Touristische Infrastruktur: Eher bescheiden. Öffentliche Verkehrsmittel fahren selten und nur zu wenigen Ortschaften. Unterkünfte sind nicht billig und (das gilt oft sogar für die Campingplätze) zur spanischen Hochsaison häufig voll belegt. Dann kommen auch die Ausflügler aus Almería und den dortigen Urbanisationen. Außerhalb der Saison wird es dagegen ruhig am Cabo de Gata, für manchen vielleicht zu ruhig.
Eine Bitte: Verhalten Sie sich rücksichtsvoll, das Gebiet wird schon genug belastet. Enduro- und Geländewagenfahrer sollten wissen, dass das Verlassen der Wege für Fahrzeuge verboten ist. An interessanten Pisten herrscht dafür kein Mangel.
Information Centro de Visitantes Las Amoladeras, Dokumentationszentrum an der Straße von Almería zum Ort Cabo de Gata und nach San José, noch vor der Kreuzung beim Dörfchen Ruescas; Tel. 950 160435. Sehr schön gestaltete Ausstellungsräume, die Erklärungen leider nur in Spanisch; Verkauf von Übersichtskarten des Parks. Geöffnet Mi-So 10-14 Uhr.
Infokioske sind an mehreren Stellen im Park eingerichtet worden, allerdings nur im Sommer in Betrieb. Zusätzlich gibt es in San José eine kleine, „halbprivate“ Auskunftsstelle, Näheres siehe dort.
Verbindungen Ein Fahrzeug ist in dem weitläufigen Gebiet sehr nützlich.
Bus: Alle Wege ab Almería. Ganzjährig mit ALSA nach Cabo de Gata 7-mal, nach Las Negras und Rodalquilar 1-mal täglich, BERNARDO bedient San José 3-mal täglich, La Isleta nur 2-mal pro Woche. Im Sommer z. T. häufigere Verbindungen.
Internet www.parquenatural.com, www.degata.com, zwei Sites zum Park, leider überwiegend nur auf Spanisch.
www.cabodegata.net, ökologisch orientiertes Portal der „Vereinigung der Freunde des Naturparks“, die z. B. auch geführte Wanderungen (gratis) offerieren. Spanisch.
Übernachten In fast jeder Ortschaft gibt es Unterkünfte, die (wie erwähnt) im Sommer jedoch häufig ausgebucht sind; zur spanischen Saison empfiehlt sich deshalb Reservierung sehr. Ab spätestens Ende Oktober ist nahezu alles geschlossen.
Camping „Wildes Camping“ ist verboten. Dafür existiert eine ganze Reihe von Campingplätzen. Neben dem Platz in San José gibt es auch bei Cabo de Gata, Los Escullos und Las Negras recht gut ausgestattete Plätze, ein eher rudimentärer Platz liegt bei Rodalquilar.
Agua Amarga
Lange ein abgeschiedenes Fischerdörfchen, hat sich Agua Amarga mittlerweile zu einem beliebten Ferienort von freilich immer noch ziemlich bescheidenen Dimensionen entwickelt.
Das Dorf im nordöstlichen Bereich des Parks ist eine der größeren Siedlungen am Cabo de Gata. Bis Ende der Achtzigerjahre war Agua Amarga nur über Staubpisten zu erreichen. Heute führt von Carboneras eine breite Asphaltstraße in den Ort, vorbei am Fußweg zum schönen Strand Playa de los Muertos und an der Abzweigung zum Leuchtturm Faro de Roldán (s. jeweils unten). Wie viele Küstensiedlungen der Region liegt das „bittere Wasser“, so die Übersetzung von Agua Amarga, in der Mündung eines Trockentals ins Meer. Im Ortsbereich stehen eine Reihe von Apartmenthäusern, die allerdings nicht allzu störend wirken. Direkt bei der Siedlung erstreckt sich ein hübscher Sandstrand; es gibt Einkaufsmöglichkeiten, einige Restaurants und Strandbars sowie eine bescheidene Zahl von Hotels, Pensionen und Apartments. In der Nebensaison ist das dann eher stille Dorf ein netter Platz für Ruhesuchende. Die Umgebung lädt zu Wanderungen ein, beispielsweise auf dem etwas landeinwärts parallel zur Küste verlaufenden Fußweg, der zum südwestlich gelegenen Dorf Las Negras führt - siehe unter Wanderung 1. Unterwegs liegen mehrere schöne und nur wenig besuchte Strände, an denen z. T. Nacktbaden toleriert wird.
Baden: Der Strand von Agua Amarga ist gut 500 Meter lang, im Durchschnitt 30 Meter breit und besteht aus feinem, grauem Sand. Duschen sind vorhanden. Der Hügel am Südwestende des Strands lohnt eine nähere Inspektion: In sein Gestein sind Höhlen gegraben, über deren Entstehung es unterschiedliche Meinungen gibt; manche glauben, es handle sich um alte Piratenschlupflöcher, andere wollen wissen, dass hier im 19. Jh. Einwohner des Dorfes gelebt hätten.
Cala de Enmedio: Nur zu Fuß zu erreichen ist diese schöne Bucht südwestlich von Agua Amarga, die von skurril erodierten, überhängenden Kalkfelsen begrenzt wird. Die Bucht selbst ist rund 130 Meter lang und völlig unbebaut. Nacktbaden scheint zumindest zur Nebensaison üblich zu sein, im Umfeld der Bucht lässt es sich gut schnorcheln. Der Fußweg zur Cala de Enmedio dauert rund eine halbe Stunde. Er beginnt nahe einem großen Eukalyptusbaum an der Hauptstraße beim westlichen Ortsrand, führt auf Asphalt über die Calle Deposito genannte Straße zunächst steil bergauf, in einer Linkskurve des Sträßchens dann als Feldweg geradeaus, später von einer Art Grat nach links abwärts zur Bucht, → Wanderung 1.
Mesa de Roldán/Playa de los Muertos: Wenige Kilometer nordöstlich von Agua Amarga zweigt bei der letzten Anhöhe in Richtung Carboneras ein Sträßchen meerwärts ab. Es endet auf dem Tafelberg Mesa Roldán bei einem Leuchtturm, in dessen Umgebung sich eine weite Aussicht über die Küste bietet; nicht umsonst steht gleich nebenan ein Wachtturm des 17. Jh. Zurück an der Hauptstraße, lohnt sich wenige Meter weiter erneut ein Stopp. Dort führt von einem Parkplatz (nichts im Wagen lassen!) ein Fußweg sowohl zu einem schönen Aussichtspunkt als auch hinab zur ausgedehnten, reizvollen Playa de los Muertos. Seinen düsteren Namen trägt der „Strand der Toten“ nach den unglücklichen Opfern der zahlreichen Schiffsunglücke früherer Tage, die aufgrund der Strömungsverhältnisse auch von weiter entfernten Regionen der Küste hier angeschwemmt wurden.
Übernachten/Essen Im Winter ist vieles im Ort geschlossen.
*** Hotel El Tío Kiko €€€€, in schöner Aussichtslage am Rand einer neueren Feriensiedlung westlich hoch über dem Ort. Sehr komfortabel ausgestattete Zimmer mit Blick; schön gelegener Pool. Calle Embarque s/n, Tel. 950 138080, info@eltiokiko.com www.eltiokiko.com.
** Hotel Las Calas €€€, am südwestlichen Ende der Siedlung, fast direkt am Strand. Gepflegtes und kinderfreundliches Anwesen, zehn ordentlich ausgestattete, geräumige Zimmer mit großen Balkonen bzw. Terrassen, teilweise Richtung Meer. Calle Desagüe s/n, Tel. 950 138016, www.hotellascalas.es.
* Hostal Mikasa Suites & Spa €€€€, an der Durchgangsstraße im Ort. Die Kategorie untertreibt gewaltig - dieses Haus fällt eindeutig in die Rubrik „Nobelherberge“. Sehr schön dekorierte und höchst komfortable Zimmer, zwei kleine Pools nebst Jacuzzi, Tennisplätze, Spa. In einer weiteren, außerhalb gelegenen Anlage stehen zusätzliche Suiten zur Verfügung. Reservierung ratsam. Ctra. Carboneras 20, Tel. 950 138073, www.mikasasuites.com.
Hotel Family Agua Amarga €€€, das umgebaute Landhaus mit seinem hübschen Garten steht etwa 300 Meter vom Strand entfernt und besitzt auch ein kleines Schwimmbecken. Familiäre Atmosphäre, gute Küche (nur für Gäste) mit marokkanischen Anklängen und zu vernünftigen Preisen. Zur HS Reservierung dringend geraten. Calle La Lomilla 6; aus Richtung Carboneras am hinteren Ortsrand über das Flussbett abbiegen, Tel. 950 138014, www.familyaguaamarga.com.
Hostal La Palmera €€€, in erster Reihe direkt am Ortsstrand. Nicht allzu große, aber vor kurzem komplett renovierte und nett eingerichtete Zimmer, am schönsten sind natürlich diejenigen direkt zum Meer. Ein Restaurant ist angeschlossen. C. Aguada s/n, Tel. 950 138208, www.hostalrestaurantelapalmera.es.
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