Tor Bomann-Larsen - Der Leibarzt des Zaren
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Bevor es hell geworden war, hatten wir Jewlewo verlassen. An solchen vergessenen Orten geschah es, dass die Bauern ihren Arzt aus reinem Aberglauben erschlugen. Wenn das Land von einer Cholera- oder Typhusepidemie getroffen wurde, konnte es geschehen, dass ein freiwilliger oder abkommandierter Mediziner auch in den abgelegensten Dörfern auftauchte, um den Schaden zu begrenzen. Die Bauern kombinierten die beiden Ereignisse, die tödliche Epidemie und den merkwürdigen Fremden mit seinen noch merkwürdigeren Instrumenten und Flakons. Folglich zogen sie daraus den unglückseligen Schluss, dass es der Doktor war, der die Krankheit gebracht hatte. In einer betrunkenen Nachtstunde konnte es geschehen, dass die Bauern von dem Gedanken besessen waren, das Lazarett in Brand zu stecken, die teuflischen Instrumente zu zerschmettern und den Arzt zu ermorden. Den russischen Bauern hat es schon immer zum Feuer hingezogen, zu der verzehrenden Macht der Flammen, zu der flackernden Schönheit des Lichts.
Wir erreichten den Tobol, bevor die nächtliche Kälte ihren Höhepunkt erreicht hatte, trotzdem wurde die Karawane aus Furcht vor einem Aufbrechen des Eises aufgelöst. Uns wurde befohlen, einzeln über einen schmalen Pfad aus ausgelegten Planken zu gehen. Der Zar bot seiner Gemahlin die Hand. Sie hatte den Pelzmantel abgelegt und trug einen dünnen Persianer. Gleich dahinter folgte Fürst Dolgorukow. Der Hofmarschall stützte Großfürstin Maria mit seiner rechten Hand, ganz Weltmann, als führte er sie bei der Polonaise über das Parkett des Winterpalais. Unter der spröden Eisdecke strömte der Tobol dahin; im Verlauf von Tagen, vielleicht nur Stunden, würde das Eis aufbrechen und mit den Wassermassen stromabwärts verschwinden. Nachdem die Frauen hinübergebracht worden waren, folgten die Diener und Soldaten mit Taschen und Koffern; die Kavalleristen führten ihre Pferde bei der Hand, und am Ende zogen die Soldaten die leeren Karren hinüber.
Gegen zwölf kamen wir in Pokrowskoje an, wo ein Teil der Gardesoldaten abgelöst werden sollte. Im August hatten wir das Dorf auf dem Fluss aus der Ferne passiert, jetzt blieb die Karawane direkt vor einem zweistöckigen Haus stehen, einem herrschaftlichen Wohnsitz, der in starkem Gegensatz zu den nachlässig zusammengezimmerten Holzbauten stand, die diesen Typus von Orten kennzeichnen. Der Fürst kam schnell zu dem Schluss, dass dies Rasputins Wohnhaus sein musste. Nein, man kann nicht zählen, wie viele Prophezeiungen entweder telegrafisch aus diesem schmutzigen Dorf im Gouvernement Tobolsk oder telefonisch von der stets ebenso überfüllten Wohnung in Petrograd ausgegangen waren, Prophezeiungen von Tod und Genesung, von Untergang und Auferstehung. Von hier stammte die Zeile, die Ärzte sollten den Patienten in Spala nicht »quälen«.
Während der Kommandant neue Mannschaften organisierte, saß die Zarin auf dem Boden ihres Bauernkarrens. Damit befand sie sich, für alle gut sichtbar, unzweifelhaft an einer erhöhten Stelle. Hinter den Fensterscheiben in dem niedrigen Erdgeschoss und der hochgelegenen ersten Etage standen Menschen, alte und junge, und starrten uns stumm an; Vater Gregorijs nächste irdische Angehörige. Man hatte einen hohen, soliden Zaun errichtet, der den Blick auf das übrige Grundstück versperrte; von den Nebengebäuden des Hofs waren nur die Dächer zu sehen. Am allerwenigsten konnten wir einen Blick auf Rasputins heiligen Keller erhaschen, den er in seinen jungen Jahren unter dem Kuhstall gegraben haben soll und der später so vielen Gerüchten und obszönen Fantasien Nahrung gegeben hat.
Hier wurde mir die unheimliche Parallele bewusst: Auch Marie-Antoinette wurde auf einem Bauernkarren zum Schafott gefahren. Das war mein letzter klarer Gedanke auf der ganzen Reise. Als wir unseren Weg fortsetzten und immer mehr durchgeschüttelt wurden, bekam ich fürchterliche Nierenschmerzen, die so schlimm waren, dass ich mich kaum an die weitere Fahrt erinnere, nur daran, dass wir um Mitternacht den Zug in Tjumen erreichten. Ich hatte mich die ganze Zeit gefragt, wie Alexandra Fjodorowna die Strapazen aushalten würde, doch wie sich zeigte, war der Arzt das schwächste Glied des Transports. Von Tjumen (Palmsonntag) konnten wir mit der Bahn weiterfahren, während der ganzen Fahrt von schwerbewaffneten Soldaten umgeben. Der Zug fuhr zwischen den Bahnhöfen hin und her, erst nach Westen, dann nach Omsk im Osten und wieder zurück. Der Fürst nahm an, wir seien Opfer eines Tauziehens geworden.
Persönlich hatte ich keine bestimmte Vorstellung vom Reiseziel, wenn ich von der einen absehe, dass hinter allem eine Absicht stecken musste. Alle, auch ich, waren dennoch von dem Befehl überrascht, die Gardinen herunterzuziehen, als der Zug vor fünf Tagen im Hauptbahnhof von Jekaterinburg angekommen war.
Was denkt die Zarin heute Nacht über die Unterschrift des Zaren? Wie hat es die Sowjetmacht geschafft, auf die Hand des Selbstherrschers zu verzichten?
Weiß die Welt, wo wir uns befinden? Gibt es überhaupt jemanden, der diese Frage stellt, so wie wir nach Fürst Dolgorukow fragen?
Nikolaj Alexandrowitsch hat mir erzählt, dass der Name Ipatjew zu Beginn der Geschichte der Romanows schriftlich festgehalten worden sei. Der Stammvater des Zaren, Michail I., sei in einem Kloster gleichen Namens zum Zaren gekürt worden. Der Unterschied zwischen einem Kloster und einem Gefängnis ist vielleicht gar nicht so groß?
Er ist auferstanden! Zeit, das Licht auszumachen.
23. April
Es ist unmöglich, länger zu schlafen als bis neun Uhr, selbst wenn es nachts spät geworden ist. Badezimmer und Toilette sind oft besetzt, und so begebe ich mich spät dorthin, nachdem die Kaiserlichen wieder in ihren Zimmern sind. Um zehn Uhr bekommen wir Tee und Schwarzbrot mit oder ohne Butter (der Zufall bestimmt darüber, ob es Fett gibt oder nicht). Danach ist Inspektion beim Kommandanten. Mittagessen um zwei Uhr.
Wir gingen eine Stunde spazieren. Das Thermometer zeigt ständig Minusgrade an. Noch immer liegt ein wenig Schnee. Sonne. Später las der Zar seiner Familie vor, ich schlief. Der Rhythmus ist der gleiche wie im Alexanderpalast, oder, wenn man so will, wie am englischen Hof. Wir haben kaum noch Fleisch auf den Knochen, und das Skelett schimmert durch. Tee um fünf Uhr, warmes Essen um acht (heute schon um sieben). Oft essen wir mittags und abends das gleiche Gericht. Noch in Tobolsk war die Zusammenstellung der Gerichte ein Thema, das der Zarin täglich vorgelegt wurde, obwohl die Zutaten schon sehr knapp geworden waren. Die Speisekarten verschwanden erst in Jekaterinburg zusammen mit den Gedecken und der Tischwäsche.
Es ist vielleicht ein Zeichen von Gesundheit, wenn ich die Arbeit mehr vermisse als das Essen. Durch die acht Monate in Tobolsk erhielt ich Gelegenheit, als gewöhnlicher Dorfarzt zu praktizieren. Vormittags Sprechstunde, nachmittags Krankenbesuche in der Stadt. Ich hielt im Kornilow-Haus gegenüber der Gefängnisresidenz der kaiserlichen Familie meine Sprechstunde ab. Zum ersten Mal in zehn Jahren besaß ich keine Privilegien mehr. Darin lag der Unterschied. Nicht in der äußeren Würde des Patienten oder seinem Stand, und so spielte es keine Rolle, ob die Konsultation in einem Schloss stattfand oder einem Krankenhaus. Der Unterschied bestand vielmehr darin, dass ich, der Leibarzt des Zaren im Generalsmantel, durch die schmutzigen, von Schnee schweren Wege waten und an den bettelarmen Häusern anklopfen und eintreten musste. Ich musste mich den Leiden des Patienten unterwerfen, nicht der Krankheit, sondern der Armut. Kein Schreibtisch, kein Assistent, kein Titel konnte mich länger schützen. Im Gegenteil, die Bezeichnung »Leibarzt des Zaren« hatte meine Person gebrandmarkt, mich vogelfrei, fast aussätzig gemacht wie einen General der kaiserlichen Armee, den man selbst dem einfachsten Fußsoldaten untergeordnet hatte. Nur meine Kenntnisse, meine Fertigkeiten und vielleicht meine Menschlichkeit bewirkten, dass ich immer noch ein gerngesehener Mann war, ja, gelegentlich sogar zu einem Lichtträger in den Kammern der Dunkelheit wurde. Niemals zuvor, nicht einmal in den stinkenden, überfüllten Lazaretten der Kriege ist mir mein eigentliches Privileg so klar geworden; nie zuvor habe ich es so gut verstanden, Menschen zu heilen.
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