Rainer Küster - Bochumer Häuser - Neue Geschichten von Häusern und Menschen

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Bochumer Häuser - Neue Geschichten von Häusern und Menschen: краткое содержание, описание и аннотация

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In seinen neuen Geschichten von Bochumer Häusern und Menschen tritt Rainer Küster abermals eine Reise an – eine Reise, die ihn oft in die Vergangenheit führt, zusammen mit Menschen, die noch wissen, wie es einmal war, und die vielleicht sogar die Häuser, von denen er erzählt, mit Leben erfüllen oder erfüllt haben. Neue Anregungen und Inspirationen – von Freunden, Bekannten oder auch Gewährsleuten, die er im Zuge seiner Recherchen kennen lernte -, die Liebe zu seiner Wahlheimat Bochum und nicht zuletzt eine gesunde Portion Neugierde haben den Autor dazu gebracht, sich erneut auf Spurensuche zu begeben. Bei der Auswahl der Häuser steht nicht so sehr ihr Bekanntheitsgrad oder ihre imposante Architektur im Vordergrund, vielmehr ist es der kreative Zugang, der bei Rainer Küster die Schreiblust weckt, die Lust daran, dem Leser die Geschichte und die Geschichten der Häuser und der Menschen zu erzählen. Es sind also nicht nur Gebäude wie das Bochumer Rathaus, die Burg Blankenstein und die JVA Krümmede, von denen hier berichtet wird, auch ein unscheinbares Haus an der Castroper Straße, das Vereinsheim des VfB Günnigfeld oder die Bochumer Häuser, in denen der Pfarrer Hans Ehrenberg lebte und wirkte, bilden das Fundament für informative und unterhaltsame Geschichten. Diese sind nicht nur für Bochumer interessant, sondern spiegeln die Geschichte und den Wandel einer ganzen Region wider – sie führen den Leser sogar bis nach Papua-Neuguinea …

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Zwischen Haus und Straße liegt ein gar nicht so kleiner Vorgarten, der auch Platz für die Mülltonnen bietet. Das Grundstück umschließt das Gebäude auf beiden Seiten; zur Wichernstraße hin lehnt sich ein Schuppen an, der so aussieht, als habe man ihn irgendwann einmal vergessen. Eine triste Steinmauer mit aufgesetztem Stacheldraht schützt das Areal vor manchen Unbilden, die entnervte Fußballfreunde der Castroper Straße zugemutet haben. Drei große Reklametafeln flankieren das Ensemble.

In diesem Haus hat der Bergmannssohn Heinz Esken (eigentlich Heinrich), der am Karfreitag im Jahre 1930 geboren wurde, die Kindheit verbracht. Heute lebt er in der Bochumer Constantinstraße und dokumentiert in mächtigen Aktenordnern sein Leben, das in vieler Hinsicht seine Besonderheiten aufweist, das aber zugleich auch exemplarisch ist. Gewissenhaft schreibt er auf, wie es ihm, dem Bochumer Jungen, in bald achtzig Jahren ergangen ist, wie der Lebensweg, privat und beruflich, durch die jeweiligen politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse geprägt wurde, fügt Bilder und vielfältige Dokumente hinzu, so dass eine Vita rekonstruiert und wieder belebt wird, die so wohl nur im Ruhrgebiet, im Kohlengräberland, wie es der Dichter Heinrich Kämpchen genannt hat, verlaufen konnte. Vor einem halben Jahr hat auch die WAZ unter dem Titel »Als ›Knochen-Karl‹ zurückkam« über Esken berichtet. Er hofft natürlich, dass seine beiden Töchter irgendwann die Zeit finden, einen Blick in die Ordner zu werfen. Vielleicht interessiert sich auch das »Institut für soziale Bewegungen« an der Ruhr-Universität für Eskens Sammlung.

Für unseren Weg in die Vergangenheit wählen wir einen normalen und glücklicherweise sonnigen Oktobertag, nicht den zwanzigsten, an dem die Bayern kommen. Das geht auch gar nicht, sonst würde im Block L ein kostbarer Platz frei bleiben. Und kampflos geben wir die Sache sowieso nicht her, denn sogar gegen die großen Bayern fängt ein Spiel zunächst einmal bei 0 : 0 an.

Wir parken auf der Wichernstraße, gleich neben der Schulhofmauer. Fast hätten wir den Fotoapparat vergessen. Linker Hand liegt die Grundschule »In der Vöde«, auf deren Gelände sich ein paar Skater vergnügen. Hinter der Schule, aus ähnlich rotem Backstein errichtet, erhebt sich die katholische »Heilig-Kreuz-Kirche«, seit 2002 degradiert zur Filialkirche der Grummer Liborius-Gemeinde. Heinz Esken erzählt im Vorbeigehen die Geschichte von den Schweinen, die ausgebrochen waren und an die Tür des Pfarrers klopften. Aber davon wird später die Rede sein. Wir wollen vorn anfangen.

Für Heinz Esken ist es schon mit merkwürdigen Erinnerungen verbunden, das Haus seiner Kindheit jetzt wiederzusehen, da zu stehen und zu fotografieren. Gemischte Gefühle kommen auf, Wehmut und auch ein bisschen Skepsis. Wenn er in der Gegend war, hat er das Haus zwar immer wieder flüchtig wahrgenommen, aber seltsamerweise nie mehr so richtig beachtet. Von 1930 bis 1943 oder vielleicht auch 1944 hat er, hat seine Familie hier gelebt. Der Vater war 1942 tödlich verunglückt, und dann ist die Mutter zur Oma gezogen, in die Schmechtingstraße.

Ob das nun Ende 1943 oder Anfang 1944 geschah, weiß Esken deshalb nicht so genau, weil er da gerade in Pommern in der Kinderlandverschickung war, und zwar in Treptow an der Rega. Heute ist das noch weiter weg als damals; jetzt heißt der Ort Trzebiatów und ist eine polnische Stadt, die in der Woiwodschaft Westpommern liegt. Als der Junge im Jahre 1944 aus Treptow zurückkam, da wohnte die Mutter jedenfalls auf der Schmechtingstraße, was schon deshalb keine Verschlechterung bedeutete, weil die Familie dort eine richtige Etagentoilette hatte mit einem Zugband dran. Man brauchte also nicht mehr aufs Plumpsklo im Hof wie an der Castroper Straße. Aber zu dieser Zeit lag die Kindheit längst hinter ihm. Im Krieg wurden die Kinder aus dem Ruhrgebiet früh erwachsen.

Zurück zum Haus an der Castroper Straße. Hierher waren die Eltern erst gezogen, als der Nachwuchs sich ankündigte. Eine Hausgeburt sollte es werden, das war damals nichts Ungewöhnliches. Heinz Esken erzählt:

Meine Eltern haben sich 1929 verlobt und kurz darauf geheiratet. Zuerst wohnten sie für ein paar Monate auf der 2. Parallelstraße, also da, wo du immer dein Auto parkst, wenn du zum Stadion fährst. Und als ich dann unterwegs war, da bekam der Vater von der Zeche diese größere Wohnung auf der Castroper Straße. Vier Familien lebten in den beiden Haushälften, jeweils unten und oben eine Familie. Ich hab hier einen Zettel mit den Namen, die habe ich zu Hause aufgeschrieben.

Wir stehen inzwischen auf der anderen Seite der Castroper Straße, mit Blick auf die Vorderfront des Hauses, den Windfang im Auge. Hinter uns das Haus mit der Nummer 234a, in dem früher ein Schreibwarengeschäft war, wo Heinz die Hefte für die Schule besorgte und der Vater auch seine Zigaretten kaufen konnte. Die Graffiti an der Hauswand sind jüngeren Datums.

Für kurze Zeit versperrt uns die Straßenbahn, die 318, den Blick. Eine Straßenbahn gab es früher auch schon, die war aber deutlich kleiner und erheblich langsamer, manchmal musste man aussteigen, wenn sie zu voll war und den leichten Anstieg stadtauswärts nicht schaffte. Die Fahrt zur Oma in der Schmechtingstraße kostete 10 Pfennig. Heinz Esken erzählt, dass er und sein Freund Heinz Brandau, der um die Ecke wohnte, gern Nägel auf die Schienen legten, bevor die Bahn kam. Wenn die Räder die Nägel plattgefahren hatten, sahen die aus wie türkische Säbel.

Jetzt ist der Blick wieder frei, und Heinz Esken zeigt mir zunächst auf seinem Zettel, dann auch am Objekt selbst die Lage der Wohnungen und die verschiedenen Gebäudeteile. Im milden Herbstlicht sieht das Haus heute schöner aus als bei meinem ersten Besuch im Frühjahr. Esken findet sich schnell zurecht. Irgendwie ist alles noch da, so wie vor siebzig Jahren, sogar der Stall auf dem Nachbargrundstück. Er erklärt:

Also im linken Haus, da wohnte oben die Familie Hornberg. Die hatten eine Tochter, das war die Elisabeth Hornberg, genannt Elli; sie war älter als ich. Sie ist übrigens die Mutter von dem jetzigen VfL-Präsidenten. Unten links wohnte das Ehepaar Goldmann mit einem Jungen. Der war viel jünger als ich, deshalb hatte man wenig Kontakt. Und dann wir, Esken, wir wohnten unten rechts. Über uns die Familie Vierhok, die hatten drei Kinder. Mit dem ältesten Sohn von Vierhok war ich im selben Alter. Wir waren Freunde, haben gespielt, eigentlich alles zusammen gemacht. Insgesamt müssen acht Erwachsene und sechs Kinder in dem Haus gelebt haben.

Heinz Esken beschreibt Lage und Größe der Räume in der elterlichen Wohnung. Das waren drei Zimmer, die Miete betrug 12 Reichsmark. Wohn- und Schlafzimmer waren fast quadratisch, vielleicht 4 × 4 Meter; die Küche kleiner, schmaler, wie auch der Eingang, von dem aus man nach oben oder in den Keller gelangte. Die reine Wohnfläche schätzt er auf 45 Quadratmeter. Allerdings war da noch die Bodenkammer, denn zu jeder Wohnung gehörte ein Zimmer ganz oben unter dem Dach. Das diente als Lagerraum, hatte ein ähnliches Grundmaß wie das Wohnzimmer, nur eben mit Schrägen. In dieser Kammer hingen bei Eskens die Schweinewürste von der letzten Schlachtung. Am Sonntag, wenn die Mutter in der Kirche war, stieg der Vater mit dem Jungen rauf, um sich außer der Reihe ein Stück vom Schinken abzuschneiden. Die Mutter durfte das nicht merken; Vater und Sohn gingen gleich mit dem Messer an das Geräucherte, sie brauchten kein Brot dazu.

Die Dachgeschosszimmer in den Bergmannssiedlungen, das waren praktisch die Zimmer für die Kostgänger. Aber in der Castroper Straße 233 gab es keine Kostgänger, jedenfalls nicht in den frühen dreißiger Jahren. Da herrschte auch im Ruhrgebiet die große Arbeitslosigkeit, so dass Arbeitskräfte kaum nachgezogen wurden. Auch Vater Esken, der bei der Harpener Bergbau-AG auf der Zeche Robert Müser als Hauer beschäftigt war, wurde für kurze Zeit entlassen. Zwischenzeitlich erhielt er Arbeit auf der Zeche Constantin, Schacht 3, nicht weit von der Wohnung entfernt, dort, wo heute der Turm der Telekom steht, gegenüber dem Stadion. Später konnte er in Bochum-Werne auf der Zeche Amalia wieder für die Harpener Bergbau-AG arbeiten, also für die Gesellschaft, der auch die Bergmannskolonie an der Castroper Straße gehörte.

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