Inhaltsverzeichnis:
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Die Autorin
Dank
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Heide-Marie Lauterer
Mö rderisches Schicksal
Ein Reiterkrimi
spiritbooks
Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und der Autorin unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
© 2015 spiritbooks, 70173 Stuttgart
Verlag: spiritbooks, www.spiritbooks.de
Autorin: Heide-Marie Lauterer
Herausgeberin: Ulrike Dietmann
Cover: Corina Witte-Pflanz, www.ooografik.de
Coverfoto: wild stallion in dust -© mariait– shutterstock.com
Autorenporträt: Gülay Keskin
Lektorat/Buchsatz/Drucklayout: PCS Schmid, www.pcs-schmid.de
Duck und Verlagsdienstleister: tredition
Printed in Germany
ISBN: 978-3-944587-99-8
Personen und Handlung sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig.
Die Autorin:
Heide-Marie Lauterer, passionierte Reiterin und Pferdebesitzerin kennt sich aus in den Höhen und Tiefen des Reiterlebens. Sie schreibt Romane, Reiterkrimis und Kurzgeschichten und ist Mitglied der Autorenvereinigungen "Mörderische Schwestern", des „Heidelberger Literatursalons im Don“ und der „Literaturoffensive“ Heidelberg.
Für Hans-Jürgen
I loose my head
From time to time
I make a fool of myself
In matters of the heart.
Tracy Chapman, Matters of the Heart
An diesem Morgen weckte mich das wütende Kläffen eines Hundes. Ein Streuner, dachte ich im Halbschlaf. In unserer Nachbarschaft gab es schon lange keine zähnefletschenden Wachhunde mehr. Ich räkelte mich genüsslich und schob die Bettdecke weg. Der Lambrusco, den Gerson gestern Abend aufgemacht hatte, musste gut gewesen sein, denn ich spürte nur einen Hauch von Kopfschmerzen, kaum wahrzunehmen. Ich hatte vergessen, den Wecker zu stellen und jetzt zeigte mir ein Blick auf die Uhr, dass es schon halb neun war! Dann klingelte das Telefon. Ich sprang auf und erwischte das Gespräch gerade noch im letzten Augenblick. Es war mein Chef Massimo.
„Wo bleibst du, Vera! Komm sofort ins Büro, ich brauche deine Hilfe.“
„Alles klar“, murmelte ich verschlafen, aber ich verstand überhaupt nichts.
Kurze Zeit später hielt ich schon meinen Kopf unter das kalte Wasser, quetschte den letzten Rest Zahnpasta aus der Tube und zog husch, husch mein Büro-Outfit an. Saubere, auf Kante gehängte Jeans, ein leicht tailliertes hellgraues Jackett und darunter ein taubenblaues T-Shirt. Schnell zog ich mir noch einen doppelten Espresso und tunkte ein Stück trockene Apfelzimtschnecke hinein. Jetzt erst achtete ich auf den pochenden Schmerz in meinem Kopf. Nein, es war nicht der Lambrusco, den Gerson vom Italiener mitgebracht hatte. Es hatte irgendetwas mit dieser Tissa zu tun, der neuen Pferdebesitzerin auf dem Leierhof, von der mir Gerson ausgiebig vorgeschwärmt hatte; ihr Name lauerte hinter meinen Schläfen wie eine aufkommende Migräne. Warum nur, dachte ich, ich kannte die Frau doch gar nicht und eigentlich gab es von ihr nichts Schlechtes zu berichten!
Bevor ich die Wohnung verließ, schaute ich noch einmal zu Gerson ins Schlafzimmer. Er atmete ruhig und regelmäßig, ein Knie schaute unter der Decke hervor, er schien zu träumen, denn er lächelte im Schlaf.
Massimo stand vor seinem Laden und hielt nach mir Ausschau, er sah blass und übernächtigt aus. Mein Chef war ziemlich durcheinander, er fasste mich am Arm und zog mich durch die offenstehende Tür.
„Ist irgendwas passiert?“, fragte ich.
„Da, siehst du es nicht?“ Er zeigte auf das Schaufenster. Auf dem Boden lagen Scherben herum, und das Loch war groß genug, um einen Menschen hindurch zu lassen. Ein Einbruch, das war klar. Jemand hatte das Fenster eingeworfen, oder mit einem Glasschneider aufgesägt, denn die Ränder waren so glatt, wie es nur ein Profi fertigbrachte; im Laden war es empfindlich kalt. „Es muss heute Nacht passiert sein, als ich um neun Uhr das Reisebüro öffnete, habe ich es entdeckt.“
„Hast du schon die Polizei verständigt?“
„Nein, noch nicht, ich war geschockt. Ich wollte erst mal mit dir sprechen.“ Massimo machte einen so verwirrten Eindruck, den ich mir nicht erklären konnte.
„Ist etwas Wichtiges gestohlen worden? Geld, die Computer, wichtige Unterlagen?“
„Das ist es ja, was ich nicht verstehe. Alles was ich gefunden habe, ist ein Stein, der mit einem kohlrabenschwarzem Papier umwickelt ist.“
„Steht was drauf?“
„Das Papier ist schwarz, Vera, rappenschwarz!“
„Kein Bekennerbrief oder irgendeine Botschaft? Vermisst du irgendetwas?“, fragte ich, weil ich hinter den Sinn dieses merkwürdigen Einbruchs kommen wollte. „Es muss doch einen Grund geben, warum einer so etwas tut?“
Massimo schüttelte den Kopf. „Ich verstehe es wirklich nicht. Aber warte mal, es fehlt tatsächlich etwas.“
„Was denn?“, hakte ich nach, denn er stierte und schien in eine andere Welt abgetaucht zu sein.
Auf einmal gab er sich einen Ruck. „Mein Schreibtisch“, sagte er, „fällt dir nichts auf?“
Sein Schreibtisch sah ordentlich und aufgeräumt aus, doch irgendetwas war anders als sonst, aber was?
„Mensch Vera, da, neben dem Telefon stand doch das Bild von Magalo und dir, weißt du nicht mehr? Ich habe es vor zwei Jahren auf dem Leierhof aufgenommen und du hast mir den blauen Rahmen geschenkt. Jetzt ist es weg. Das Bild hat nur für mich einen Wert, für keinen sonst. Du weißt, was Magalo für mich bedeutete!“
Natürlich wusste ich es. Magalo war sein erstes Pferd gewesen. Es stand auf dem Leierhof und teilte sich mit meiner Stute Nine einen Koppelplatz, bis sich Massimo von ihm trennen musste. Massimo und ich hatten uns über unsere Pferde kennengelernt und ich hatte Massimo angeboten, den freundlichen Russenwallach zu reiten, wenn er auf Geschäftsreisen ging,
„Er war dein Freund, nicht?“
Massimo nickte. „Kannst du mir erklären, warum jemand in mein Reisebüro einbricht, um das Foto von meinem Pferd zu klauen?“
„Okay“, sagte ich gedehnt, „ich war ja auch mit drauf!“
Massimo rang sich ein kleines Grinsen ab. „Vera, alles, was recht ist“, sagte er. „Ich glaube, ich sollte statt der Polizei lieber meine Versicherung verständigen. Ich will mich ja nicht lächerlich machen!“
Ich half Massimo, die Scherben zusammenzukehren. Während er die Nummer der Versicherung heraussuchte, machte ich mich auf, um im Schreibwarengeschäft an der Ecke eine Rolle Packpapier zu organisieren. Bis der Glaser kam, würde es bestimmt noch eine Weile dauern. Als ich in die Ladenburger-Straße einbog, wäre ich beinah mit zwei Polizisten zusammengestoßen, die sich gerade an der Kreuzung aufstellen, um Radfahrer zu kontrollieren, die ohne Helm dahinsausten. Ich überlegte kurz, ob ich die beiden ansprechen sollte, aber dann hielt ich mich zurück. Es war Massimos Sache, die Polizei zu benachrichtigen, und er hatte sich dagegen entschieden. Aber so richtig verstand ich ihn nicht. Der Glasbruch war doch nicht durch einen Sturm, sondern eindeutig durch einen Einbruch zustande gekommen?
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