Rainer Küster - Bochumer Häuser - Neue Geschichten von Häusern und Menschen

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Bochumer Häuser - Neue Geschichten von Häusern und Menschen: краткое содержание, описание и аннотация

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In seinen neuen Geschichten von Bochumer Häusern und Menschen tritt Rainer Küster abermals eine Reise an – eine Reise, die ihn oft in die Vergangenheit führt, zusammen mit Menschen, die noch wissen, wie es einmal war, und die vielleicht sogar die Häuser, von denen er erzählt, mit Leben erfüllen oder erfüllt haben. Neue Anregungen und Inspirationen – von Freunden, Bekannten oder auch Gewährsleuten, die er im Zuge seiner Recherchen kennen lernte -, die Liebe zu seiner Wahlheimat Bochum und nicht zuletzt eine gesunde Portion Neugierde haben den Autor dazu gebracht, sich erneut auf Spurensuche zu begeben. Bei der Auswahl der Häuser steht nicht so sehr ihr Bekanntheitsgrad oder ihre imposante Architektur im Vordergrund, vielmehr ist es der kreative Zugang, der bei Rainer Küster die Schreiblust weckt, die Lust daran, dem Leser die Geschichte und die Geschichten der Häuser und der Menschen zu erzählen. Es sind also nicht nur Gebäude wie das Bochumer Rathaus, die Burg Blankenstein und die JVA Krümmede, von denen hier berichtet wird, auch ein unscheinbares Haus an der Castroper Straße, das Vereinsheim des VfB Günnigfeld oder die Bochumer Häuser, in denen der Pfarrer Hans Ehrenberg lebte und wirkte, bilden das Fundament für informative und unterhaltsame Geschichten. Diese sind nicht nur für Bochumer interessant, sondern spiegeln die Geschichte und den Wandel einer ganzen Region wider – sie führen den Leser sogar bis nach Papua-Neuguinea …

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Immer nämlich, wenn wir das Gefühl hatten, wir seien über Gebühr von den Lasten unseres jugendlichen Daseins gezeichnet, dann vertraten mein Vetter und ich uns abends noch ein wenig die Füße und kehrten mit geradezu schlafwandlerischer Sicherheit in der Schlegel-Kneipe ein. Der Wirt nahm sich trotz, vielleicht auch wegen seiner kommunikativen Defizite stets sieben bis acht Minuten Zeit, um auf die Tulpe einen hoch aufgeschossenen Feldwebel, also eine Schaumkrone, zu zaubern. Er murmelte etwas, das irgendwie besagte, nun sei »erst der richtige Druck« auf dem Bier, was immer das heißen mochte. Aber geschmeckt hat es uns, und ich würde mir wünschen, dass ich auf einem meiner heutigen Hamburg-Besuche noch einmal mit meinem Vetter in die Schlegel-Kneipe gehen könnte.

Ich weiß auch gar nicht mehr, ob ich damals in Hamburg schon ahnte, aus welcher geografischen Himmelsrichtung Schlegelbier denn überhaupt kam. Als ich jedoch im Jahre 1967, nach erfolgreicher Immatrikulation, meinen ersten Rundgang durch die Bochumer Innenstadt machte, war mir schnell alles klar. Ich begab mich dorthin, wo zwölf Jahre später die große Weltausstellungsglocke aufgestellt wurde, also an die Stelle, an der ich mehr oder weniger das Zentrum meiner neuen Heimstatt vermutete: Hinter mir lag das Rathaus und vor mir das große Gelände der Schlegel-Brauerei mit dem wuchtigen Siloturm, damals noch selbstbewusst und weithin sichtbar das traditionelle Warenzeichen, die drei Hämmerchen aus dem alten fränkischen Wappen der Familie Schlegel, präsentierend. Das gefiel mir irgendwie, und ich gewann den Eindruck, dass ich außer Kalle von Lengerke einen zweiten Freund hatte in Bochum.

Seitdem ist viel passiert. Schon zwanzig Jahre später gab es Schlegelbier nicht mehr, denn im Jahre 1980 stellte die Bochumer Brauerei, die noch in den sechziger Jahren zu den zehn größten Braubetrieben der Bundesrepublik Deutschland gehört hatte, die Produktion ein. Für ein paar Jahre braute man Schlegel bei der Dortmunder Union-Brauerei, und Ende 1987 wurde Schlegelbier, wie es in der betriebswirtschaftlichen Fachsprache heißt, endgültig vom Markt genommen. Aber der Siloturm ist noch da, auch das Sudhaus, das man ebenfalls gern abgerissen hätte, das aber so beharrlich, vielleicht sogar tückisch über Stahlträger mit dem Turm verbunden war, dass der auch eingestürzt wäre, wenn man getan hätte, was man zunächst vorhatte. So gehört denn der Schlegel-Turm nach wie vor zu den wenigen Wahrzeichen, die Bochum geblieben sind. Und man kann sogar noch eine Geschichte erzählen, nämlich die Geschichte, wie es dazu kam, dass mitten im Westfälischen irgendwann einmal bayerisches Bier gebraut wurde.

Der diese Geschichte ganz genau kennt, heißt Klaus-Joachim Schlegel. Er ist das letzte männliche Glied einer ganzen Kette von Herren aus der Schlegel-Dynastie, die alle irgendwie mit Bier zu tun hatten. Zwölf Generationen kann Herr Schlegel aufzählen. Erst mit seiner Tochter Sibylle endet diese Tradition, der sie sich nur noch privatissime verpflichtet fühlt, wenn sie mal ein Gläschen Bier trinkt. Aber wir wandern zunächst in unserer Erzählung zurück ins Jahr 1850, als das Brauen von Bier noch das eigentliche Metier der Schlegels war; da machte sich nämlich einer von ihnen im fränkischen Steigerwald auf, um den preußischen Bierbrauern im Westfälischen zu zeigen, wie man es richtig macht.

Herr Schlegel empfängt mich in seinem gemütlichen Heim an der Uhlandstraße. Der Dackel wird erst mal in ein anderes Zimmer bugsiert, wo er von Zeit zu Zeit auf sich aufmerksam macht, indem er Töne von sich gibt. Wir trinken vorsichtshalber Mineralwasser, damit die Erzählung nicht ins Schwärmerische abdriftet.

Die für Bochum wichtige Etappe seiner Erzählung beginnt mit Johann Joachim Schlegel. So hieß nämlich der Urgroßvater, der aus Bergtheim im fränkischen Steigerwald stammte und der aus alter Familientradition in Erlangen das Brauhandwerk erlernt hatte. Nach Schlegels Lehrjahren kamen seine Wanderjahre, die ihn zunächst einmal als Brauer in den Süden, nach Augsburg, München und Innsbruck und sogar bis ins heutige Italien führten. Nach fast vierjähriger Wanderzeit kehrte Johann Joachim Schlegel heim ins Fränkische, und es dauerte dann gar nicht mehr so lange, bis an ihn der Ruf aus dem nördlichen Ausland erging, nämlich aus dem eigentlich ungeliebten Preußen. Dass Johann Joachim Schlegel sich trotz väterlicher Bedenken aufmachte, sollte weit reichende Folgen haben. Am 1. Oktober 1850 reiste er von Fürth in das künftige Bochum-Hamme – »zu Condition nach Overdyk bei Cöln fahrend«, wie es bei großzügiger Auslegung der geografischen Verhältnisse in seinem noch erhaltenen Wanderbuch heißt.

Hinter der Ortsbezeichnung »Overdyk« verbarg sich ein Anwesen, von dem heute nur noch Restbestände in Form des Evangelischen Kinderheims Overdyk erhalten sind. Der Besitzer des damaligen Anwesens war Gotthard Graf von der Recke-Volmarstein. Er hatte durchaus politischen Einfluss, war Landrat des Kreises Bochum, außerdem nach Angabe des Schlegelschen Urenkels ein Philanthrop und eben Gutsherr auf »Haus Overdyk«, wo er auch eine eigene Brauerei betrieb. Diese Brauerei versorgte aber nicht nur die gutsherrlichen Bedürfnisse, sondern das Bier aus Hamme konnte man auch käuflich erwerben.

Nun muss dem Grafen von der Recke-Volmarstein, dem nichts Menschliches fremd war, irgendwie zu Ohren gekommen sein, dass die von den Braukünsten seines Hauses profitierenden Einheimischen des herkömmlichen, etwas säuerlich schmeckenden, obergärigen Biertyps, der im westfälischen und darüber hinaus auch im norddeutschen Raum gebraut wurde, überdrüssig waren. Man verlangte nach den erheblich besser mundenden, auch kräftigeren, untergärigen Bieren, wie sie im bayerischen Ausland gebraut wurden. Die Sache hatte jedoch einen Haken: Die bayerischen Biere waren teuer, weil zollpflichtig, mussten gewissermaßen importiert werden. Was den Preis betraf, so verhielt es sich damit wie heute mit den Spritpreisen, denn die steigende Nachfrage verteuerte das aus dem Süden angereiste Bier zusätzlich.

Hier nun regte sich das philanthropische Gewissen des landrätlichen Grafen. Mit Sorge erfüllte ihn, so erzählt es Klaus-Joachim Schlegel, dass vor allem die ärmeren Bevölkerungskreise sich bei ihrer Getränkewahl in Unkosten stürzten, die weit über ihre Verhältnisse gingen. Um das begehrte Gebräu, auf das man trotz finanzieller Engpässe nicht verzichten wollte, seiner Einwohnerschaft billiger anbieten zu können, war er auf den Gedanken verfallen, einen Fachmann aus dem bayerischen Raum herbeizurufen, der nun den neuen »Stoff« nach Erlanger und Augsburger Art brauen sollte. In Mittelfranken wurde der Ruf gehört.

Im Oktober 1850 schon nahm Urgroßvater Schlegel seine Tätigkeit als Braumeister in der Brauerei des Grafen auf. Das von ihm hergestellte Bier schmeckte den Einheimischen vortrefflich, zumal sie es sich jetzt leisten konnten. Außerdem war es haltbarer als das bisher bekannte. Das erste Opfer des nun einsetzenden Konkurrenzkampfes war die unweit von Haus Overdyk gelegene Brauerei von Wilhelm Kabeisemann, die schon 1852 schließen musste.

Aber es dauerte nicht lange, da war abzusehen, dass auch die Haltbarkeit der Brauerei auf Haus Overdyk mit derjenigen des dort gebrauten Bieres nicht konkurrieren konnte. Nicht etwa, weil sich die Bedingungen des Brauens im landrätlichen Hause verschlechtert hätten, sondern weil inzwischen die wirtschaftlichen Verhältnisse des Grafen prekärer geworden waren. Sein Sohn, der den erzieherischen Maßnahmen des vom Vernunftgedanken beseelten Vaters erfolgreich widerstanden hatte, war offenbar hoch verschuldet, wobei nicht überliefert ist, ob der Genuss des neuen Bieres damit im Zusammenhang stand. Jedenfalls musste der Graf, um die Schulden des Sohnes zu begleichen, seinen Besitz nebst Brauerei nach und nach zerstückeln und schließlich verkaufen. Damit endete im Jahre 1853 auch das Engagement des Braumeisters Schlegel für den Grafen von der Recke-Volmarstein.

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