Wem noch nicht aufgefallen sein sollte, dass in unserer Welt zu viel gewaltig falsch läuft, dem gebührt ein richtig gewaltiger Tritt in den Gluteus Maximus und ein Eimer Eiswasser über den Kopf geschüttet um aufzuwecken. Tiefschlaf ist bekanntlich der gesündeste, doch leider fatal, wenn er sich über nun sage und schreibe über sieben Jahrzehnte hinzieht. „Aufwachen!“; oft gehört, doch meist nicht richtig oder sogar falsch verstanden. Moment einmal... Riecht es hier etwa nach Populismus #5? Und ist der Gestank eher herrlich oder eher dämlich? Das Aroma liegt bekanntlicher Weise in der Nase des Schnüfflers...
Im Zeitalter der totalen Information und Überwachung wurde mit dem individuellen Zugang zu diesen im Verbund mit der kommunikativ globalen Vernetzung der Menschheit vor allem ein geistiger Dekonstruktionsmechanismus in Bewegung gesetzt, der vielversprechende und notwendige indoktrinierte Weltbilder – ergo Unwahrheiten zum Vorteil der gefestigten Machtriege – Stück für Stück für Stück bloß- und klarstellt. Heute wissen wir, dass das Erzsymbol des Wilden Westens nichts Angelsächsisches hat, sondern aus mexikanischen Wurzeln gewachsen ist, welches aber mithilfe von Film und Fernsehen Dekaden-lang verdeckt worden war. Heute wissen wir, dass Haiti 1947 die letzte Reparationszahlung an Frankreich für seine Unabhängigkeit aus Sklaverei und Unterdrückung entrichtete ( man bedenke die gewaltige Summe, auf die man in einem Zeitraum von 141 Jahren gekommen war und den Zynismus „Entschädigungen“ von Opfern entgegen zu nehmen. Man stelle sich folgendes vor: Aus Westafrika kommen Schiffe nach Europa, entführen unzählige Menschen, bringen sie auf eine weit entfernte Insel, wo sie als Sklaven eine maximale Lebenserwartung von zwei Jahren haben und um den „Betrieb“ aufrecht zu halten, wird 200 Jahre lang auf diese Weise für Nachschub gesorgt ). Heute wissen wir über die Massaker in Zeiten der neueren Kolonialisierung in Algerien, in Kenia, in Nigeria und in all den anderen am europäischen Reißbrett entstandenen Ländern und nach wie vor sind wir Zeugen der alteingesessenen Methodik, unter dem Deckmantel eines unsichtbaren Gegners die größere Agenda durchzuführen, Kriege zur Ressourcengewinnung vom Zaun zu brechen und diese als Kampf für Demokratie und Freiheit den Massen zu verkaufen. Aktuelle geo-strategische Frage: Geht es in Mali und Niger um die Bekämpfung des internationalen Terrors oder eventuell um Uranminen und weitere Bodenschätze, die für die europäische Wirtschaft von Relevanz sind?
Seit ich auf der Welt bin, werden zu festgelegten Zeiten ( meist vor Feiertagen ) Bettelbriefe nach Hause geschickt, in welchen festgehalten steht, dass der Einzelne mit nur fünf Euro pro Monat ein Menschenleben in einem „armen“ Land retten kann. Gleichsam investiert die Regierung vor Ort und dort Milliarden in Waffen und sonstigen asozialen Belangen, die Fluchtursachen fördern und Länder destabilisieren. Eine würdige Frage: Welches Land zeigt sich barmherzig mit seinen Armen? Ist die Frage von Würde nicht viel mehr eingehend mit der finanziellen Stärke des Einzelnen? Wie kann man hier vor Ort von christlichen Werten sprechen, wenn die Würde des Menschen (welche wohl gemerkt überall in direktem Zusammenhang mit dessen finanziellen Hintergrund steht) in Altenheimen und sonstigen staatlich heruntergewirtschafteten sozialen Einrichtungen mit Füßen getreten wird und diejenigen, die sich für diese wertvolle Tätigkeit entscheiden, der Belastung aufgrund von Unterbesetzung und Unterbezahlung nicht mehr standhalten? Wie kann es sein, dass Unmengen an Waffen an Regierungen verkauft werden, die die Würde des Menschen sogar laut offizieller Gesetzesauslegung nicht im Sinne des hiesigen Lippenbekenntnisses beachten? Sieht so die Strategie gegen die Bekämpfung von Fluchtursachen aus oder will man eher, dass diese weiterhin bestehen, damit ein Teil der Welt nicht auf die Füße kommt? Eine naive Frage: Warum ist nach wie vor immer noch genug Geld für Gewalt und Zerstörung da und niemals genug vorhanden für die sozialen Belange einer Gesellschaft? Weil Kinder, Kranke und Alte keine Steuern zahlen? Weil sie dem Staat auf der Tasche liegen und nur (Un)kosten produzieren? Weil sie andere daran hindern, zu schuften und Steuern zu bezahlen? Naive Antwort?
In einer Welt, in der alles und jeder als „Ressource“ mit einem Preisschild versehen werden kann, ist kein Platz für diejenigen, die nicht mehr mithalten können im Tanz um das Goldene Kalb. Und was früher in aller Öffentlichkeit den Götzen geopfert wurde, verkommt heute still und klammheimlich. Eine rhetorische Frage: Wie verkommen sind wir geworden, wenn ein monatliches extra-Elterngeld in Höhe von 150 Euro von höchster Instanz ablehnt wird und diese aber dafür billigt, dass mehr Kitas entstehen, in denen fremde Leute eine der wichtigsten Aufgaben im Leben von Vater und Mutter übernehmen, damit diese schön arbeiten gehen können – am besten Vollzeit. Wenn man ein bisschen nachrechnet, dann ist diese „Lösung“ keineswegs kostengünstiger, denn bei den Kleinsten geht es noch nicht um einen direkten finanziellen Gewinn ad hoc, sondern die Vorbereitung darauf. Es geht einzig um allein um geistige Kontrolle. Wenn der Staat gefügige Untertanen erzieht, dann werden diese in X Jahren X Milliarden an Steuern einbringen. Und eines Tages werden diese Kinder erwachsen sein und ebenfalls Kinder haben und da es für sie normal ist, dass die Erziehung von für sie fremde Personen übernommen wird, geht der Plan der automatisierten Selbstproduktion auf. Und vielleicht singt dann die moderne Familie sogar eines Tages aus voller Brust und tiefster Überzeugung die neue Hymne unserer Leitkultur: „Geld, Geld, Geld, Geld über alles, über alles in der Welt, danach lasst uns alle streben, brüderlich/schwesterlich/queer/homo-trans-uber und a-sexuell mit Herz und Hand.“ Sehr fragwürdig?
In der Diktatur des Einheitsdenkens in kein Platz für Barmherzigkeit. Wie schon einmal in der Geschichte steuern wir aufgrund des „alle oder keine“-Syndroms auf eine Gesellschaftsform zu, in der anders denkende nicht erwünscht sind und man verkauft uns die Vision der Wenigen als die bessere Welt für alle. Und man wird zum Schuldigen deklariert, wenn man die moderne Ideologie nicht teilt. Man wirft den Untertanen scheinheilige Knochen vor die Füße und diese jubeln über die Großzügigkeit der Adligen – nach wie vor. „ Wenn alle mitziehen, dann können wir es schaffen!“ – wobei die Linie zwischen „oben“ und „unten“ doch schon längst definiert ist und sich an dieser – egal wie „modern“ und „offen“ sich eine Gesellschaft zu rühmen scheint – nichts ändern wird. Mit „allen“ sind die Zahnrädchen im System gemeint, die den Betrieb aufrecht erhalten mit Überstunden und Mini-Jobs...und es sind diejenigen, die dem Staat die persönlichen Aufgaben überlassen haben und das Konzept „Familie“ selbst nicht mehr in Worte fassen können. Und morgen wird dieser Selbstläufer dafür sorgen, dass sich der Staat als Über-Vater an seinen Kindern austobt. Welche mentale Grundlage wird geschaffen, wenn ein Kind von einem Erzieher zum andern weitergegeben wird? Was lernt es daraus, wenn nicht, jedem größeren Mann/Frau/Queer usw. zu gehorchen? Wer ist mein Vater und wer ist meine Mutter, wenn der Staat doch unzähligen Ersatz parat hat? Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr, richtig? Welch Vertrauenskonstrukt wird kreiert, wenn ein Kind unzählige Bezugspersonen hat? Wie wird es durch die Welt gehen, wenn es von klein auf daran gewöhnt ist, von „Vorgesetzten“ Befehle zu empfangen und wenn es diese nicht ausführt, dafür bestraft zu werden? Eine abschließenden dumme Frage: Wird eine Gesellschaft und deren Werte in 10.000 km Entfernung verteidigt oder eher direkt vor Ort?
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