Benjamin Heller - Erlebnispädagogik und ADHS

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ADHS – Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung – ist die in Deutschland am häufigsten diagnostizierte kinder- und jugendpsychiatrische Erkrankung. Vor allem Jungen sind betroffen. Die Symptome werden zumeist mit Ritalin behandelt, einem Medikament, dessen Verschreibung zunehmend kritisiert wird. Alternative Behandlungsmethoden rücken aus diesem Grund vermehrt in den Fokus. Dazu gehört die Erlebnispädagogik. Bei Kindern und Jugendlichen in erlebnispädagogischen Projekten mit der Diagnose ADHS ist diese jedoch zumeist kaum zu bemerken. Denn das naturnahe Setting, die abwechslungsreichen Aufgaben und die sportlichen Aktivitäten unterscheiden sich so stark vom Alltag im Bildungssystem, dass ‚negative‘ Verhaltensmuster aus dem Klassenzimmer auf einmal zu wertgeschätzten Fähigkeiten werden. Die Kinder und Jugendlichen können sich ausleben und selbst entdecken – ohne von den Restriktionen der Schule sanktioniert zu werden.
Benjamin Heller untersucht die Gründe dafür, warum die Erlebnispädagogik einen so positiven Einfluss auf Kinder und Jugendliche mit ADHS hat – und wo ihre Grenzen liegen.
Dieses Buch liefert einen Überblick über die aktuelle Rezeption von ADHS und kann sämtlichen Menschen in pädagogischen Settings dabei helfen, ihre Sichtweise auf die Krankheit zu reflektieren und andere Wege zum Umgang mit der betroffenen Gruppe zu erkennen. Herzstück des Buchs ist die spannende Fokusgruppendiskussion, in der sich einige erfahrene Erlebnispädagogen mit der Arbeit mit Jugendlichen mit ADHS auseinandersetzen und sich mit den Möglichkeiten, aber auch den Limits der Erlebnispädagogik konfrontiert sehen.

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Quelle: In Anlehnung an Bundesintitut für Arzneimittel und Medzinprodukte (2015) 60, zitiert nach de.statista.com

Es ist eine mehr als 40-fache Erhöhung an Ritalinkonsum seit dessen Einführung als Medikament zu beobachten 61. Das Jahr 2013 zeichnet das erste Jahr mit rückläufigem Ritalinkonsum seit 1993 62. Dabei ist es fraglich, ob die Anzahl der ADHS-Diagnosen gesunken ist, oder Familien auf alternative Behandlungsmethoden umgestiegen sind. In Deutschland bestehen starke Unterschiede bezüglich Methylphenidat-Behandlungen. Die Region, in der deutschlandweit am meisten ADHS-Diagnosen und folglich Ritalin-Verordnungen gestellt werden, ist Unterfranken. Bei den Jungen aus Unterfranken in der Altersgruppe zehn bis zwölf erhalten 18,8 % die Diagnose ADHS, während 13,3 % auch Ritalin verschrieben bekommen. Auch hier sind wieder starke regionale Unterschiede zu beobachten, da Unterfranken mit der Menge an verschriebenem Ritalin deutlich über dem deutschen Schnitt von 6,5 % liegt. Es wird vermutet, dass dies einer Ballung von spezialisierten Zentren und ADHS-Experten zu verdanken ist 63. Auch wenn der Ritalinkonsum rückläufig ist, wird in Abbildung 3 dargestellt, dass seit 2013 eine steigende Vergabe von Lisdexamfetamin zu beobachten ist 64.

Abbildung 3 Anzahl der Verordnungen von Mehtylphenidat Atomoxetin und - фото 4

Abbildung 3 - Anzahl der Verordnungen von Mehtylphenidat, Atomoxetin und Lisdexamfetamin in Deutschland in den Jahren 2006 bis 2018(in Millionen DDD 65)

Quelle: In Anlehnung an Lohse und Müller-Oerlinghausen (2019) 66, zitiert nach de.statista.com

Lisdexamfetamin ist ein Abkömmling des Dexamfetamins und wird Kindern ab 6 Jahren verschrieben, die nur unzureichend auf eine Behandlung mit Methylphenidat reagieren. Seit seiner Einführung im Jahr 2013 erfreut sich das Medikament an Popularität - die Anzahl der Verordnungen steigt kontinuierlich an. Neben Ritalin und Lisdexamfetamin wird Kindern und Jugendlichen zudem Atomoxetin (Strattera) verschrieben. Es hat mit gehäuften Leberschäden und Angst, Depressionen und Aggressionen 67im Vergleich zu Ritalin sehr starke Nebenwirkungen, stellt aber auch nur die zweite Wahl bei der ADHS-Behandlung dar 68. Im Vergleich zu Methylphenidat und Lisdexamfetamin wird Atomoxetin relativ selten verschrieben. Eine weitere medikamentöse Behandlung stellt die Vergabe von Amphetamin, hierzulande in Form von Attentin, dar. Auf dem amerikanischen Markt findet man außerdem Adderall, ein Gemisch aus Amphetamin-Salzen 69.

2.5.2. Kritik

Nachdem es lange Zeit keine bekannten Langzeitschäden von Ritalin gab, da Studien fehlten, die sich mit der Thematik auseinandersetzten, gibt es mittlerweile erkennbare Langzeitfolgen. Lissa und Rivkees (2003) stellen fest, dass Ritalin in den ersten zwei Jahren der Medikation das Körperwachstum von Kindern um 2-3 Zentimeter hemmt, während das Gewicht weiterhin normal zunimmt 70. Erst 2016 fanden Feuer et al. heraus, dass zu den möglichen Langzeitschäden von Ritalin eine verringerte Knochendichte bis hin zur Osteoporose gehören. In der Jugend und dem jungen Erwachsenenalter werden die Knochen gestärkt und die Knochendichte aufgebaut. So weist vor allem die Einnahme von Stimulanzien in diesem Lebensabschnitt bleibende Folgen auf, da der Aufbau gesunder Knochen später nicht nachgeholt werden kann 71.

Lydia Mary Furman (2008) beobachtet eine hohe Komorbidität (60-80%) zwischen ADHS und anderen psychischen Erkrankungen. Diese sind vor allem oppositionelles Trotzverhalten, eine Störung des Sozialverhaltens, Depressionen und Angst- und Lernstörungen. Sie schlussfolgert, dass ADHS weniger als eine neurobiologische Erkrankung zu sehen ist, sondern stattdessen als eine Konstellation von Symptomen, welchen Aufmerksamkeit geschenkt werden muss. Sie stellt fest, dass Kinder, aber auch Erwachsene, bei denen Hyperaktivität, Impulsivität oder Unaufmerksamkeit beobachtet wird, stattdessen medizinische, emotionale oder psychosoziale Konditionen besitzen, um die sich die Medizin kümmern sollte. 72

Die Kritik gegenüber einer medikamentösen Behandlung verbreitet sich zunehmend in Expertenkreisen: Der internationale Suchtstoffkontrollrat äußert seine Bedenken gegenüber einer möglichen Überdiagnose von ADHS und einer daraus resultierenden Überverschreibung von Psychostimulanzien wie Ritalin. Ritalin solle nicht mehr für potenzielle Kunden beworben werden 73. Der Psychologe Andreas Müller befürchtet, dass beinah 40-50% aller ADHS-Diagnosen fälschlicherweise getroffen werden 74. Kritiker einer medikamentösen Behandlung betonen, dass Ritalin keine dauerhaften Verhaltensänderungen hervorrufe, die effektiver wären, als die einer psychotherapeutischen oder hausärztlichen Behandlung 75. Sie kritisieren, dass Ritalin als leichte Droge Kinder und Jugendliche nur künstlich-pharmakologisch ruhig halte, anstatt eine reale und dauerhafte Verbesserung für die Betroffenen zu bewirken.

Fleishman und Kaliski (2017) stellen fest, dass für viele Jugendliche ADHS weniger als eine Krankheit von den Betroffenen wahrgenommen wird, sondern mehr als Charakterzug, welcher Vor- und Nachteile mit sich bringt. Die befragten Jugendlichen kritisieren, dass sie durch den Konsum von Ritalin weniger glücklich seien und sie sich in sozialen Situationen durch das Medikament eingeschränkt fühlten. Die meisten Teilnehmenden berichten, dass Ritalin ihre Präferenzen verändert. Das Verlangen nach körperlicher Aktivität und sozialer Interaktion sei verringert, während der Wunsch, still zu sitzen und zu lernen vergrößert werden würde. Was für die Eltern und Lehrer*innen eine erfreuliche Nachricht sein mag, sehen die Jugendlichen aber eher negativ. Sie haben das Gefühl, die Autonomie über ihr Leben zu verlieren und Gefühle weniger intensiv wahrzunehmen. Dabei beschreiben sich mehrere Jugendliche unter dem Einfluss von Ritalin als apathisch, als „ nicht depressiv, aber weniger glücklich “ 76. Unter Einfluss des Medikaments würden sie sich nur noch auf einzelne Sachen konzentrieren, was die soziale Interaktion der meisten Teilnehmenden negativ beeinträchtige. Die Auswirkung auf das Verhalten durch das Medikament wird erst nach dem Absetzen von Selbigem oder durch Feedback von Dritten wirklich realisiert. Die Teilnehmenden sehen ADHS als einen Teil ihrer Persönlichkeit, die ihnen einerseits Probleme bereitet und ihnen das Lernen erschwert, die ihnen aber andererseits mit Spontanität, Energie und sozialen Fähigkeiten das Leben erfüllt. Die befragten Jugendlichen geben teilweise an, dass sie auf eine „ freiwillige Selbstmedikation “ 77umgestiegen sind: In ihrem Privatleben verzichten sie auf den Einsatz des Medikaments, wenn sie für Prüfungen lernen oder Prüfungen schreiben, setzen sie es wieder ein, um sich die konzentrationssteigernde Wirkung zunutze zu machen 78.

Auch die psychologischen Folgen können durchaus negativ sein: Diagnostizierte Kinder wachsen in dem Bewusstsein heran, dass sie unter einer hirnfunktionell bedingten Störung leiden, dass irgendwas mit ihnen nicht stimmt. Dies hat negative Folgen für das Selbstwertgefühl. Die darauffolgende Vergabe des Medikaments werde nicht selten als Strafe für unangebrachtes, negativ gedeutetes Verhalten erlebt 79.

2.5.3. Schlussfolgerung

Ritalin zeigt bei den Kindern und Jugendlichen, die es konsumieren, in der Regel die erwünschten Effekte: Ein erhöhter Fokus, bessere Schulnoten, weniger impulsives Verhalten und eine erhöhte soziale Kompetenz. Auf der anderen Seite steht die Fragwürdigkeit einer dauerhaften Medikation. Zu den langfristigen Nebenwirkungen gibt es bisher nur spärliche Studien und die unmittelbaren Nebenwirkungen scheinen, im Kontrast zu den Vorteilen, unterzugehen. Sollte nun also komplett auf Ritalin verzichtet werden, oder sollte es weiterhin als Wundermittel gegen ADHS angepriesen werden? Die meisten Studien zu der Thematik beschäftigen sich mit den biologischen und chemischen Vorgängen, die im Körper stattfinden. Weiter im Hintergrund stehen dabei allerdings ethische Fragen: Sollte ein Kind bereits im Alter von 6 Jahren täglich mit Medikamenten beruhigt werden?

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