Rainer Küster - Bochumer Häuser - Neue Geschichten von Häusern und Menschen

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Bochumer Häuser - Neue Geschichten von Häusern und Menschen: краткое содержание, описание и аннотация

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In seinen neuen Geschichten von Bochumer Häusern und Menschen tritt Rainer Küster abermals eine Reise an – eine Reise, die ihn oft in die Vergangenheit führt, zusammen mit Menschen, die noch wissen, wie es einmal war, und die vielleicht sogar die Häuser, von denen er erzählt, mit Leben erfüllen oder erfüllt haben. Neue Anregungen und Inspirationen – von Freunden, Bekannten oder auch Gewährsleuten, die er im Zuge seiner Recherchen kennen lernte -, die Liebe zu seiner Wahlheimat Bochum und nicht zuletzt eine gesunde Portion Neugierde haben den Autor dazu gebracht, sich erneut auf Spurensuche zu begeben. Bei der Auswahl der Häuser steht nicht so sehr ihr Bekanntheitsgrad oder ihre imposante Architektur im Vordergrund, vielmehr ist es der kreative Zugang, der bei Rainer Küster die Schreiblust weckt, die Lust daran, dem Leser die Geschichte und die Geschichten der Häuser und der Menschen zu erzählen. Es sind also nicht nur Gebäude wie das Bochumer Rathaus, die Burg Blankenstein und die JVA Krümmede, von denen hier berichtet wird, auch ein unscheinbares Haus an der Castroper Straße, das Vereinsheim des VfB Günnigfeld oder die Bochumer Häuser, in denen der Pfarrer Hans Ehrenberg lebte und wirkte, bilden das Fundament für informative und unterhaltsame Geschichten. Diese sind nicht nur für Bochumer interessant, sondern spiegeln die Geschichte und den Wandel einer ganzen Region wider – sie führen den Leser sogar bis nach Papua-Neuguinea …

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Heinrich, so hieß der Vater, so nannte er auch den Sohn. An sechs Tagen fuhr er mit dem Fahrrad zur Arbeit. Unter der Woche rauchte er nach dem Dienst seine Pfeife; sonntags gönnte er sich drei Zigaretten, immer die grüne Dreierpackung der Firma Eckstein. Wenn er rauchte, saß er auf einem Stuhl neben dem Küchenofen.

Er war ein lustiger Mann. Manchmal wurde bei Eskens gefeiert, dann drängte man ihn, den berüchtigten »einarmigen Geiger« zu spielen. Er besorgte sich einen Krückstock, der als Violine diente, und ein kleineres Stöckchen, das war der Geigenbogen. Allerdings musste die Sache gründlich vorbereitet werden. Im Hausflur präparierte der Vater seinen Auftritt. Den linken Arm steckte er in die Hose und schob den Krückstock so durch den freien Ärmel der Jacke, dass er in Geigenstellung sehr schön hoch stand.

Nun betrat er das Wohnzimmer und forderte die Anwesenden auf, ihm, dem einarmigen Geiger, alles nachzusingen. Er strich die »Geige« mit dem »Geigenbogen« und sang Goethes »Heideröslein«. Beim ersten Mal noch Zeile für Zeile, »Sah ein Knab’ ein Röslein stehn …«, und so weiter, alles wurde von den lernwilligen Zuschauern mit Inbrunst repetiert. Dann steuerte die Vorstellung auf ihren Höhepunkt zu. Da das Publikum inzwischen textsicher war, konnte man die Ballade noch einmal gemeinsam singen. Jetzt kam endlich der versteckte Arm zur Geltung. Der Vater fuhr den Mittelfinger aus dem Hosenschlitz, klemmte damit den »Geigenbogen« ein und betätigte sich gleichzeitig mit der rechten Hand als Dirigent. Heinz Esken sagt, das sei der Moment gewesen, auf den besonders die Frauen, die das Schauspiel schon kannten, gewartet hatten. Sie kreischten aufgeregt. Und manch eine von denen, die den einarmigen Geiger noch nicht kennengelernt hatten, mag zunächst nicht gemerkt haben, dass es nur der Mittelfinger war, der da ausgefahren wurde und den Geigenbogen hielt.

Einmal in der richtigen Stimmung hielt der Vater auch noch eine Sonntagspredigt. Er zog seine Jacke verkehrt herum an, setzte ein Taschentuch als Latz auf die Brust und mimte derart kostümiert einen evangelischen Pastor. Wieder wurde ein Wechselgesang zelebriert, Zeile für Zeile, diesmal mit klerikalem Pathos:

Pastor sine Husölschke

Hätt Sundags nummedags

Von vier bis fünf Utgang

Mit dem Paraplüie

Halleluja

Zum Schluss machte der Vater noch einen Handstand. Dabei, sagt der Sohn, sei ihm einmal ein Fünfmarkstück aus der Westentasche gefallen. »Den Heiermann hatte er wohl beim Restlohn plattgemacht.« Die Mutter hob das Geldstück auf und rief: »Heinrich, du betrügst mich!«

Solche Feiern fanden im Wohnzimmer statt, das für entsprechende Gelegenheiten und für Familienfeste reserviert war, das nur benutzt wurde, wenn Besuch kam. Zum Inventar dieses Zimmers gehörten der Dauerbrenner-Ofen, eine Couch, ein Tisch, zwei Sessel und eine Blumenbank. Dann war da noch ein kleiner Schrank, der eigentlich in die Küche gehörte, dort aber keinen Platz mehr fand. Oben im Schrank hatte der Vater den Bergmannsschnaps, seinen »Klaren mit Speck« – in Bochum Schweinchen genannt – deponiert, von dem die Ehefrau jedes Mal nach der Schicht ein Gläschen für ihn bereithielt. Daneben lagen die Tabakwaren. Unten im Schrank wurde das Spielzeug des Jungen aufbewahrt. Das beste Stück war die Eisenbahn, die man aufziehen konnte. Normalerweise waren Couch und Sessel im Wohnzimmer mit Schonbezügen abgedeckt. Das wollte die Mutter, und bei den anderen Familien in der Kolonie war es genauso.

Das Familienleben spielte sich in der Küche ab. Da war’s gemütlicher als in der kalten Pracht des Wohnzimmers. Es gab den Kohlenherd, den großen Küchenschrank, auf dem der Volksempfänger stand, der im Krieg immer so tolle Erfolgsmeldungen von der Front verkündete. Außerdem ein Sofa, Tisch und Stühle. Heinz Esken hat einen kleinen Lageplan mitgebracht:

Hier war die Hauptfeuerstelle und da rechts der Backofen oder der Aufsatz, in dem es immer heißes Wasser gab. Und hier war der Rauchabzug, gleichermaßen vom Wohnzimmerofen, das war so eine Art Dauerbrandofen im Wohnzimmer – ja, hier saß der Vatter nach der Arbeit und wärmte sich, das hab ich noch in Erinnerung, die Füße angezogen. Mein Platz war auf dem Sofa, das war ein Ledersofa, war nicht so bequem, ich mag auch heute noch kein Leder. Ich weiß nicht, was das für ’ne Lederart war, da klebte man richtig dran fest.

Eine Waschküche gab’s nicht. In der Küche musste auch die Wäsche gemacht werden. Und das ging ja nur auf dem Waschbrett. Hier war der Spülstein, also ein Waschbecken im weitesten Sinne. Da bin ich als Baby reingesteckt worden. Und dann war da ja der Stöpsel, man machte ihn auf, dann lief das Wasser frei nach draußen in die Gosse. Bei der großen Wäsche durchsuchte die Mutter regelmäßig das Arbeitszeug des Vaters, seinen Püngel, um herauszukriegen, ob er etwa auf der Arbeit einen Priem genommen hatte.

Das Schlafzimmer war genauso groß wie das Wohnzimmer, also auch 4 × 4 Meter. Das Ehebett und die Schränke waren aus Eiche und auf Abzahlung gekauft. Hier schlief die ganze Familie, denn im Raum befand sich auch ein großes Kinderbett.

Im Keller lag die Deputatkohle, in den Regalen standen die Gläser mit dem Eingemachten. Strom und Wasser gab es schon im Haus. Das Abwasser lief durch ein Rohr von der Küche in eine Wasserrinne hinter dem Haus. Von dort führte die Rinne um das Gebäude herum bis hin zur Gosse an der Castroper Straße, die war kanalisiert. Direkt neben dem Haus befand sich der Doppelstall mit dem Plumpsklo für jede Familie. Das Klo bestand aus einer runden Holzklappe mit einem Holzgriff, an der Wand hing das Zeitungspapier. Für das kleine Geschäft ging man nachts nicht nach draußen, da hatte man seine Hilfsmittel. Aber wer ein großes Bedürfnis hatte, der musste raus, bei jedem Wetter ums Haus herum. Neben dem Plumpsklo wohnten die Schweine, ein paar Kaninchen und Hühner. Die Mistkuhle war nach beiden Seiten offen, gewissermaßen zu Mensch und Tier; der Inhalt mischte sich harmonisch und wurde naturnah verarbeitet, und zwar auf dem Acker im Grabeland hinter dem Grundstück, dort, wo die Kartoffeln für die Schweine angebaut wurden. Der Kreislauf war gesichert.

»Hat es nicht eine Menge Abfall gegeben, wenn Schweine da waren? Was habt ihr damit gemacht?«, will ich wissen. Heinz Esken sagt:

Was wir an Abfall hatten, das wurde in dem großen Küchenofen verbrannt. Da blieb also nichts über. Die Kartoffelschalen kamen in den Schweinetrog und wurden verfüttert. Die Kartoffeln wurden ja extra gezüchtet, die Schweine kriegten sogar gekochte Kartoffeln und eben Essensreste. Die waren bestens im Fleisch. Da blieb dann nur noch die Asche übrig. Und dafür wurde gesorgt, denn einmal im Monat kam eine zweirädrige Pferdekarre von der Zeche, die die Asche abholte.

»Wie kam es, dass eines Tages die Schweine ausbrechen konnten?«

Hier [Heinz Esken zeigt auf den Plan] war der Stall offen, da war der Sitz, und genau hier war der Schweinetrog. Da gab es eine Klappe, so dass man den Mist von den Schweinen rausschmeißen konnte. In der Mistkuhle wurden zwei, drei Bretter abgedeckt, aufgenommen, und dann konnte hier der Schweinemist entsorgt werden. Und diese Klappe hatte eine Kette, die ist dann eines Tages ab gewesen. Da sind die Schweine ausgebrochen, bei uns raus, die Castroper Straße entlang, an der Schule vorbei und dann wieder in den nächsten Eingang rein, da ist ja die Kirche – und plötzlich waren sie beim Pastor auf dem Hof. Das passierte auch noch an einem Sonntagmorgen. Ein Nachbar hat bei uns geklingelt, hat gesagt, dass unsere Schweine auf dem Kirchplatz herumlaufen.

Vor dem Haus lag der Gemüsegarten. Hier wurde im Zirkel des Jahres angebaut, was man für den Haushalt brauchte. Aber spielen durften die Kinder nicht im Garten, sondern sie gingen auf die Castroper Straße; so hieß damals auch noch der Teil der Kolonie, der seit 1953 Wichernstraße genannt wird.

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