexanders II. zusammentreten und Russlands neue Verfassung verabschieden sollen, die Abschaffung der Autokratie; zwanzig Jahre nach Aufhebung der Leibeigenschaft sollte der Zar, der Befreier, sein Volk zum ersten Schritt in die Epoche der Mehrheitsentscheidungen führen. Es war diese historische Umwälzung, die mein Vater am 1. März 1881 um fünf nach halb vier mit klarer Stimme verkündete, als der Tod seines Patienten eingetreten war. Im selben Augenblick wurde die Alleinherrschaft in die mächtigen Hände Alexanders III. gelegt, und die neue Verfassung wurde damit ebenso ungültig wie der Kalender des Vorjahres.

Dazu brauchte es drei Tage.

24. April

Bis jetzt Plusgrade. Ihrer Majestät wurde das Mittagessen von Sednjew in ihrem Zimmer serviert, eine Portion Makkaroni, als Wiedergutmachung für die mangelnde Spezialverpflegung des gestrigen Tages. (Es war der Namenstag der Zarin, der Tag der heiligen Märtyrerin Alexandra.)

Spaziergang mit dem Zaren, 40 Schritt vor, 40 zurück.

Man hat nach dem Essen begonnen, Karten zu spielen. Wir sind so wenige, und es ist hier schwieriger als im Gouverneurspalast, die Gespräche in Gang zu halten. Sobald die fehlenden Ereignisse des Tages kommentiert sind, kehren die Gedanken nach Tobolsk zurück. Wir haben zwar genügend Fragen, aber immer noch keine Antworten. Das Hauptthema ist selbstverständlich der Gesundheitszustand des Zarewitsch. Heute wie in all den Jahren, in denen ich dem Zaren gedient habe.

Auf Aufforderung Ihrer Majestät unternahm ich einen neuen Versuch, mir darüber Klarheit zu verschaffen, was mit Fürst Dolgorukow geschehen ist.

»Da mischen Sie sich besser nicht ein, Doktor«, entgegnete Awdejew recht brüsk, als ich durch die Tür getreten war.

Im Büro hängen ein Edelhirsch und einige andere von Ipatjews Jagdtrophäen. Außerdem fielen mir einige Gruppenbilder auf, die etwas mit den Jahren des Ingenieurs in der russischen Armee zu tun hatten. Awdejew hat sich nicht die Mühe gemacht, diese Reminiszenzen an die Zarenzeit zu entfernen, genauso wenig, wie er daran gedacht hat, das Bett zu machen, den Aschenbecher zu leeren oder die Flaschen vom Schreibtisch wegzuräumen.

»Herr Kommandant«, sagte ich, »der Fürst hatte in seiner Eigenschaft als Hofmarschall des Zaren ...«

Im Nachhinein sehe ich ein, dass dieser Satz oder vielmehr der Anfang dessen, was ein Satz werden sollte, nicht weniger als drei unverhüllte Provokationen enthielt, die sich direkt gegen Seine Hoheit den Kommandanten richteten. Awdejew zögerte denn auch keinen Augenblick, in die Offensive zu gehen:

»Der Fürst?! Wir leben in einer Republik, bester Mann, haben Sie das nicht gewusst? Und in einer Republik gibt es weder Fürsten noch einen Hof, und ohne Hof gibt es auch keinen Hofmarschall. All das sind wir losgeworden!«

»Nun ja«, versuchte ich es erneut.

»Und noch eine Kleinigkeit: In einer Republik gibt es keinen Zaren. Man hat uns aufgetragen, auf einen gewissen Oberst aufzupassen, Oberst Nikolaj Romanow, und diese Aufgabe werden wir auch ohne Einmischung Ihres Freundes, des Hofmarschalls, voll und ganz erfüllen.«

»Wie Sie wollen«, erwiderte ich. »Könnte der Herr Kommandant mich in dem Fall über Herrn Wassilij Alexandrowitsch Dolgorukow aufklären?«

»Das war schon besser, Doktor, das war wirklich schon besser. Nein, ich kann Ihnen keine Auskünfte geben. Sind Sie eigentlich so sicher, dass es einen Mann mit diesem Namen gibt?«

»Nein.«

Ich verbeugte mich förmlich und zog mich zurück. Äußerst unangenehm berührt. Darauf ein möglichst kurzer Bericht bei Ihren Majestäten: »Keine neuen Auskünfte.«

»Wie ich mir dachte«, sagte die Zarin.

Der Zar rauchte eine Zigarette und blickte aus dem Fenster.

Haben Sie ihn freigelassen oder eingesperrt? Beides ist möglich. Doch über den Fürsten Dolgorukow lässt sich keine Antwort geben, es ist unmöglich, eine Antwort zu erhalten. Nur Fragen, die man unmöglich stellen kann.

Ich bin mehr und mehr davon überzeugt, dass es mir nicht gelingen wird, alle Gedanken und alle Erinnerungen in den neuen Kalender zu übertragen. Der Verlust der Assoziationen wird unerträglich sein. Wir sind die Geiseln des Julianischen Kalenders. Wenn wir hier nur sitzen blieben, zwischen den Mauerwänden, hinter dem Zaun. Vergessen. Auch Nikolaj Alexandrowitsch hat sich von der Zeit abgekoppelt.

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