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Einmal Steinzeit
und zurück ...
Monika Arend
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Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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© 2020 – Herszprung-Verlag
Mühlstraße 10, 88085 Langenargen
Alle Rechte vorbehalten.
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.
Lektorat: Redaktions- und Literaturbüro MTM
Coverbild gestaltet von Yari Kart
ISBN: 978-3-96074-363-7 - Taschenbuch
ISBN: 978-3-96074-364-4 - E-Book
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Prolog Prolog „Ich gehe fort.“ Seine Stimme bebte. Es gab kein Zurück mehr. Er nahm ihre Hand. Ihre Gesichtszüge wirkten wie eingefroren und die Mundwinkel hingen herab. Bevor er weitersprach, holte er tief Luft. „Keine Sorge, ich komme wieder. In Gedanken bin ich immer bei dir.“
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Nachwort
Die Autorin
Danksagung
Buchtipp
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„Ich gehe fort.“ Seine Stimme bebte. Es gab kein Zurück mehr. Er nahm ihre Hand. Ihre Gesichtszüge wirkten wie eingefroren und die Mundwinkel hingen herab.
Bevor er weitersprach, holte er tief Luft. „Keine Sorge, ich komme wieder. In Gedanken bin ich immer bei dir.“
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„Du hast mir gar nicht zugehört!“ Vanessa schaute Toni ins Gesicht und legte ihre Hand auf seinen Unterarm. Seit einigen Tagen trug er Kinnbart und Seitenscheitel. Stand ihm gut. Der Teddyblick aus dunklen Augen erschwerte es ihr, empört zu klingen. „Ich habe dich gefragt, ob wir nach dem Essen einen Strandspaziergang machen können.“
Toni schwieg.
„Och bitte!“, sagte sie. „Spätestens, wenn du wieder im Küchendunst stehst, wirst du dir wünschen, Meeresluft schnuppern zu können.“
Anlässlich seines Geburtstages hatte Vanessa den Platz mit der schönsten Aussicht reserviert.
Der Vollmond stand über der Praia da Dona Ana. Von den massiven Felsen, die die Bucht umgaben und teilweise als Inseln aus dem Meer ragten, erkannte sie nur die Umrisse. In der Ferne sah sie orange Punkte, die wie Glühwürmchen auf dem Wasser tanzten. Die Lichter der Nachbarstadt. Das Signal eines Leuchtturms zuckte durch die Nacht.
Vanessa hatte das kurze Schwarze angezogen, das Haar mit ihrer Lieblingsspange hochgesteckt und ein bisschen mehr Parfüm als sonst aufgelegt. Ihre Haut war bereits leicht gebräunt. Doch Toni nahm offensichtlich nichts von alledem wahr. Also verfiel auch sie ins Grübeln.
Sie erinnerte sich, wie sie ihm um den Hals gefallen war, als er ihr Weihnachten die Buchungsbestätigung präsentiert hatte. Zwei Wochen Urlaub in einem Hotel in Lagos, in der Felsalgarve. Im Doppelzimmer! Weit weg vom Alltag und dem oft unbeständigen Märzwetter im Rheinland. Seit mehr als einem Jahr – so lange wie Vanessa im Lepelaars arbeitete – endlich einmal Zeit für die Zweisamkeit!
„Wir sind das perfekte Team“, behauptete Toni oft.
Sie teilte diese Meinung absolut. Hatte sich von der Restaurantmanagerin zu seiner persönlichen Assistentin hochgearbeitet.
Während er zahlreiche Dienstreisen unternahm, hielt sie die Stellung im Betrieb und in der Maisonette in bester Lage Düsseldorfs. In dieser Zeit bestand der Kontakt vorwiegend aus langen Telefonaten und Skype-Sitzungen. Vanessa wuchs mit ihren Aufgaben. Hielt er sich doch einmal in der Heimat auf, begegneten sie sich fast ausschließlich im Betrieb.
Sobald sie gemeinsam in der Öffentlichkeit auftraten – was gar nicht selten vorkam – änderte sich Tonis Verhalten schlagartig. Er überhäufte Vanessa mit Küssen und umfasste ihre Taille. Ein tolles Gefühl, vom Maître umgarnt zu werden! Toni war erfolgreich und sah gut aus. Warum war er nicht immer so anschmiegsam? Vanessa schob es auf die kräftezehrende Arbeit im Sternerestaurant.
Doch schließlich hatten sie im Flieger nach Faro gesessen und Vanessa hatte gehofft, der Funke würde nun überspringen. Leider war es anders gekommen: Nach dem Frühstück verschanzte sich Toni hinter dem Laptop oder lief mit dem Handy am Ohr durchs Zimmer. Wie immer drehte sich alles nur um die Arbeit.
Vanessa machte das Beste aus ihrem Aufenthalt in dem exklusiven Haus. Zog etliche Bahnen im beheizten Pool, nahm Wellnessangebote in Anspruch und faulenzte auf der Sonnenterrasse. Die erste Woche war wie ein Windhauch verflogen.
Erneut betrachtete sie Toni. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Vom Charisma, das ihn im Betrieb umgab, dem Glanz in seinen Augen und dem sympathischen Lächeln fehlte jede Spur.
War er krank? Eigentlich sah er topfit aus. Hatte rosige Wangen. Er aß gut und das Hemd spannte wie immer ein wenig über dem Bauch.
Plagten ihn finanzielle Sorgen? Ebenfalls unwahrscheinlich. Das Geschäft boomte. Er war nicht nur ein ausgezeichneter Koch, sondern verfügte auch über fundierte kaufmännische Kenntnisse.
Gab es eine andere? Siedend heiß fiel Vanessa eine Begebenheit ein, die nicht lange zurücklag. Sie hatte auf Tonis Handy die Uhrzeit gecheckt und eine SMS von einer Manu mit zahlreichen Herzchen erblickt. Das war nicht außergewöhnlich. Er bekam körbeweise Post von Verehrerinnen und unzählige anzügliche Nachrichten.
Die Puzzleteilchen setzten sich jedoch zusammen und sein befremdliches Verhalten war der Leim, der alles fixierte.
Vanessa stürzte den Espresso hinunter und sprang auf. Schluss mit den negativen Gedanken! Sie durfte sich von Toni nicht den Urlaub vermiesen lassen. Nahm seine linke Hand – mit der rechten umklammerte er das Smartphone – und zog ihn vom Stuhl.
„Komm, Schatz, der Atlantik ruft. Er wartet auf das Geburtstagskind.“ Hand in Hand verließen sie das Hotel und schlenderten zur Plattform über der Bucht.
„Ist das nicht traumhaft? Die Sterne funkeln und der Mond zwinkert uns zu“, sagte Vanessa.
Sie stiegen die lange, steile Holztreppe hinab. Fledermäuse sausten lautlos an den Felswänden entlang. Toni schwankte leicht, obwohl er kaum Alkohol getrunken hatte. Das Meer empfing sie mit einem Gurgeln.
Als sie durch den feuchten Sand stapften, spürte Vanessa, wie Tonis Hand zitterte. Ein kalter Wind wehte ihr ins Gesicht. Plötzlich nahm er sie in den Arm. Der herbe Geruch seines neuen Aftershaves, der nicht zur romantischen Umgebung passte, stieg ihr in die Nase. Egal. Gleich würde er sie küssen.
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Leon blinzelte in die Sonne. Zum ersten Mal seit langer Zeit hatte er durchgeschlafen. Er schälte sich aus dem Schlafsack und reckte sich. Sein Blick glitt über die Bucht, in der unzählige Möwen den Boden und die Felsen bevölkerten. Er ließ sich auf der Sitzgelegenheit nieder und genoss die Einsamkeit.
Schaumkrönchen tanzten auf den Wellen. Die Flut hatte ein Muster gezeichnet und den Strand mit winzigen Muscheln dekoriert. Er sog die Luft in die Lungen. Seine Haut prickelte und der Magen knurrte.
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