Mein Tipp El Jardín de los Sueños €€-€€€, in ortsnaher Lage etwas meerwärts der Umgehungsstraße. Der „Garten der Träume“ ist ein umgebauter alter Bauernhof; der kreisrunde Dreschplatz dient heute zum Frühstücken. Gut und komfortabel ausgestattete Zimmer mit Fußbodenheizung und uneinsehbaren Terrassen, es gibt auch Suiten; die Mehrzahl der Einheiten besitzt eigene Außenküchen. Großer Pool, schöner Garten. Deutsche Leitung, sehr guter Service. Oft belegt, Reservierung sehr ratsam. C. Riscos de Águilas s/n, Tel. 950 389843, mobil 669 184118, www.eljardindelossuenos.es.
Casa Biank €€, in ruhiger, etwas weiter vom Ort entfernter Lage. An den Hang gebaute kleine Apartmentanlage in deutschem Besitz; sechs zweckmäßig eingerichtete Studios und zwei Apartments, die um den mit Kakteengarten und Schildkrötenteich geschmückten Innenhof liegen. Viele Sitzecken, Hängematten und mehrere Terrassen. Aufgrund der Baustruktur für Behinderte leider nicht geeignet, für Kinder unter zwölf Jahren ebensowenig, Mindestaufenthalt drei Nächte, auf Anfrage evtl. auch nur zwei. La Polacra 1, Zufahrt von der Straße Rodalquilar-Las Negras ein Stück vor der Abzweigung zum Playazo-Strand, den „Polacra“-Schildern folgen; noch 300 Meter Asphalt, dann links in die Piste, noch 200 Meter, Tel. 950 389722, www.casabiank.com.
Veranstaltungen Rodalquilarte, 2016 gegründete Kunstveranstaltung, bei der sich der kleine Ort von etwa Juli bis Mitte September mit Bildern an Hauswänden, gelegentlichen Konzerten etc. in ein Freiluftmuseum verwandelt.
El Playazo, der „Riesenstrand“, nennt sich der hübsche Hausstrand von Rodalquilar, zu erreichen über eine zwei Kilometer lange, ganz ordentliche Piste, die etwa einen Kilometer außerhalb des Ortes von der Straße Richtung Las Negras abzweigt. Mit einer Länge von 400 Metern und einer Breite von durchschnittlich 30 Metern macht er seinem Namen alle Ehre. Zur Hochsaison ist hier eine Strandbar in Betrieb. An der Felsküste nördlich des Strands führt ein Weg zur wuchtigen Burg Castillo de San Ramón (18. Jh.) und weiter bis zur Bucht Cala Cuervo und nach Las Negras.
Lorcas „Bluthochzeit“ - und die wahre Geschichte
Schauplatz einer Tragödie: Cortijo del Fraile
Im Gebiet nordwestlich von Rodalquilar, ausschließlich über Pisten zu erreichen, liegt der alte, wie auch die zugehörige Kapelle fast verfallene und dringend renovierungsbedürftige Cortijo del Fraile. Das Gehöft bildete den Ausgangspunkt jener Tragödie, die Federico García Lorca zu einem seiner berühmtesten Dramen inspirierte.
Alles geschah in einer heißen Julinacht des Jahres 1928. Im Cortijo del Fraile hatte sich eine Hochzeitsgesellschaft versammelt. In der nächsten Morgendämmerung - so war es damals in dieser Gegend üblich - sollte die 20-jährige Francisca Cañada Morales auf Drängen ihrer Familie den ungeliebten Casimiro Pérez Pino heiraten, Schwager ihrer älteren Schwester Carmen. Zwei Schwestern und zwei Brüder ... Doch Francisca, die hinkte und deshalb auch „Paca la Coja“ genannt wurde, liebte einen anderen, ihren Cousin Francisco Montes Cañada, auch er auf der Gesellschaft anwesend. Die beiden beschlossen zu fliehen. Sie kamen nur acht Kilometer weit. An einer Wegekreuzung wurden sie von Franciscas Schwester und deren Mann gestellt. José Perez Pino, der Bruder des Bräutigams, tötete Francisco mit drei Schüssen, Carmen erdrosselte ihre eigene Schwester. Die Familienehre war wiederhergestellt ...
Doch Francisca hatte den Mordanschlag wie durch ein Wunder überlebt und kehrte nach Hause zurück. Von der Polizei befragt, verriet sie ihre Schwester und deren Mann nicht, erklärte stattdessen, Francisco und sie seien von einem maskierten Unbekannten überfallen worden. Wenig später stellten sich José Perez und seine Frau selbst. Er wurde zu sieben Jahren Haft verurteilt, von denen er drei Jahre verbüßte. Auch Carmen Cañada musste ins Gefängnis, kam aber bald wieder frei. Und Francisca? Sie lebte weiterhin in der Gegend, vergrub sich in dem Bauernhaus, das ihr Vater ihr als Mitgift hatte geben wollen. Geheiratet hat sie nie.
Federico García Lorca erfuhr bei einem seiner sommerlichen Aufenthalte in Granada aus der Zeitung von der Tragödie. Vier Jahre später schrieb er innerhalb weniger Wochen „Bodas de Sangre“ (Bluthochzeit). Die Uraufführung des Stücks am 8. März 1933 im Teatro Beatriz von Madrid wurde ein überwältigender Erfolg.
♦ Anfahrt: In Rodalquilar der Straße (später eine breite Piste) vorbei am Botanischen Garten bergwärts geradeaus folgen. Nach etwa 4,5 Kilometern geht es an einer Kreuzung rechts in einen von Agaven gesäumten, schnurgeraden Fahrweg, der nach 1,5 Kilometern den Cortijo erreicht.
La Isleta del Moro
Seinen Beinamen soll La Isleta dem Maurenherrscher Mohammed Arraez verdanken, einem der vielen Mauren und Piraten, die in früheren Zeiten häufig hier ankerten. Obwohl vor einigen Jahren eine neue Wohnanlage errichtet wurde, zählt der winzige Küstenweiler nur wenige Dutzend ständige Einwohner. Wer hier übernachtet, der kennt am nächsten Morgen den halben Ort, am folgenden Abend auch den Rest der Bevölkerung. Mittelpunkt des Dorflebens ist immer noch der Waschplatz; am Meer, das kaum einhundert Meter entfernt ist, liegen die Fischerboote. Nordöstlich erstreckt sich ein kleiner, felsumkränzter Sandstrand, ein Stück weiter steht ein bildhübscher Palmenwald.
Verbindungen Busse der Gesellschaft BERNARDO von/nach Almería nur 1-mal wöchentlich (zuletzt Mo).
Treffend benannt: Los Escullos („Die Klippen“)
Übernachten Casa Café Cortijo La Loma €-€€, altes Bauernhaus in traumhafter Aussichtslage oberhalb des Ortes. Ausgedehntes Anwesen mit sechs rustikalen Zimmern und alternativem Touch; gelegentliche Workshops, im Sommer manchmal Konzerte und Kunstausstellungen. Deutsche Leitung. Das Café-Rest. ist nur im Sommer in Betrieb. Als Quartier ganzjährig geöffnet, eine Gästeküche ist vorhanden. Oft belegt, Reservierung ratsam; Buchung auch über den Eltern-Kind-Reiseveranstalter „Vamos“. Zufahrt von der Hauptstraße etwa 300 Meter nördlich der Abzweigung nach La Isleta, Cortijo de la Loma, Tel. 950 389831, www.casacafelaloma.com.
Pensión Isleta del Moro €-€€, in schöner Lage, mit Balkonen, Blick und Bar-Restaurant, das auf lokale Küche und Fischgerichte spezialisiert ist. Die Zimmer und Bäder fallen allerdings recht schlicht aus. Ganzjährig geöffnet. Calle Mohamed Arráez 28, küstennah im Ort, Tel. 950 389713, www.pensionlaisletadelmoro.com.
Feste Fiesta de la Virgen del Carmen, das Fest der Schutzheiligen der Fischer, vom 14. bis 16. Juli.
Cala Toros: Eine versteckte kleine Bucht nördlich von La Isleta. Der Strand aus dunklem Sand ist mit Steinen durchsetzt, das Hinterland präsentiert sich ungewöhnlich grün; Nacktbaden ist üblich. Der Fußweg zur Cala Toros beginnt an einem unscheinbaren kleinen Parkplatz an der Straße Richtung Las Negras, etwa einen halben Kilometer vor dem Mirador de la Amatista. Der Abstieg dauert etwa zehn Minuten, der Rückweg wird etwas anstrengend.
Читать дальше