Rainer Küster - Bochumer Häuser - Neue Geschichten von Häusern und Menschen

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Bochumer Häuser - Neue Geschichten von Häusern und Menschen: краткое содержание, описание и аннотация

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In seinen neuen Geschichten von Bochumer Häusern und Menschen tritt Rainer Küster abermals eine Reise an – eine Reise, die ihn oft in die Vergangenheit führt, zusammen mit Menschen, die noch wissen, wie es einmal war, und die vielleicht sogar die Häuser, von denen er erzählt, mit Leben erfüllen oder erfüllt haben. Neue Anregungen und Inspirationen – von Freunden, Bekannten oder auch Gewährsleuten, die er im Zuge seiner Recherchen kennen lernte -, die Liebe zu seiner Wahlheimat Bochum und nicht zuletzt eine gesunde Portion Neugierde haben den Autor dazu gebracht, sich erneut auf Spurensuche zu begeben. Bei der Auswahl der Häuser steht nicht so sehr ihr Bekanntheitsgrad oder ihre imposante Architektur im Vordergrund, vielmehr ist es der kreative Zugang, der bei Rainer Küster die Schreiblust weckt, die Lust daran, dem Leser die Geschichte und die Geschichten der Häuser und der Menschen zu erzählen. Es sind also nicht nur Gebäude wie das Bochumer Rathaus, die Burg Blankenstein und die JVA Krümmede, von denen hier berichtet wird, auch ein unscheinbares Haus an der Castroper Straße, das Vereinsheim des VfB Günnigfeld oder die Bochumer Häuser, in denen der Pfarrer Hans Ehrenberg lebte und wirkte, bilden das Fundament für informative und unterhaltsame Geschichten. Diese sind nicht nur für Bochumer interessant, sondern spiegeln die Geschichte und den Wandel einer ganzen Region wider – sie führen den Leser sogar bis nach Papua-Neuguinea …

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Dann führt mich mein Erkundungsweg auf die andere Seite der Essener Chaussee, die heute Willy-Brandt-Platz heißt, und zwar in die kurze Passage mit dem Namen »Am Schlegelturm«. Vor mir erhebt sich das 58 Meter hohe Malzsilo aus dem Jahre 1926, rechts daneben das ebenfalls hohe Sudhaus, das schon früher, nämlich im Jahre 1906, gebaut wurde. Links vom Malzsilo sind flachere Gebäude angeschlossen, die auch älter aussehen als die Gebäude auf der anderen Seite des Platzes. Da gibt es ein Haus mit einem dunkelrot gestrichenen, runden Vorbau, das in blauen Lettern als Schlegel-Haus firmiert. Wenn ich mich richtig an die Karten erinnere, die mir Klaus-Joachim Schlegel gezeigt hat, dann muss hier der Generaldirektor residiert haben. Dahinter, also zur Straße hin, lag das Hotel Schlegel. Alles andere, die Gebäude der Verwaltung und der Abfüllung, das Labor, die Schwankhalle, Werkstätten, Küferei und Kesselhaus sind in den achtziger Jahren abgerissen und durch Neubauten ersetzt worden.

Mir wird klar, dass alles, was hier einmal gestanden hat, eine geschlossene Welt für sich gewesen sein muss. Sie reichte im Süden bis zur Junggesellenstraße, die dort früher auch Diekampstraße hieß und noch früher sogar Schillerstraße. Im Westen erstreckte sich das Schlegelsche Territorium bis zum Westring und darüber hinaus, wovon noch zu berichten sein wird. Jedenfalls ist auf diesem Areal Brauereigeschichte geschrieben worden, Aufstieg und Fall eines traditionsreichen Unternehmens haben sich, soweit Bochum betroffen ist, hier abgespielt. Ein paar Hinweise müssen in diesem Rahmen genügen:

Als Johann Joachim Schlegel im Jahre 1890 stirbt, hinterlässt er seinen Söhnen Wilhelm und Hermann Schlegel ein großes Unternehmen, das sich im Sinne des Slogans »Bochums Dreiklang, merk ihn dir: Kohle – Eisen – Schlegelbier« zur bedeutendsten Bochumer Brauerei entwickelt hat. Im Jahre 1899 wird das Unternehmen in eine Familien-Aktiengesellschaft umgewandelt. Vor dem Ersten Weltkrieg zählt Schlegel mit einem Ausstoß von mehr als 100.000 Hektoliter bereits zu den Großbrauereien.

Im Jahre 1918 genehmigen die Hauptversammlungen der Schlegel-Brauerei und der 1853 gegründeten Bochumer Bierbrauerei Moritz Scharpenseel AG die Verschmelzung beider Brauereien zur Schlegel-Scharpenseel-Brauerei AG. Der Zusammenschluss vollzieht sich nicht unbedingt stromlinienförmig, hat er doch seine kirchenpolitischen Knackpunkte; denn was geplant ist und am Ende auch realisiert wird, bedeutet, dass in Bochum das evangelische »blaue« Schlegelbier mit dem katholischen »schwarzen« Scharpenseel-Bier fusionieren wird. Das ist manchem Bochumer ein Dorn im Auge, so dass man anfangs sogar darüber nachdenkt, den Zusammenschluss als »Bochumer Bürgerbräu« firmieren zu lassen, um die konfessionellen Hakeleien zu entschärfen.

Ein Motiv für die Fusion beider Brauereien liegt wohl auch in der Tatsache begründet, dass der im Jahre 1896 geborene Hans Schlegel, Sohn und Erbe Wilhelm Schlegels, der als Kriegsfreiwilliger im Ersten Weltkrieg gedient hat, seit 1915 in Russland vermisst wird und auch in der Familie als tot gilt. Doch Hans Schlegel hat das Glück, dass ihm, wie vielen anderen deutschen Kriegsgefangenen, die legendäre schwedische Rot-Kreuz-Schwester Elsa Brändström, die als »Engel von Sibirien« in die Geschichte eingegangen ist, hilft zu überleben. Im Oktober 1920 kehrt Hans Schlegel, der Vater von Klaus-Joachim Schlegel, nach fünfjähriger Kriegsgefangenschaft im ostsibirischen Wladiwostok, wo deutsche Kriegsgefangene in einer Seifenfabrik arbeiten, in seine Heimatstadt Bochum zurück. Hinter ihm liegt eine Odyssee durch verschiedene mittel- und westsibirische Gefangenenlager und eine entbehrungs- und schreckensreiche Flucht quer durch Russland, die ein halbes Jahr gedauert hat. Er tritt schon im Dezember 1920 als kaufmännischer Angestellter in die Schlegel-Scharpenseel-Brauerei ein und wird bis 1961 als Direktor im Unternehmen tätig sein.

Die wichtigste Führungspersönlichkeit der Bochumer Brauerei ist in der Mitte des 20. Jahrhunderts Alfred Hövelhaus, seit 1921 im Unternehmen tätig, später Generaldirektor und Ehrensenator der TU Berlin. Auch während der Naziherrschaft leitet er den Betrieb. In einer Jubiläumsschrift zum 85-jährigen Bestehen der Brauerei heißt es:

Mit besonderem Stolz erfüllt uns alle die hohe Auszeichnung, die dem Werk durch Ernennung zum nationalsozialistischen Musterbetrieb zuerkannt worden ist. Die Schlegel-Scharpenseel-Brauerei war bei den ersten 30 Betrieben, denen diese ehrenvolle Anerkennung am 1. Mai 1937 durch den Führer Adolf Hitler persönlich zuteil wurde; seitdem ist sie ihr zweimal bestätigt worden, am 1. Mai 1938 und am 1. Mai 1939. Diese Auszeichnung ist uns Ehrung und Ansporn zugleich. Ansporn, allezeit einsatzbereit an unserer Stelle mitzuwirken an der Erfüllung der großen volkswirtschaftlichen Aufgaben der Gegenwart.

Im Zweiten Weltkrieg wird aufgrund der zentralen Lage auf der Turmplattform eine leichte Kanone zur Flugabwehr in Stellung gebracht. Genützt hat es nichts. Im November 1944 kommt nach der Zerstörung der Brauerei durch Bomben die Produktion zum Erliegen. Bei Kriegsende ist das gesamte Gelände der Brauerei nur noch ein Trümmerhaufen. Als es ans Aufräumen geht, findet man die geliebte Symbolfigur aus den dreißiger Jahren, das »Schlegel-Männeken«, unversehrt im Schutt. Es war stets Mittelpunkt bei allen Festakten im Schalander gewesen, also im Pausen- und Schankraum der Brauerei.

In den ersten Nachkriegsjahren sinkt der Bierausstoß auf seinen Tiefpunkt, und das Bier – eigentlich ein Ersatzgetränk aus Molke und Süßstoff – schmeckt auch so. Aber es geht dann doch noch einmal bergauf. Ab 1949 gibt es Schlegel-Bier wieder in bewährter Friedensqualität. In den fünfziger Jahren erhält Schlegel-Scharpenseel sogar die Generalvertretung für die Dubliner Guinness-Brauerei in der Bundesrepublik Deutschland. Ausdruck des wachsenden Erfolgs ist die Einrichtung der legendären »Senatorstube« hoch oben im Schlegelturm, mit Blick weit über Bochum. Im Jahre 1966 wird mit 587.000 Hektoliter der größte Brauausstoß erreicht; die AG beschäftigt in Bochum und Recklinghausen, wo das »Vest Pils« gebraut wird, insgesamt 763 Mitarbeiter.

Dann kommt der Abstieg. Die brauhistorischen Fakten, nüchtern aufgereiht, lauten folgendermaßen: Anfang der siebziger Jahre werden zunächst die Schlegel-Scharpenseel-Brauerei AG und die Dortmunder Union-Brauerei AG miteinander verschmolzen. Dann fusionieren die DUB-Gruppe und die Schultheiss-Brauerei-Gruppe miteinander. Am 11. Dezember 1979 wird vom Aufsichtsrat der Dortmunder Union-Schultheiss Brauerei AG beschlossen, den Bochumer Hauptbetrieb der Schlegel-Brauerei stillzulegen. Nachdem schon ein paar Jahre zuvor der Braubetrieb in Recklinghausen geschlossen worden ist, wird im Juni 1980 auch derjenige in Bochum eingestellt. Nur wenige Jahre danach beginnt der Abriss.

Ich blicke auf das, was damals stehen geblieben ist. Oben am Turm sind die bekannten Schlegel-Hämmerchen entfernt und vor zwanzig Jahren durch das Bochumer Stadtwappen ersetzt worden. Statt der Küfer-Hämmerchen nun also das Buch. Wenn man auf die große Tafel neben der Eingangstür guckt, weiß man, warum. Die Stadt hat das hohe Haus in Beschlag genommen, ist wohl auch die Besitzerin. Das Schulverwaltungsamt residiert hier und auch das Schulamt für die Stadt Bochum. Um Gottes willen! Wo ist der Unterschied? Besucher sind nicht zu sehen. Vielleicht sind auch nur noch die Schilder da, während die Ämter längst ausgezogen sind? Potemkinsche Ämter? Die Gleichstellungsstelle – was für eine unglückselige Wortbildung – und das Integrationsbüro, auch das Ordnungsamt, das Presse- und Informationsamt und noch viel mehr. Alles im alten Malzsilo.

Zwei städtisch uniformierte Herren, die aussehen, als wüssten sie, wo sie sind, nehmen mich mit ins Gebäude. Einer wählt den Fahrstuhl, der andere begleitet mich über die Treppe auf die nächste Etage. Er zeigt mir die Übergänge zum Nachbarhaus, also zu dem, was einmal das Sudhaus, einst Herz der Brauerei, gewesen ist. Hinter der Durchgangstür muss irgendwo das Fundbüro sein – habe ich auch nicht gewusst. Bevor er mich allein weiterwandern lässt, fragt er mich noch, halb im Vertrauen, ob ich denn überhaupt wisse, dass dies alles spätestens 2014 abgerissen werden soll? Wieso abgerissen? Wenn das Gerichtsgebäude fällt, sagt er, dann soll auch dies hier fallen. Eine neue Einkaufsmeile, mit vielen Geschäften, mehr oder weniger Einzelhandel, Boutiquen, durchaus höherwertig – so sei es geplant.

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