Ricarda Huch - Der Dreißigjährige Krieg

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Ricarda Huch widmete sich seit den 1910er Jahren der italienischen, deutschen und russischen Geschichte. Ihr Hauptwerk zur deutschen Geschichte entstand zwischen 1934 und 1947 und umfasst sowohl das Mittelalter als auch die Frühe Neuzeit.Diese Sammlung über den Dreißigjährigen Krieg fasst in neuer deutscher Rechtschreibung erstmalig alle 3 Teile zusammen:Erster Teil: Das VorspielZweiter Teil: Der Ausbruch des FeuersDritter Teil: Der ZusammenbruchNull Papier Verlag

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Der Schweiß trat ihm bei der Erin­ne­rung auf die Stir­ne. Da­mals hat­te es ihn nicht an­ge­foch­ten; nur ein paar Tage spä­ter ritt er nachts an der Spit­ze ei­nes Mas­ken­zu­ges, denn es war Fa­sching, durch die Stadt, er in der Tracht ei­nes rei­chen Tür­ken, mit ei­nem per­len­be­han­ge­nen Tur­ban und ei­ner schar­lach­ro­ten Schär­pe aus­staf­fiert. Am Tore der Alt­stadt wur­den sie durch Wäch­ter auf­ge­hal­ten, die die Ver­ord­nung hat­ten, bei Nacht nie­man­den, wer es auch sei, pas­sie­ren zu las­sen. Ruß­worm, nicht wil­lens zu ge­hor­chen, trotz­te und droh­te mit sei­nem Na­men und An­se­hen; der Lärm führ­te den Haupt­mann der Po­li­zei­wa­che her­bei, der, nach­dem Ruß­worm sich zu er­ken­nen ge­ge­ben hat­te, die Ge­sell­schaft vor­beiließ und zu­gleich die Wäch­ter ent­schul­dig­te, die als arme Leu­te nur er­hal­te­ne Be­feh­le aus­ge­führt hät­ten. Die­se De­mü­ti­gung ge­nüg­te nicht, sei­nen Zorn zu be­sänf­ti­gen; viel­mehr be­wirk­te er, dass die Wäch­ter in har­tes Ge­fäng­nis ge­wor­fen wur­den und wo­chen­lang dort schmach­te­ten. Die Frau­en der Män­ner war­fen sich ihm zu Fü­ßen und fleh­ten sein Er­bar­men an, ohne dass es ihn rühr­te; ih­ren Män­nern, sag­te er, ge­sch­ehe recht, der Über­mut müs­se ge­straft wer­den, in Zu­kunft wür­den sie sei­nen Na­men ken­nen. Erst als zwei von den Ge­fan­ge­nen vor Käl­te und Hun­ger ge­stor­ben wa­ren, ließ er die üb­ri­gen frei.

Was hat­te ihn um­ge­trie­ben bei al­lem sei­nem Tun? Wo­hin war er ge­ra­ten? Sei­ne Bli­cke folg­ten den schwar­zen Wol­ken, die un­auf­halt­sam vor­über­feg­ten wie die Au­gen­bli­cke sei­nes grau­en­vol­len, be­sin­nungs­los ver­geu­de­ten Da­seins. Er hat­te das Wie­de­r­ein­tre­ten des Je­sui­ten­pa­ters über­hört und wen­de­te sich mit ei­nem Schrei des Schre­ckens um, als die­ser die Hand auf sei­nen Arm leg­te und ihn frag­te, ob er be­reit sei, das Abend­mahl zu emp­fan­gen.

Ruß­worm schlug die Hän­de vor das Ge­sicht, stürz­te auf die Knie und rief aus: »Ich bin der sün­den­volls­te al­ler Sün­der, nicht wert, dein Ge­wand, mein Va­ter, zu be­rüh­ren! Wie soll­te ich den Leib des Herrn emp­fan­gen?« Der Geist­li­che leg­te die Hand auf Ruß­worms Schei­tel, sag­te, dass Reue auch ein Über­maß von Sün­de zu til­gen ver­mö­ge, und for­der­te ihn auf, zu beich­ten. Fast eine Stun­de ver­ging dar­über, wor­auf der Je­suit dem Bü­ßen­den das Cre­do vor­zu­spre­chen be­gann. Als er die Wor­te aus­sprach: »Et in­car­na­tus est«, er­beb­te Ruß­worm, wie wenn ein Po­sau­nen­stoß sie be­glei­tet hät­te. »Auch mei­ne See­le«, rief er aus, »war ein un­s­terb­li­cher Hauch Got­tes, aber das Fleisch, in das sie ein­ging, hat sie ver­schlun­gen. Die Edle ist eine Skla­vin ge­wor­den, ent­stellt und be­su­delt, und ließ das Fleisch als einen grau­sa­men He­ro­des über sich tri­um­phie­ren. Es ist zu viel, zu viel«, stöhn­te er, »mei­ne Schuld ist zu groß für Got­tes Gna­de.« Die Trä­nen stürz­ten hef­tig aus sei­nen Au­gen, in­dem er die Knie des Pa­ters um­schlang. »Got­tes Gna­de ist un­er­mess­lich«, sag­te die­ser sanft. »Dass der Au­gen­blick da wäre«, flüs­ter­te Ruß­worm, »wo ich dies Fleisch op­fern darf, das durch und durch vol­ler Sün­de ist! Aber ist das Buße, dass ein Schwert mei­nen Na­cken durch­schnei­det? Ich möch­te, dass je­des mei­ner Glie­der ein­zeln zu Tode ge­mar­tert wer­den könn­te. Lang­sam soll­te das Feu­er mich ver­zeh­ren; viel­leicht lie­ße Gott zu, dass, wäh­rend mein Fleisch in Qua­len schmöl­ze, mei­ne See­le ver­jüngt und ge­rei­nigt wür­de.«

Der Pa­ter such­te den lei­den­schaft­lich Schluch­zen­den zu be­ru­hi­gen. »Er­gib dei­nen Wil­len in Gott«, sag­te er zu ihm, »auch dar­in, dass du nicht mehr op­fern willst, als er von dir ver­langt. Brin­ge dich ihm wil­lig dar, wenn die Stun­de kommt, und har­re de­mü­tig, wie er mit dir schal­ten will.«

Nach die­ser ge­walt­sa­men Auf­re­gung kam eine wohl­tä­ti­ge Ruhe und tiefer Schlaf über den Ver­ur­teil­ten. Er wur­de durch die Schrit­te und Re­den ver­schie­de­ner Män­ner ge­weckt, die sein Zim­mer be­tra­ten und un­ter de­nen er die ver­mumm­te Ge­stalt des Hen­kers er­kann­te. Ob es schon Zeit sei? frag­te er; man hät­te ihn län­ger schla­fen las­sen kön­nen. Es sei sechs Uhr, wur­de ihm geant­wor­tet, um sie­ben müs­se al­les vor­bei sein. Der Je­sui­ten­pa­ter, der ein Kru­zi­fix trug, nick­te ihm zu und schi­en ihm et­was sa­gen zu wol­len; al­lein er be­ach­te­te es nicht, plötz­lich von ei­nem durch­drin­gen­den Wi­der­wil­len und Zorn er­fasst. Auf sei­ne lau­te Fra­ge, ob des Kai­sers Ma­je­stät da­von un­ter­rich­tet sei, dass jetzt sein Haupt fal­len sol­le, ant­wor­te­te ei­ner der an­we­sen­den Rich­ter, es ge­sch­ehe al­les auf Be­fehl des Kai­sers. Ruß­worm stutz­te; es dräng­te ihn, das Fens­ter auf­zu­rei­ßen und die Vor­über­ge­hen­den um Ret­tung an­zu­ru­fen, der Kai­ser wer­de sie da­für be­loh­nen. Nicht mög­lich schi­en es ihm, nicht mög­lich, dass der Kai­ser ihn ver­lie­ße!

Drau­ßen war es noch dun­kel, in das Zim­mer fie­len rote Lich­ter von den Fa­ckeln, die die Wäch­ter hiel­ten. Das Ge­fühl, es be­ob­ach­te­ten ihn höh­nen­de Bli­cke und wei­de­ten sich an sei­ner To­des­furcht, ließ ihn sich fas­sen; er rich­te­te sich stolz auf und bat die An­we­sen­den, sei­nen Ab­schieds­wor­ten Ge­hör zu schen­ken.

Der Tod sei ihm er­wünscht, sag­te er ru­hig, durch den er die zahl­rei­chen Sün­den sei­nes Le­bens büße. Wol­le der Hen­ker ihm die be­fleck­te Hand ab­hau­en, be­vor er ihm das Haupt vom Rump­fe trenn­te, so wer­de er es ihm dan­ken. Nicht als ob er am Tode des Her­zogs von Mer­coeur schul­dig sei; auch den Bel­gio­jo­so habe er nicht ge­tö­tet, viel­mehr habe der ihm nach­ge­stellt und sei in die Gru­be ge­stürzt, die er ihm zum Fal­le ge­gra­ben habe.

Er wur­de leb­haf­ter und sprach schnel­ler und lau­ter. Noch we­ni­ger, fuhr er fort, habe er sich je­mals ge­gen das Haupt des Rö­mi­schen Rei­ches, den Kai­ser, ver­fehlt. Ja, er sei nei­disch und rach­süch­tig ge­we­sen, habe wüst mit Wei­bern ge­wirt­schaf­tet; aber den Kai­ser habe er ver­ehrt wie einen Va­ter und Herrn, der Traum sei­ner Ju­gend wie das Ziel sei­ner Man­nes­kraft sei ge­we­sen, sein Le­ben auf dem Schlacht­feld für den Kai­ser zu wa­gen. Er habe die Fein­de nie ge­fürch­tet, die von au­ßen die Macht des Kai­sers an­ge­grif­fen hät­ten, noch die im In­nern des Rei­ches sein Dien­stei­fer ge­reizt hät­te. Hei­lig über al­les sei ihm der Kai­ser ge­we­sen, Huld und Lohn hät­te er von ihm ver­dient; an­statt des­sen gebe er ihn dem Hen­ker preis. Zu spät wer­de er ihn zu­rück­wün­schen, er wer­de kei­nen fin­den, der ihm so er­ge­ben sei wie er. Nie­mand wer­de ihn vor den Ver­rä­tern schüt­zen, die ihn um­ring­ten, ver­las­sen wer­de er ster­ben, arm und ein­sam wie ein hei­mat­lo­ser Bett­ler.

Wäh­rend ei­ni­ge von Ruß­worms Rede er­schüt­tert wa­ren, mach­te der Vor­sit­zen­de des Ge­rich­tes Mie­ne, sei­ne Läs­te­run­gen ge­gen die kai­ser­li­che Ma­je­stät zu un­ter­bre­chen; in­des­sen leg­te der Je­suit die Hand auf sei­nen Arm und hielt ihm mit trau­ri­gem Blick das Kru­zi­fix ent­ge­gen. In Ruß­worms Zü­gen ging eine jähe und schreck­li­che Ver­än­de­rung vor; er riss das Kreuz dem Geist­li­chen aus der Hand, drück­te es an die Lip­pen und an das Herz und rief aus, in­dem er sich auf die Knie warf: »Mein Hei­land Je­sus Chris­tus, ver­gib mir; ich st­er­be gern als ein Sün­der zu dei­nen Fü­ßen.« In die­ser Stel­lung ver­harr­te er schwei­gend, bis der Streich fiel, der ihn mit eins tö­te­te.

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