Daniel Wehnhardt - Zorn der Lämmer

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Sommer 1945. Die Überlebenden des Holocaust haben alles verloren. Ihre Heimat, ihre Familien, ihre Freunde. Erfüllt von grenzenlosem Hass geben einige wenige von ihnen dem gesamten deutschen Volk die Schuld an dem schwersten Verbrechen der Menschheit – der Ermordung von sechs Millionen Juden. Die Geburtsstunde der Nakam, einer jüdischen Untergrundorganisation. Fünfzig Männer und Frauen, die sich nach Vergeltung sehnen. Ihr Ziel: sechs Millionen für sechs Millionen – Auge um Auge, Zahn um Zahn.

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Der Knall, der über den Innenhof schallte, riss Jakob Gens aus der Welt.

*

»Ich werde fliehen.« Während Abba diese Worte sagte, streichelte er mit einer Hand über das ausgemergelte Gesicht seiner Mutter. »Wir gehen nach Rudnicki.«

In den Wald, etwa zwanzig Kilometer vor Wilna gelegen, hatte der Partisanenführer in den letzten Monaten immer wieder Rebellen zu Erkundungszwecken geschickt. Mit dem Nachteil, dass sie nie erfuhren, wie viele von ihnen es auch tatsächlich dorthin geschafft hatten. Denn diesbezüglich erhielten sie keine Nachrichten.

Abba erschreckte, als er das schwache Röcheln seiner Mutter hörte. Schon seit Wochen musste er mit ansehen, wie sie im Bett ihrer kargen Wohnung vor sich hin vegetierte. Ihre Wangen waren blass, ihre Arme und Beine spindeldürr geworden. Jetzt, als sie ihn aus ihren kraftlosen Augen ansah, verstand er es: Heute saß er seiner Mutter zum letzten Mal gegenüber.

Wie Abba sich wohl an sie erinnern würde? Würde sie ihm als junge glückliche Mutter in den friedlichen Tagen vor dem Krieg im Gedächtnis bleiben? So, wie er sie aus ihren Fotoalben kannte? Oder aber als abgemagerte, traurige Frau, zur der die Ereignisse der letzten Jahre sie gemacht hatten? Die Deportation seines Vaters, der Krieg, das Leben im Getto.

Als sie mühsam versuchte sich aufzurichten, drückte Abba sie sanft wieder zurück. Es war nicht gut, wenn sie sich anstrengte, das hatte er ihr nun schon mehrere Male gesagt. Sie musste sich ausruhen.

»Was wird aus mir?«, krächzte sie.

Abba holte tief Luft. Wie um alles in der Welt sollte er ihr nur die Wahrheit sagen? Verpackt in wohlklingende Worte? Oder unverblümt und geradeheraus? Egal für welchen Weg er sich entschied, das Ergebnis würde immer dasselbe sein. Denn das, was er seiner Mutter nun erklären musste, war nichts Geringeres als ihr Todesurteil.

»Es wird sehr anstrengend werden«, sagte Abba. »Shmuel hat für uns eine Karte von der Kanalisation angefertigt. So gelangen wir hoffentlich nach draußen.« Wieder streichelte er seiner Mutter übers Gesicht. »Dort unten werden nur Menschen überleben, die …«, sie sah ihn erwartungsvoll an, »in guter körperlicher Verfassung sind.«

Seine Mutter nickte stumm.

In der Tat hatte Shmuel, der umgehend nach dem gescheiterten Aufstand in der Straschun-Straße aufgetaucht war, sich wegen ihrer Flucht skeptisch geäußert. »Ist verdammt schmal da unten«, hatte er von seinen Eindrücken berichtet. Rußverschmiert, als sei er aus der Unterwelt gestiegen, war er aus den Kanälen wieder aufgetaucht. »Schon für uns allein wird’s knapp werden.« Er hatte alles andere als zuversichtlich geklungen. »Aber solange das Wasser nicht steigt, können wir’s schaffen.«

»Und wenn doch?«, hatte Abba gefragt.

»Dann werden wir alle ertrinken.«

Die traurigen Augen seiner Mutter, mit denen sie ihren Sohn ansah, holten Abba zurück.

»Wann werdet ihr gehen?«, fragte sie. Ihr Blick verriet, dass sie erahnte, wie gefährlich das Unterfangen in Wirklichkeit war. Um sie zu beruhigen, streichelte Abba über ihre Hand.

»Bei Anbruch der Dunkelheit«, antwortete er.

So, wie sie es immer getan hatten, wenn eine Trennung auf unbestimmte Zeit bevorstand, versuchten sie nun einander aufzuheitern – mit dem Unterschied, dass es diesmal eine für die Ewigkeit war.

Mit dem breitesten Lächeln auf den Lippen, welches ihr Zustand zuließ, erzählte seine Mutter lustige Anekdoten aus Abbas Kindheit. Davon, wie er ihnen, vor allem jedoch seinem Vater, schon früh als Geschichtenerzähler aufgefallen und ihnen damit manchmal auch auf die Nerven gegangen war. Dass er seinen unverwechselbaren Blick, dieses durchdringende Starren, ebenfalls bereits als Kind entwickelt hatte und wie seine jüngere Schwester unfreiwillig zur ersten Zuhörerin seiner Redekunst geworden war.

»Du bist schon immer ein Anführer gewesen«, flüsterte seine Mutter.

Zum Abschied lagen sie sich minutenlang in den Armen. Weil sie es für einen Fall wie diesen so vereinbart hatten, gingen sie daraufhin wortlos auseinander. Behutsam schloss Abba hinter sich die Tür, während er ein letztes, gequältes Schluchzen seiner Mutter hörte.

Draußen empfing ihn ein wolkenverhangener Himmel. Als er mit tränenfeuchten Augen nach oben sah, kreisten schwarze Vögel über ihm. Mit hängendem Kopf trottete er los, in Gedanken noch immer bei den Erlebnissen der letzten Stunden. In winzigen Schritten näherte er sich dem Hauptquartier des Widerstands.

Dann, kurz bevor Abba in die Straschun-Straße einbog, entdeckte er sie. An allen Wänden, an denen er vorbeiging, klebten Flugblätter der Gestapo.

Im Namen des Reichskommissars: Das Getto ist schnellstmöglich zu räumen! Die Bewohner werden nach Estland und Lettland umgesiedelt. Die Bevölkerung ist verpflichtet, bis morgen zwölf Uhr mittags ihr Hab und Gut zusammenzupacken und das Getto zu verlassen.

Jetzt ging es los, dachte Abba. Ihre letzte Stunde hatte geschlagen. Murer machte seine Drohung wahr.

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