Hanspeter Born - Politiker wider Willen

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Der aus kleinbürgerlichen Verhältnissen stammende, hochbegabte, literarisch und künstlerisch interessierte Marcel Pilet ergreift entgegen seiner eigentlichen Vorlieben den Anwaltsberuf und geht in die Politik. Nach kurzer, erfolgreicher Tätigkeit im Nationalrat wird Pilet-Golaz, wie er sich nun nennt, mit noch nicht vierzig Jahren als Verlegenheitskandidat in den Bundesrat gewählt. Dank seines soliden juristischen Wissens, seiner militärischen Kenntnisse und seines bon sens übt er einen gewichtigen Einfluss auf die Schweizer Politik aus. Allerdings bringen viele Deutschschweizer dem verschlossenen, romantischen und mit bissiger Ironie gesegneten Waadtländer nur wenig Verständnis entgegen, als er 1940 als Bundespräsident die Geschicke des Lands in die Hand nimmt. «Politiker wider Willen» ist der erste Teil einer auf drei Bände geplanten Biographie Marcel Pilet-Golaz.

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Und während einiger Minuten kann jeder sich sammeln und Gott bitten, ihm sagen, woran er am meisten leidet, was er am nötigsten hat, oder ihm zu danken für die erwiesenen Gaben … dies sind, Tillon, die einzigen Augenblicke, wo ich in der Kirche beim eigentlichen Gottesdienst wirklich bete – mich bewegen die vorgegebenen Gebete, die man in den Büchern liest, kaum – und ich bete dann mit Inbrunst, ich bete, wie wenn ich mit Ihnen wäre.

Während der Döffinger Zeit trüben keine Missverständnisse oder Eifersuchtsanfälle den besonders herzlichen und intimen Briefwechsel mit Tillon. Er erzählt ihr, dass sein Freund Déverin heiraten wird, und fragt sie, ob sie bereit wäre, später Gotte seines Kinds zu werden. Tillon hat ihn um Buchempfehlungen gebeten. Er entschuldigt sich, dass er wenig, «schändlich wenig» gelesen habe, dass er ein «perfekter Ignorant» sei, aber er werde sein Bestes tun.

Also, wenn sie sich einmal langweile, solle sie die Princesse de Clèves von Madame de La Fayette anschauen. Es folgt eine Liste von Werken, die Pilet gefallen haben. (Sag mir, was du liest, und ich sage dir, wer du bist.) Unter den «ganz Grossen» empfiehlt er, Flauberts Madame Bovary und Salambô , «Meisterwerke ohne Fehler». Maupassant und Daudet überspringt Pilet als «zu bekannt».

Er nennt George Sand und dann eine Reihe von einst bekannten, heute vergessenen Autoren: Edmond About, «ohne grossen Ideenfundus, aber köstlich», René Bazin, Marcel Prévost mit seiner Studie über die Deutschen, «Monsieur et Madame Moloch», Paul Bourgets Le Disciple – «vertiefte Psychologie, die übrigens falsch ist» –, Jules Lemaître, der in seinen kritischen Essays sagt, was er von den heutigen Autoren hält und in seinem «Racine», wieso er den grossen Tragiker liebt. Von Anatole France – neben Romain Rolland offensichtlich Pilets Lieblingsautor unter den Zeitgenossen – nennt er nicht weniger als dreizehn Bücher. Die «in ihrer Beobachtung bewundernswerte» Tetralogie Histoire contemporaine allerdings ist für Tillon «vielleicht zu gewagt», weil sie nicht nur von der Dreyfus-Affäre, sondern auch von «unerlaubten Liebschaften» handelt.

Pilet erwähnt weiter fünf Bücher des Waadtländers Edouard Rod, den er später seinem Bundesratskollegen Etter empfehlen wird. Was den leichteren Bereich angeht: Vielleicht kennt Tillon Gyp? Wenn er wieder in seinem Zimmer in Lausanne ist, wird Marcel die besten zeitgenössischen Theaterstücke auslesen und ihr nach Orbe bringen. Warnung: L’Illustration – ein Verlag, der die neuen, in den grossen Theatern von Paris gespielten Stücke herausgibt – druckt leider auch «hässliche Dinge», die Tillon «nicht lesen sollte».

In Döffingen wird Pilet oft bei der Arbeit gestört. Bekannte kommen vorbei und vier Feriengäste – zwei Fräuleins und zwei Kinder – beleben den Tagesablauf. Man unterhält sich mit allerlei munteren Brett- und Gesellschaftsspielen. Pilet macht gutmütig mit und beobachtet die Mitpensionäre. Fräulein Gertrud ist 20, mit einem passablen Gesicht, gerade intelligent genug, um in Württemberg Lehrerin zu sein, spielt gerne Karten und Croquet, singt als gute Deutsche «Deutschland über alles», mag aber den Kaiser nicht – «man muss ein bisschen liberal sein, wenn man im Unterrichtswesen ist». Ihre Schwester Dora ist 17-jährig – «ein schönes Alter, ein schönes Alter, hat man ihr gesagt und sie wartet».

Worauf wartet sie seit siebzehn Jahren, werden Sie mich fragen … nun, ganz einfach, auf einen Liebhaber, denn auch sie ist eine Schönheit und sie ist eine Schönheit, weil sie sehr schwarze Haare, einen sehr gelben Teint und Augen à la japonaise hat und auch das Lächeln. Zudem lächelt sie mit sehr roten Lippen und es ist anständig, auf ihr Lächeln zu antworten. Aber dieses Jahr ist ein schlechtes Jahr für sie! Warum weiss man nicht – man wird es nie wissen. Trockenheit, Hitze, Müdigkeit, alles vielleicht, aber die Pensionäre haben nicht, wie gewohnt, etwas eingebracht. Schon vor drei Jahren ist sie ins Pfarrhaus gekommen, schon war sie eine Schönheit, und schon hatten zwei unglückliche Schweizer, die dort in den Ferien waren, vergessen zu schlafen. Vor zwei Jahren ist sie wiedergekommen und wiederum haben zwei Herzen geschlagen … letztes Jahr war wiederum ein glorreiches.

Und dieses Jahr? Ein Jammerjahr. Gewiss liest man ihr das Tüchlein auf, wenn sie es, sagen wir, aus Unachtsamkeit fallen lässt, gewiss reicht man ihr die Kugel, wenn man «Botscha» spielt (dieses Spiel der Italiener, wissen Sie, und das viel Aufmerksamkeit verlangt, sagt Herr Pfarrer), aber man bringt sie ihr ganz einfach zurück, wie man eben eine Kugel reicht. Keine Hand mehr, die eine Hand streift, keine Augen, die für sich sprechen, keine Brust, die seufzt … Mlle Dora ist enttäuscht, Mlle Dora ist angewidert … Jean und ich sind rücksichts- und kulturlos, wir wissen nicht, was schön ist. Mögen wir es nie wissen und möge Mlle Dora mit ihrer Schönheit immer bleiben, was sie ist, eine kleine Deutsche, intelligent und lebhaft – für hiesige Begriffe –, der ihre Eltern leider den Kopf verdreht haben – und nicht auf die richtige Seite.

Ähnlichen Spott schüttet Pilet über «Hänsle» aus, einen Neffen des Pastors, «den unangenehmsten, wildesten, unerzogensten, verwöhntesten, zänkischsten und verschlagensten Bengel, den ich je gekannt habe!». Der Junge hat «die Seele eines schlechten deutschen Unteroffiziers» und geniesst es, Böses zu tun.

Er schreit, er heult, er kneift den Hund, er zieht die Katze an den Haaren, ärgert einen die ganze Zeit, schlägt seine Schwester, mogelt beim Spiel und beklagt sich dann bei seiner Tante. Welch hässliches kleines Biest!

Pilet ist maliziös, dies liegt, wie er weiss, in seiner Natur. Aber er kann auch sehr sentimental werden – ebenfalls in seiner Natur. Hänsles zehnjähriges Schwesterchen hat es ihm angetan. Er schwärmt: «Welch schöner Blick, Tillon, dieser Kinderblick mit der ganzen Offenheit, Einfachheit, Unschuld ihres Alters und schon etwas Tiefes …» Sie muss Schweres erlebt haben und sie ist immer den Tränen nahe. Pilet hat selten schönere Augen gesehen. Jean und er schauen ihr lange zu, wenn sie in einem inneren Traum verloren ist.

Anfang September fährt Pilet für zwei Tage nach Basel, um seinen in Monaco lebenden Freund Louis Déverin zu treffen. Komplizierte Verbindungen, lange Zwischenhalte, verspätete Züge – der künftige Eisenbahnminister nimmt es, wie er selbstironisch schreibt, als «Philosoph, mit der Ruhe der grossen Tage und der grossen Männer, die über das Pech lacht». Blitzbesuch von Strassburg, wo sie französisch reden, aber «welches Französisch!» Obschon schwindelanfällig, steigt er auf den Münsterturm, sieht durch die Fensterlücken den Abgrund, hat Angst, schämt sich als Leutnant, holt einen monsieur ein, der auch Angst hat, überwindet sich und tritt in 120 Meter Höhe auf die von keinem Geländer geschützte Plattform hinaus. Stolz hat Furcht überwunden.

Am Bahnhof in Basel möchte er aus Freude über das Wiedersehen mit Louis laut aufjauchzen. Er lacht die Zöllner an, lacht alle an und die beiden verbringen zwei herrliche Tage mit Plaudern und Flanieren. In ihrem Zimmer reden sie über ernste Dinge, über die Vergangenheit, über ihre Wünsche von gestern, ihre Freuden von heute, ihre Hoffnungen von morgen. Pilet ist glücklich, vorbehaltlos glücklich. Louis, der auch seine Lebenskrise hatte und allen Ernstes einmal sagte, wenn einer ihm seine Frau wegnähme, würde er diesen töten – Louis, der keiner Fliege etwas antun könnte. Jetzt heiratet er nächste Woche, Marcel und Tillon werden Pateneltern ihres Kindes sein. Der hochgebildete Louis Déverin, später Professor für Mineralogie und Geologie, wird für Marcel Pilet ein Freund fürs Leben bleiben.

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