62 Von Dauer- und Durchgangsgästen
Friedrichskoog: Seehundstation Friedrichskoog
63 Ganz unten angekommen
Neuendorf-Sachsenbande: Tiefste Landstelle Deutschlands
64 Das Wasser muss weg
Stördorf: Schöpfmühle Honigfleth
65 Was dem Menschen wichtig ist
Itzehoe: Kreismuseum Prinzeßhof
66 Im Verborgenen blühen
Krempe: Innenstadt
67 Kaffeekränzchen statt karger Kost
Barmstedt: Galerie-Café Schlossgefängnis
68 Von nun an geht’s bergab
Klein Nordende: Liether Kalkgrube
69 Die süßeste Versuchung
Uetersen: Schokoladenmanufaktur DaJa Chocolate
70 Uetersen blüht
Uetersen: Rosarium Uetersen
71 Platz schaffen
Lübeck: Gänge und Höfe in der Altstadt
72 Kontor und Klassizismus
Lübeck: Museum Behnhaus Drägerhaus
73 Mit Quietschen und Kreischen
Lübeck: Eimerkettenbagger Wels im Museumshafen
74 Vorgedrängelt
Lübeck: Alter Leuchtturm Travemünde
75 Kuschelig und köstlich
Ratekau: Café Tausendschön
76 Abtauchen in eine fremde Welt
Timmendorfer Strand: Aquarium Sea Life
77 Auge in Auge
Grömitz: Zoo Arche Noah
78 Umgeben von Bettenburgen
Fehmarn: Burgruine Glambeck
79 »Castles made of Sand«
Fehmarn: Jimi-Hendrix-Denkmalstein
80 Mit Entdeckerspaß
Fehmarn: Galileo-Wissenswelt
81 Auf See geblieben
Fehmarn: Niobe-Denkmal
82 Kaiserliche Krone aufgesetzt
Plön: Bahnhof
83 Musen und Muffensausen
Plön: Parnaßturm
84 Ganz schön steil
Plön: Twieten der Altstadt
85 Ich glaub, ich bin im Wald
Ruhwinkel: Lindenallee in Schönböken
86 Für alle Bedürfnisse
Bissee: Antik-Hof Bissee
87 Baustil der besonderen Art
Schellhorn: Kapelle Sophienhof
88 Pantoffel-Held
Preetz: Holzschuhmacherei Lorenz Hamann
Karte
Nord-Ostsee-Kanal
1 Schalten und Walten
Rendsburg: Museumsstellwerk Rn
Wir betreten die Anlage des Museumsstellwerks in Rendsburg durch eine geöffnete Schranke. Sie wird manuell bedient und verfügt über ein Läutewerk. Ein Signal wird jedoch nicht mehr gegeben, denn der Schlagbaum bleibt heutzutage oben und lädt Besucher zu einer Zeitreise ein.
Die Bahnanlage – von deren Art ich früher während Zugfahrten noch einige gesehen habe, die inzwischen jedoch selten geworden sind – stammt aus dem Jahr 1910. Das pittoreske Bauwerk sollte abgerissen werden, nachdem moderne Technik es 1983 überflüssig gemacht hatte. Glücklicherweise kam der historisch interessierte Eisenbahner Siegfried Weichert auf die Idee eines Museumsstellwerks, und so konnte das Häuschen erhalten werden. Mit vielen anderen Eisenbahnern baute er eine Ausstellung auf, die über Spenden finanziert wird. Sie wuchs über die Jahre und erstreckt sich heute auf drei Geschosse.
Vom Arbeitsplatz des Wärters aus, einem Schreibtisch mit stilecht altem Telefon, hat man freie Sicht auf die Gleise. Stellwerke erhöhten einst die Sicherheit des Bahnbetriebs und sorgten für einen schnelleren Zug- und Rangierdienst. Sie wurden um 1900 entwickelt. Der Wärter konnte Weichen und Gleissperren, aber auch die Signale für die Lokführer zentral bedienen. Im Block- und Hebelwerk liegt Hebel neben Hebel – wie konnte der Diensthabende bei dieser großen Auswahl bloß wissen, welchen er für welchen Zweck bedienen musste? Aber Zauberei ist das natürlich nicht gewesen. Die Wärter waren für ihre verantwortungsvolle Arbeit bestens ausgebildet.
Wenn wir das nächste Mal mit der Bahn nach Rendsburg fahren, werden wir Ausschau nach dem kleinen Museumsgebäude halten. Und uns vorstellen, wie der Wärter darin schaltete und waltete, um die Züge sicher auf ihre Schienen zu lenken.
Eine Bahnfahrt von Kiel nach Rendsburg lohnt sich: Die Strecke führt über die Rendsburger Hochbrücke, ein einzigartiges Technikdenkmal, dessen Gesamtlänge siebeneinhalb Kilometer beträgt.
1
Museumsstellwerk Rendsburg
Am Bahnhof 22
24768 Rendsburg
04331 339215
www.museumsstellwerkrendsburg.de
Rendsburger Hochbrücke
Am Kreishafen
24768 Rendsburg
2 Viehtrieb
Tetenhusen: Historischer Ochsenweg
Von der dänischen Grenze bis nach Hamburg durchquert man Schleswig-Holstein auf der Autobahn A7. Nicht einmal zwei Stunden dauert die Fahrt. Auch in vergangenen Zeiten existierte eine Nord-Süd-Verbindung – allerdings kam man damals deutlich langsamer voran. Von Jütland bis zur Elbe führte einst der Ochsenweg, der bereits in der Bronzezeit entstanden war.
Der Name der Route war früher Programm, denn etwa vom 16. bis ins frühe 19. Jahrhundert wurden tatsächlich Ochsen von Norden nach Süden auf dieser Fernstraße getrieben. Die Tiere wurden auf den dänischen Inseln und in Jütland gezüchtet. Verkauft wurden sie ins heutige Mittel- und Süddeutschland, doch dazu mussten sie erst einmal zu den Viehmärkten gebracht werden. Und so brachten die Händler zu besten Zeiten die ungeheure Anzahl von 30.000 bis 50.000 Ochsen nach Wedel an der Elbe – und da haben wir noch keine Ziege, kein Schaf und kein Schwein mitberücksichtigt! Auch wenn der Ochsenweg eine »bequeme« Fernstraße war, muss man sich den Marsch ziemlich beschwerlich vorstellen. Die Treene galt es zu überqueren, die Tiere mussten durch die Eiderniederung. Die Trasse lief zwar entlang des Geestrückens, einer sandigen und damit vergleichsweise trockenen Landschaft, aber je nach Wetter war der Grund auch hier oft schlammig. Als ein besonders schwieriges Teilstück, das noch erhalten ist, erwies sich der ausgedehnte Wald bei Kropp mit seinem tiefen Sandboden. »Du büs Kropper Busch noch ni vörbi«, sagt der Volksmund heute noch. Oder meint er damit, dass Wegelagerer an dieser Stelle den Viehhändlern oft auflauerten?
Schön, dass wir in unseren Zeiten weder Sand noch Räuber fürchten müssen, wenn wir durch Schleswig-Holstein fahren. Und dass wir schneller vorankommen. Wenn auf der A7 nicht gerade Stau ist.
Dem Ochsenweg folgt ein gut ausgebauter Radfernweg. Auf seinen 245 Kilometern passiert man neben wunderschöner Natur auch Städte wie Schleswig und Rendsburg und historische Bauten wie das Danewerk.
2
Ochsenweg
Startpunkt: Feldscheide
24817 Tetenhusen
3 Gegossen, gewalzt, genossen
Eckenförde: Bonbonkocherei Hermann Hinrichs
Damit Bonbons von beiden Seiten dieselbe Form haben, wird der Teig in langen Streifen zwischen zwei Walzen hindurchgezogen. Nun nur noch mit einer Schaufel die Bahnen zusammenschieben, und schon sind die süßen Stücke fertig. Die Walzen kommen dabei immer paarweise zum Einsatz. Bleibt nur die Frage: Warum haben bei dem einzigartigen Paar, das 48 verschiedene Muschelmotive presst, die beiden Teile unterschiedliche Farben?
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