Rainer Küster - Bochumer Häuser - Neue Geschichten von Häusern und Menschen

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Bochumer Häuser - Neue Geschichten von Häusern und Menschen: краткое содержание, описание и аннотация

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In seinen neuen Geschichten von Bochumer Häusern und Menschen tritt Rainer Küster abermals eine Reise an – eine Reise, die ihn oft in die Vergangenheit führt, zusammen mit Menschen, die noch wissen, wie es einmal war, und die vielleicht sogar die Häuser, von denen er erzählt, mit Leben erfüllen oder erfüllt haben. Neue Anregungen und Inspirationen – von Freunden, Bekannten oder auch Gewährsleuten, die er im Zuge seiner Recherchen kennen lernte -, die Liebe zu seiner Wahlheimat Bochum und nicht zuletzt eine gesunde Portion Neugierde haben den Autor dazu gebracht, sich erneut auf Spurensuche zu begeben. Bei der Auswahl der Häuser steht nicht so sehr ihr Bekanntheitsgrad oder ihre imposante Architektur im Vordergrund, vielmehr ist es der kreative Zugang, der bei Rainer Küster die Schreiblust weckt, die Lust daran, dem Leser die Geschichte und die Geschichten der Häuser und der Menschen zu erzählen. Es sind also nicht nur Gebäude wie das Bochumer Rathaus, die Burg Blankenstein und die JVA Krümmede, von denen hier berichtet wird, auch ein unscheinbares Haus an der Castroper Straße, das Vereinsheim des VfB Günnigfeld oder die Bochumer Häuser, in denen der Pfarrer Hans Ehrenberg lebte und wirkte, bilden das Fundament für informative und unterhaltsame Geschichten. Diese sind nicht nur für Bochumer interessant, sondern spiegeln die Geschichte und den Wandel einer ganzen Region wider – sie führen den Leser sogar bis nach Papua-Neuguinea …

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Das war das Ende der Kindheit für Heinz Esken, der eine Woche zuvor gerade zwölf Jahre alt geworden war. Der Krieg brachte für ihn gleich zweimal die Verschickung in eins der weit entfernten Kinderländer. Die alten Freunde aus der Kolonie mussten andere Reiseziele ansteuern. Man verlor sich aus den Augen. Von der Harpener Bergbau-AG wurde Mutter Esken als Witwe die Miete erhöht, die Deputatkohle wurde gekürzt. Die Rente war auch für zwei Personen viel zu gering. Man war jetzt arm. Als Heinz Esken aus der zweiten Kinderlandverschickung, aus Treptow an der Rega, nach Bochum zurückkehrte, war die Mutter schon zur Oma an die Schmechtingstraße gezogen. Die Wohnung in der Castroper Straße 233 hatte sie aufgelöst.

[2007]

Kunst auf Lothringen

Man möchte es gar nicht glauben, aber Politiker können unter Umständen Menschen sein, in besonderen Fällen sogar Menschen mit Sinn für die Kunst. Das Beispiel von Norbert Lammert, dem Bochumer Bürger und Berliner Bundestagspräsidenten, zeigt dies aufs Glücklichste. Im Februar des Jahres 2012 saß er an einem winterlich-frischen Samstagvormittag ein paar Reihen hinter mir in dem kleinen Veranstaltungsraum des Kulturrats in Bochum-Gerthe und freute sich mit denen, die auch gekommen waren, dass man dem Dichter Hugo Ernst Käufer die Ehre erwies und ihn dort anlässlich seines 85. Geburtstags feierte. Das war genau an dem Tag, als Herr Lammert in Berlin noch als möglicher Nachfolger des ausgemusterten Bundespräsidenten Wulff gehandelt wurde. Aber er hatte wohl intern schon abgewinkt, hatte sich anders entschieden. Vielleicht hat ihm damals auch seine Ehefrau abgeraten. Man muss eben Prioritäten setzen, und es ist immer gut, wenn jemand weiß, wo er hingehört.

Auch dem Künstlerischen im engeren, folglich im bildenden Sinne ist das Ehepaar Lammert zugetan. Als Horst Dieter Gölzenleuchter vor ein paar Jahren zur Feier seines Fünfundsechzigsten in Wattenscheid eine Ausstellung eröffnete, war auch Herr Lammert dabei und erwarb ein Bild des Bochumer Künstlers, bei dessen intensiver Betrachtung (gemeint ist das Kunstwerk) allerdings der Ehefrau unseres Bundestagspräsidenten nachträglich erhebliche Bedenken kamen. Das Bild – ein großformatiger Holzschnitt, auf dem man auf den ersten Blick nur Linien erkennt, von denen aber einige bei genauem Hinsehen zu ausdrucksstarken Gesichtern werden – erinnerte Frau Lammert zumindest entfernt an diese unsäglichen Präparate des Anatoms Gunther von Hagens. Das ist ein Arzt und Unternehmer, der damit sein Budget erheblich aufbessert, dass er menschliche Leichen konserviert oder plastiniert, wie er selbst dieses Verfahren nennt, und in spektakulären Ausstellungen, die durch die Welt reisen, von noch lebenden Menschen angucken lässt. Wer jemals das Pech hatte, diesen Anatom von Hagens in einer Talkshow wahrnehmen zu müssen, kann auch aus diesem Grund gut verstehen, dass man sich nichts ins Haus hängen möchte, was mit ihm auch nur gefühlt zu tun hat.

Was genau Frau Lammert auf dem Bild gesehen hatte, blieb auch dem Künstler Gölzenleuchter nicht vollends verschlossen; er hatte allerdings nicht das unbedingte Bedürfnis, den assoziativen Bezug zwischen seinem Werk und den Präparaten des besagten Gruselmediziners bis in die letzte Konsequenz hinein nachzuvollziehen. Trotzdem freute er sich, als Frau und Herr Lammert ein paar Wochen später in seinem Atelier im Kulturrat an der Lothringer Straße erschienen und ihn darum baten, das zuvor erworbene Kunstwerk wieder umtauschen zu dürfen. Klar, sagte Gölzenleuchter, umtauschen sei völlig in Ordnung. Die Lammerts haben sich dann ein bisschen vor Ort umgesehen, und sie sollen am Ende sogar mehr aus dem Atelier mit nach Hause getragen haben, als sie mitbrachten, was den Künstler wiederum gefreut hat.

Als mir Horst Dieter Gölzenleuchter, genannt Oskar, diese Geschichte erzählt, sitzen wir genau in demselben Atelier, in dem das Ehepaar Lammert seine künstlerische Auswahl getroffen hat, und trinken Kaffee. Hier sieht es so aus, wie es sich für ein Atelier gehört. Wenn man sich irgendwo hinsetzen möchte oder eine Tasse abstellen will, muss immer erst mal etwas anderes weggeräumt werden. Aber das gehört eben dazu, man fühlt sich trotzdem willkommen. Kaffee gibt es aus einer Stempelkanne, die Becher sind bunt.

Gölzenleuchters Atelier besteht aus einem langen Flur und viereinhalb zum Teil recht großen Räumen, die allerdings gut angefüllt sind mit größtenteils eigenen Kunstwerken aller Art, die an den Wänden hängen, irgendwo angelehnt stehen, auf Tapeziertischen liegen oder vorübergehend abgelegt wurden, und natürlich einer Fülle von Gegenständen und Materialien, die demnächst einmal Kunstwerke werden sollen. In den Ecken oder an den Wänden gibt es ein paar Vitrinen, in denen kleinere Arbeiten aufbewahrt sind, darauf Skulpturen, die hier und da afrikanisch anmuten, und immer wieder stehen da Tische und Regale mit Farbtöpfen und Geräten, die der Hausherr wohl zum eigenhändigen Drucken und Reproduzieren von Kunst gebraucht. Holz, in Scheiben, Planken, Stangen, bearbeitet oder frisch, ist allgegenwärtig.

Manchmal stecke im Holz etwas Erotisches, sagt der Künstler, es habe etwas Sinnliches, müsse in die Hand genommen, müsse gestaltet werden. Manchmal wird aus einer Holztür ein Holzschnitt, ein Druck, menschengroß. Alles ist da, Tischplatten, Baustellenholz, Vierkantbalken, Keilrahmen, Paletten. Wie man in diesem Ensemble allerdings genau das finden kann, was man gerade sucht, kann wohl nur der Künstler selbst wissen. Vielleicht sucht man aber als Künstler ohnehin nur das, was man auch findet. In dem Band »Holzschnittgeschichten« aus dem Jahre 2008 widmet Gölzenleuchter seinem Atelier einen kleinen Hymnus:

Ein Ort der gefangen nimmt. Einer der Inspiration. Eine andere Welt inmitten von sich immer mehr beschleunigenden, unübersichtlichen Lebens- wie Arbeitsabläufen, -verhältnissen. Eine andere Welt inmitten der Sachzwänge und Konsumbanalitäten. Scheinbar ein Ort der Langsamkeit. Noch nicht aus der Hand gegeben: Pinsel, Stift, Kreide, Messer …

Scheinbar ein Ort der stehengebliebenen Zeit. Angefüllt mit Arbeitsmaterialien, Werkzeug, mit Brauchbarem und Nutzlosem. Angefüllt auch mit Nachdenklichkeit, Grübelei, Enttäuschung, Hoffnung, Resignation und Handlung. Angefüllt mit Einsamkeit und Begegnung, Angefangenem, Verworfenem und Akzeptiertem.

An der Wand stehen ein paar großformatige Bilderrahmen, in denen dem Besucher, der Lust hat zu lesen, Zeitungsartikel präsentiert werden, deren Autorinnen und Autoren über die Jahre die Kunst in ihrer ganzen Vielfalt, wie sie hier vor Ort oder in den früheren Ateliers des Künstlers produziert wurde, kommentiert haben. Ein Frauentorso, gearbeitet in einen Baumstamm, zieht meinen Blick auf sich. Und natürlich die große Menge an kunstvoll bebilderten und eingebundenen Büchern, die alle in diesen Räumen hergestellt worden sind.

Hier ist die »Edition Wort und Bild« zu Hause. »Wort und Bild«, das ist Gölzenleuchters schlichtes Etikett, hinter dem sich die Produktion bibliophiler Bücher, gedacht für jedermann, verbirgt. Man hat das Gefühl, nicht nur in einem Atelier zu sein, sondern auch in einer Werkstatt, in der Kunst in einem beinahe archaischen Sinn gearbeitet wird. Der Blick aus dem Fenster erfasst Industriedenkmale aus der unmittelbaren Nachbarschaft. Der Gedanke, sich noch einmal dieser Nachbarschaft – auch in ihrer historischen Dimension – zu vergewissern, liegt nahe.

Die Atelierräume der »Werkstatt und Edition Wort und Bild« befinden sich im ersten Stockwerk des Bochumer Kulturrats e. V., eines soziokulturellen Zentrums im Norden der Stadt, das seit 1988 seinen Sitz in dem ehemaligen Magazingebäude der Zeche Lothringen im Stadtteil Gerthe hat. Ein gemeinnütziger Verein ist der Träger des Konzeptdachs »Kultur-Magazin Lothringen« und organisiert in seinen Räumen eine Fülle von unterschiedlichen kulturellen Aktivitäten. Der Bogen dessen, was hier passiert, ist weit gespannt, er reicht von traditionellen Formen der Literatur, Musik, Kunst, des Theaters und des Films bis hin zu Experimentalbereichen wie Performance und multimedialen Ausdrucksformen. Auch die Arbeit H. D. Gölzenleuchters gehört in dieses Konzept. Als Mieter seiner Atelier- und Werkstatträume ist er gewissermaßen Partner im »Kultur-Magazin Lothringen«. Arbeit und Initiativen des Kulturrats sind, wie man in Bochum weiß, eng verbunden mit dem Namen seines langjährigen Vorsitzenden Gerd Kivelitz. Seit dessen Tod im Jahre 2010 leitet seine Frau das verdienstvolle Unternehmen.

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