Luft, Wasser und Nahrungsmittel, die kein Prana enthalten, könnte man als „dumm“ oder „tot“ bezeichnen, denn sie haben ihre intelligente Schwingung verloren. Wenn unser Essen, unsere Luft und unser Wasser einen Pranamangel haben, werden unsere eigenen Zellen in ihren Funktionen dumm. So können ernste Krankheiten wie Autoimmunerkrankungen und Krebs Fuß fassen. Was sind Krebszellen? Es sind Zellen, die ihren Kontakt zur Natur verloren haben – dumme Zellen, die sich nicht erinnern können, was ihre Aufgabe ist und die stattdessen abnorme Geschwülste und Strukturen bilden.
Einer der Grundsätze dieses Buches ist, dass wir alle gute Nahrung essen, reines Wasser trinken, uns in der Natur bewegen und ausschließlich solche Ergänzungsmittel einnehmen sollten, die gutes Prana besitzen, um für eine ausgezeichnete Gesundheit zu sorgen.
Die drei Bausteine von Prana
Prana besteht aus drei Elementen: Soma, Agni und Marut .
Die Quelle von Soma ist der Mond. Es ist die kühlende, nährende, stabilisierende und wachstumsfördernde Komponente der Pranaenergie.
Die Quelle von Agni ist die Sonne. Sie ist der feurige Bestandteil des Prana und als solche der Ursprung der Transformation, verantwortlich für die Umwandlung des Soma, dem Rohstoff der Natur, in den unterschiedlichen Teilen und Systemen des Körpers.
Marut ist die Energie, die den Elementen Raum und Luft entströmt. Es ist der Keim aller fünf Elemente (Raum, Luft, Feuer, Wasser und Erde) und enthält alles – die gesamte Intelligenz der Schöpfung. Marut verbreitet Soma innerhalb und außerhalb des Körpers. Es ist der Bestandteil der Pranaenergie, der Intelligenz verleiht und verantwortlich für die Organisation der unterschiedlichen Systeme im Körper ist. Marut bestimmt, wie viel Soma in die unterschiedlichen Gewebe, Neurotransmitter und Hormone abgegeben wird und wie es mit all diesen Elementen zusammenwirkt.
Ich gebe ein Beispiel: Wenn man Reis kocht, ist die Flamme das Agni, der Reis und das Wasser sind Soma, der Regler ist die Einstellung der Flamme und das Umrühren und Vermischen von Reis und Wasser ist Marut.
WAS SIND DIE DREI DOSHAS?
Die gesamte Schöpfung entsteht aus einem ruhigen Feld reinen, absoluten Seins. Es ist nicht manifestiert und unbegreifbar, doch es trägt den Samen in sich selbst, den Keim von allem. Dieser Samen wird Swara genannt und verwandelt sich in den Urton ( Aum ). Der Urton ist der Ursprung, aus dem die gesamte Schöpfung entsteht. Es ist eine Schallschwingung, die Materie erschafft. Diese Schallschwingung wird als Aditattwa bezeichnet. Das Aditattwa manifestiert sich als Tritattwa (oder die drei Urenergien, bekannt als Soma, Agni und Marut), die dann wiederum in den Panchamahabhutas , also den fünf Elementen Raum, Luft, Feuer, Wasser und Erde, Gestalt annehmen. Die Schwingung des Marut wird zum eher physikalischen Element von Raum und Luft, die Schwingung des Agni manifestiert sich als Feuerelement und die Schwingung des Soma ist die physikalischere Schwingung von Wasser und Erde. Sie sehen, dass die Erschaffung dieser Elemente vom Feinstofflichsten, also dem Raum, zum festesten Element, der Erde, geht. Auf diese Art entfaltet sich die gesamte Schöpfung der Reihe nach und manifestiert sich selbst.
Fassen wir zusammen: Prana besteht aus den kosmischen Bestandteilen von Tritattwa, die in unserem Körper und der gesamten Schöpfung zusammenfließen und sich körperlich als die drei Doshas – Vata, Pitta und Kapha – manifestieren, die alle Aspekte unseres Körpers und Geistes lenken. Somit sind die drei Doshas die physischen Manifestationen des Schwingungsrohstoffs Prana und zeigen, wie unser physischer Körper sich mit der Schwingung der kosmischen Intelligenz verbindet.
Vata ist das Dosha, in dem Marut vorherrscht. Es besteht aus den Elementen Raum und Luft und hat mit Bewegung, Veränderung und Unregelmäßigkeit zu tun. Es wird als rau, trocken, kalt, schnell, leicht und beweglich angesehen. Daher steuert es jede Bewegung im Körper und Geist – die Bewegung oder Zirkulation des Bluts, Bewegung der Gedanken durch den Verstand, Bewegung des Essens durch den Verdauungstrakt usw.
Vata-Typen sind gewöhnlich dünn und es fällt ihnen aufgrund ihrer alles durchdringenden Rastlosigkeit schwer, ihr Gewicht zu halten. Sie sind von Natur aus lebendig, enthusiastisch und kreativ. Ihr Haar ist von Natur fein und sie haben generell feine Gesichtszüge.
Bei einer Unausgewogenheit kann Vata für kalte Hände und Füße sorgen. Vata-Typen können ängstlich und zerstreut sein, ständig reden und sich bewegen, was es schwer macht, konzentriert zu bleiben. Da ihr Nervensystem sich nicht beruhigen kann, haben sie oft einen leichten Schlaf oder leiden an Schlaflosigkeit. Vata ist rau und trocken, daher können sie auch raue und trockene Haare, Haut und Nägel haben. Ein Vata-Typ trommelt oft mit den Fingern, hat die Hände im Haar und entwickelt alle möglichen Ticks. Aufgrund von zu viel Trockenheit neigen ihre Gelenke zum Knacken und sie haben daher vielleicht auch die Angewohnheit, ständig ihre Gelenke knallen zu lassen. Denn das verschafft Erleichterung vom Aufbau der Luft in den Gelenkkapseln. Sie können vergesslich sein, da ihre Gedanken rasch kommen und gehen. Schwindel, unruhige Beine, Verstopfung und unregelmäßiger Appetit gehören zu den üblichen Symptomen, die sie im Laufe ihres Lebens haben können.
Pitta ist das von Agni beherrschte Dosha, denn es enthält die Elemente Feuer und Wasser und bezieht sich auf Stoffwechsel, Verdauung und enzymatische Prozesse. Es gilt als heiß, scharf, durchdringend, leicht, flüssig, sauer und ölig. Es ist verantwortlich für unser Sehvermögen, Hunger, die Verdauung und Umwandlung von Essen, die Wärmeregulierung im Körper und den Glanz im Hautbild.
Pitta-Typen sind allgemein mittelgroß und haben Muttermale oder Sommersprossen, helle Haut, blonde oder rote Haare und blaue Augen. Ihr Haar kann vorzeitig grau oder weiß werden. Haarausdünnung und Kahlheit ist auch verbreitet. Da Pitta die Verdauung kontrolliert, besitzen sie gewöhnlich einen starken Stoffwechsel, eine gute Verdauung und einen gesunden Appetit. Sie schwitzen reichlich und ihre Körpertemperatur kann etwas erhöht sein, mit warmen Händen und Füßen. Da sie zu Überhitzung tendieren, ertragen sie heiße Sommertage oder zu viel Hitze in einem Raum nicht sehr gut.
Wenn Pitta aus dem Gleichgewicht gerät, kann dies Geschwüre, Säurereflux und übermäßige Hitze im System zur Folge haben, was sich als Ärger, Hitzewallungen oder Ausschläge und verschiedene andere Hautleiden manifestiert.
Kapha, das Dosha, in dem Soma regiert, enthält das Erd- und Wasserelement und hat mit der Balance zwischen Struktur und Flüssigkeit zu tun. Es ist kalt, feucht, dicht, schwer, ölig, langsam, süß und stabil. Kapha verleiht sowohl der physischen Struktur als auch der psychologischen Natur Stabilität.
Kapha-Typen neigen zu Übergewicht, ihr Körper ist erdig und schwer, besitzt einen starken Aufbau und Ausdauer. Ihr Haar ist zumeist sehr dick, dunkel und gewellt. Ihre Augäpfel sind sehr weiß und groß. Von seiner Natur her steht Kapha für Langsamkeit, diese Leute sind also langsam und methodisch, sie sprechen langsam und besitzen einen ruhigen, aufmerksamen und liebevollen Geist.
Bei einem Ungleichgewicht kann Kapha Lethargie zur Folge haben sowie eine Tendenz zu Adipositas, Diabetes, Wassereinlagerungen und Stauung. Gerät ihr stabiler Geist aus der Balance, kann er sich gegen Veränderung wehren und an den Status quo klammern, selbst wenn die Umstände nicht mehr förderlich oder notwendig sind.
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