Verbindungen Busse der ALSA von/nach Almeria 7-mal täglich, zur HS erweitert.
Baden Die Playa de Cabo de Gata, ein wunderbarer, fast fünf Kilometer langer Sandstrand, ist mit der „Blauen Flagge“ ausgezeichnet, das Wasser also so sauber, wie es auch optisch wirkt.
Feste Fiesta de la Virgen del Mar, 14.-16. August; so freundlich-bescheiden wie der Ort selbst.
Übernachten ** Hotel Blanca Brisa €€€, neben der Hauptstraße, fast direkt am Ortseingang. Nicht die beste Lage also, sonst jedoch sehr in Ordnung. 33 solide und geräumige Zimmer, alle mit Balkon; Parkmöglichkeit. Ein Restaurant ist angeschlossen. Calle Isla de Santa Elena 1, Tel. 950 370001, www.blancabrisa.com.
Pensión Hostal Las Dunas €, ein Schachtelbau in der Apartmentsiedlung im nördlichen Ortsbereich. Elf recht ordentliche Zimmer, eigene Parkplätze vor der Tür. Calle Caramel s/n, Tel. 950 370072, www.hostallasdunas.com.
Camping Cabo de Gata €€, 2. Kat., nicht beim Ort selbst, sondern in einer landwirtschaftlich genutzten Zone in der Nähe der Dörfchen Pujaire und Ruescas, von Almería kommend also vor Cabo de Gata. Zum Strand ist es etwa ein Kilometer, nach Cabo de Gata auf der Straße etwa sechs Kilometer, über Fußwege oder den Strand entlang deutlich kürzer. Ein guter Platz mit Swimmingpool und gepflegten Sanitärs; Parzellen unterschiedlichen Standards, Schatten durch Mattendächer. Ganzjährig geöffnet. Carretera Cabo de Gata s/n, Tel. 950 160443, www.campingcabodegata.com.
Richtung Kap Cabo de Gata
Vom Ort Cabo de Gata erstreckt sich der Dünenstrand, der auch an Ausflugswochenenden nie voll wird, vorbei an den Salinentümpeln bis zur kleinen Salzsiedlung La Almadraba.
Salinas de Acosta: Die Salinen, in denen bis heute Salz abgebaut wird, liegen knapp unter dem Meeresspiegel und reichen von Cabo de Gata bis La Almadraba. Als wichtiges Rückzugsgebiet für zahlreiche Vogelarten sind sie unter besonderen Schutz gestellt worden. Vor allem die fragil wirkenden Flamingos sieht man oft in ganzen Schwärmen in den Salztümpeln stehen; über 2000 Exemplare sollen an manchen Sommertagen hier schon gezählt worden sein. An mehreren Stellen wurden Unterstände zur Beobachtung eingerichtet; ein Fernglas ist nützlich.
La Almadraba de Monteleva: Noch Anfang der Neunzigerjahre fast ausschließlich von Fischern und Salinenarbeitern bewohnt, regt sich jetzt auch in La Almadraba allmählich ein bescheidener Tourismus, gibt es neben einigen Apartments sogar schon ein Hotel. Die Salzverarbeitung wird dennoch weiterbetrieben, das Gelände ist jedoch leider eingezäunt. Angeblich sollen die hiesigen Salinen bis auf die Zeiten der Phönizier zurückgehen, auf jeden Fall haben sie lange Tradition - sogar die kleine hiesige Kirche heißt „Iglesia de las Salinas“. Der Name „Almadraba“ wiederum erinnert an den Thunfischfang nach traditioneller Art, wie er früher hier ausgeübt wurde und heute noch in vielen Orten der Provinz Cádiz stattfindet.
Übernachten/Essen ** Hotel Las Salinas del Cabo de Gata €€€, Familienbetrieb an der Uferstraße, die (eher schlichten) Zimmer teilweise mit Meerblick. Das angeschlossene Restaurant existiert schon mehrere Jahrzehnte; die hiesigen Spezialitäten, Fisch und lokale Gerichte, haben allerdings ihren Preis. La Almadraba de Monteleva 20, Tel. 950 370103, www.hoteldelassalinas.com.
Hinter La Almadraba: Die Straße steigt zum etwa vier Kilometer entfernten Leuchtturm Faro steil und vor allem schmal an - Achtung auf Gegenverkehr! Kurz vor dem Kap liegt noch eine kleinere Feriensiedlung, dann ist man am Leuchtturm hoch über dem Meer. Der Blick reicht weit. Besonders ins Auge fallen die legendenumwobenen Felsformationen unterhalb, die „Arrecife de las Sirenas“ genannt werden. Wenige hundert Meter vor dem Leuchtturm beginnt eine verwegene, aber auch sehr schöne Straße, die sich, vorbei am (meist geschlossenen) Gebäude der „Aula del Mar“, noch einige Kilometer in Richtung San José fortsetzt. An der Sperre unweit des in schöner Aussichtslage stehenden Turms Torre de Vela Blanca ist allerdings für Fahrzeuge Schluss. Für Wanderer steht der Weg zu den schönen Stränden Richtung San José (Cala Carbón ab Sperre etwa 1,5 km) und weiter zum Ort selbst dagegen offen.
Níjar
Im Hinterland des Cabo de Gata erstreckt sich das „Weiße Dorf“ Níjar an den Ausläufern der Sierra de Alhamilla. Bekannt ist der 10.000-Seelen-Ort vor allem durch seine zahlreichen Keramikwerkstätten und die Teppichwebereien, deren Produkte besonders in Mojácar so begeistert gekauft werden. Mittlerweile findet auch schon der eine oder andere Reisebus seinen Weg zu den Geschäften an der hiesigen Hauptstraße; Enduro-Fahrer werden sich am Bergsträßchen hinüber zur N 340 begeistern können.
Lucainena de las Torres: Ein hübsches Dorf am oben erwähnten Bergsträßchen A 1102, knapp zwanzig kurvige Straßenkilometer nördlich von Níjar gelegen. In der kaum 600 Einwohner zählenden Siedlung wurde früher Eisenerz abgebaut, geschmolzen und mit einer Eisenbahn zur Verschiffung nach Agua Amarga gebracht. Acht der einstigen Schmelzöfen sind heute noch zu sehen.
Almería195.000 Einwohner
Die vorwiegend modern geprägte Provinzhauptstadt zählt nicht unbedingt zu den städtebaulichen Höhepunkten Andalusiens. Folgerichtig wird Almería relativ selten besucht. Eigentlich schade ...
Hoch über der Stadt: die Maurenburg Alcazaba
Almería ist nämlich sehr lebendig und bei aller Modernität ausgesprochen spanisch (oder besser gesagt ausgesprochen andalusisch) geblieben. Seine Glanzzeit erlebte Al-Mariya, der „Spiegel des Meeres“, unter den Mauren, an die noch die mächtige und aufwändig restaurierte Festung Alcazaba hoch über dem Zentrum erinnert. Neben der festungsartigen Kathedrale ist sie auch die Hauptsehenswürdigkeit der an Monumenten eher armen, aber mit einer regen Kneipenkultur gesegneten Stadt.
Dem heutigen Almería sichern vor allem die ausgedehnten Treibhauskulturen des Umlands Bedeutung. In erster Linie ist es ihnen zu verdanken, dass die einst bitterarme Region vor Jahren einen kräftigen wirtschaftlichen Aufschwung erfuhr, der freilich nicht alle Bevölkerungsteile erfasste. Verschifft werden die landwirtschaftlichen Erzeugnisse vom großen Hafen Almerías.
Orientierung: Bis zum Hafengebiet reicht das im Sommer trockene Flussbett der Rambla de Belén, das in den Neunzigerjahren parkähnlich umgestaltet wurde und jetzt durchaus repräsentativ wirkt. Diese Rambla teilt Almería in zwei Bereiche: westlich liegt das Zentrum, östlich neuere Viertel mit dem Bahnhof und dem Busbahnhof. Ein paar Blocks landeinwärts der Küste zweigt von der Rambla der Paseo de Almería ab, die lebendige Hauptachse der Stadt. An ihrem oberen Ende markiert die große Kreuzung Puerta de Purchena das Zentrum Almerías. Westlich und südwestlich, Richtung Alcazaba, erstreckt sich die verwinkelte Altstadt.
Stadtgeschichte
Der Golf von Almería war schon in der Vorgeschichte besiedelt. Später gaben sich hier Handel treibende Phönizier, Griechen und Römer die Klinke in die Hand. Ein großer Anziehungspunkt für alle diese Völker waren die reichen Erzvorkommen im Hinterland. Allmählich verlor die Siedlung jedoch wieder an Bedeutung, war zu Zeiten der Westgoten sogar völlig untergegangen. Der Aufschwung zu einer der mächtigsten Städte Spaniens kam erst mit den Mauren: Abd ar-Rahman III., der selbsternannte Kalif von Córdoba, erkannte die günstige Lage, ließ 955 den Hafen neu anlegen und die Festung Alcazaba errichten. Die neue, alte Siedlung hieß Al-Mariya, „Spiegel des Meeres“, ein schönes Beispiel für die blumige und poetische Namensgebung der Mauren. Im 11. Jh., nach der Zersplitterung des Kalifats, errang Almería als eines der „Taifas“ genannten Teilkönigreiche noch vor Sevilla eine absolute Ausnahmestellung: Sein Machtbereich umfasste das gesamte heutige Gebiet von Murcia, Jaén und Córdoba sowie Teile der Region um Granada: „Cuando Almería era Almería, Granada era su alquería“ (Als Almería schon Almería war, war Granada nichts weiter als sein Bauernhof). Für eine kurze Blütezeit war Almería die reichste Handelsstadt Spaniens. Der Niedergang kam noch im selben Jahrhundert mit der Eroberung durch die Almoraviden 1091. Zwar folgte ein neuerlicher Aufschwung, den alten Glanz erreichte Almería jedoch auch als Teil des Nasriden-Reichs von Granada nicht mehr. Während der Reconquista wechselte die Stadt mehrfach die Herren, wurde jedoch erst 1489 endgültig von den „Katholischen Königen“ erobert. 1522 zerstörte ein verheerendes Erdbeben die Stadt nahezu völlig, Erklärung für die geringe Zahl von Sehenswürdigkeiten.
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