
Prüfe abschließend, ob das Segel innerhalb der Messmarken ist .
Einmal festgemacht wirst du den Baum in der Regel am Segel angeschlagen lassen und das Segel um den Baum aufwickeln, wenn du es nicht verwendest.
Diese Bändsel bindest du um den Mast, wenn du ein Segel zum ersten Mal anschlägst. Danach kannst du den Mast einfach jedes Mal durch die Bändsel schieben und dann ihre Spannung den Windverhältnissen anpassen.
Das diagonale Kopfbändsel
Es ist sehr wichtig, dass dieses Bändsel korrekt angebracht wird. Denn es kann nicht mehr verändert werden, ohne den Mast zu legen. Es sollte so justiert werden, dass der Kopf des Segels immer auf gleicher Höhe bleibt. Bei gespanntem Kopfbändsel und losem Vorliek sollte das Markierungsband am Segel knapp unter der oberen Messmarke am Mast sein. Wird das Vorliek dann maximal gespannt, sollte das Markierungsband am Segel bis knapp über die untere Messmarke am Mast kommen.
HAST DU'S GEWUSST?
Das Markierungsband am Vorliek muss zwischen den beiden Messmarken am Mast sein (siehe Foto 18, S. 23). Der Abstand zwischen Vorliek und Mast darf nicht größer als 10 mm sein.
Segeltrimm für unterschiedliche Windstärken
Jedes Mal wenn du segelst, solltest du dir den Segeltrimm auf dem Vordruck zur Wettfahrt-Auswertung (siehe S. 116) notieren. Dort trägst du auch die Wind- und Seegangsbedingungen ein und notierst dir, wie gut das Boot zu segeln war. Das hilft dir, Vertrauen aufzubauen, dein Boot besser beurteilen zu können und schneller zu werden.
Segeltrimm bei Leichtwind (1-2 Bft. / 1-4 Knoten) Eine langsame Luftströmung würde an einem tiefen Segelprofil abreißen. Trimme das Segel also flach, um einen Strömungsabriss zu vermeiden und die Beschleunigung sowie die Höhe am Wind zu optimieren. Die größte Profiltiefe sollte bis zur Mitte nach hinten getrimmt werden. Das Vorliek und das Achterliek bleiben ohne Spannung. Das Vorliek sollte mit einer nach vorn gerichteten Krümmung gebändselt werden, damit der Segelbauch und der Anströmwinkel flacher werden.
Segeltrimm für Leichtwind .
•Horizontale Kopf- und Halsbändsel mit 9 mm Abstand zwischen Vorliek und Mast.
•Mittleres Bändsel ohne Abstand zum Mast, übrige Vorliekbändsel so, dass das Vorliek gleichmäßig gekrümmt ist.
•Vorliek ohne Spannung, 3-4 Verdrehungen am diagonalen Halsbändsel, um den Baum anzuheben. Bei ungespanntem Vorliek wandert der Segelbauch nach achtern, und der Anströmwinkel wird flacher.
•Unterliekstrecker gespannt, um das Segel flach zu trimmen.
•Baumniederholer ganz lose, damit das Achterliek offen bleibt.
•Die Baumgabel muss ganz am Mast anliegen, aber der Baum muss noch steigen können, wenn das Achterliek unter Spannung kommt.
Segeltrimm für böigen Wind bei allen Bedingungen
Stelle den Trimm – vor allem auch die Spriet – immer für den leichteren Wind zwischen den Böen und nicht für die maximale Windstärke in den Böen ein. Du wirst durch die Böen segeln können, weil sich das Achterliek öffnet. Trimmst du das Segel und die Spriet dagegen für die Böen, klappt das Achterliek bei dem schwächeren Wind zwischen den Böen um – das ist tödlich!
Lass das Achterliek nicht umklappen, wenn der Wind abflaut. Trimm das Segel für den schwächeren Wind zwischen den Böen und akzeptiere, dass sich das Achterliek in den Böen öffnet .
Segeltrimm mit maximaler Power (2-4+ Bft. / 4-11 Knoten)
Trimme das Segel mit geradem Vorliek und losem Unterliek.
•Vorliekbändsel und horizontale Kopf- und Halsbändsel so, dass das Vorliek einen gleichmäßigen Abstand von 3-4 mm zum Mast hat.
•Unterliekstrecker so lose, dass sich leichte Einbuchtungen entlang des Unterlieks bilden. Ist das Unterliek allerdings zu lose, klappt das Achterliek um.
•Baumniederholer gerade noch ohne Spannung, wenn die Schot bei Amwindkurs dichtgeholt ist.
•Spriet so wie für Leichtwind, sodass sich kleine Falten am Kopf des Segels bilden.
Segeltrimm für stärkeren Wind .
•Justiere die Vorliekspannung, indem du weniger Verdrehungen am diagonalen Halsbändsel verwendest. Bei zunehmendem Wind muss das Vorliek mehr gespannt werden.
Trimm für schwerere Segler
Schwerere Segler können ein mit viel Kraft voll getrimmtes Segel bis zum Abbruch einer Regatta fahren. Dabei wird sich der Mast biegen, sodass die horizontalen Kopf- und Halsbändsel ganz eng und die mittleren Bändsel weiter gebunden werden müssen, um den Segeltrimm und die Kraft beizubehalten. Das Vorliek sollte gleichmäßig gekrümmt sein und in der Mitte einen Abstand von 9 mm zum Mast haben.
Solange sich der Mast nicht biegt, ist das Segelprofil voll .
Biegt sich der Mast durch, wird das Segelprofil flacher .
Druck aus dem Segel nehmen
Solltest du Schwierigkeiten haben, das Boot aufrecht zu halten und ohne Krängung zu segeln, obwohl du stark ausreitest und bereits das Schwert 10 cm aufgeholt und nach hinten angestellt hast und sich auch das Achterliek in den Böen und auf den Wellenkämmen öffnet, musst du das Rigg noch weiter anpassen.
•Binde alle Vorliekbändsel so eng, dass das Segel am Mast anliegt.
•Ziehe das Achterliek mit dem Unterliekstrecker so weit wie möglich vom Mast weg, bis das Schothorn an der schwarzen Messamarke ist. Dadurch wird die untere Hälfte des Segels flacher.
•Binde das horizontale Kopfbändsel weiter, sodass der Abstand zum Mast 8 mm beträgt. Das macht die obere Hälfte des Segels flacher. Bedenke, dass sich die Befestigung noch dehnen kann und dass der erlaubte Abstand 10 mm beträgt. Die Kopfbändsel müssen sehr stark sein, da sie die Zugkräfte der Spriet und des Segels aufnehmen müssen. Auch die Mastbiegung wird größtenteils durch die Kopfbändsel erzeugt. Sollten sie reißen, kann auch das Segel einreißen.
•Das horizontale Halsbändsel muss ganz eng sein.
•Das Vorliek muss so stark wie möglich gespannt sein. Bei schwereren Seglern sollte das Vorliek einen gleichmäßigen Abstand zum Mast haben. Sie können Druck aus dem Segel nehmen, weil sich bei ihnen der Mast biegt und dadurch das Segel und der Anströmwinkel flacher werden.
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