Daniel Wehnhardt - Zorn der Lämmer

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Sommer 1945. Die Überlebenden des Holocaust haben alles verloren. Ihre Heimat, ihre Familien, ihre Freunde. Erfüllt von grenzenlosem Hass geben einige wenige von ihnen dem gesamten deutschen Volk die Schuld an dem schwersten Verbrechen der Menschheit – der Ermordung von sechs Millionen Juden. Die Geburtsstunde der Nakam, einer jüdischen Untergrundorganisation. Fünfzig Männer und Frauen, die sich nach Vergeltung sehnen. Ihr Ziel: sechs Millionen für sechs Millionen – Auge um Auge, Zahn um Zahn.

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Wittenberg fiel es nicht schwer zu erahnen, welches Schicksal ihm bevorstand. Er rechnete damit, dass jeden Augenblick die schwere Zellentür aufgehen, man ihn in einen entlegenen Raum führen und dort das angekündigte Verhör beginnen würde. Doch egal, was sie auch mit ihm anstellten, er würde der geheimen Staatspolizei niemals die Waffenverstecke des Untergrunds verraten. Zu überzeugt war er davon, für die rechte Sache zu kämpfen, und wenn sein Tod das unvermeidliche Opfer war, das zu erbringen ihm von seinem Schicksal auferlegt wurde, würde er diesem mit Freude nachkommen. Er, als Angehöriger einer Generation von revolutionär denkenden und leidenschaftlich kämpfenden Bauernkriegern, würde den Lauf der Dinge jedenfalls nicht aufhalten.

Jetzt nahm Wittenberg die Kapsel genauer in Augenschein. Nachdenklich ließ er sie zwischen seinen Fingern tanzen. Es war Jakob Gens gewesen, der ihm das Zyankali zugesteckt und ihm empfohlen hatte, sie im Mund aufzubewahren.

»Du musst nur das erste Verhör durchhalten«, hatte er ihm bei seiner Verhaftung ins Ohr geflüstert, »danach werde ich meine Kontakte bemühen. Dann hole ich dich hier raus.«

Wittenberg glaubte diesem schmierigen Kollaborateur jedoch kein Wort mehr. Zu frisch war die Erinnerung an seinen Verrat. Daran, dass der Chef der jüdischen Polizei ihn, Kovner und Glassmann, die beiden Oberleutnants der FPO, unter einem Vorwand zu sich gelockt hatte. Nur um Wittenberg umgehend den beiden SS-Offizieren auszuliefern, die plötzlich in seinem Büro aufgetaucht waren. Noch während sie ihn abgeführt hatten, hatte Gens ihm schließlich die schlanke Kapsel mit Blausäure gegeben.

»Falls du es nicht mehr aushältst«, hatte er geflüstert und ihm dabei zugezwinkert.

Jetzt hörte Wittenberg dumpfe Geräusche hinter der Zellentür. Offensichtlich versuchte jemand, sich Zugang zu dem Kerker zu verschaffen.

Es ging los, dachte Wittenberg. Ein letztes Mal schwor er sich, dass sie kein Wort aus ihm herausbekommen würden. Was auch immer ihn erwartete.

*

Mit stolzgeschwellter Brust richtete Vitka sich auf. Neben ihr standen die Angehörigen des ersten von zwei Bataillonen, die Abba aufgestellt hatte. Ein Kampfgenosse schritt durch die Reihen und verteilte Gewehre und Granaten.

Vitka lächelte: Endlich hatte ihre Stunde geschlagen! Endlich verspürte sie wieder so etwas wie Hoffnung. Jetzt, da war sie sich sicher, würden sich sogar die restlichen Wilnaer Juden zum Aufstand gegen die Deutschen entschließen.

Denn die Nachricht vom Tod des Löwen hatte selbst diejenigen erzürnt, die dem Widerstand kritisch gegenüberstanden. Auch der Schuldige war schnell gefunden: Jakob Gens, dieser Verräter, der Murers Forderungen nach weiteren Menschen für die deutschen Arbeitslager immer widerspruchsloser nachkam. Doch obwohl er für seinen nächsten Auftrag sogar zweihundert neue jüdische Polizisten verpflichtet hatte, konnte er die Quote von fünftausend Menschen um Längen nicht erfüllen. Das Getto, in dem nur noch etwa zehntausend Bewohner lebten, glich mittlerweile einem leer gefischten See.

Deshalb waren im Morgengrauen deutsche Soldaten ins Getto einmarschiert. Hatten mit aufgepflanzten Bajonetten die verschlafenen Straßen durchwühlt, Menschen aus ihren Betten gezerrt und sie vor dem Hauptgebäude der jüdischen Polizei antreten lassen. Ihr Auftrag: So viele Juden wie möglich für die Arbeitslager zusammenzutreiben. Ein Kundschafter des Untergrunds, den das Geschrei aus seinem ohnehin unruhigen Schlaf gerissen hatte, sprintete daraufhin über Innenhöfe, kraxelte durch Fenster in zahllose Wohnungen, rüttelte so viele Menschen wie möglich wach und warnte sie vor der Ankunft der Deutschen.

Auch Vitka war eine von ihnen gewesen. Als man ihr die entscheidenden Worte ins Ohr flüsterte, sprang sie schlaftrunken aus dem Bett. Augenblicklich wusste sie, was sie zu tun hatte. Unverzüglich würde sie sich zum Treffpunkt des ersten Bataillons begeben und ihre Waffe in Empfang nehmen.

Sie brauchte ein paar Minuten, um sich an das fremde Umfeld, das Zimmer ihrer Freundin, zu gewöhnen. Ausnahmsweise hatte sie diesmal nicht im Hauptquartier des Widerstands geschlafen, sondern war bei ihrer Freundin Salome geblieben. Wenigstens für eine Nacht hatte sie Abstand gebraucht von dem Ort, den Abba und die anderen mittlerweile in einen Bunker verwandelt hatten: die Fenster mit dicken Büchern verbarrikadiert, um sich vor den Kugeln zu schützen, die Wände meterhoch vollgestellt mit Türmen aus Steinen und Flaschen mit Schwefelsäure sowie etlichen mit kochend heißem Wasser gefüllten Kanistern, die die Rebellen den Deutschen im Vorbeigehen übergießen würden.

Abba holte sie zurück in die Gegenwart. »Kameraden!«, rief er. »Ihr habt nun eure Waffen! Wir sind bereit zum Kampf!«

Dann teilte der Oberleutnant das Bataillon in drei Gruppen auf und gab den jeweiligen Anführern ihre Befehle. Die Vorhut, der auch Ruzka angehörte, sollte ihre Stellung im dritten Stock eines Hauses am Anfang der Straschun-Straße beziehen. Abbas Einheit hingegen würde sich etwa hundert Meter weiter hinten verschanzen. Für die dritte Gruppe, der Vitka zugeteilt war, lautete die Anweisung, sich im Haus gegenüber für den Angriff bereitzuhalten. So würden die Rebellen die Deutschen ins Kreuzfeuer nehmen, sobald sie die Vorhut passiert hätten.

»Juden!«, richtete Abba sein Wort noch einmal an die Widerstandskämpfer. »Es ist so weit: Die deutschen Henker stehen vor dem Tor. Wir haben nichts mehr zu verlieren, denn ihr Beil wird jeden von uns treffen. Deshalb sage ich euch: Erschlagen wir die Hunde, bevor sie uns erschlagen!« Die Rebellen streckten ihre Gewehre zum Himmel und jubelten dem Oberleutnant zu. »Heute ist die Stunde unserer Rache gekommen. Rächen wir uns für Ponary! Für unsere ermordeten Familien! Denn nur wenn wir kämpfen, können wir unser Leben und unsere Ehre bewahren.« Abba griff nach seinem Gewehr, lud es durch und ließ seinen Blick ein letztes Mal durch die Reihen vor ihm wandern. »Deshalb, liebe Freunde, fallen wir lieber im Kampf, als dass wir uns ihnen widerstandslos geschlagen geben.«

*

Yeichel Steinbaum legte sein Ohr ans Fenster und lauschte. Doch alles, was der Anführer der Vorhut hörte, war sein ruhiges Atmen.

Direkt nach Abba Kovners Ansprache versteckten sich die Rebellen in ihren Unterschlupfen. Während sie auf die Ankunft der Deutschen warteten, war bereits der Morgen verstrichen. Dann der Nachmittag, und nun sah Yeichel, wie Schatten der Abendsonne an der Fassade des gegenüberliegenden Hauses hinaufkletterten. Die wenigen anderen, die trotz der Warterei noch nicht eingenickt waren, schauten ihn mit einer Mischung aus Angst, Wut und Hoffnung in die Augen.

Irgendetwas musste schiefgelaufen sein. Ob Jakob Gens dabei seine Hände im Spiel hatte? Ging er davon aus, dass der Widerstand den deutschen Soldaten auflauerte? In diesem Fall hätte der Chef der jüdischen Polizei mit Sicherheit auch alles getan, um die drohende gewaltsame Auseinandersetzung noch abzuwenden. Denn eine solche hätte Gens’ Konzept zunichtegemacht. Wie konnte dieser Verräter nur tatsächlich glauben, dass er mit dieser Strategie der Kollaboration der größtmöglichen Zahl von Juden das Überleben sicherte?

Jetzt, kurz nach Sonnenuntergang, hörte Yeichel schließlich etwas. Ein stetig lauter werdendes Grollen, das sich ihnen von der Oszmianska-Straße her näherte. Wenig später konnte er sie durch das Fenster sehen: etwa zwanzig Männer in deutschgrauen Uniformen, die die Straße entlangmarschierten und mit ihren Gewehrkolben gegen die Fassaden schlugen.

»Kommt raus, ihr Judenschweine!«, schallten ihre Schreie zwischen den Häuserschluchten. »Oder wir sprengen euch in die Luft!«

Mit einem Handzeichen erteilte Yeichel den anderen den Befehl, die Gewehre zu laden und Stellung zu beziehen. Er legte den Zeigefinger auf seine Lippen und flüsterte: »Alles wartet auf mein Kommando.«

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