Ricarda Huch - Der Dreißigjährige Krieg

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Ricarda Huch widmete sich seit den 1910er Jahren der italienischen, deutschen und russischen Geschichte. Ihr Hauptwerk zur deutschen Geschichte entstand zwischen 1934 und 1947 und umfasst sowohl das Mittelalter als auch die Frühe Neuzeit.Diese Sammlung über den Dreißigjährigen Krieg fasst in neuer deutscher Rechtschreibung erstmalig alle 3 Teile zusammen:Erster Teil: Das VorspielZweiter Teil: Der Ausbruch des FeuersDritter Teil: Der ZusammenbruchNull Papier Verlag

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Ein grau­es Schloss im El­saß stieg vor ihm auf, des­sen un­heil­vol­le Schwel­le sei­ne Erin­ne­rung nie wie­der be­tre­ten hat­te; nun tat er es un­wil­lig, mit der Hand den Griff des Fens­ter­kreu­zes um­klam­mernd. Im Auf­tra­ge sei­nes da­ma­li­gen Vor­ge­setz­ten, des Mar­schalls Bas­som­pi­er­re, hat­te er es be­setzt und zu­gleich den Schutz ei­ner vor­neh­men Dame und ih­rer Toch­ter über­nom­men, die sich dort­hin ge­flüch­tet hat­ten. Die Mut­ter war schö­ner; aber das Mäd­chen, fast noch Kind, hat­te ihn wie einen Ge­sand­ten Got­tes an­ge­se­hen, des­sen Be­ruf es sei, das Böse auf Er­den zu be­kämp­fen, und ihr be­wun­dern­der, un­be­wusst sich hin­ge­ben­der Blick hat­te ihn hin­ge­ris­sen. Nach­dem er sie ver­führt hat­te, schi­en es ihm, als habe sie schuld an der är­ger­li­chen Sa­che, und die Em­pö­rung und Verzweif­lung der Mut­ter und das Fle­hen des Kin­des er­reg­ten eine so grau­sa­me Lust in ihm, dass er die Ge­schän­de­te in ei­ner wil­den Nacht sei­nen trun­ke­nen Ka­me­ra­den über­ließ. Er fühl­te kei­ne Reue, son­dern Wut und Hass, als er die ent­eh­ren­den Wor­te hö­ren muss­te, mit de­nen Mar­schall Bas­som­pi­er­re ihm sei­ne un­rit­ter­li­che Tat vor­warf. Vor schmach­vol­ler Stra­fe ret­te­te ihn die Flucht, und schon wähn­te er sich si­cher, als ein zu­fäl­li­ges Aben­teu­er ihn wie­der in die Hän­de des Mar­schalls führ­te, der un­ver­züg­lich das To­des­ur­teil an ihm voll­zie­hen woll­te.

Da­mals war er ver­fal­len. Wa­rum büß­te er nicht wil­lig sei­ne ers­ten Ver­bre­chen? War es Gott, der ihm noch ein­mal die Frei­heit gab, da­mit er sich durch edle Ta­ten ent­sün­dig­te? Er je­doch hat­te die Frist be­nützt, um sich de­sto tiefer in die Höl­le zu ver­stri­cken. Jetzt schi­en es ihm, als habe er, wäh­rend er sich der zwei­ten glück­li­chen Flucht ge­rühmt und sie als Ge­währ be­trach­tet habe, dass er ge­feit vor Ge­fah­ren sei, zu­tiefst in der Brust das Be­wusst­sein ge­tra­gen, dass er ein ent­ron­ne­ner Ver­bre­cher sei. Er sah sich, wie er den Sol­da­ten, den Ka­me­ra­den, den Vor­ge­setz­ten er­schi­en: stolz, ge­fürch­tet, be­wun­dert, ge­hasst; wie ihm nichts ge­nüg­te und eine sinn­lo­se Un­ge­duld ihn vor­wärts trieb. Die Sie­ge, die ein an­de­rer er­rang, freu­ten ihn nicht, die Ehren, die an­de­ren zu­teil wur­den, schmerz­ten ihn schlim­mer als Wun­den. Er­mor­det hat­te er we­der Schwar­zen­berg noch Mer­coeur, noch Solms; aber hät­te er sie nicht ster­ben las­sen, wenn es in sei­ner Macht ge­we­sen wäre? Ge­wiss war, dass ihr Tod ihm will­kom­men war und dass er sich ein­bil­de­te, Gott habe alle die­se Män­ner hin­ge­mäht, da­mit er auf­stie­ge. Er, der alle hass­te, die über ihm wa­ren, ver­gab nie­mals Neid oder Ei­fer­sucht und Wi­der­setz­lich­keit, die sich ge­gen ihn rich­te­ten. Er sah sich bei Raab, als die Tür­ken be­siegt und in die Flucht ge­schla­gen wa­ren, wie er, trun­ken vom Schlach­ten, trie­fend und kle­bend von Schweiß, Schmutz und Blut, durch das ver­las­se­ne La­ger der Tür­ken voll der von ih­nen zu­rück­ge­las­se­nen Schät­ze ritt, de­ren größ­ter Teil ihm, als dem Feld­obers­ten, zu­fal­len muss­te. Als sein Blick auf zwei Of­fi­zie­re fiel, die sich über einen Hau­fen kost­ba­rer Waf­fen her­ge­macht hat­ten und eben einen krum­men Sä­bel aus ge­ätz­tem Sil­ber mit ei­nem edel­stein­be­setz­ten Knauf in den Hän­den hiel­ten, über­mann­ten ihn Zorn und Gier, so­dass er vom Pfer­de sprang und sie Die­be schalt, die sich sei­nes Ei­gen­tums be­mäch­tig­ten. Der eine von ih­nen er­schrak und ent­schul­dig­te sich, in­so­fern es nicht er­laubt war zu plün­dern, so­lan­ge der Feind noch ver­folgt wur­de; der an­de­re, ein Nea­po­li­ta­ner, gab eine ge­reiz­te Ant­wort, die zu rä­chen sich Ruß­worm vor­be­hielt. In Prag war es, Jah­re nach­her, als er in das Zim­mer die­ses Man­nes drang, ihm ins Ge­sicht schlug und ihn, als er den De­gen zog, im ra­schen Zwei­kampf er­stach. Der war nicht der ein­zi­ge, der von sei­ner Hand ge­fal­len war.

Dann kam der Tag, wo das Schick­sal ihn dar­an mahn­te, dass er ver­fal­len war. Es war ein Som­mer­abend in Un­garn, und ein brei­ter Wind hauch­te über das Schilf, das am Ufer der still strö­men­den Theiß wuchs, so­dass die schma­len Sil­ber­lei­ber sich dreh­ten und nach den Wei­sen zu tan­zen schie­nen, die um ein Feu­er la­gern­de Zi­geu­ner geig­ten. Er, Ruß­worm, saß mit ein paar Freun­den in sei­nem Zelt und trank und spiel­te, als ei­ni­ge Of­fi­zie­re nä­her­ka­men, un­ter de­nen ein Frem­der war, der durch die aus­ge­such­te Ele­ganz, Keck­heit und An­mut sei­ner Er­schei­nung auf­fiel. Ruß­worm er­kann­te so­gleich, dass es we­der ein Deut­scher noch ein Ita­lie­ner, noch ein Wal­lo­ne war; es muss­te ein Fran­zo­se sein, und ein selt­sa­mes Frös­teln über­lief ihn, in­dem er das dach­te. Un­ter­des­sen wa­ren die Of­fi­zie­re her­an­ge­tre­ten und stell­ten den Frem­den als den jun­gen Herrn Bas­som­pi­er­re vor, der im Ge­fol­ge des Prin­zen von Join­ville ge­kom­men sei, um un­ter Ruß­worms Füh­rung ge­gen die Tür­ken zu kämp­fen. In­dem er sich ver­neig­te, sag­te der schö­ne jun­ge Mann, Ruß­worm habe, so viel ihm be­kannt sei, sei­ne Lauf­bahn un­ter sei­nem Va­ter, dem al­ten Mar­schall Bas­som­pi­er­re be­gon­nen; umso eher wer­de er jetzt dem Soh­ne ge­stat­ten, das Hand­werk von ihm zu ler­nen. Ruß­worm gab eine nicht un­höf­li­che, aber kur­ze Ant­wort, wäh­rend sein Herz beb­te; es kam ihm vor, als sei die schein­ba­re Un­be­fan­gen­heit des Fran­zo­sen er­küns­telt und als spie­le ein spöt­ti­sches Lä­cheln um sei­nen freund­li­chen Mund. Er war­te­te einen Au­gen­blick ab, wo er mit Bas­som­pi­er­re al­lein war, um ihm zu sa­gen, er habe nichts ge­gen ihn und wer­de ihm nichts zu­lei­de tun; aber sein An­blick sei ihm zu­wi­der, und er sol­le ihn mei­den, so viel das mög­lich sei. Den­noch sah er ihn oft, nicht nur im Fel­de, son­dern auch in den Häu­sern des ka­tho­li­schen Adels in Prag, wo nie­mand so er­folg­reich wie der jun­ge Bas­som­pi­er­re den Da­men den Hof zu ma­chen wuss­te; und so­wie er ihn er­blick­te, hör­te Ruß­worm die sü­ßen Gei­gen­tö­ne wie­der, die die Zi­geu­ner an je­nem Abend an der Theiß ge­spielt hat­ten.

Nie war Ruß­worm so wild und über­mü­tig, als wenn er Bas­som­pi­er­re in der Nähe wuss­te. Tol­le Fes­te fei­er­ten sie auf dem Schlos­se des Burg­gra­fen von Karl­stein, in des­sen jüngs­te Toch­ter er, Ruß­worm, eben da­mals ver­liebt war. In den Sä­len, wo man tanz­te, roch es nach Wachs, Schweiß und Blu­men; er hielt die Ge­lieb­te in den Ar­men und drück­te zum Ab­schied auf eine ih­rer Brüs­te, die aus dem sei­de­nen Mie­der quol­len, einen lan­gen Kuss, so­dass eine röt­li­che Stel­le sicht­bar blieb und das Mäd­chen auf­at­mend da­von­lief, um sich frisch zu pu­dern. Dann ritt er mit Bas­som­pi­er­re in die alte Stadt und er­zähl­te die­sem, er wis­se einen Gast­wirt mit zwei hüb­schen Töch­tern, die er ih­nen für ein paar Du­ka­ten ver­kup­peln wür­de. Der Wirt saß noch bei ei­nem Lämp­chen in der Gast­stu­be zwi­schen den Töch­tern, von de­nen die eine ihr ge­lös­tes Haar kämm­te, wäh­rend die an­de­re aus ei­nem al­ten Ka­len­der vor­las. Sie wur­den ein­ge­las­sen, und Ruß­worm setz­te sich so­fort zu der, die ihre Haa­re flocht und de­ren scheu­er Blick sei­ne Lei­den­schaft ent­zün­det hat­te. Er woll­te kei­ne Zeit ver­lie­ren, nann­te sie Lieb­chen und um­arm­te sie, und als der ent­rüs­te­te Va­ter ihn an­pack­te, droh­te er die­sem und be­haup­te­te, er habe schon Geld von ihm für sei­ne Kin­der an­ge­nom­men. Dass Bas­som­pi­er­re ihn warn­te und zu ver­mit­teln such­te, reiz­te ihn nur mehr: er hielt das jam­mern­de Mäd­chen in ei­nem Arme fest und wehr­te mit be­waff­ne­ter Hand den Va­ter ab; in­des­sen hat­te die an­de­re Toch­ter ein Fens­ter ge­öff­net und schrie um Hil­fe in die Nacht. Nun ka­men von ver­schie­de­nen Sei­ten die Nach­barn, mit Knüp­peln, Mes­sern und Äx­ten be­waff­net; er ver­such­te eine Wei­le, sich zu weh­ren, muss­te aber doch end­lich, am Arme ver­wun­det, das Mäd­chen los­las­sen und, von der er­bit­ter­ten Men­ge ver­folgt, durch die en­gen und stei­len Gas­sen flüch­ten.

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