Rainer Küster - Bochumer Häuser - Neue Geschichten von Häusern und Menschen

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Bochumer Häuser - Neue Geschichten von Häusern und Menschen: краткое содержание, описание и аннотация

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In seinen neuen Geschichten von Bochumer Häusern und Menschen tritt Rainer Küster abermals eine Reise an – eine Reise, die ihn oft in die Vergangenheit führt, zusammen mit Menschen, die noch wissen, wie es einmal war, und die vielleicht sogar die Häuser, von denen er erzählt, mit Leben erfüllen oder erfüllt haben. Neue Anregungen und Inspirationen – von Freunden, Bekannten oder auch Gewährsleuten, die er im Zuge seiner Recherchen kennen lernte -, die Liebe zu seiner Wahlheimat Bochum und nicht zuletzt eine gesunde Portion Neugierde haben den Autor dazu gebracht, sich erneut auf Spurensuche zu begeben. Bei der Auswahl der Häuser steht nicht so sehr ihr Bekanntheitsgrad oder ihre imposante Architektur im Vordergrund, vielmehr ist es der kreative Zugang, der bei Rainer Küster die Schreiblust weckt, die Lust daran, dem Leser die Geschichte und die Geschichten der Häuser und der Menschen zu erzählen. Es sind also nicht nur Gebäude wie das Bochumer Rathaus, die Burg Blankenstein und die JVA Krümmede, von denen hier berichtet wird, auch ein unscheinbares Haus an der Castroper Straße, das Vereinsheim des VfB Günnigfeld oder die Bochumer Häuser, in denen der Pfarrer Hans Ehrenberg lebte und wirkte, bilden das Fundament für informative und unterhaltsame Geschichten. Diese sind nicht nur für Bochumer interessant, sondern spiegeln die Geschichte und den Wandel einer ganzen Region wider – sie führen den Leser sogar bis nach Papua-Neuguinea …

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Doch Schlegel hatte inzwischen Erfolge zu verzeichnen. Sein bayerisches Bier war gut aufgenommen worden, er selbst scheint sich auch nicht vollkommen unwohl gefühlt zu haben im westfälischen Ausland. Insofern war es nur konsequent, dass er Pläne schmiedete, sich in Bochum niederzulassen und selbstständig zu machen. Das war aber gar nicht so einfach, denn zu diesem Zweck musste er die preußische Staatsangehörigkeit beantragen, ein trotz aller Erfolge im Westfälischen gleichwohl herbes Ansinnen für jemanden, der sich eigentlich eher im Bayerischen heimisch fühlte. Und doch musste es sein: Am 30. Dezember 1853 wurde der in Mittelfranken gebürtige Johann Joachim Schlegel von der Königlich Preußischen Regierung zu Arnsberg in den »Preußischen Untertanen-Verband« aufgenommen.

Zuvor hatte er klugerweise mit dem Maurermeister Wilhelm Hasselkuss verhandelt, dessen Wohnhaus mit kleiner Brauerei und Gaststätte an der Essener Chaussee – vor dem Bongard-Tor – Schlegel für die Dauer von acht Jahren pachten wollte. Man wurde sich einig. Zu den amtlichen Formalitäten gehörte es, dass der Magistrat der Stadt Bochum am 5. November 1853 die Braukonzession erteilte – ein landesherrliches Privileg, das der Stadt seit der Verleihung stadtähnlicher Rechte durch Graf Engelbert II. im Jahre 1321 zustand.

Allerdings gab es noch ein kleines Problem: Braumeister Schlegel musste einiges investieren und benötigte für seine Unternehmung natürlich Geld, das ihm der Vater auch durchaus hätte geben können, aber nicht geben wollte. Der hatte seinem Sohn übel genommen, dass er nicht in die Heimat zurückgekehrt und überdies noch zu den Preußen gegangen war. Da gab es zu Hause nichts zu holen. Doch der Schwiegervater seines Bruders sprang ein und investierte in die Aktivitäten des unternehmungslustigen Braumeisters.

Auch die privaten Verhältnisse sollten sich nun klären. Anfang Januar 1854 wurde im Fränkischen geheiratet. Anna Christiane Schwarz aus Erlangen war die Auserwählte. Ihr Vater musste vor dem Magistrat der Königlichen Universitätsstadt Erlangen einwilligen, dass seine Tochter den Ausländer Schlegel aus Bochum, gelegen im Königreich Preußen, heiraten würde. Der Umzug des jungen Paares war dementsprechend als Auswanderung zu betrachten. Am 7. Januar 1854 kehrte Schlegel mit seiner jungen Frau, beide biografisch gewissermaßen mit Migrationshintergrund ausgestattet, teils per Postkutsche, teils auf einem Rheinkahn nach Bochum zurück.

Im Mai 1854 eröffnete dann der junge Braumeister Johann Joachim Schlegel, der noch keine 33 Jahre alt war, in den Kellereien des Wirtshauses Hasselkuss und gleich vor den Toren der genau im selben Jahr aus der »Gußstahlfabrik Mayer & Kühne« hervorgegangenen Aktiengesellschaft »Bochumer Verein für Bergbau und Gußstahlfabrikation« die »Bayerische Bierbrauerei J. Schlegel«. In der Nummer 35 der ersten Tageszeitung der Stadt Bochum, des »Märkischen Sprechers«, las sich das Gründungsinserat wie folgt:

Anzeige und Empfehlung.

Die Eröffnung meiner Bierbrauerei und Wirthschaft in dem bisher von Herrn Köchling bewohnten Hause des Herrn Hasselkuss zeige ich Freunden und Bekannten hiermit ergebenst an.

Bochum, den 1. Mai 1854.

Schlegel, ehemaliger Braumeister der Overdykschen Brauerei.

So hat es einmal angefangen mit den Schlegels in Bochum. Bleibt noch nachzutragen, dass schon im Jahre 1857 die gepachtete Braustätte zu klein geworden war. Die Nachfrage nach dem bayerischen Bier war ständig gestiegen. Bedingt durch die Schließung vieler kleiner Braustätten in der Stadt Bochum, konnte der junge Brauereibesitzer bald die Belieferung weiterer Gaststätten mit seinem Bier übernehmen und so den sich anbietenden Übergang von der Hausbrauerei zum gewerblichen Unternehmen vollziehen.

Schlegel kaufte einen Grundstücksstreifen der »Ecker’schen Posthalterei«, der seiner bisherigen Braustätte genau gegenüberlag. Und das war dann der Standort der Schlegelbrauerei, wo heute noch der weithin sichtbare Siloturm zu sehen ist. 1859 begann Braumeister Schlegel mit der Arbeit im eigenen Brauhaus. Das nach bayerischer Art nun in eigener Regie gebraute Bier fand bei der Bevölkerung weiterhin lebhaften Anklang. Die Brauerei wuchs zur maßgeblichen Brauerei Bochums heran. Sie ist es geblieben, bis im Jahre 1980 die Produktion im Bochumer Betrieb eingestellt wurde. Dem Urenkel des Gründers fiel als Personalchef die undankbare Rolle zu, die Auflösung des Betriebs mit zu betreiben. Er sitzt mir gegenüber, und ich habe das Gefühl, dass es ihm mehr Spaß macht, von den guten, alten Zeiten zu erzählen.

Bevor ich mich verabschiede, zeigt er mir nicht ohne Stolz den 23. Band der noblen »Neuen Deutschen Biographie«, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Auf den Seiten 43 und 44 des Bandes wird das Wirken des Bierbrauers Johann Joachim Schlegel gewürdigt und klug in den ihm zukommenden historischen Kontext gesetzt. Dort heißt es über den Gründer der Schlegel-Brauerei:

Schlegels unternehmerischer Weg und Erfolg, aus den kleinsten Anfängen einer Hausbrauerei heraus eines der führenden Brauereiunternehmen aufzubauen, spiegeln prägende Charakterzüge einer Epoche, in der die deutsche Brauwirtschaft einen grundlegenden Umbruch erlebte. Mit der seit den 1830/40er Jahren einsetzenden Umstellung von der in Nord- und Westdeutschland vorherrschenden obergärigen auf die untergärige »bairische« Braumethode, die zahlreiche bayerische Braumeister nach Norden führte, begann die Industrialisierung des Braugewerbes innerhalb der industriellen Ballungsräume.

Ich bin beeindruckt. Klaus-Joachim Schlegel, der Urenkel und fleißige Sammler familien- und firmenträchtiger Devotionalien, verabschiedet mich aufs Herzlichste und stattet mich auch noch aus mit allem Möglichen, was ich aus seiner Sicht für meinen Text gebrauchen kann. Soll ich das wirklich alles lesen? Mal sehen. Zunächst will ich hingehen und mir den Turm angucken, den der Gründer ja nicht mehr kennen gelernt hat, der aber dort steht, wo alles einmal angefangen hat. Und dann haben Herr Schlegel und ich noch etwas vor. Wir sehen uns wieder, ziemlich bald.

Es ist ein paar Wochen später, ein ganz normaler Donnerstagnachmittag im wunderschönen Monat Mai des Jahres 2012. Der Mai ist heute fast zu schön, eher ein bisschen drückend. Ich habe schon zweimal das Hemd gewechselt. An der Haltestelle Rathaus Nord verlasse ich die U 35 und begebe mich auf die Suche nach dem, was einmal die Gaststätte Hasselkuss war. Und ich werde fündig: Eine Gaststätte ist wirklich da, wo sie sein sollte. Allerdings heißt sie nicht mehr »Hasselkuss«, sondern »Game food & fun«, was immer sich hinter dem Namen verbergen mag. Über dem Eingang prangt das Label der Biersorte »Brinkhoff’s No. 1«, mit angelsächsischem Genitiv geadelt und als Premium Pilsener etikettiert.

Ich gehe mal rein, lande in einer Mixtur aus Restaurant und Bar, um diese Zeit noch ziemlich leer. Das Etablissement ist erheblich größer als eine normale Gaststätte, aber was ist heute schon eine normale Gaststätte? Ich frage nach, nenne den Namen Hasselkuss, doch der freundliche, junge Mann, der vorgibt, seit zwölf Jahren an Ort und Stelle tätig zu sein, hört auf sein Ehrenwort diesen Namen im Augenblick zum ersten Mal. Da kann man nichts machen. Draußen knipse ich noch ein bisschen herum, mache die obligatorischen Fotos.

Ein paar Schritte weiter, am Platz »An der Christuskirche«, werde ich dann doch noch fündig. Der äußerlich ein wenig lädierte Gebäudetrakt, der dort, von zwei kräftigen Pfeilern gestützt, in den Platz hineinragt, scheint, das legt jedenfalls die hochfrequente Reklame für »Brinkhoff’s No. 1« nahe, immer noch zu »Game food & fun« zu gehören. Aber von der Frontseite dieses Gebäudeteils her begrüßen mich die drei Hämmerchen des Schlegel-Emblems, als Relief in einer Art Stuckarbeit auf die Wand gesetzt; daneben befindet sich, ebenfalls als Relief, die Abbildung eines zweigeschossigen Fachwerkhauses, vor dem ein Bierfahrer oder der Wirt des Hauses ein Bierfass irgendwohin rollt; vielleicht hat das »Haus des Herrn Hasselkuss« einmal so ausgesehen. Schräg hinter dem Fachwerkhaus erhebt sich eine Abbildung des Schlegelturms; darunter sind die Jahreszahlen 1854 und 1959 abgebildet; ganz unten steht, angesichts der abblätternden Farbe nur mit Mühe zu entziffern, die Erklärung des künstlerischen Ensembles in Großbuchstaben: »ERSTE BRAUSTÄTTE«. Ich hoffe, dass ich auf meinen Fotos später noch mehr erkennen kann als jetzt. Aber eins ist klar: Die Jahreszahl 1854 bezieht sich offensichtlich auf die Schlegelsche Gründungsphase im Hause Hasselkuss. Die Jahreszahl 1959 gibt mir Rätsel auf, sie könnte auf die Entstehungszeit des Reliefs hinweisen.

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