Liliana Kern - Die Zarenmörderin - Das Leben der russischen Terroristin Sofja Perowskaja

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Am 26. März standen sechs junge Leute vor Gericht. Sie wurden beschuldigt, den Zaren Alexander II. ermordet zu haben. Unter ihnen befand sich auch eine junge Frau: `Ich heiße Sofja Perowskaja und bin adliger Herkunft. Ich bin 27 Jahre alt und wohne in der Perwaja-rota-Ismailowskogopolka-Straße in St. Petersburg. Von Beruf bin ich Revolutionärin.´ Das war die Antwort der zierlichen Frau auf die Aufforderung des Vorsitzenden Richters, ihre persönlichen Daten dem Gericht mitzuteilen. Die Tochter des ehemaligen Generalgouverneurs von St. Petersburg, des Grafen Lew Perowski, aus einem der ältesten aristokratischen Geschlechter Russlands, saß wegen Mordes auf der Anklagebank.-

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»Noch an eine Episode aus unserem Leben in Pskow erinnere ich mich bis heute«, fährt Wassili Perowski fort. »Zu dieser Zeit wurden Räume mit Schmalzkerzen beleuchtet. Beim Kartenspielen lag neben den Spielern, auf dem Einsatztisch, eine kleine silberne Zange zur Entfernung von angebrannten Dochten parat. Auch wir Kinder machten abends unsere Hausaufgaben bei diesem Licht. Einmal brachte uns der Vater von seiner Dienstreise in Petersburg etwas Neues mit: eine ganze Kiste Stearinkerzen. Am 4. Dezember, zum Namenstag der Mutter, organisierten wir dann einen Ball, und dieser war außergewöhnlich gut besucht. Als alle Türen aufgemacht wurden, entstand ein märchenhaftes Bild. Die Lüster und Kandelaber, in denen natürlich die Stearinkerzen steckten, beschienen alle Zimmer samt dem Tanzsaal, was einen ganz besonderen Effekt erzeugte.«

Im Jahre 1858 erreichte die Familie die Nachricht vom Tod des Großvaters Nikolaj, der zusammen mit seiner Gattin Scharlotta auf der Krim, nahe der Stadt Simferopol, ansässig gewesen war. Der einstige Beamte im Innenministerium sowie spätere Zarendiplomat in China und Dänemark hatte zuletzt den Posten des Generalgouverneurs der Krim bekleidet, wo er auf »Kilburn«, auf einem seiner vier dortigen Landgüter, für immer geblieben war. Dank ihm »genoss die Familie Perowski auf der ganzen Halbinsel sehr hohes Ansehen«. Lew Perowski und sein jüngerer Bruder Petr erbten nun die Anwesen, was gleichzeitig deren Verwaltung beinhaltete. Da der im Außenministerium tätige Bruder stets an verschiedenen diplomatischen Missionen teilnahm, zeigte sich der Graf zu einem neuen Umzug bereit und bat abermals die Onkel, sich darum zu kümmern. Noch im gleichen Jahr erfolgte Perowskis Versetzung auf die Krim, wobei er seine bisherige amtliche Position beibehielt. Im Herbst wurde der Haushalt Hals über Kopf aufgelöst, das Mobiliar zu Spottpreisen verkauft: Eine Fahrt von über 2200 Kilometern stand der Familie bevor.

»Wir fuhren mit der Bahn über Sankt Petersburg nach Moskau. Von dort aus setzten wir die Fahrt in unseren Droschken und mit von der Post gemieteten Pferden fort. … Der Vater, brennend vor Ungeduld, war schon mit Nikolaj dorthin gereist«, erzählt Wassili Perowski weiter. »Wir kamen immer langsamer, immer mühsamer voran, sodass wir schließlich in jeder der Bahnstationen eine Übernachtungspause einlegen mussten. Am nächsten Tag besorgten wir dann auf den Ortsmärkten den notwendigen Proviant. Die Reise war mehr als anstrengend, weil der Mutter, unserer Gouvernante sowie Marja, Sonja und mir nur vier Sitzplätze zur Verfügung standen, außerdem quetschten wir da noch zwei neulich gekaufte Jagdhunde mit hinein. Obendrein trafen wir unterwegs auf eine endlose Kolonne von Fuhrwerken, auf denen reisende Händler Vieh oder Salz transportierten. Sie umhüllten uns mit einer Staubwolke und zwangen uns noch dazu, ihnen auszuweichen, nicht selten an einer dafür vollkommen ungeeigneten Stelle. Die Hitze in der Kutsche war unerträglich.

Endlich erblickten wir in der Ferne die Krimberge mit ihren Gipfeln. Vater eilte uns entgegen, und nachdem wir in Simferopol die Pferde ausgewechselt hatten, machten wir uns wieder auf den Weg. Die Landschaft um uns herum war von einer malerischen, überwältigenden Schönheit. Wohin das Auge sah, grünte es in Hülle und Fülle, erstreckten sich weit und breit üppige Obstgärten. Ganze Alleen von Pyramidenpappeln säumten die Straßenränder, und von großen, auf den Baumspitzen sitzenden Starenschwärmen ertönte klangvolles Zwitschern. Wir waren wie verzaubert, und voller Verzücktheit schrien wir ununterbrochen auf. Es war unsere erste Begegnung mit der Natur des Südens.

In ›Kilburn‹ empfing uns unsere Großmutter Scharlotta. Kaum hatten wir gegessen, legten wir schon in alle Richtungen los, um die Umgebung weiter zu bewundern: die wunderschöne Aussicht auf das Flusstal der Salgira sowie den imposanten Gipfel Tschatyrdag, der sich in klarer Linie gegen den Gebirgsrücken abzeichnete.«

Im Winter bezogen die Perowskis eine Wohnung in Simferopol. Nikolaj und Wassili besuchten das Gymnasium, Marja schickte der Graf in ein Internat, obwohl die Mutter von dieser Entscheidung gar nicht begeistert war, und Sofja bekam eine Hauslehrerin. Anfangs zeichnete sie sich weder durch Wissbegier noch durch Fleiß aus. Erst im Alter von acht, relativ spät im Verhältnis zu ihren Geschwistern, gelang es ihr, Lesen und Schreiben zu beherrschen. Außerdem begann man, die Kinder auf das spätere Leben in der gehobenen Gesellschaft vorzubereiten, und dazu gehörten auch Tanzkurse. Aber Sofja fand nicht den geringsten Gefallen daran, sie weigerte sich, komplizierte Schrittkombinationen zu üben, weshalb aus ihr auch nie eine gute Tänzerin wurde.

Während des Aufenthalts in der Stadt beschäftigte sie sich noch mit Puppen. Allerdings nur dann, wenn ihre einzige Freundin, die Tochter einer älteren Dame namens Warpachowskaja, zu Besuch kam. Schon im Sommer, mit der Rückkehr auf »Kilburn«, hörte sie für immer damit auf. Laut den Memoiren ihres Bruders schenkte das Kind dem typischen Mädchenspielzeug nie große Beachtung. Dass es aber just zu diesem Zeitpunkt die schon bestehende, wenn auch schwach ausgeprägte Neigung dazu vollkommen verlor, mag vielleicht auch daran liegen, dass Marja an der Gesellschaft der wesentlich jüngeren Schwester längst nicht mehr interessiert war und Sofja nun allein Wassili zum Spielen übrig blieb. »Der Großvater hatte ein Dutzend kupferner Kanonen unterschiedlicher Größen, mit französischen Aufschriften, und etwa ein Arschin 2lange Lafetten«, liest man bei Perowski weiter. »Sonja und ich schossen tüchtig damit, weil das Schießpulver für lächerlich wenig Geld zu kaufen war. Ich, der Ältere, behielt für mich – wie es sich schon ziemte! – die Rolle des Kommandeurs. Nach meinem Befehl steckte Sonja gehorsam die Lunte ins Zündloch und betätigte die Waffe, ohne mit der Wimper zu zucken. Ihr war ebenso nicht die winzigste Spur von Angst anzumerken, als die Kanone beim Rückstoß absprang.

Als Mädchen spielte Sofja lieber mit Waffen als mit Puppen 1865 Wie sehr ich - фото 2

Als Mädchen spielte Sofja lieber mit Waffen als mit Puppen, 1865

Wie sehr ich mich auch anstrengen würde, ich kann mich bei meinem besten Willen nicht an einen einzigen Fall erinnern, welcher Sonja Furcht einjagen oder sie in Schrecken versetzen konnte. Hier ist ein bezeichnendes Beispiel dafür. Einmal ging ich über den Hof, als ich einen unserer Diener sah: Er winkte mir panisch zu und rief dabei, ich solle mich sofort verstecken, weil mir ein tollwütiger Hund entgegenlaufe. In der Tat erblickte ich ihn mit zwischen den Beinen eingezogenem Schweif, mit Schaum vor dem halb offenen Maul, und hastete sofort ins Haus zurück. Mit der Schrotflinte, die ich bei der Jagd benutzte, stürzte ich wieder raus. Nach dem Hund suchend, blickte ich um mich herum, und dann erspähte ich ihn doch: Der bog hinter den Stall ein und rannte über einen Pfad direkt auf Sonja zu. Mir lief der kalte Schauer über den Rücken. Ich schrie ihr zu, sofort von dem Weg runterzugehen, auf der Stelle stehen zu bleiben, damit sie die Aufmerksamkeit des Tieres nicht auf sich lenke. Sonja wich vier oder höchstens fünf Schritte zur Seite – mehr nicht! – und wartete völlig unbeirrt, bis der Hund an ihr vorbei war.«

Vielleicht wäre das Leben der Perowskis weiterhin ganz unbeschwert verlaufen, hätte es nicht ein Ereignis gegeben, das die Familienidylle erheblich trübte. Der Generalgouverneur auf der Krim war General Schukowski, der sehr oft dienstlich verreist war. In Abwesenheit seines Vorgesetzten übernahm Perowski dessen Stellvertretung, doch sehr bald kam es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden. Die eskalierten von Tag zu Tag immer weiter, bis sie letztendlich zu einem ernsten Konflikt ausuferten, worüber sich der General beim Innenminister öfters beschwerte und zum Schluss die Befugnis bekam, den Grafen zu entlassen.

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