Hanspeter Born - Politiker wider Willen

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Der aus kleinbürgerlichen Verhältnissen stammende, hochbegabte, literarisch und künstlerisch interessierte Marcel Pilet ergreift entgegen seiner eigentlichen Vorlieben den Anwaltsberuf und geht in die Politik. Nach kurzer, erfolgreicher Tätigkeit im Nationalrat wird Pilet-Golaz, wie er sich nun nennt, mit noch nicht vierzig Jahren als Verlegenheitskandidat in den Bundesrat gewählt. Dank seines soliden juristischen Wissens, seiner militärischen Kenntnisse und seines bon sens übt er einen gewichtigen Einfluss auf die Schweizer Politik aus. Allerdings bringen viele Deutschschweizer dem verschlossenen, romantischen und mit bissiger Ironie gesegneten Waadtländer nur wenig Verständnis entgegen, als er 1940 als Bundespräsident die Geschicke des Lands in die Hand nimmt. «Politiker wider Willen» ist der erste Teil einer auf drei Bände geplanten Biographie Marcel Pilet-Golaz.

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Im Pergamonmuseum durchstreift Pilet die Altertümer Ägyptens, Griechenlands und Italiens. Angesichts der Mumien, die ihn frösteln lassen, denkt er (kurioserweise) an die im Moment aktuellen Eisenbahnerstreiks in Frankreich, wo es auf verschiedenen Linien zu Sabotageakten gekommen ist:

Ich bin gewiss nicht Sozialist, und wenn es einen Dienst gibt, den ich gerne leisten würde, wäre es, geradezu auf dieses Gesindel, das die Eisenbahnlinien sprengt, loszumarschieren. Doch lassen wir das.

Pilet wird fünfzehn Jahre später in seiner viel beachteten, umstrittenen Jungfernrede im Nationalrat, den Schweizer Bundesbeamten, insbesondere den Eisenbahnern, das Streikrecht absprechen.

Eine weitere Etappe des unermüdlichen Touristen ist das Friedrichmuseum, die Nationalgalerie. Er bewundert die von ihm geliebten alten flämischen Meister – Rubens, van Dyck, Rembrandt, van Ruysdael – die Spanier –, «die splendiden und arroganten» Velázquez, die «tieferen» Riberas, zwei exquisite Murillos. Das Juwel der Sammlung ist für Pilet ein «Mädchenkopf» von Jean-Baptiste Greuze – wer kennt ihn noch? –:

Ich gestehe es Ihnen, Tillon meine Freundin, Greuze ist der Einzige, den ich für würdig halte, Ihr Portrait zu machen. Zweifellos sind van Van Dyck, Rubens, Rembrandt und andere die grösseren Maler, aber sie wären nicht imstande, den Zauber Ihres Gesichts wiederzugeben, denn dies ist seine grosse Qualität: zu bezaubern. Von ihnen würde der eine Sie zu traurig darstellen, der andere zu glänzend in der Hautfarbe und wieder einer zu ernst. Einzig Greuze würde die Grazie Ihres Lächelns, den träumerischen und anmutigen Glanz Ihrer Augen, die vagabundierende und sonnige Leichtigkeit Ihrer Haare gleichzeitig verstehen und malen können.

Absence makes the heart grow fonder , weiss ein englisches Sprichwort.

Die Eislaufvorstellung im Admiralspalast bezaubert den romantischen Schweizer: «Welch hübsche und exquisite Sache, ein Walzer auf dem Eis, in bleichem Licht, mit einem betäubenden Orchester!» Wenn er die Paare elegant sich drehen sieht, fühlt sich Pilet als ungelenker Tor: «Welch traurigen Marcelin haben Sie da gewählt, Tillon, und wie schlecht wird er Sie unterhalten können.» Er läuft nämlich «Schlittschuh wie drei Neger», «tanzt kaum besser», spielt grauenhaft Geige, kann zur Not ein Pferd führen, ein Florett halten und in seinen Büchern büffeln. Der Wille vermag vieles, aber Pilet weiss: Ich bleibe schwerfällig und linkisch.

«Als alter Troupier» begutachtet er in der historischen Sammlung des Zeughauses Kanonen, Befestigungseinrichtungen und Säbel. Er bewundert die fein ziselierten türkischen Scimitare. Die Menge hingegen interessiert sich für Uniformen, für die Ausrüstungen Bismarcks, Blüchers, Napoleons – diese «erbeutet», wie diskret darunter steht – und die Orden dieser Herren.

Zufällig trifft er bei der Börse einen Schulkameraden aus dem Gymnasium, einen Banquier. Die beiden können sich nicht ausstehen und Pilet hat einst diesem «Wesen, das ich verabscheue», die Aufnahme in Belles-Lettres verunmöglicht. Doch man ist höflich und urban, wie es sich gehört. Dank dem Banquier verbringt Pilet seinen letzten Berliner Abend bei einem Essen mit Schweizern, hauptsächlich Lausannern und Neuenburgern.

Die mehrheitlich sehr ernsten, sogar hoch philosophischen Gespräche zogen sich bis in den Morgen hinein. Es war schon nach drei Uhr morgens, als diese messieurs , die mich liebenswürdigerweise heimbegleitet hatten, mich im Hotel verliessen.

An seinem letzten Berliner Tag: Rathaus – architektonisch recht interessant –, Königspalast – zu viele Vergoldungen und zu viele Auftragsbilder –, Reichstag – auch nicht berauschend. Der Sitzungssaal hat nichts «Imposantes und Grandioses», nichts Vergleichbares mit dem Ständeratssaal in Bern und seiner «Reihe von Chorstühlen und ihren eingeschnitzten Kantonswappen». Die «Psychologie der Besucher» amüsiert den Schweizer:

Man hat gesehen, wie sich ihre Wünsche, ihre Ruhmsucht und ihr Ehrgeiz unschuldig nackt zur Schau stellten. Alle, oder wenigstens fast alle von denen, die mich begleiteten, die Damen wie die Herren, betrachteten mit Ehrfurcht den luxuriösen Sessel des Ratspräsidenten und empfanden ein halb komisches, halb ernstes, auf der Illusion von Ruhm beruhendes Vergnügen, sich einen Augenblick lang darauf zu setzen. Und die zwanzig oder so, die dort waren, haben einer nach dem anderen sich auf diesem erhabenen Stuhl niedergelassen.

Pilet selber? Nein. Allerdings ist er dann geradewegs zur Tribüne geschritten, um festzustellen, ob der Redner, von dort aus die Versammlung beherrschen und, ohne in seinen Bewegungen gestört zu sein, alles sofort übersehen kann.

Ah, du alter Grundstock des Schauspielers und des Advokaten, und auch der des Klassik-Gymnasiasten, der stolz darauf sein möchte, gutes Französisch zu sprechen, du tauchst doch immer wieder auf! Marcelin hat gelächelt, als er daran dachte.

Ahnt der selbstironische junge Tourist, dass er dereinst als Bundesrat mit seiner Redekunst selbst Deutschschweizer Parlamentarier beeindrucken wird?

15. Ein deutscher Sommer

August und September verbringt Pilet in einem ruhigen Pfarrhaus in Döffingen im Schwarzwald. Herr Pfarrer Elsenhaus, ein langer, magerer, gutmütiger Herr in den Fünfzigern, ist meist in seinen Gedanken versunken und redet wenig. Seine Schwester, «eine alte Jungfer, die keine ist», führt den Haushalt, kommandiert und arrangiert alles, verwöhnt ihre Gäste nach Noten. Sofort fühlt sich Pilet zuhause, Teil der Familie. Nach drei Monaten schweigsamer Einsamkeit ist er erleichtert, jetzt lange Gespräche über alles und nichts zu führen – «eigentlich wie bei uns». Das Leben ist geregelt, wie Pilet dies mag, mit festen Essens- und Imbisszeiten. Er hat seine gefüllten Hefte und seine Fachbücher mitgebracht, arbeitet pflichtbewusst an der Dissertation.

Ein anderer Gast in der Pfarrei ist der 16-jährige Lausanner Jean Chamorel, mit dem sich Pilet bald anfreundet. Die beiden unternehmen Spaziergänge durch die vergilbten Felder – der Sommer ist extrem heiss und trocken –, durch die Wälder mit ihren riesigen Rottannen, pflücken Feldblumen und plaudern. Jean ist ein aufgeweckter und gemütvoller Junge, ein eben konfirmierter Pfarrerssohn, den «die Zweifel der Vernunft» plagen. Kann man dies beweisen, kann man jenes beweisen? Jean, noch ein Kind, stellt Pilet diese Fragen. Ihm, der, nachdem er den naiven Glauben der Sonntagsschule verloren hatte, einem «wertlosen Skeptizismus» verfiel und, zwar nicht Atheist, aber Zweifler wurde. Inzwischen hat Pilet den «schwarzen, eisigen Zweifel» besiegt:

Und jetzt glaube ich, ich glaube tief, ganz, mit Freude, kurz, ich glaube, ohne Vernunft, gegen die Vernunft, weil eines Tages – ich werde mich mein Leben lang daran erinnern – an einem Morgen schrecklichen Leidens ich gesehen, verstanden und gefühlt habe. Ich habe den Glauben durch die Gnade, einen Glauben, der umso stärker, umso lebendiger und umso unerschütterlicher ist, weil er über die Vernunft lacht, sie ihm gleichgültig ist, er sie verachtet!

Die Vernunft ist nichts, nur das Herz zählt. Marcel wusste dies schon, bevor er Tillon kennenlernte.

Aber Sie sind es, meine Freundin, die es mich gelehrt hat. Ich möchte Jean sagen: Glauben Sie, dass es einen Gott gibt, analysieren Sie es nicht, glauben Sie, dass es eine Pflicht gibt, kommentieren Sie es nicht! Und lassen Sie den ganzen Rest beiseite, kümmern Sie sich nicht um die Form, um die Zeit, um den Wert des göttlichen Urteils – dies sind Dinge, die nicht menschlich sind. Zergliedern Sie Ihren Gott nicht, er durchdringt Sie!

Marcel Pilet hat seinen Glauben gefunden. Er wird sein Leben lang unverrückbar an ihm festhalten. In Döffingen geht er jeden Sonntag in die Kirche. Dies macht dem Pfarrer Freude, auch wenn Marcel in der Regel die meist hohlen und oft schlecht geschriebenen Predigten nicht mag. In Lausanne besuchte er den Gottesdienst nur, um seine Mutter zu begleiten. Lieber ist er allein in der Kirche und unterhält sich sehr demütig mit Gott. Verschiedenes zieht ihn in dieser deutschen Kirche an, die «orthodoxer, formalistischer, sogar katholischer als bei uns ist»: Der leidende Christ als Symbol, das gerade Kreuz auf dem Kirchturm, aber auch tiefere Dinge, die es bei uns nicht gibt: Wenn der Pfarrer zu Beginn die zum Tag passenden Bibelverse liest und die Gläubigen segnet, unterbricht er sich und sagt: «Betet weiter und nur in Stille.»

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