TIPPS
•Halte den Pinnenausleger mit dem Dolchgriff: Der kleine Finger ist an der Seite, die zur Pinne zeigt.
•Halte die Großschot auf die gleiche Art: Der kleine Finger ist auf der Seite, die zum Schotblock führt, Daumen nach oben!
•Halte Knie und Füße beim Ausreiten aneinander, halte den Ellbogen beim Zug an der Schot nach oben.
•Halte das Boot und das Rigg in Balance und das Ruder mittschiffs. Kämpfe nicht gegen das Ruder an.
•Lass den Bug nicht gegen die Wellen schlagen. Lenze das Boot, sobald Wasser überkommt und segele das Boot möglichst trocken.
ÜBUNGEN
Steuern ohne Ruder
Jeder Ruderausschlag bremst. Mit den folgenden Techniken kann das Boot ohne Ruder gesteuert werden:
1.Um ein leegieriges Boot geradeaus auf Kurs zu halten oder ein ausbalanciertes Boot anluven zu lassen:
•Nach Lee krängen.
•Den Segeldruckpunkt nach achtern bringen, indem man den Mast nach hinten neigt, die Schot weiter dichtholt oder das Achterliek schließt.
•Den Lateraldruckpunkt nach vorn bringen, indem man das Schwert nach vorn anstellt und das eigene Gewicht nach vorn verlagert.
2.Um ein luvgieriges Boot geradeaus auf Kurs zu halten oder ein ausbalanciertes Boot abfallen zu lassen:
•Nach Luv krängen.
•Den Segeldruckpunkt nach vorn bringen, indem man den Mast nach vorn neigt, die Schot etwas fiert oder das Achterliek öffnet.
•Den Lateraldruckpunkt nach hinten bringen, indem man das Schwert nach hinten anstellt oder etwas aufholt und das eigene Gewicht nach achtern verlagert.
Binde die Pinne mittschiffs mit einer Gummileine um die Ausreitgurte fest, und trainiere diese Techniken.
Steuern mit festgebundener Pinne .
2. KAPITEL
Segel und Rigg
Segel und Rigg haben einen entscheidenden Einfluss auf die Bootsgeschwindigkeit. Es ist wichtig, sie von Grund auf zu verstehen.
Das Segelprofil
Die Bootsgeschwindigkeit und die Höhe am Wind hängen stark vom Profil des Segels ab.
Wie hoch man an den Wind gehen kann, wird vom Anströmwinkel bestimmt. Das ist der Winkel zwischen dem vorderen Bereich des Segels und einer gedachten Linie vom Vor- zum Achterliek. Ein flacher Anströmwinkel (A) erlaubt mehr Höhe am Wind als ein tiefer Anströmwinkel (B), bei dem das Segel beim Anluven einen Gegenbauch hinter dem Vorliek bildet.
Wichtig ist, wo genau das Segel seine größte Profiltiefe hat. Je mehr Profiltiefe ein Segel hat, desto mehr Kraft (Power) hat es. Im Allgemeinen gilt:
•Tief geschnittene Segel haben mehr Kraft als flach geschnittene Segel.
•Wird die größte Profiltiefe weiter nach vorn getrimmt, kann mehr Vortrieb erzeugt werden.
•Bei einem gut geschnittenen Segel liegt die größte Profiltiefe bei 40 bis 50 % der Strecke vom Vorzum Achterliek hinter dem Vorliek.
Beim Segeltrimm sucht man den besten Kompromiss zwischen Höhe am Wind und Kraft zu finden.
In ruhigem Wasserwird das Boot nicht durch Wellen abgebremst und benötigt weniger Kraft, um seine maximale Geschwindigkeit zu halten. Deshalb ist die Höhe am Wind entscheidend. Trimme das Segel mit einem flachen Anströmwinkel und weiter hinten liegendem Bauch, insgesamt also flacher.
Bei stärkeren Wellenwird das Boot durch den Wellenschlag gebremst und benötigt maximale Kraft, um die Geschwindigkeit zu halten. Trimme den Bauch des Segels weiter nach vorn, sodass ein größerer Anströmwinkel und ein insgesamt volleres Segelprofil entstehen.
Unterschiedlicher Trimm des Segelprofils .
Der Bauch wandert in Richtung des am meisten gespannten Lieks des Segels:
•Nach vorn, wenn das Vorliek gespannt wird (z. B. durch den Cunningham-Strecker).
•Nach hinten, wenn das Achterliek gespannt wird (z. B. durch den Baumniederholer oder durch starken Zug an der Schot).
•Nach unten, wenn das Unterliek gespannt wird (z. B. durch den Unterliekstrecker).
Durch die Anströmung des Segels entsteht ein Druckunterschied zwischen Luv- und Leeseite des Segels. Da sich der Druck ausgleichen möchte, erzeugt das Segel sogenannten Auftrieb. Ein Teil dieser Kraft wirkt seitlich und wird vom seitlichen Wasserwiderstand von Schwert und Ruder aufgefangen. Der andere Teil wirkt als Vortriebskraft nach vorn. Diesen Teil gilt es, durch den Trimm des Segels zu maximieren.
Dein Trainer sollte niemals die Leeseite deines Segels sehen können, wenn er direkt hinter dir fährt. Knickt das Achterliek zur Mittschiffslinie hin um, wirkt die Kraft aus diesem Teil des Segels nach hinten. Das ist nicht gut!
Bei einem korrekt getrimmten Segel ist das Achterliek parallel zur Mittschiffslinie und die Kraft wirkt nach vorn und zur Seite .
Bei einem schlecht getrimmten Segel mit geschlossenem Achterliek wirkt die Kraft nach vorn, zur Seite und nach hinten .
Ein geschlossenes Achterliek ist der häufigste Grund, warum Opti-Segler langsam sind. Was aber sind die Ursachen dafür?
•Die Schot wird vor lauter Aufregung zu dicht geholt.
•Man weiß nicht, wie das optimale Segelprofil aussieht.
•Zu stark gespanntes Sprietfall: Man hat vergessen das Sprietfall bei abflauendem Wind zu fieren. Dadurch schließt sich das Achterliek, und das Boot entwickelt bei leichtem Wind keinen Vortrieb.
•Bei unstetem Wind ist das Sprietfall für die Böen anstatt für den schwächeren Wind zwischen den Böen gespannt worden.
•Zu stark gespannter Baumniederholer. Bei Amwindkursen ist im Opti keine Spannung am Baumniederholer nötig, außer wenn Druck aus dem Segel genommen werden soll.
•Zu wenig Spannung im Unterliek.
•Das Vorliek ist zu wenig gespannt oder schlecht an den Mast gebändselt.
Die oberste Segellatte ist ein guter Indikator. Bei Amwindkursen sollte sie parallel zur Mittschiffslinie sein. Ist sie dagegen zur Mittschiffslinie hin gerichtet, so ist das Achterliek zu sehr geschlossen. Verlasse dich nicht allein auf die Windfäden am Achterliek! Sie zeigen nicht immer an, ob das Achterliek geschlossen ist oder nicht.
Ein geschlossenes Achterliek ist der häufigste Grund für eine schlechte Geschwindigkeit .
Das Rigg

Spriet
Um die Spriet richtig zu verstehen, muss man wissen, dass das Oberliek nicht gedehnt werden kann. Mit der Spriet wird vielmehr die Piek nach oben gedrückt und das Achterliek gespannt.
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