Heide-Marie Lauterer - Mörderischer Galopp
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Neuer Freund, neuer Job, neues Pferd. Eigentlich könnte alles perfekt sein im Leben von Vera Roth. Wäre da nur nicht der neue Reitstall: Ein Paradies für Pferde, von reizenden Menschen bevölkert. Bis die Elitereiterin Marga vom Pferd stürzt und tot liegen bleibt. Unfall oder Mord?
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„Nehmen Sie die Gerte – energisch!“ Der Hinweis kam von einem großen schlanken Mann in Reitstiefeln, der gerade aus seinem Auto stieg. Es musste der Reitlehrer sein, dachte ich, aber zu mehr kam ich nicht. Der Hinweis mit der Gerte war bestimmt gut gemeint, aber in Nines Fall leider der falsche. Plötzlich ging alles sehr schnell. Wie von einer Bremse gestochen schoss Nine mit mir ab durchs Hoftor. Draußen am Parkplatz stand Carmen und winkte. Sichtlich beeindruckt von Nines Tempo rief sie mir zu:
„Wenn Sie eine Pferdepflegerin brauchen – ich helfe Ihnen gern!“ Sie hatte mich schon wieder gesiezt, es klang so förmlich, oder hatte sie vielleicht Mitleid mit mir? Der Schreck saß mir noch in den Gliedern.
„Ich komme darauf zurück!“, sagte ich. Als ich die Zügel lang ließ, fiel mir auf, dass Carmen immer noch auf dem Hof war, obwohl sie sich doch schon von mir verabschiedet hatte. Ihre Schularbeiten waren wohl doch nicht so dringend, wie sie vorgegeben hatte. Vielleicht hatte sie auf den Reitlehrer gewartet, dachte ich, denn als ich aus dem Hoftor ritt, sah ich die beiden lachend unter dem Nussbaum stehen.

4
Meine Chefin war Kettenraucherin, und in ihrem Dienstzimmer roch es wie in einer Räucherkammer. Auf dem weißen Resopalschreibtisch standen zwei überquellende Aschenbecher neben Aktenstapeln und Leitzordnern. Es gab keine grüne Büropflanze, keine Ferienpostkarten von Kollegen und keine Photos von Familienangehörigen oder Haustieren. An der Wand und den Schranktüren hing kein einziges Bild, wenn man von einem Kalender der Universität absah, der das Konterfei Max Webers zeigte. Nicht einmal der Bildschirmschoner ihres Computers zeigte etwas Eigenes. In den metallenen Bücherregalen standen noch mehr Aktenordner, aus der Unibibliothek entliehene Bücher und mehrere Jahrgänge einer soziologischen Zeitschrift. In dem Zimmer fehlte das Sofa, das allen ordentlichen Professoren zustand, außer ihrem ergonomisch perfekten Schreibtischsessel gab es nur noch einen einzigen Stuhl, den sie als Ablage für Zeitungen benutzte.
Die Soziologieprofessorin stand kurz vor ihrer Emeritierung und ich hatte mir eine freundliche, ältere Dame vorgestellt, die Wissenschaft um der Wissenschaft willen betrieb, weil sie es nicht mehr nötig hatte, die eigene Karriere zu fördern. Doch Prof. Mäusler war das genaue Gegenteil einer altersweisen Gelehrten, sie wirkte auf mich überaus ehrgeizig und selbstgefällig. Alles an ihr war grau, das tadellos sitzende Schneiderkostüm und der melierte, akkurat geschnittene Pagenkopf, so grau wie die Mappen, in denen sie ihre Notizen und Kopien aufbewahrte. Sie begrüßte mich mit einem schmallippigen Grinsen und überreichte mir eine lange Aufgabenliste. Als sie mir die Hand gab, bemerkte ich den blutroten Nagellack auf den tadellos manikürten Fingernägeln, die so scharf wie Krallen eines Raubvogels wirkten und mich verunsicherten.
Ein Blick auf die Liste zeigte mir, dass ich ziemlich viel Arbeit vor mir hatte. Ich sollte ins Archiv nach Berlin fahren und Akten beschaffen, die sie für ihr großes Werk, eine historische Untersuchung über Adoptionen, benötigte. Ich hatte mich auf eine selbständige Tätigkeit gefreut, die meiner wissenschaftlichen Qualifikation entsprach, aber auf meine Fähigkeiten schien sie keinen Wert zu legen:
„Frau Roth, ich warne Sie, versuchen Sie nicht, eigene Thesen aufzustellen – beschaffen Sie mir die Papiere, die ich benötige und überlassen Sie die Theorie bitte mir“, sagte sie.
Für sie war ich also nichts weiter als eine bessere Hilfskraft – dazu hätte ich eigentlich nicht promovieren brauchen, dachte ich. Und was das Reisen anging – im Vorstellungsgespräch war davon nicht die Rede gewesen. Meine Enttäuschung verbarg ich so gut es ging. Ich tröstete mich mit dem Gedanken, dass die Archivreisen ja erst der Anfang waren, bestimmt würde ich, wenn das Material erst einmal zusammen war, einen anderen Auftrag erhalten, der mich mehr forderte.
„Wann soll ich fahren?“
„Am besten schon gestern.“
Unser Gespräch war nach zehn Minuten beendet. Sie hatte mir nicht einmal einen Stuhl angeboten. Und das Dienstzimmer – sie hatte es mir nicht gezeigt. Der Gedanke an ein eigenes Zimmer im Institut hatte mir von Anfang an gefallen. Bisher hatte ich entweder zu Hause oder in der Bibliothek gearbeitet, weil ich mich im Doktorandenzimmer, wo immer ein oder zwei Kollegen ihre Computertastatur bearbeiteten, nicht richtig konzentrieren konnte. Möglicherweise war es noch nicht frei, versuchte ich mir einzureden, doch überzeugen konnte ich mich nicht.
„Stell’ dich nicht so an“, sagte Gerson abends am Küchentisch, „Sie ist die Projektleiterin. Und wenn sie sagt, du sollst erstmal in Akten wühlen, dann gibt es nichts anderes.“
Gerson spielte mal wieder seine Lieblingsrolle „Advocatus Diaboli“. Was nichts anderes bedeutete, als dass er mir in den Rücken fiel.
„Sie hätte mich wenigstens fragen können“, nörgelte ich, obwohl ich zugeben musste, dass er irgendwie Recht hatte.
„Ach du meine Güte“, sagte Gerson, „Fahr’ nach Berlin, mache im Archiv deine Augen auf und schalte deinen Verstand ein. Suche, was du finden sollst und wenn dir sonst noch was Interessantes unter die Finger kommt, musst du es ja nicht gleich herausposaunen. Als Wissenschaftlerin kannst du doch deine eigenen Projekte entwickeln – außerhalb der Dienstzeit natürlich. Und je früher du fertig wirst, desto früher bist du wieder hier und bei deiner Nine.“
Fast wäre ich ein bisschen rot geworden, denn Gerson hatte den Nagel auf den Kopf getroffen – der Grund, warum ich nicht nach Berlin fahren wollte, hieß Nine. Ja, so war es, ich machte mir Sorgen wegen Nine, aber das wollte ich Gerson gegenüber nicht zugeben. Gerade noch rechtzeitig fiel mir ein, dass ich für die Reise nichts Sauberes mehr anzuziehen hatte – seit ungefähr einer Woche war ich buchstäblich nicht mehr aus meinen Reithosen herausgekommen und alltägliche Arbeiten wie Wäschewaschen waren liegengeblieben.
Schnell sagte ich:
„Apropos Nine – bevor ich abreise, muss ich unbedingt noch mal in den Stall. Und Sven anrufen, dass er schon mal einen Prosecco kaltstellt.“
„Wer ist eigentlich Sven?“
Wir hatten zusammen in Freiburg studiert, dieselben Vorlesungen besucht, waren zusammen in die Mensa und ins Kino gegangen und unsere Freunde hatten uns für ein Paar gehalten.
Obwohl Sven in Berlin lebte, hatten wir uns nicht aus den Augen verloren. Wenn ich in Berlin war, übernachtete ich bei ihm in Charlottenburg. Sven arbeitete halbtags an der Edition von Karl Mays Werken und schrieb einen editorischen Bericht über die Rezeption von Winnetou Bd.1. Um sein Budget aufzubessern, raste er als Fahrradkurier durch die Stadt und lieferte die verrücktesten Sachen von Haus zu Haus. Fleischfressende Pflanzen, Hormontabletten oder Blutegel. Sogar eine Vogelspinne hatte er schon mal von Charlottenburg nach Friedrichshain gebracht. Sven kannte sich in der Stadt genau so gut aus wie in der Historikerzunft und wusste immer den neuesten Klatsch aus der Archivszene zu berichten.
Mein Zug fuhr pünktlich um 7 Uhr am Heidelberger Hauptbahnhof ab. Die ganze Bahnfahrt über spielte in meinem Kopf ein MP3-Player, der auf „Nine“ eingestellt war. Ich konnte ihn einfach nicht abstellen, in immer neuen Schleifen kam das Endlosband auf das Thema zurück. Carmen hatte sich angeboten, sich um Nine zu kümmern – aber würde sie mit der Stute zurecht kommen? Ich kannte das Mädchen ja überhaupt nicht – war sie wirklich so kompetent, wie sie vorgab? Aber andererseits – was hätte ich sonst tun können? Wie ich es auch drehte und wendete, mir blieb nur eines übrig – ich musste Carmen vertrauen. Es würde schon alles gut gehen, dachte ich.
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