Hanspeter Born - Politiker wider Willen

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Der aus kleinbürgerlichen Verhältnissen stammende, hochbegabte, literarisch und künstlerisch interessierte Marcel Pilet ergreift entgegen seiner eigentlichen Vorlieben den Anwaltsberuf und geht in die Politik. Nach kurzer, erfolgreicher Tätigkeit im Nationalrat wird Pilet-Golaz, wie er sich nun nennt, mit noch nicht vierzig Jahren als Verlegenheitskandidat in den Bundesrat gewählt. Dank seines soliden juristischen Wissens, seiner militärischen Kenntnisse und seines bon sens übt er einen gewichtigen Einfluss auf die Schweizer Politik aus. Allerdings bringen viele Deutschschweizer dem verschlossenen, romantischen und mit bissiger Ironie gesegneten Waadtländer nur wenig Verständnis entgegen, als er 1940 als Bundespräsident die Geschicke des Lands in die Hand nimmt. «Politiker wider Willen» ist der erste Teil einer auf drei Bände geplanten Biographie Marcel Pilet-Golaz.

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Pilet erfährt, dass seine einnehmende Nachbarin aus Pommern kommt, in die Musik «vernarrt» ist, am Konservatorium Gesangsstunden nimmt und ihr Leben dem Theater geweiht hat, genau genommen der Oper. Sie ist erst seit einigen Wochen in Leipzig, fühlt sich einsam und ist hocherfreut über die unerwartete Begegnung. Möchte der Franzose nicht eines Abends zu einer Tasse russischen Tees zu ihr kommen? Als Pilet einwendet, sein Deutsch sei mangelhaft und er mache schrecklich viele Fehler, beruhigt sie ihn. Man sei ja dann bloss zu zweit, sie wäre die Einzige, um ihn auszulachen. Man würde es um so lustiger haben.

Pilet fürchtet – dies zumindest schreibt er dies seiner Tillon –, dass seine Galanterie, zu der er sich verpflichtet fühlte, ihn in eine unangenehme Lage gebracht habe. Er entschuldigt sich bei seiner «kleinen Sängerin» für den Rest des Wagnerzyklus und vertröstet sie auf später. Er werde ihr schreiben, wann er sie «mit seinen Gallizismen und seinen nicht übereinstimmenden Adjektiven werde amüsieren können». Im Übrigen, beruhigt er Tillon, sei er «fest entschlossen», der jungen Dame aus Berlin ein Abschiedsbriefchen zu schicken. Immer von sich als «er» redend schreibt er der Freundin in Savary:

Doch dann, ma foi , fragt er sich – er, der keine Wellen, keine Fischer, der weder Masseur noch Seemann hat, sondern höchstens eine Freundin, die sich einen Spass macht, ihm eine schelmische Zunge rauszustrecken –, fragt er sich, ob er nicht all dieses mit einigen Tassen dampfenden und duftenden Tassen Tee wettmachen könnte? In seinem Zweifeln gelangt er an Sie, um bei Ihnen Rat zu holen, aber lassen Sie ihn nicht schmachten, ich bitte Sie!

In seinem nächsten Brief an Tillon kommt er auf den «pommerischen Tee» zurück:

Nur zum Spass, Freundin, habe ich Sie um Ihren Rat gefragt. Schon seit Langem hatte ich meinen Entschluss gefasst, den Entschluss nicht hinzugehen. Nicht etwa, dass ich Angst hätte, ich könnte etwas Böses tun, nein, nochmals nein; auch nicht aus Angst, dieser fille du Nord Grund zum Leiden zu geben – ist Ihr Freund, Tillon, wirklich so faszinierend? Sie [die Sängerin aus Pommern] ist ja keineswegs von der Sorte, die sich Illusionen macht. Nein, was ich befürchtete, war, dass sie, die keinen Freund fürs Leben will – ihre Neigungen und ihr Beruf hindern sie daran –, dass sie nichts lieber möchte, als nebenbei zahlreiche Freunde zu haben. Und gerne hätte sie in dieser Auswahl auch gerne Französisch genascht. Wenn Sie wüssten, wie locker hier die Sitten sind – es ist zum Erschaudern – und dabei bin ich sonst nicht prüde. Aber genug von diesem Thema, Sie haben begriffen, dass ich nie die Absicht hatte anzunehmen und dass ich sie nie gehabt haben konnte.

Der Herr, wie mich dünkt, protestiert zu viel.

14. Berliner Luft

Pilet hat seinen Deutschlandaufenthalt genau geplant. Mit Ausflügen in andere Städte und historische Orte will er seine Bildung erweitern. Er besucht Jena, Weimar, Eisenach mit der Wartburg. Im Wallpavillon in Dresden besucht der an Naturwissenschaften und Technik interessierte Student die Internationale Hygiene-Ausstellung. Diese von nicht weniger als 5 Millionen besuchte gigantische Schau ist eine Ode an die Medizin und an den menschlichen Fortschritt, der unaufhaltsam scheint. Pilet ist beeindruckt.

Anfang Juli fährt er für eine Woche nach Berlin. Erster Eindruck: Enttäuschung. Er hatte erwartet, dass diese gigantische, enorme, allmächtige Stadt, dieses «zweite Paris» ihn aufmuntern und packen würde. Nichts dergleichen. Man hat ihm vom lebhaften Treiben auf den Strassen geschwärmt, doch er sieht weniger Verkehr als an einem Sonntag in Genf. Auch die Stadt selbst enttäuscht ihn, das Schloss, der Dom, die grossen Plätze vor dem Schloss und der Siegessäule, die Friedrichstrasse und Unter den Linden, beide weltberühmt. Er besucht die Oper – das Orchester ist «unzweifelhaft weniger gut als in Leipzig» – und kehrt über die Wilhelmstrasse und das Brandenburgertor ins Hotel zurück. Ernüchternd. Alles tot, die Lichter gelöscht, die Strassen halb leer, was in Lausanne auch um Mitternacht selten der Fall ist. «Und das ist die Hauptstadt Preussens!»

Am zweiten Tag erwartet ihn bei der Agentur «Weltreise» eine «Stadtrundfahrt im Automobil» – in einer Art offenem Car, auf dem vielleicht dreissig Personen auf treppenförmigen Bänken zusammengepfercht sind. Der Reiseführer muss schreien wie ein billiger Jakob, um den Strassenlärm zu übertönen. Auf der Rundfahrt gibt es Dinge, die Pilet gefallen, der grosse Park von Charlottenburg – «fröhlich und einfach» –, das elegante Schloss Friedrichs I. und das Mausoleum Wilhelms I. Im Mausoleum ist ihm egal, dass dort die Kaiser und Kaiserinnen ruhen. Er ist fasziniert vom violett-goldenen, harmonischen Licht, das auf den die Gräber beschützenden Engel fällt. Dort wäre er gerne länger verweilt, doch der Chauffeur drängt zum Aufbruch.

Den Rest der Woche ist er allein unterwegs, fühlt sich oft einsam. Im Zoologischen Garten langweilt er sich sterblich, gähnt vor den Tigern, die zurückgähnen. Die Kamele, die Giraffen, die «Schweine Europas, Asiens und Afrikas» öden ihn ebenso an wie die schlecht riechenden, vielfarbigen Vögel. Ein einziger einfacher, freier Spatz wiegt sie alle auf. Pilet flüchtet in den Tiergarten, den Volkspark in der freien Natur. Dort entzückt der Rosengarten den Blumennarren – «des roses, encore des roses, toujours des roses , weisse, rote, creme- und fleischfarbene, splendides et discrètes» .

Brandenburg lässt Pilet kalt – ausgenommen der schmackhafte Johannisbeerkuchen in der Konditorei Graf und die Brandenburger Spargeln. Hässlich und schmutzig das Sommertheater, ein deutsches Tivoli, vergleichbar mit lärmigen Lausanner Pinten, in denen Belles-Lettres Radau machen und sich besaufen können. Er würde zögern, in Uniform hinzugehen. Die paar Minuten, die er dort verbrachte, genügten, um des rencontres louches , zweifelhafte Begegnungen, zu machen. Also rasch weg.

Das Schönste, was Pilet in seiner Berliner Woche zu sehen bekommt, ist Potsdam. Es ist magnifique , nicht nur magnifique , sondern délicieux , stundenlang könnte man sich dort verlieren. Auf dem Gelände hinter dem Schloss begegnet er einem von einem zwanzigjährigen Fräulein begleiteten Ehepaar. Der fünfzigjährige Herr sieht, wie Pilet sich über seinen Ortsplan beugt, und bittet ihn um eine Auskunft. Berliner, die Potsdam nicht kennen! Man beschliesst, gemeinsam die Sehenswürdigkeiten zu besuchen: die prächtigen Blumenbeete, die Brunnen, die Orangerie, das Belvedere, das neue Palais. Dann schaut der Berliner Herr auf die Uhr, blickt zu Madame und meint, es sei Zeit heimzugehen. Zum Erstaunen Pilets, der angenommen hat, die junge demoiselle sei seineTochter, fragt der Herr: «Fräulein, was gedenken Sie zu tun?» Das Fräulein schaut Pilet an, mustert ihn kritisch, würde gerne im schattigen Park weiter spazieren, möchte sich aber nicht auf eine abenteuerliche Begleitung einlassen.

Sie fasst genug Vertrauen zu dem höflichen Fremden, um sich ihm anzuvertrauen. Das Fräulein ist Rheinländerin, zu Besuch in Berlin. Die beiden gehen «von einer charmanten Ecke zur anderen charmanten Ecke, schnattern wie Elstern, wenigstens, wie französische Elstern auf Deutsch schnattern können.» Ein angenehmer Nachmittag.

Pilet hätte nie ihren Namen gekannt, wenn sie nicht, «als kuriose kleine Deutsche», ihn gebeten hätte, ihm ein paar Ansichtskarten aus der Schweiz zu schicken, «die ein sehr schönes Land sein müsse». So findet er heraus – «können Sie, es glauben?» –, dass sie Mathilde heisst, gleich wie seine Tillon. Dies stört Marcel nicht. Seine Tillon war für ihn nie Mathilde, der Vorname bedeutet ihm nicht mehr, als wenn sie «Euphrasie oder Philomène» hiesse. Ah, wie sehr vermisst er Tillon, wie gerne würde er Arm in Arm mit ihr durch Potsdam schlendern.

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