Ricarda Huch - Der Dreißigjährige Krieg

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Ricarda Huch widmete sich seit den 1910er Jahren der italienischen, deutschen und russischen Geschichte. Ihr Hauptwerk zur deutschen Geschichte entstand zwischen 1934 und 1947 und umfasst sowohl das Mittelalter als auch die Frühe Neuzeit.Diese Sammlung über den Dreißigjährigen Krieg fasst in neuer deutscher Rechtschreibung erstmalig alle 3 Teile zusammen:Erster Teil: Das VorspielZweiter Teil: Der Ausbruch des FeuersDritter Teil: Der ZusammenbruchNull Papier Verlag

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Die­sel­be Nacht war dem Kai­ser un­ru­hig ver­lau­fen. Abends hat­te er mit Phil­ipp Lang, ein paar Ma­lern und Frau­en beim Wei­ne ge­ses­sen, bis er plötz­lich müde wur­de und zu Bett ver­lang­te. Er wach­te aber nach kur­z­em Schlaf wie­der auf und wur­de, je län­ger er sich schlaf­los hin und her warf, de­sto auf­ge­reg­ter. Phil­ipp Lang, den er zu sich ru­fen ließ, durch­schau­te, dass er gern von Ruß­worm ge­spro­chen hät­te, aber nicht selbst an­fan­gen moch­te, und er­zähl­te schein­bar bei­läu­fig, der Ver­ur­teil­te habe sei­ne Schuld ein­ge­se­hen und sich reu­mü­tig auf den Tod vor­be­rei­tet.

»Er ist ein trot­zi­ger Mensch«, sag­te der Kai­ser. »Wa­rum hat er mei­ne Gna­de nicht an­ge­ru­fen, da ich ihm doch im­mer ein mil­der Herr ge­we­sen bin?« Er sei sich wohl be­wusst ge­we­sen, dass er sie nicht ver­dient habe, mein­te Lang; auch habe er nie­mand au­ßer sich selbst ge­ach­tet.

Er sei auch tüch­tig ge­we­sen, sag­te der Kai­ser. Ja er habe ihm Glück ge­bracht. Jetzt sei er von Ver­rä­tern um­ge­ben und wis­se nicht, wem er trau­en sol­le.

Lang nann­te die­sen und je­nen, der Ruß­worm weit über­le­gen sei, und führ­te Bei­spie­le von dem ver­wahr­los­ten Zu­stan­de an, in den das Heer un­ter ihm ge­ra­ten sei. Er habe nur den Vor­zug plum­per Tap­fer­keit be­ses­sen; der ver­stor­be­ne Schwar­zen­berg habe stets an ihm ge­ta­delt, dass er al­les bes­ser wis­sen wol­le als die an­de­ren, dass aber sei­ne Plä­ne un­aus­führ­bar sei­en.

»Ei­ner be­nei­det den an­de­ren, und ei­ner miss­traut dem an­de­ren«, sag­te Ru­dolf. »Sie ha­ben es im Grun­de alle nur auf mein Geld ab­ge­se­hen.«

Wenn der Kai­ser woll­te Gna­de wal­ten las­sen, sag­te Lang vor­sich­tig, so kön­ne nie­mand ihn an der Aus­übung die­ses gött­li­chen Rech­tes hin­dern, wenn es hie und da auch bö­ses Blut ma­chen wer­de.

»Ich habe nie­mand als dich«, sag­te Ru­dolf kla­gend, »die­je­ni­gen, die mich eh­ren und lie­ben soll­ten, trach­ten nach mei­nem Le­ben. Mag der Ruß­worm üb­ri­gens sein, wie er will, er war mir er­ge­ben und war des­halb mei­nem Bru­der Matt­hi­as im Wege, der ihn ver­leum­de­te. Sie ha­ben es dar­auf ab­ge­se­hen, dass ich in ihm mich selbst op­fe­re.« Er stand vom Bett auf und ging, auf Lang ge­stützt, im Zim­mer auf und ab, das ein trü­bes Nacht­lämp­chen er­hell­te. In­des­sen kroch der Mor­gen an das Fens­ter; mit fie­bri­gen Au­gen sah der Kai­ser zu, wie sich un­ten die Dä­cher und Tür­me spitz und frös­telnd in das kah­le Zwie­licht zu boh­ren be­gan­nen.

Wäre Ruß­worm der kai­ser­li­chen Ma­je­stät so er­ge­ben ge­we­sen, sag­te Lang, so hät­te er nicht der­ma­ßen fre­vel­haf­te Re­den über sie füh­ren sol­len, wie vie­le ge­hört hät­ten; frei­lich sei er ja noch jung, und im Rau­sche kön­ne man die Wor­te nicht wä­gen, Gna­de sei im­mer wohl an­ge­wandt; wenn der Kai­ser es wol­le, so wer­de er schleu­nig einen Bo­ten mit der Be­gna­di­gung auf das Rat­haus schi­cken. Eile tue jetzt not, fuhr er fort, da Ru­dolf, sicht­lich er­leich­tert, doch noch ein we­nig zau­der­te, mit Ta­ge­s­an­bruch sol­le ja die Hin­rich­tung voll­zo­gen wer­den; wor­auf er ge­schäf­tig die nö­ti­gen An­ord­nun­gen traf und dem Bo­ten ein­schärf­te, zu lau­fen, so schnell ihn sei­ne Bei­ne trü­gen. Als der­sel­be vor dem Rat­hau­se an­kam, wur­de eben der in schwar­ze Tü­cher ge­wi­ckel­te Kör­per des Ge­rich­te­ten auf einen Wa­gen ge­la­den, um aus der Stadt ge­schafft zu wer­den.

Die­ser Mis­ser­folg er­schüt­ter­te den Kai­ser im ers­ten Au­gen­blick nicht son­der­lich; denn er hat­te sich in­zwi­schen vor­ge­stellt, was für un­be­que­me Fol­gen sein Ein­griff nach sich zie­hen könn­te und wie Ruß­worm viel­leicht über sei­ne Schwä­che prah­len und ihn heim­lich aus­la­chen wür­de. Schon am sel­ben Abend je­doch kam die Be­ängs­ti­gung wie­der, und es ge­wann den An­schein, als soll­te die Me­lan­cho­lie, die man schon über­wun­den glaub­te, sich des Kai­sers von Neu­em be­mäch­ti­gen.

1 fremd­län­disch, be­son­ders ro­ma­nisch, süd­län­disch <<<

4.

Der jun­ge Ma­xi­mi­li­an von Bay­ern war zäh, schlau und herrsch­süch­tig, ver­stieg sich in sei­nen Plä­nen aber nie zu hoch, son­dern zü­gel­te sie mit Ge­duld und Vor­sicht und wuss­te sei­nen Hoch­mut sehr wohl mit ei­ner schein­ba­ren Un­ter­ord­nung un­ter die Je­sui­ten zu ver­ei­nen, die je­doch bald merk­ten, dass ihre Macht über ihn nicht wei­ter ging, als sein Vor­teil zuließ oder etwa als ihr Ver­stand es über den sei­ni­gen da­von­trug. Das Äu­ße­re be­tref­fend, war er gut ge­wach­sen und hat­te ein hüb­sches, re­gel­mä­ßi­ges Ge­sicht, das frei­lich die Weich­heit der Ju­gend früh ver­lor; sei­ne Sinn­lich­keit war feu­rig, und es konn­te nicht feh­len, dass er in Lie­bes­an­ge­le­gen­hei­ten ge­riet, de­nen er sich mit Lei­den­schaft hin­gab. Sein Beicht­va­ter, dem bei den häu­fi­gen Ge­sprä­chen, die er mit Ma­xi­mi­li­an führ­te, die­se Vor­gän­ge nicht ver­bor­gen blie­ben, be­schränk­te sich zu­erst auf die War­nung, der Prinz sol­le Meis­ter sei­ner Ge­füh­le zu blei­ben su­chen. Nach ei­ner Wei­le ließ er sich häu­fi­ger dar­über aus, was für Pf­lich­ten ein ka­tho­li­scher Re­gent in Be­zug auf die Wei­ber, ins­be­son­de­re sei­ne Ehe­frau habe; er sei näm­lich für ihr Be­tra­gen ver­ant­wort­lich und müs­se sie so zie­hen und hal­ten, dass sie zu kei­nem Ta­del, viel­mehr zum Lobe An­lass gebe. Vor al­len Din­gen dür­fe er ihr kei­nen Ein­fluss auf die Re­gie­rungs­hand­lun­gen ge­stat­ten, denn für die­se müs­se haupt­säch­lich der Wil­le Got­tes und das Wohl der Kir­che, teils aber auch die so­ge­nann­te rai­son d’état oder Staats­ver­nunft maß­ge­bend sei. Es sei des­halb not­wen­dig, dass kein weib­li­cher Ein­fluss, wie er im Ehe­bett sich all­zu leicht gel­tend ma­che, sich ei­nes Fürs­ten be­mäch­ti­ge und dass in sei­nen Ver­hält­nis­sen zu den Wei­bern die Nei­gung zu­rück­tre­te. Die fleisch­li­chen Trie­be, die der Na­tur des Men­schen an­haf­te­ten, dürf­ten wohl be­frie­digt wer­den, aber es dür­fe kein Ver­hält­nis dar­aus er­wach­sen, das sein Füh­len und Den­ken dau­ernd in An­spruch näh­me.

Zum ers­ten Male be­merk­te der Beicht­va­ter, dass sein sonst so wil­li­ger Schü­ler ihm schwei­gend wi­der­streb­te, wes­halb er sich ent­schloss, die Ge­fahr, die sich hier ent­wi­ckeln konn­te, nach­drück­lich zu be­kämp­fen. Er sprach ein­ge­hend über die Be­schaf­fen­heit des Wei­bes, die es wohl taug­lich ma­che, ein Ge­fäß des Man­nes, aber nicht wür­dig, sei­ne Ge­fähr­tin zu sein. Vie­le Kir­chen­leh­rer sei­en im Zwei­fel, ob das Weib fä­hig sei, in den Him­mel, das heißt in die un­mit­tel­ba­re Nähe Got­tes zu ge­lan­gen als höchs­tens mit­tel­bar durch den Mann, da es kei­ne per­sön­li­che See­le habe und des Ei­gen­le­bens bar sei, in­so­fern etwa mit den Tie­ren auf ei­ner Stu­fe. Ge­schaf­fen sei die Frau, eben­so wie das Tier, da­mit der Mann sich sei­ner nach Be­darf be­die­ne, und sei des­halb sei­ner fleisch­li­chen Na­tur ent­spre­chend und auf sie wir­kend ge­macht, als der­je­ni­gen Sei­te sei­nes We­sens, mit der er selbst ver­werf­lich und ver­gäng­lich sei. Nur ei­ne Frau habe auf Er­den ge­lebt, die rein und von der Ge­brech­lich­keit der Wei­ber frei sei, die Hei­li­ge Jung­frau, und es sei die Mei­nung ei­ni­ger ge­lehr­ter Vä­ter des Or­dens Jesu, dass das weib­li­che Ge­schlecht durch sie er­löst wer­den kön­ne, wäh­rend an­de­re glaub­ten, dass Ma­ria ge­wis­ser­ma­ßen die Dar­stel­le­rin die­ses nie­de­ren Ge­schlech­tes sei und das­sel­be in ihr An­teil an Gott habe, ohne selbst über sei­ne kur­ze tie­ri­sche Exis­tenz hin­aus­zu­kom­men. Die­ses al­les be­den­kend, kön­ne ein Fürst der Wei­ber sich wohl be­die­nen, wenn es nö­tig sei, sol­le sich aber nicht zu ih­rem Knecht ma­chen, vor ih­nen schar­wen­zeln und knie­beu­gen, sie etwa gar ver­göt­tern, wie man­che heid­nischer- und scham­lo­ser­wei­se tä­ten. Die Kö­ni­gin des Him­mels, die von En­geln Ge­tra­ge­ne, die un­be­fleckt emp­fan­gen habe, der sol­le er sein Herz wei­hen. Sie, die ma­kel­los Schö­ne, die un­ver­welkli­che, nie sich ent­blät­tern­de Rose, die wol­ken­los Strah­len­de, die Hold­se­li­ge, Gna­den­rei­che, All­ver­zei­hen­de, sei die ein­zi­ge Dame, der ein Fürst sich an­be­tend hin­ge­ben kön­ne, ohne sich zu er­nied­ri­gen. Wer ihr hie­nie­den nie­wan­ken­de Er­ge­ben­heit be­wie­se, den wür­de ihre Li­li­en­hand am Tore des Him­mels emp­fan­gen, um ihn in der Ewig­keit für die kur­ze Span­ne ir­di­scher Ent­sa­gung zu ent­schä­di­gen.

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