Inhaltsverzeichnis
KAPITEL 1
KAPITEL 2
KAPITEL 3
KAPITEL 4
KAPITEL 5
KAPITEL 6
KAPITEL 7
KAPITEL 8
KAPITEL 9
KAPITEL 10
KAPITEL 11
KAPITEL 12
KAPITEL 13
KAPITEL 14
KAPITEL 15
KAPITEL 16
KAPITEL 17
KAPITEL 18
KAPITEL 19
KAPITEL 20
KAPITEL 21
KAPITEL 22
KAPITEL 23
KAPITEL 24
KAPITEL 25
KAPITEL 26
KAPITEL 27
KAPITEL 28
KAPITEL 29
KAPITEL 30
KAPITEL 31
KAPITEL 32
KAPITEL 33
KAPITEL 34
KAPITEL 35
KAPITEL 36
KAPITEL 37
KAPITEL 38
KAPITEL 39
KAPITEL 40
EPILOG
DANKSAGUNG
Glossar
Vollständige e-Book Ausgabe
© 2021 ISEGRIM VERLAG
in der Spielberg Verlag GmbH, Neumarkt
Coverdesign: schockverliebt Design Studio
Coverillustrationen: © freepik.com & iStock.com
Reinzeichnung und Litho: Alexander Masuch - Print & Digital Media
Ilustrationen: ›Lilly u. Lucan‹ von Ekaterina Kurochkina
Ilustrationen: ›Alina, Nick u. Ducan‹ von @maria_lahaine
Alle Rechte vorbehalten.
Vervielfältigung, Speicherung oder Übertragung können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.
ISBN: 978-3-95452-833-2
www.isegrim-buecher.de
Melanie Lane (Ps.)ist 33 Jahre jung und lebt in der schönen Stadt Hamburg. Von Beruf Grafikdesignerin hat sie 2019 das Design Studio schockverliebt gegründet. Als bekennende Feministin lebt sie Themen wie Gleichberechtigung und Diversität. Durch ihre Liebe zu Fantasy und Romance ist Schreiben ihre absolute Leidenschaft geworden.
Für alle, die lesen, um mit offenen Augen zu träumen.
»Listen to me, girl,
you have castles inside your bones,
coronets in your heart,
if he threatens you with battle,
you raise him a whole war,
the last time I checked,
Queens cower before no man.«
Nikita Gill
KAPITEL 1
Du bist die Nächste.
Das Summen in meinen Ohren wurde von Minute zu Minute lauter. Jemand hatte Minister Meyer auf brutale Art und Weise ermordet und seine Leiche samt Botschaft in meinem Vorgarten abgeladen. Nachdem Malik die Nachricht für uns übersetzt hatte, hatte Lucan seinen Männern befohlen, mich »wegzubringen«, und Nick hatte mich, begleitet von Olli, Duncan und King, hinter sich her in den Palast gezogen. Widerstandslos war ich mitgegangen, wobei ich den Blick aus Lucans schwarzen Augen den gesamten Weg vom See bis hin zur Terrasse zwischen meinen stocksteifen Schulterblättern gespürt hatte. Wie in einem schlechten Film hatten die Wachen meiner Garde uns mit gezückten Schwertern umkreist, bis wir den Palast erreicht hatten und ich ihrer Meinung nach in Sicherheit war. Ein Wunder, dass keiner von ihnen mich zu Boden gerissen oder eine andere heroisch dämliche Tat vollbracht hatte. Aber ich konnte ihnen ihre Wachsamkeit nicht übelnehmen, immerhin war das ihr Job, und jemand hatte es geschafft, unbemerkt in Arcadia einzudringen und ein respektables Mitglied meines Hofes umzubringen.
Verfluchte Scheiße.
Und hier saß ich nun. Definitiv unter Schock, wusste ich aktuell nicht, was ich fühlen sollte.
»Noch mehr Kaffee?«
Sie hatten den Minister nicht einfach nur umgebracht, sie hatten den armen Kerl ausbluten lassen und ihn wie ein Stück Vieh an einem Baum aufgehängt. Direkt am See der Balance. Vor unserer Nase. Die hübschen, blühenden Bäume würde ich eine ganze Weile nicht mehr mit den gleichen Augen sehen können. Mein Hirn ersetzte ihren blumigen Duft schon jetzt durch den schweren, leicht metallischen Geruch von Blut, und die kleinen Blumen am Ufer, die ich während meiner Initiation und meines ersten Besuchs in dieser Welt bewundert hatte, waren nicht mehr schneeweiß, sondern scharlachrot.
»Lilly?«
Irritiert sah ich auf und direkt in Ollis warme, braune Augen.
»Hm?«
»Möchtest du mehr Kaffee?«
Ob ich Kaffee wollte? Keine Ahnung …
»Ich glaube, sie hatte genug, danke, Olli.« Nick fasste über den Tisch nach meiner Hand und aus den Augenwinkeln sah ich ihn einen Blick mit Duncan und King wechseln. Die Krieger saßen, die Waffen demonstrativ vor sich auf dem Tisch, mir gegenüber und behielten die Tür im Auge. Eine Tür, auf deren anderer Seite mindestens ein Dutzend Wachen Position bezogen hatten. Nick drückte meine Hand und wie durch einen Nebel, den ich nicht ganz abschütteln konnte, schaute ich zu ihm auf.
»Der Minister …«, begann Nick vorsichtig.
»Der Minister ist mir egal.«
Die Männer erstarrten und sahen mich an.
»Sein Tod ist tragisch, ja, aber Minister Meyer war kein Fan von mir und wir müssen nicht so tun, als wäre er nicht der erste gewesen, der mich am liebsten gegen dich ausgetauscht hätte, Nick. Aber«, ich entzog ihm meine Hand und faltete meine leicht zitternden Finger in meinem Schoß, »worum wir uns zu allererst kümmern sollten, ist das wie, nicht das warum.« Ich blickte von Nick zu Duncan. »Du hast vollkommen recht, es ist Irrsinn«, wiederholte ich jene Worte, die er Malik am See an den Kopf geworfen hatte. »Wie in Abbadons Namen konnten sie den Minister direkt vor unseren Augen umbringen? Direkt vor den Augen der Wachen? Wir haben Schutzzauber.« Meine Stimme wurde lauter. Schriller. »Und der ganze verdammte Palast ist voller Wachen und Assassinen. Wie konnte das passieren?« Meine Atmung hatte sich beschleunigt und inmitten meiner kleinen Rede hatte ich angefangen, leise zu keuchen.
Dies war nicht meine erste Leiche, immerhin war ich bereits mit den Assassinen auf einer Mission gewesen und hatte selbst einen Dämon ausgeschaltet, aber verdammt … jemanden in einem ehrlichen Zweikampf zu töten, war etwas ganz anderes, als ihn mit Hilfe eines uralten, illegalen Zaubers hinzurichten.
Du bist die Nächste.
»Lilly.« Duncan erhob sich und kam um den Tisch herum. Sanft legte er seine Arme von hinten um meine steifen Schultern und zog meinen Rücken an seine starke Brust. »Du musst ruhiger atmen, Liebling.«
»Ich weiß, ich … ich kann nicht.« Nick beobachtete mich, sichtlich überfordert, und auch King presste die Lippen zusammen und starrte grimmig geradeaus.
Was ich brauchte, war Lucan, so ungern ich das auch zugab. Lucan würde es schaffen, die nervöse Energie in mir zum Schweigen zu bringen. Und er würde es schaffen, die laut summende Magie in meinen Adern zu beruhigen und mich mit ein paar wohl überlegten Worten wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Er oder meine Freundinnen. Alina und Cora!
»Alina«, rief ich, plötzlich wirklich ängstlich. »Ihr müsst jemanden zu Alina und Cora schicken. Und Jace und Laura, sie …«
»Es sind bereits Wachen zu ihnen unterwegs«, beruhigte mich Olli, während er weiterhin auf und ab tigerte.
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