Hanspeter Born - Politiker wider Willen

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Der aus kleinbürgerlichen Verhältnissen stammende, hochbegabte, literarisch und künstlerisch interessierte Marcel Pilet ergreift entgegen seiner eigentlichen Vorlieben den Anwaltsberuf und geht in die Politik. Nach kurzer, erfolgreicher Tätigkeit im Nationalrat wird Pilet-Golaz, wie er sich nun nennt, mit noch nicht vierzig Jahren als Verlegenheitskandidat in den Bundesrat gewählt. Dank seines soliden juristischen Wissens, seiner militärischen Kenntnisse und seines bon sens übt er einen gewichtigen Einfluss auf die Schweizer Politik aus. Allerdings bringen viele Deutschschweizer dem verschlossenen, romantischen und mit bissiger Ironie gesegneten Waadtländer nur wenig Verständnis entgegen, als er 1940 als Bundespräsident die Geschicke des Lands in die Hand nimmt. «Politiker wider Willen» ist der erste Teil einer auf drei Bände geplanten Biographie Marcel Pilet-Golaz.

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«Der fliegende Holländer» hingegen gefällt ihm ausnehmend, vor allem die Rolle des Holländers, gesungen von «einer der schönsten Stimmen Deutschlands».

Tillon, meine Freundin, beim Versprechen Sentas, ihm bis zum Tod treu zu sein, als er Gott fragt, ob sein Leid wahrhaft ein Ende nehme, habe ich geweint, nicht geschluchzt, geweint … Für den Holländer hat Senta einen Jäger verlassen, «ihren Freund», den sie übrigens nie wahnsinnig geliebt hat … Beim Heimgehen ist mir der Gedanke, dass Sie eines Tages Ihrem «Holländer» begegnen könnten, wie Feuer durch den Kopf gegangen. Heute Abend, wo ich ganz ruhig zur Geliebten spreche, die ganz nahe bei meinem Herzen ist, die Freundin von immer, schreibe ich Ihnen dies lachend. Aber gestern hat mich diese Idee während einiger Minuten grausam leiden lassen – es war verrückt. Und es hat mir das Gefühl gegeben, dass mir dann im Leben nichts, aber auch gar nichts übrig bleiben würde, als mir irgendwo in Afrika den Kopf einschlagen zu lassen!

Manchmal habe man eben solche extravaganten quälenden Ideen, meint Pilet, man wisse nicht, woher sie kämen, ein Nichts könne sie erzeugen. Gott sei Dank verschwänden sie dann noch schneller.

Im Gewandhaus bewundert er das vom berühmten ungarischen Kapellmeister Arthur Nikisch dirigierte Orchester und die dort auftretenden Solisten:

Sie können nicht glauben, wie sehr ich Bach liebe? Oh! Ich sage dies ohne Scham, oft lassen mich einzelne seiner Komposition – er hat unzählige gemacht – kalt und ungerührt. Ich bin zu wenig bewandert in Harmonie und Musikwissenschaft, um bei seinen nach den Regeln des einwandfreien Kontrapunkts geschriebenen Fugen mit ihren gekonnt aufgelösten Akkorden ein grosses Vergnügen zu empfinden. Nein, die überlasse ich dem Herrn Prof. Dr . Aber der ganze Rest, all das Herz, das er in seine Werke legt, alle seine langsamen, fast sinnlich philosophischen Träumereien, alle seine Zweifel, alle seine Gebete, die er mächtig und schmerzhaft singt, bringen mich schier zum Weinen, oder eher zum Beten, zum Beten auch für Sie, Tillon, für uns.

Zum Schluss des Konzerts spielte der grosse Geiger Carl Flesch Bachs «Chaconne», die Pilet schon mehrmals, interpretiert von Eugène Ysaÿe, seinem Idol, gehört hatte. Er glaubte nicht, dass jemand Ysaÿe übertreffen könnte:

Ich hatte mich getäuscht. Ist es Emotion, Unruhe, Müdigkeit vielleicht, aber vorhin war Flesch religiös, fast göttlich. Man hatte das klare und sichere Gefühl, dass er hier uns sein Lieblingsstück spielte, dasjenige, das er nur mit Gefühl und Verehrung angeht, wie eine heilige Sache. Ich glaube gerne, dass, wenn am Schluss der Saal leer gewesen wäre, er es überhaupt nicht gemerkt und gleichwohl weitergespielt hätte. Er spielte nicht mehr für uns, sondern für sich selbst, mit seinem ganzen Herzen, seiner ganzen Seele. Rasch bin ich dann weggegangen, bevor man Beifall klatschte, um im warmen und tiefen Eindruck dieser grossen Stimme zu verbleiben!

12. «Ich will keine Politik machen»

Am Samstag, 11. Juni, geht Pilet ans «Ende der Welt», will sagen den Exerzierplatz in Lindenthal, ausserhalb von Leipzig. Er verlässt um 9 Uhr das Haus, um dort für die auf Mittag angesetzte grosse «Parade» einen Platz auf der Tribüne zu ergattern, was ihm nach «viel Wegen, Umwegen, Warten, Hindernissen» gelingt. Von dort kann er das ganze Defilee der Leipziger Garnison überschauen. Mehr noch:

Verneigen Sie sich, Freundin, respektieren Sie mich, verehren Sie mich, ich habe den König gesehen! Ja, ich habe ihn gesehen, von ganz nahe, aus kaum zwei oder drei Metern. Der arme Kerl – geh schon! – hat mir leidgetan und mein republikanisches Herz litt beinahe an der Gleichgültigkeit eines ganzen Volkes gegenüber seinem Souverän. Ein wenig Beifall hier und dort, auf den er sich bemühte zu lächeln, aber es war so mager, so mager, dass es peinlich war, ich beteure es Ihnen. Oh, gewiss jeder weiss, dass er kein Adler ist, entfernt davon, weiss, dass es ihm an Finesse und Geschmack mangelt, dass er gerne «fressen» sagt statt «essen», gut trinkt und noch besser jagt und die Musik wenig liebt (wenn er beispielsweise nach Leipzig ins Gewandhaus kommt, bereitet man ihm ein sehr spezielles Programm vor – alles, was es in der Musik vom Leichtesten gibt und kurz, kurz, damit er nicht Zeit hat einzuschlafen). Abgesehen davon ist er ein braver Mann, pflichtbewusst, populär und vor allem unglücklich in seiner Ehe. Man sagt, er sei nie über das Davonlaufen seiner Frau hinweggekommen. Schliesslich beklatscht man nicht den Mann, sondern den König, die Funktion, die schöne und kostbare Reliquie einer grossen Vergangenheit, den Abkömmling der überragenden und grossartigen Fürsten, die aus dem wilden Sachsen langsam ein blühendes, reiches, gelehrtes und für seine Künste berühmtes Königreich gemacht haben! Und es scheint mir, dass all das schon ein paar Hurras verdient!

Das von Napoleon zum Königreich gemachte Herzogtum Sachsen wird nur bis 1918 bestehen. Der von Pilet beschriebene Friedrich August III. soll bei seiner Abdankung denkwürdig gesagt haben: «Nu da machd doch eiern Drägg alleene.»

Pilet beschreibt weiter die elegante, distinguierte und lächelnde Prinzessin, Schwägerin des Königs, die seine Gemahlin Luise ersetzt. Die lebenslustige Königin, siebenfache Mutter, ist mit dem Hauslehrer in die Schweiz abgehauen.

Pilet macht sich Gedanken über seine eigene Reaktion auf die royale Parade. Was sagt die Freundin dazu, dass er als «Sohn, Enkel und Urenkel von Republikanern», als «Schweizer der Freiheit», die Monarchie in Schutz nimmt?

Was soll’s, ich bin deshalb kein schlechterer Bürger und um nichts in der Welt möchte ich bei uns einen König. Aber ich gehe nicht so weit, zu behaupten, dass man überall die Könige abschaffen soll, weit gefehlt. Armer Papa, was würdest du sagen, wenn du mich hörtest? Du wärest bestürzt, da bin ich sicher! Du würdest erklären, dass es nicht der Mühe wert sei, an die Universität zu gehen, um derart verblödet daraus herauszukommen. Zum Schluss würdest du mich ins Bett schicken, um über die traurigen Folgen der in der Verfassung niedergeschriebenen Gedanken- und Redefreiheit nachzudenken.

Armer Papa, auch sonst. Aus der Ferne verfolgt Marcel, der in Leipzig sein Leibblatt, die Gazette de Lausanne , zugeschickt kriegt, die politische Karriere des Vaters. Er tut dies nicht zuletzt deshalb, weil der Papa, wenn die Dinge nicht nach Wunsch laufen, seine schlechte Laune an Mama auslässt. Im Grossrat und in der Partei ist die Zeit hart für ihn.

Sein Ansehen und seine politische Zukunft, in die er sein ganzes Herz und seine ganze Hoffnung gesetzt hat, ist schwer erschüttert, beinahe ruiniert worden: ein heftiger Streit mit einem der grossen Köpfe der Partei – in einer Angelegenheit, in der er übrigens völlig recht hat.

Nun aber erhält Marcel vom Vater brieflich gute Nachricht. Der Waadtländer Grand Conseil hat nämlich beschlossen, dass künftig die Ersatzrichter für das Kantonsgericht vom Parlament nominiert werden, und nicht, wie bisher, vom Gericht selbst. Was dieser Entscheid für das Land bedeute, werde sich Tillon fragen. Gar nichts, schreibt Marcel, wie überhaupt alles, was im Grossen Rat entschieden wird.

Wenn unsere hohen Abgeordneten sich einbilden, zu regieren und die Zukunft des Kantons zu formen, dann sind sie sehr naiv. Es gibt tiefere Wurzeln!

Für Edouard Pilet persönlich hingegen bedeutet der Entscheid viel. Marcel hat nämlich grosse Zweifel, «ob Vater in Lausanne bei den nächsten Wahlen wiedergewählt wird; zu Unrecht übrigens, er ist ein ausgezeichneter Abgeordneter, aber dies ist nicht die Frage». Wenn jetzt nach dem neuen Gesetz der Grosse Rat die Ersatzrichter wählt, dann hat Papa gute Chancen, nominiert zu werden. Auf dem Land lieben ihn die Leute, auch wenn er in Lausanne weniger populär ist. Wird er nominiert, dann kann er den Grossen Rat ohne Gesichtsverlust verlassen. Bei einer Vakanz im Kantonsgericht rücken fast ausnahmslos die Ersatzrichter nach. Papa wäre versorgt fürs Leben und hätte einen offiziellen Titel, «denn er hält viel darauf, in der Republik etwas zu sein».

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