Ricarda Huch - Der Dreißigjährige Krieg

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Ricarda Huch widmete sich seit den 1910er Jahren der italienischen, deutschen und russischen Geschichte. Ihr Hauptwerk zur deutschen Geschichte entstand zwischen 1934 und 1947 und umfasst sowohl das Mittelalter als auch die Frühe Neuzeit.Diese Sammlung über den Dreißigjährigen Krieg fasst in neuer deutscher Rechtschreibung erstmalig alle 3 Teile zusammen:Erster Teil: Das VorspielZweiter Teil: Der Ausbruch des FeuersDritter Teil: Der ZusammenbruchNull Papier Verlag

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Vor der Kir­che blieb er im Ge­spräch mit sei­ner Frau und sei­ner äl­tes­ten Toch­ter aus ers­ter Ehe ste­hen und sah freund­lich in die Run­de, um die­je­ni­gen zu er­mu­ti­gen, die etwa eine Fra­ge stel­len möch­ten. Als er ei­ni­ge be­merk­te, die sich nä­hern zu wol­len schie­nen, wink­te er mit der Hand und for­der­te den nächs­ten auf, sich ohne Scheu zu er­klä­ren. Der Mann, ein Buch­dru­cker, sag­te un­ter vie­len Bück­lin­gen, dass er be­lehrt zu wer­den wün­sche, warum es denn sträf­lich sei, sich an Bil­dern zu er­bau­en, wo­fern man sie nicht an­be­te, was ein evan­ge­li­scher Christ doch oh­ne­hin nicht tue. Of­fen­bar er­freut, dass er Ge­le­gen­heit be­kam, sei­ne An­sich­ten zu er­ör­tern, sag­te Mo­ritz leb­haft und mit lau­ter Stim­me: »Möge sich ein je­der an Bil­dern er­freu­en, wenn sie gut ge­malt sind und et­was Gu­tes dar­stel­len; aber nicht in der Kir­che und beim Got­tes­diens­te, denn ein an­de­res ist die Kunst und ein an­de­res die Re­li­gi­on. Wir sind schwa­che Men­schen und wi­der un­ser Wis­sen und Wol­len ge­neigt, das Bild für das We­sen zu hal­ten. Es steht ge­schrie­ben: ›Gott ist Geist, und die ihn an­be­ten, sol­len ihn im Geist und in der Wahr­heit an­be­ten.‹ Das ist wohl zu be­grei­fen, aber schwer ist es, da­nach zu le­ben. Wer möch­te nicht vor bun­ten Bil­dern träu­men und Ge­be­te lal­len? Wir sol­len aber das Herz rein hal­ten, die Ge­dan­ken hoch rich­ten und nach Got­tes Ge­bo­ten tun.«

Der Mann wag­te die­sen ent­schie­den ge­spro­che­nen Wor­ten keins ent­ge­gen­zu­set­zen; auch blick­te der Land­graf schon auf einen an­de­ren, einen al­ten Mann bäue­ri­schen An­se­hens, der, auf­ge­for­dert zu spre­chen, mit ver­le­ge­nem Lä­cheln sag­te: »Der Herr Land­graf wird al­les am bes­ten wis­sen; aber un­ser Herr Pfar­rer hat ge­sagt, wie der Luther das Abend­mahl ein­ge­setzt habe, so sei es gut, und da­bei sol­le es sein Ver­blei­ben ha­ben.«

Die­se Wor­te schie­nen den Land­gra­fen zu är­gern, aber er zwang sich, ge­las­sen zu blei­ben, und er­wi­der­te: »Nun, mein Sohn, so ver­nimm mei­ne Mei­nung ge­gen die dei­nes Pfar­rers. Got­tes All­macht kann Wun­der tun, wenn er will, und ein Wun­der ist es, dass ein im Flei­sche Ge­bo­re­ner ohne Sün­de war; aber Brot, das wir als Brot ge­ba­cken ha­ben, bleibt Brot, denn Gott treibt kei­nen Scha­ber­nack mit uns. Glaubst du, er wür­de den himm­li­schen Leib sei­nes Soh­nes durch dei­nen schmut­zi­gen Bauch ge­hen las­sen? Wir sol­len die Wor­te Got­tes nicht nach un­se­rer lo­cke­ren, schel­mi­schen Fan­ta­sie aus­le­gen, son­dern sie so an­neh­men, wie er sie vor un­se­ren Sin­nen und un­se­rem den­ken­den Geis­te aus­ge­brei­tet hat.«

Da­mit ließ er den Bau­ern, der fort­fuhr, dreist oder ver­le­gen zu lä­cheln, ste­hen und ent­fern­te sich mit so schnel­len Schrit­ten, dass ihm Frau und Kin­der kaum fol­gen konn­ten. Der An­blick ei­nes Ele­fan­ten, den ein fremd­ar­tig ori­en­ta­lisch ge­klei­de­ter Mann, die Trom­mel schla­gend, eben auf den frei­en Platz vor dem Schlos­se führ­te, stell­te sei­ne Lau­ne so­fort völ­lig wie­der her. Er ließ den Mann durch einen Die­ner in den Schloss­hof ho­len und rief selbst sei­ne Toch­ter, sei­ne äl­tes­ten Söh­ne und de­ren Hof­meis­ter, den Zü­ri­cher Grob, her­bei, um ih­nen das fa­bel­haf­te Tier zu zei­gen. Die Mit­tags­son­ne über­strahl­te den stein­grau­en Ko­loß, auf des­sen ge­wölb­tem Rücken ein klei­ner Affe saß und an ei­nem Ap­fel knab­ber­te. Zu­erst ließ sich der Land­graf von sei­nen Kin­dern die deut­schen und la­tei­ni­schen Na­men so­wie die Hei­mat der Tie­re sa­gen, und nach­dem er be­frie­di­gen­de Ant­wort er­hal­ten hat­te, for­der­te er Grob auf, sie nach sei­nem Wis­sen wei­ter über den Ele­fan­ten zu be­leh­ren, wor­auf die­ser ei­ni­ge Bei­spie­le von sei­ner Klug­heit gab und über Nut­zen und Ver­wend­bar­keit des El­fen­beins be­rich­te­te. In Nürn­berg al­lein wür­den jähr­lich vie­le tau­send Pfund durch ge­schick­te Kam­ma­cher, Drechs­ler und Bild­hau­er ver­ar­bei­tet. Auch das Äff­lein, füg­te er schmun­zelnd hin­zu, sei nicht durch­aus zu ver­schmä­hen, we­nigs­tens be­haup­te­ten ei­ni­ge Rei­sen­de und Ku­rio­si­tä­ten­samm­ler, dass sich in sei­nem Lei­be zu­wei­len ein köst­li­cher Stein, der Be­zoar si­mi­a­rum oder Af­fen­stein, fin­de, den die Apo­the­ker teu­er ver­kauf­ten. Wie der Ele­fant auf ein Zei­chen sei­nes Herrn die Knie bog, gleich­sam als ob er eine Re­ve­renz vor dem Land­gra­fen ma­che, sag­te die­ser leb­haft, nun sehe man, wie un­wahr es sei, was vie­le be­haup­te­ten, dass der Ele­fant kei­ne Ge­len­ke in den Bei­nen habe; er hof­fe, es wer­de sich ein Ge­lehr­ter in Gie­ßen oder Mar­burg fin­den, der et­was Gründ­li­ches dar­über schrei­be, da­mit nicht Mär­chen statt Na­tur­wis­sen­schaft ver­brei­tet wür­den. Gleich­zei­tig wink­te er meh­re­ren jun­gen Leu­ten von Adel, die auf dem Schloss­ho­fe spiel­ten, und frag­te, als sie miss­trau­isch nä­her ka­men, den einen von ih­nen, ob er wis­se, wie dies Tier hei­ße und wo­her es kom­me. Der Jun­ge schüt­tel­te ver­dros­sen den Kopf, und auch die üb­ri­gen, die hin­ter ihm stan­den, schwie­gen. Ob er wis­se, wo­durch sich der Mensch vom Tier un­ter­schei­de? Ob er wis­se, zu wel­chem Zweck man die Na­tur und ihre Ei­gen­schaf­fen stu­die­re? Ob er wis­se, wozu man über­haupt et­was ler­ne? frag­te der Land­graf schnell hin­ter­ein­an­der, wo­bei er spöt­tisch lach­te, so­dass sei­ne lan­gen, gel­ben, et­was schief ste­hen­den Zäh­ne sicht­bar wur­den. An­statt al­ler Ant­wort warf der jun­ge Mensch einen feind­se­lig tücki­schen Blick auf Mo­ritz, der eben den Füh­rer durch Zei­chen auf­for­der­te, er möch­te den Ele­fan­ten kni­en las­sen, da­mit sie auf­sit­zen könn­ten. Ober er nicht Lust hät­te, einen Ritt zu tun? frag­te er dann den Jun­gen; er wis­se ja gut mit Pfer­den um­zu­ge­hen, so sol­le er we­nigs­tens die­se ein­zi­ge Kunst, de­ren er mäch­tig sei, zei­gen. Die­ser er­schrak und mach­te Mie­ne da­von­zu­lau­fen, als plötz­lich der Affe mit sei­nem an­ge­fres­se­nen Ap­fel nach ihm ziel­te und ihn ge­ra­de auf die Ba­cke traf. Wäh­rend der Land­graf und der Hof­meis­ter in hel­les Ge­läch­ter aus­bra­chen, heul­te der Ge­trof­fe­ne, das sei der Teu­fel, der Teu­fel habe ihm den Hals um­ge­dreht, er wol­le es sei­nem Va­ter sa­gen, er sei ver­lo­ren, und mehr der­glei­chen. Wie­der ernst wer­dend, ge­bot ihm der Land­graf Schwei­gen und hielt eine An­spra­che über die Un­wis­sen­heit und ihre Fol­gen, Aber­glau­ben und Furcht­sam­keit und dass ge­ra­de der ade­li­ge Stand, der über die an­de­ren zu herr­schen sich an­ma­ße, die­sen Vor­zug durch Bil­dung zu ver­die­nen su­chen müs­se. Es sei jetzt meis­tens so, dass ein ge­mei­ner Bür­ger­kna­be die Söh­ne der Ad­li­gen be­leh­ren kön­ne, das müs­se an­ders wer­den, an­ge­bo­re­ne Wür­de tau­ge nur, wenn sie durch Tu­gend und Wis­sen be­sie­gelt wer­de.

Nach­dem er ge­en­det hat­te, wand­te er sich wie­der an sei­ne Kin­der und for­der­te sie auf, den Ele­fan­ten­füh­rer aus ih­rem Ta­schen­geld zu be­schen­ken, ta­del­te den Erst­ge­bo­re­nen, Otto, der das sei­ni­ge be­reits für sei­de­ne St­rümp­fe aus­ge­ge­ben hat­te, und um­arm­te die zar­te Eli­sa­beth, die reich­lich ge­ben konn­te. Der Mann wur­de samt sei­nen Tie­ren aus der fürst­li­chen Kü­che gut be­wir­tet und dem Ge­sin­de ge­stat­tet, die Fremd­lin­ge in Au­gen­schein zu neh­men.

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